Das Familienstudium auf die Bedürfnisse abstimmen
1 Würdet ihr Eltern es gern sehen, daß eure Kinder größeres Interesse am Familienstudium hätten? Möchtet ihr Kinder gern jedem Familienstudium freudig entgegenblicken? Das hängt zum großen Teil von dem Thema, das studiert werden soll, ab und davon, wie das Haupt der Familie das Studium betrachtet.
2 Es wäre gut, wenn sich das Haupt der Familie fragen würde: „Ist das Studienmaterial für die Bedürfnisse meiner Familie passend?“ Beim Durchführen des Familienstudiums sollten auch das Alter und die Interessen der Kinder berücksichtigt werden. Zieht diese Faktoren in Betracht, so daß die Kinder wirklich Interesse bekunden. Oder vielleicht können einige Probleme, die in der Familie aufgetaucht sind, zum Gegenstand der Betrachtung gemacht werden.
3 Eines der Themen, die man dabei besprechen könnte, wäre unser Verhalten an weltlichen Feiertagen. Gibt es in deiner Familie schulpflichtige Kinder, so könnten im Familienstudium Grundsätze besprochen werden, die die richtige Ansicht über Sport und schlechte Gesellschaft deutlich machen. Es wäre auch wertvoll, zu erörtern, was die Bibel über die Achtung der Kinder vor Erwachsenen zu sagen hat und darüber, wie sich jugendliche Christen in der Schule und im Königreichssaal verhalten sollten. Eine große Hilfe für Kinder wäre es, sie zu lehren, biblische Grundsätze in bezug auf eine schickliche Frisur und passende Kleidung anzuwenden. Eltern könnten die Zeit während des Familienstudiums dazu nützen, ihren Kindern die richtige Ansicht über Verabredungen mit Personen vom anderen Geschlecht und die richtige Einstellung zu Drogen zu vermitteln.
4 Es ist auf alle Fälle weise, zu planen, welcher Stoff im Studium behandelt wird. Tröstet euch nicht mit dem Gedanken, daß sich schon alles während des Studiums ergeben werde. Ein Bruder berichtet über das Familienstudium, das bei ihm zu Hause durchgeführt wurde, als er noch jung war: „Wir pflegten ein Kapitel aus einem Buch zu nehmen, ganz gleich, wovon es handelte. Vater erklärte es nicht in einer Sprache, die wir verstehen konnten, und so verloren wir unser Interesse am Studium, weil wir nicht in der Lage waren, die Gedanken zu erfassen oder die damit zusammenhängenden Grundsätze zu verstehen.“ Das Familienhaupt muß wirklich vorausdenken und vieles nachschlagen. Es sollte sich fragen, welche Bedürfnisse seine Familie hat. Ist in der Schule eine besondere Situation eingetreten, gibt es Probleme in der Freizeit, oder ist Belehrung über den Umgang erforderlich? Räumt genügend Zeit ein, um den zu betrachtenden Stoff zu erklären. Es ist nicht nötig, ein Kapitel oder einen ganzen Artikel auf einmal zu behandeln.
5 Nicht immer ist es möglich, den studierten Stoff direkt auf jeden einzelnen anzuwenden. Was auf einen Achtzehnjährigen zutrifft, mag nicht auf einen Achtjährigen zutreffen. Die Grundsätze kann man aber auf alle, ob jung oder alt, anwenden, und dadurch wird das Interesse aller am Studium wachgehalten. Das trifft sowohl auf die Themen Umgang, äußere Erscheinung und Entspannung als auch auf eine Betrachtung über den Wandel in der Schule oder über das Verhalten am Arbeitsplatz zu. Das Familienhaupt sollte die Familie im voraus unterrichten, welcher Stoff aus den Veröffentlichungen der Gesellschaft betrachtet wird. Es könnte vielleicht einige Fragen aufwerfen, um das Interesse für das bevorstehende Studium zu wecken. Auf diese Weise haben alle die Gelegenheit, darüber nachzudenken und sich auf das nächste Studium vorzubereiten.
6 Da sich das Familienstudium auf die Bibel stützt, ist es wichtig, während des Studiums die Bibel freimütig zu gebrauchen. Wenn sich jedes Glied der Familie daran beteiligen kann, die Texte nachzuschlagen und laut vorzulesen, ist das Studium für alle anregend, und sie gewöhnen sich daran, die Bibel zu gebrauchen. Untersucht die Schriftstellen eingehend, nachdem ihr sie gelesen habt. Erwägt die in den Schrifttexten erwähnten Gedanken, und wendet sie an. Dadurch gewinnt das Studium für alle wirklich an praktischem Wert. Es ist sehr befriedigend, wenn man stets und überall die richtige und passende Antwort geben kann. Wenn man im Predigtdienst, in der Schule, im nächsten Lebensmittelgeschäft oder bei der Arbeit weiß, was im richtigen Moment zu sagen und zu tun ist, so ist das von großem Nutzen. Vielen gelingt das deshalb, weil sie darauf achten, daß ihr Studium auf die Bedürfnisse der Familie abgestimmt ist.
7 Es trifft zu, daß in vielen christlichen Familien ein Elternteil nicht in der Wahrheit ist. Wenn der Vater gläubig ist, die Mutter aber nicht, ist es für den christlichen Ehemann nicht so schwer, die Führung im Studium mit seinen Kindern zu übernehmen. Ist die Mutter gläubig, der Vater aber nicht, erfordert es viel Umsicht. Die christliche Ehefrau sollte ihrem Ehemann untertan sein, selbst dann, wenn er nicht gottesfürchtig ist, doch muß das nicht bedeuten, daß die Erziehung der Kinder nach biblischen Grundsätzen deswegen eingeschränkt wird. Wenn eine Mutter umsichtig ist, dann kann sie viel tun, um ihre Kinder in Jehovas Gesetz zu erziehen, indem sie tagsüber die Zeit nutzt, die sich am besten für das Familienstudium eignet. Wie auch immer die Verhältnisse in eurer Familie sein mögen, so ist es doch dringend erforderlich, ein Familienstudium zu haben, das auf die Bedürfnisse der Familie abgestimmt ist.