Dienstzusammenkünfte, die auf eure Versammlung abgestimmt sind
1 In Jesaja 54:13 lesen wir die Verheißung: „Und alle deine Söhne werden von Jehova Belehrte sein, und der Friede deiner Söhne wird überströmend sein.“ Die Dienstzusammenkunft zählt zu den Vorkehrungen, durch die diese Belehrung erteilt wird. Jeder einzelne in der Versammlung kann mit dazu beitragen, daß sie eine erfreuliche und nützliche Zusammenkunft ist.
2 Fast jede Dienstzusammenkunft richtet sich nach dem Zeitplan und dem Stoff, der im Königreichsdienst vorgesehen ist. Gelegentlich mag der Aufschluß jedoch auf die Versammlungen in unterschiedlichem Maße zutreffen, und daher sollten die Ältesten und Dienstamtgehilfen, die den Stoff zu behandeln haben, Anpassungsfähigkeit zeigen. Zum Beispiel traf der Artikel „Ein Gebiet, das Anforderungen stellt, aber Erfolg verspricht“, der im Königreichsdienst (Juni 1973) erschienen war, vor allem auf größere Städte zu. Die Brüder in kleineren Städten und in Landgebieten brauchten also, während sie diese Anregungen auf ihr Gebiet anwandten, für die Behandlung des Stoffes nicht so viel Zeit aufzuwenden.
3 Trifft der Aufschluß in einem Königreichsdienst-Artikel unmittelbar auf die Versammlung zu, so sollte sich der für diese Darbietung verantwortliche Bruder gründlich auf diesen Stoff vorbereiten, so daß die Anwesenden völlig verstehen, wie die Gedanken auf die örtlichen Verhältnisse anzuwenden sind. In einigen Fällen ist anscheinend derjenige, der eine solche Aufgabe übertragen bekommt, der Meinung, daß alle Glieder der Versammlung den Aufschluß bereits gelesen haben und damit gut vertraut sind, und daher mag er zusätzliche Nachforschungen anstellen, um eigenen, „neuen“ Stoff darbieten zu können und nicht das „wiederzukäuen“, was bereits im Königreichsdienst steht. Manchmal kommt es dann zu langen, überspannten Einleitungen. Es wäre nützlicher, wenn der Bruder die Zeit dazu verwenden würde, den zugeteilten Artikel zu betrachten und der Versammlung erkennen zu helfen, wie die Gedanken anzuwenden sind.
4 Es sind einige Fragen darüber aufgeworfen worden, wie man am besten die Besprechungen biblischer Themen leitet, die gelegentlich unter „Eure Dienstzusammenkünfte“ erscheinen. Man ist der Ansicht, es handle sich dabei um zuviel Stoff; denn in einigen Fällen konnte man nur die Hälfte davon behandeln. In der Disposition zum Thema „Wie gut kennst du die Organisation?“ im September-Königreichsdienst sind zum Beispiel außer den Bezugnahmen auf bestimmte Veröffentlichungen fünfzehn Bibeltexte vermerkt. Der Vorsitzende sollte für eine abgerundete Besprechung des ganzen Themas sorgen. Es wird nicht erwartet, daß während der Besprechung alle Schriftstellen nachgeschlagen und gelesen werden. Dasselbe trifft auch auf die Bezugnahmen auf die verschiedenen Veröffentlichungen zu. Diese sind angegeben, damit sie die Verkündiger zu Hause nachschlagen und sich vorbereiten können, um die Gedanken während der Besprechung — möglichst nur in gekürzter Form — mit zu erwähnen. Gewöhnlich kann man auf diese Weise für jede Frage etwas Zeit einräumen; es ist möglich, im voraus ausgewählte Schlüsseltexte zu lesen; die Besprechung kann zügig vorangehen, und die Versammlung wird Nutzen davon haben, weil alle Gedanken in einer ausgeglichenen Weise behandelt werden.
5 Es wurde gefragt, auf welche Weise der Bruder, dem die Schlußworte in der Dienstzusammenkunft zugeteilt worden sind, diese Zusammenkunft rechtzeitig abschließen kann, wenn ihm für „abschließende Bemerkungen“ und den Brief des Zweigbüros nur zehn Minuten zur Verfügung stehen, wie dies im Programm der Woche vom 16. September der Fall war. Er muß entscheiden, wie er die Zeit einteilt; aber in einem solchen Fall würde er wahrscheinlich nur sehr wenige, ausgewählte, kurze Worte über den Brief des Zweigbüros äußern. Er ist dafür verantwortlich, darauf zu achten, daß die Dienstzusammenkunft rechtzeitig endet,
6 Wer sollte dazu ausgewählt werden, die verschiedenen biblischen Zeugnisse und Literatur-Angebote zu demonstrieren oder auf andere Weise zu zeigen, wie man die gute Botschaft verkündigen kann? Es sollten gewöhnlich die fähigeren Verkündiger, die mehr Erfahrung besitzen, darum gebeten werden. Der Vorsitzende sollte ihnen dazu gewisse Anweisungen geben und mit ihnen gemeinsam diese Aufgabe proben. Im allgemeinen ist es nicht das beste, wenn man neue und unerfahrene Verkündiger zeigen läßt, wie das Werk getan werden sollte, nur weil man ihnen eine Gelegenheit geben möchte, auf der Bühne zu sein, wenngleich man ihnen natürlich die Rolle des Wohnungsinhabers übertragen kann. Sie haben viele Gelegenheiten, Erfahrungen zu sammeln, indem sie in den Zusammenkünften Kommentare geben, in der Predigtdienstschule Studierendenansprachen halten und sich am Predigtdienst beteiligen.
7 Falls es scheint, daß die Dienstzusammenkünfte manchmal nicht so interessant und lehrreich sind, wie sie es sein könnten, wäre es gut, wenn sich der vorsitzführende Aufseher und sogar die Ältestenschaft mit der Angelegenheit befassen und feststellen würden, ob durch die Beachtung einiger der oben erwähnten Gedanken Abhilfe geschaffen werden könnte. Sowohl die Zuhörer als auch die Sprecher auf dem Podium können durch Vorausplanung und Vorbereitung dazu beitragen, daß die Dienstzusammenkünfte zu einem erbauenden und freudigen Ereignis werden.