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  • Ein Familienstudium, das Freude macht
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
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  • Was sollte studiert werden?
  • Für eine entspannte Atmosphäre sorgen
  • Die Bibel lebendig werden lassen
  • Jedem helfen, sich zu beteiligen
  • Keine Provokation, sondern Kommunikation
  • Die Anstrengungen lohnen sich
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1997
w97 1. 8. S. 26-29

Ein Familienstudium, das Freude macht

„Durch Erkenntnis werden die Innenkammern mit allen kostbaren und lieblichen Dingen von Wert gefüllt“, heißt es in der Bibel (Sprüche 24:4). Bei diesen kostbaren Dingen von Wert handelt es sich nicht lediglich um materielle Schätze, sondern unter anderem um wahre Liebe, Gottesfurcht und einen starken Glauben. Solche Eigenschaften bereichern das Familienleben (Sprüche 15:16, 17; 1. Petrus 1:7). Damit eine Hausgemeinschaft diese Eigenschaften erwerben kann, muß ihr die Erkenntnis Gottes vermittelt werden.

DEM Familienoberhaupt fällt die Verantwortung zu, den Familienangehörigen diese Erkenntnis einzuschärfen (5. Mose 6:6, 7; Epheser 5:25, 26; 6:4). Eine der besten Möglichkeiten dafür bietet sich durch das regelmäßige Familienstudium. Ein Familienstudium, das sowohl lehrreich als auch unterhaltsam gestaltet wird, kann für alle, die daran teilnehmen, eine wahre Freude sein. Wir wollen nun einige wesentliche Voraussetzungen für ein wirkungsvolles Familienstudium betrachten.a

Das Familienstudium ist am wirkungsvollsten, wenn es regelmäßig durchgeführt wird. Bleibt der Zeitpunkt dem Zufall oder einer spontanen Entscheidung überlassen, wird es wohl bestenfalls unregelmäßig stattfinden. Wir müssen für das Studium also ‘die gelegene Zeit auskaufen’ (Epheser 5:15-17). Einen Zeitpunkt zu finden, der allen gelegen ist, kann schwierig sein. „Es fiel uns schwer, unser Familienstudium regelmäßig durchzuführen“, räumt ein Familienoberhaupt ein. „Wir probierten verschiedene Zeiten aus, bis wir letztendlich einen Termin etwas später am Abend fanden, der für uns geeignet ist. Jetzt haben wir ein regelmäßiges Familienstudium.“

Hat man einmal einen günstigen Zeitpunkt ausfindig gemacht, sollte man sorgfältig darauf achten, daß das Studium durch nichts und niemand verdrängt wird. „Wenn wir während des Familienstudiums Besuch bekamen“, erinnert sich die heute 33jährige Mariab, „schlug Vati dem Besuch vor, zu warten, bis wir mit dem Studium fertig waren. Und wenn jemand anrief, sagte er demjenigen einfach, er werde später zurückrufen.“

Das heißt aber keineswegs, es dürfe kein Spielraum für Flexibilität bleiben. Ein Notfall oder irgend etwas Unvorhergesehenes mag dazu führen, daß das Studium gelegentlich verschoben werden muß oder ausfällt (Prediger 9:11). Wir sollten aber darauf achten, daß das nicht einreißt (Philipper 3:16).

Wie lange sollte das Familienstudium dauern? Robert, der einen Sohn und eine Tochter erfolgreich großgezogen hat, sagt: „Unser Studium dauerte ungefähr eine Stunde. Als die Kinder noch klein waren, versuchten wir, ihr Interesse dadurch zu fesseln, daß wir unterschiedlichen Stoff behandelten, wie zum Beispiel einige Absätze aus dem Wachtturm sowie ausgewählte Passagen aus der Bibel und anderen Publikationen.“ Maria erinnert sich: „Als meine beiden Schwestern und ich noch sehr klein waren, wurde mit uns zwei- bis dreimal die Woche 20 Minuten studiert. Als wir älter wurden, dauerte unser Familienstudium so ungefähr eine Stunde.“

Was sollte studiert werden?

