Fragen von Lesern
Christen wetten zwar nicht um Geld, aber könnten sie Lose annehmen oder an Ziehungen teilnehmen, bei denen Preise zu gewinnen sind?
Diese Frage wird immer wieder einmal gestellt, und sie ist deshalb bereits in unseren Veröffentlichungen behandelt worden. In einigen Sprachen stehen Indexe für unsere Literatur zur Verfügung, wie zum Beispiel der Index der Wachtturm-Publikationen 1945—1985 (und ein weiterer für die Jahre 1986—1989). Wenn ein Christ solche Indexe in seiner Sprache hat, können sie ihm von großem Nutzen sein, um schnell eine zufriedenstellende Antwort zu finden.
Die oben gestellte Frage diene als Beispiel. Sieht man im Index für 1945—1985 unter dem Stichwort „Fragen von Lesern“ nach, findet man dort das Unterstichwort „‚Los‘ als Geschenk annehmen angebracht?“ Der Leser wird auf die „Fragen von Lesern“ im Wachtturm vom 15. Juli 1973, Seite 448 verwiesen.a Manche Zeugen Jehovas haben den gebundenen Jahrgang (oder die Einzelausgaben) von 1973, ansonsten kann er zumeist in der Bibliothek des Königreichssaals eingesehen werden.
In der 1973 veröffentlichten Abhandlung wurde gezeigt, daß Christen richtigerweise nicht an Lotterien oder Ziehungen teilnehmen, für die man bezahlen oder Geld einsetzen muß (beispielsweise in Verbindung mit einer Tombola), um einen Preis zu gewinnen. Einfach gesagt: Wir hüten uns vor Glücksspiel, das auf jeden Fall ein Ausdruck der Habsucht ist (1. Korinther 5:11; 6:10; Epheser 4:19; 5:3, 5).
Ein Kaufhaus oder ein Geschäft mag allerdings Lose als Mittel der Werbung verwenden. Alles, was jemand zu tun hat, ist, seinen Namen anzugeben oder ein Formular oder eine Karte einzusenden, ohne etwas zu kaufen. Die Ziehung ist Bestandteil einer Werbekampagne; sie soll als unparteiische Methode dienen, um zu entscheiden, wer den Preis oder die Preise erhält. Manche Christen mögen der Ansicht sein, daß sie bei einer Ziehung, die nichts mit Glücksspiel zu tun hat, den Preis genauso annehmen können wie ein kostenloses Muster oder sonstige Geschenke, die ein Warenhaus oder ein Geschäft bei einer Werbekampagne verwendet.
Einige Christen würden dagegen all das ablehnen, um andere nicht zum Straucheln zu bringen oder zu verwirren sowie um jeglicher Verlockung aus dem Weg zu gehen, auf die sogenannte Glücksgöttin Fortuna zu vertrauen. Wie Jesaja 65:11 zeigt, haben Diener Gottes keine Verbindung zu dem „Gott des ‚Glücks‘“ oder dem „Gott des ‚Schicksals‘“. Ihnen mag auch nicht daran gelegen sein, irgendwie ins Rampenlicht gestellt zu werden, was von den Gewinnern verlangt werden mag. Diejenigen, die so denken, sollten allerdings andere Christen nicht kritisieren, deren Gewissen ihnen erlaubt, sich an solchen Ziehungen zu beteiligen. (Vergleiche Römer 14:1-4.)
[Fußnote]
a Auf denselben Stoff wird auch unter den Stichwörtern „Geschäftsleben“, „Glücksspiele“ und „Werbung“ verwiesen; durch diese Vielfalt ist es leichter, im Index Informationen zu finden.