Sich mit dieser Frage erst dann auseinanderzusetzen, wenn bereits alle zum Studium versammelt sind, würde nur frustrierend wirken und dazu führen, daß wertvolle Zeit für das Studium verlorengeht. Kinder könnten sich dann nicht auf etwas Bestimmtes freuen und würden schnell das Interesse verlieren. Man sollte also im voraus festlegen, welche Veröffentlichung der Gesellschaft durchgenommen wird.

„Der treue und verständige Sklave“ hat für eine Fülle von Publikationen gesorgt, die zur Auswahl stehen (Matthäus 24:45-47). Vielleicht entscheidet man sich für ein Buch, das die Familie noch nicht studiert hat. Und wer das Buch Einsichten über die Heilige Schrift in seiner Sprache zur Verfügung hat, der wird sehen, wie schön es ist, ausgewählte Passagen daraus zu besprechen. In der Woche vor dem Gedächtnismahl könnte man sich beispielsweise die Abhandlung über das Abendmahl des Herrn noch einmal gemeinsam vornehmen. Viele Familien bereiten sich gern zusammen auf das wöchentliche Wachtturm-Studium vor. Aber auch der Stoff der anderen Artikel im Wachtturm eignet sich ganz hervorragend für das Studium. Das Familienoberhaupt, das die geistigen Bedürfnisse der Familie kennt, ist am besten in der Lage, zu entscheiden, welche Publikation studiert wird.

„Bei uns wurde immer eine Veröffentlichung studiert, die im voraus ausgesucht worden war“, erinnert sich Maria. „Aber wenn eine Frage aufkam oder sich in der Schule eine bestimmte Situation ergab, wurde auf den entsprechenden Stoff umgestellt.“ Es entstehen auch spezielle Bedürfnisse, bei denen es um Probleme der Jugendlichen in der Schule geht, um Freundschaften mit jemand vom anderen Geschlecht, außerschulische Aktivitäten und dergleichen. In solchen Fällen ist es gut, auf Artikel beziehungsweise Veröffentlichungen zurückzugreifen, die sich mit dem aktuellen Problem beschäftigen. Sieht man in den neusten Ausgaben des Wachtturms oder des Erwachet! Stoff, den man am liebsten sofort mit der Familie besprechen möchte, sollte man nicht zögern, dies zu tun. Natürlich ist es gut, die Angehörigen über die Programmänderung im voraus in Kenntnis zu setzen. Sobald die Angelegenheit zur Zufriedenheit besprochen ist, sollte man aber wieder zum regulären Stoff zurückkehren.

Für eine entspannte Atmosphäre sorgen

Unter friedevollen Verhältnissen lernt es sich am leichtesten (Jakobus 3:18). Daher sollte auf eine entspannte und doch respektvolle Atmosphäre Wert gelegt werden. Ein Familienoberhaupt aus den Vereinigten Staaten sagt: „Ganz gleich, ob wir im Wohnzimmer oder auf der Terrasse studieren, versuchen wir, möglichst dicht beieinanderzusitzen, anstatt uns weiträumig auszubreiten. Das gibt uns ein Gefühl der Behaglichkeit.“ Und Maria denkt sehr gern daran zurück, wie sie und ihre Schwestern jede Woche aussuchen durften, wo im Haus das Studium stattfand. „Dadurch fühlten wir uns beim Studium sehr wohl“, sagt sie. Wir sollten nicht übersehen, daß gute Lichtverhältnisse, passende Sitzgelegenheiten und eine freundliche und ordentliche Umgebung eine entspannte Atmosphäre schaffen. Nach dem Studium gemeinsam eine Erfrischung zu sich zu nehmen trägt ebenfalls zu einem gelungenen Abend bei.

Manche Familien laden gelegentlich andere Familien zum gemeinsamen Studium ein, wodurch es interessanter und abwechslungsreicher wird. Personen, die neu in der Wahrheit sind und dazu eingeladen werden, profitieren insofern, als sie beobachten, wie ein erfahrenes Familienoberhaupt das Familienstudium leitet.

Die Bibel lebendig werden lassen

Wenn das Studium lebendig gestaltet wird, freuen sich die Kinder immer schon darauf. Das kann man dadurch erreichen, daß man die kleineren Kinder Bilder von biblischen Szenen malen läßt. Wenn passend, kann man Kinder biblische Ereignisse und Dramen nachspielen lassen. Bei kleinen Kindern muß man sich nicht an die formelle Frage-Antwort-Methode halten. Geschichten von biblischen Personen vorzulesen oder zu erzählen ist eine angenehme Art, Kindern göttliche Grundsätze einzuschärfen. Robert, der bereits erwähnt wurde, erinnert sich: „Manchmal lasen wir beim Bibellesen den Text abwechselnd oder mit verteilten Rollen vor.“ Man kann die Kinder die Person aussuchen lassen, deren Rolle sie beim Lesen gern übernehmen möchten.

Karten und Tabellen helfen den größeren Kindern, sich eine bessere Vorstellung von der Landschaft und den Eigenheiten des Landes zu machen, in dem sich die besprochenen Ereignisse abspielten. Ohne Frage kann man das Familienstudium mit ein wenig Phantasie lebendig und abwechslungsreich gestalten. Und die Kinder werden ein Verlangen nach Gottes Wort entwickeln (1. Petrus 2:2, 3).

Jedem helfen, sich zu beteiligen

Damit Kindern das Studium Freude macht, müssen sie sich mit einbezogen fühlen. Für Eltern ist es allerdings nicht immer einfach, Kinder verschiedener Altersstufen dazu zu bringen, sich zu beteiligen. Ein biblischer Grundsatz lautet allerdings: „Wer als Vorsteher dient, der tue es mit wirklichem Ernst“ (Römer 12:8). Begeisterung macht dies leichter, denn Begeisterung steckt an.

Ronald bezieht seine fünfjährige Tochter Dina mit ein, indem er sie die Überschriften lesen läßt und sie bittet, zu erzählen, was sie auf den Bildern sieht. Als im vergangenen Jahr die Zeit für die Feier zum Gedenken an den Tod Christi näher kam, konzentrierte er sich hauptsächlich auf die entsprechenden Bilder in dem Buch Der größte Mensch, der je lebtec. Er erklärt: „Das half ihr zu begreifen, wie wichtig der Anlaß ist.“

Bei seiner zehnjährigen Tochter Misha geht Ronald einen Schritt weiter. „Misha kann inzwischen nicht nur erfassen, was auf den Bildern zu sehen ist, sondern auch erklären, was sie bedeuten“, sagt Ronald. „Als wir daher das Buch Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!d betrachteten, haben wir uns auf die Bedeutung der Bilder konzentriert, und das war ihr eine Hilfe.“

Kommen die Kinder ins Teenageralter, kann man sie auffordern, zu zeigen, wie sich der besprochene Stoff in der Praxis anwenden läßt. Tauchen während des Studiums Fragen auf, kann man den Kindern Nachforschungsarbeit auftragen. Robert tat das, als sein zwölfjähriger Sohn Paul fragte, was er von dem neugegründeten Schulverein halten solle, in dem unter anderem „Dungeons and Dragons“ gespielt wurde. Paul und andere in der Familie suchten mit Hilfe des Index der Wachtturm-Publikationen Aufschluß heraus, und beim Familienstudium sprach man noch einmal gemeinsam darüber. „Infolgedessen verstand Paul sehr schnell, daß das Spiel nichts für einen Christen war“, sagt Robert.

Auch bei anderen Gelegenheiten trug Robert seiner Familie Nachforschungsarbeit auf. Seine Frau Nancy erinnert sich: „Als wir über die Apostel Jesu Nachforschungen anstellten, sollte sich jeder von uns jede Woche mit einem anderen Apostel beschäftigen. Wie begeisternd es war, zu sehen, mit welchem Feuereifer die Kinder beim Familienstudium erzählten, was sie herausgefunden hatten!“ Dadurch, daß Kinder selbst nachforschen und der Familie von den Ergebnissen berichten, wird ihnen geholfen, ‘bei Jehova heranzuwachsen’ (1. Samuel 2:20, 21).

Fragen zu stellen ist ebenfalls eine sehr gute Methode, Kinder mit einzubeziehen, und zwar sowohl Fragen nach dem Standpunkt als auch solche, die die Antwort nahelegen. Jesus, der Meisterlehrer, fragte zum Beispiel folgendermaßen nach dem Standpunkt: „Was denkst du ...?“ (Matthäus 17:25). „Wenn jemand von uns eine Frage hatte, antworteten unsere Eltern nie direkt“, erinnert sich Maria. „Sie stellten stets Fragen, die die Antwort nahelegten, und halfen uns dadurch, eine Angelegenheit zu durchdenken.“

Keine Provokation, sondern Kommunikation

Die Freude am Familienstudium wird größer, wenn jeder seine Ansichten und Empfindungen frei äußern kann, ohne befürchten zu müssen, dafür nur Spott zu ernten. „Gute Kommunikation beim Familienstudium ist nur möglich, wenn auch sonst ein offener Gedankenaustausch gepflegt wird“, räumt ein Vater allerdings ein. „Man kann beim Studium nicht plötzlich so tun, als ob.“ Zu vermeiden sind auf jeden Fall gedankenlose Bemerkungen, die weh tun, wie zum Beispiel: „Das ist alles? Und ich hab’ geglaubt, es ginge um etwas Wichtiges.“ „Wie dumm von dir!“ „Na, das war wohl auch nicht anders zu erwarten. Du bist eben noch ein Kind“ (Sprüche 12:18). Kinder müssen mitfühlend und barmherzig behandelt werden (Psalm 103:13; Maleachi 3:17). Finden wir Freude an unseren Kindern, und unterstützen wir sie, wenn sie sich bemühen, Gelerntes anzuwenden.

Beim Familienstudium sollte eine Stimmung herrschen, die den Sinn des Kindes für Unterweisung empfänglich macht. „Wer anfängt, seine Kinder zurechtzuweisen“, erklärt ein Vater, der vier Kinder erfolgreich erzogen hat, „hat automatisch eine gereizte Zuhörerschaft gegen sich.“ In einer solchen Atmosphäre wird die Belehrung wahrscheinlich nicht zum Kind durchdringen. Das Familienstudium ist daher nicht die Zeit für Erziehungsmaßnahmen oder Bestrafungen. Wenn nötig, können diese zu einem späteren Zeitpunkt und individuell erfolgen.

Die Anstrengungen lohnen sich

Es erfordert Zeit und Mühe, eine Familie aufzubauen, die in geistiger Hinsicht reich ist. Der Psalmist erklärte jedoch: „Siehe! Söhne sind ein Erbe von Jehova; die Leibesfrucht ist eine Belohnung“ (Psalm 127:3). Den Eltern ist die Verantwortung übertragen worden, ‘Kinder in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas aufzuziehen’ (Epheser 6:4). Entwickeln wir daher die Geschicklichkeit, ein wirkungsvolles Familienstudium durchzuführen, das Freude macht. Tun wir unser Bestes, für die ‘unverfälschte Milch, die zum Wort gehört’, zu sorgen, damit unsere Kinder „zur Rettung heranwachsen“ (1. Petrus 2:2; Johannes 17:3).

[Fußnoten]

a Zwar drehen sich viele Vorschläge, die in diesem Artikel gemacht werden, um die Frage, wie man Kindern bei einem Familienstudium behilflich sein kann, doch sie lassen sich auch anwenden, wenn keine Kinder anwesend sind.

b Einige Namen wurden geändert.

c Herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

d Herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

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