Bereitet ihr euch als Familie vor?
1 Worin besteht der Nutzen, wenn man gemeinsam als Familie die Bibel liest oder sich gemeinsam auf die Zusammenkünfte und den Predigtdienst vorbereitet? Ein junger Bruder sagte: „Wir lernten, uns selbst in Zucht zu nehmen, still zu sitzen und eine bestimmte Zeit lang zu studieren. Und was noch wichtiger war: Wir lernten den Wert des persönlichen Studiums kennen. Wir konnten uns auf die wöchentlichen Zusammenkünfte vorbereiten, wodurch wir größeren Nutzen aus dem Stoff zogen als es sonst der Fall gewesen wäre.“
2 Dieser junge Mann trat später in den Vollzeitdienst ein. Sein Eifer im Predigtdienst wirft wie der Eifer vieler anderer junger Leute seinesgleichen ein günstiges Licht auf das Bemühen der Eltern ihre Kinder auf ein Leben des Dienstes für Gott vorzubereiten.
DIE ZEIT DAZU FINDEN
3 Was kommt dir in den Sinn, wenn von der Vorbereitung im Familienkreis die Rede ist? Denkst du: „So wertvoll es ist — doch wann soll ich die Zeit dazu finden?“? Hast du bereits versucht, Zeit dafür einzuräumen? Wie beharrlich warst du in deinen Bemühungen? Jeder befindet sich zwar in einer anderen Lage, doch es kann von Nutzen sein, zu wissen, wie andere es anfangen.
4 Eine Familie nutzt die Zeit beim Abendessen, um sich über geistige Dinge zu unterhalten. Sie besprechen an den Abenden gemeinsam den Tagestext und Gedanken aus dem wöchentlichen Bibelleseprogramm. Manchmal bereiten sich alle am Abendbrottisch auf die Dienstzusammenkunft oder auf die Theokratische Schule vor. Außerdem ist jede Woche ein Abend für ein systematisches Studium des „Wachtturms“ oder einer anderen Veröffentlichung vorgesehen. Natürlich müssen irgendwo Abstriche gemacht werden, und daher sehen sie weniger fern. Da die Mutter mehr mit dem Sohn zusammen ist, bereitet sie sich mit ihm auf den Predigtdienst vor. Er geht dann mit seinem Vater oder mit seiner Mutter in den Dienst und wendet das Gelernte an. Durch Zusammenarbeit kann diese Familie ihre begrenzte Zeit am besten ausnutzen.
5 Man könnte auch, bevor der Tisch abgeräumt wird, eine halbe Stunde lang wenigstens einen Teil des für die Woche vorgesehenen Stoffs aus der Bibel lesen und besprechen. Wenn sich alle Familienglieder beteiligen, wird es interessant und lehrreich sein.
WAS STUDIERT WERDEN SOLLTE
6 Es ist bestimmt gut, die Bedürfnisse der Familie zu berücksichtigen. Einige lesen die Bibel, andere bereiten sich auf das „Wachtturm“-Studium vor, wieder andere studieren gewöhnlich etwas was bestimmten Bedürfnissen der Familie entspricht. Ein Bruder Anfang Zwanzig sagte über die Hilfe, die ihm sein Vater bei der Vorbereitung auf den Predigtdienst bot: „Ich weiß noch, daß ich ein kleines schwarzes Notizbuch hatte, in das ich Bibeltexte unter bestimmten Stichwörtern wie ‚Dreieinigkeit‘ geschrieben hatte. Papa spielte einen Wohnungsinhaber, dessen Einwände ich überwinden mußte. Für jedes Studium am Montagabend mußte ich jeweils fünf Namen der Bibelbücher auswendig lernen.“
7 Ein anderer Bruder, der seit 10 Jahren im Bethel ist und dessen Bruder auch im Bethel diente, erinnert sich, daß sein Vater sie immer auf den Vollzeitdienst hinwies. „So war es ganz natürlich, daß wir den Wunsch hatten, ins Bethel zu gehen“ sagte er. Das Familienstudium wird zum Nutzen eines jüngeren Bruders, der noch zu Hause ist, weiterhin konsequent durchgeführt.
8 Ein 26jähriger Bruder erinnert sich, wie seine Mutter mit ihm studierte und sich mit ihm auf die Zusammenkünfte und den Predigtdienst vorbereitete. Sie versteckten ihre Schriften in Corn-flakes-Schachteln, weil sie wußten, daß der Vater, der ein Gegner war, keine Corn-flakes aß. Diese heimlichen Studien lohnten sich, denn dadurch wurde der Sohn auf den Vollzeitdienst als allgemeiner Pionier und als Bethelmitarbeiter vorbereitet.
9 Beim Familienstudium sollte man flexibel sein. Es sollte auch in einer entspannten Atmosphäre durchgeführt werden und keiner starren Form unterworfen sein. Ein Bruder sagte: „Vor unserem Familienstudienabend bereitete Mutter immer etwas Gutes zum Essen vor, das wir uns dann nach dem Studium zu Gemüte führten. Wir machten an diesen Abenden auch jeweils gemeinsam ein Spiel oder sangen Lieder. Wir freuten uns immer auf unser Familienstudium.“
ANDERE EINBEZIEHEN
10 Viele Brüder und Schwestern haben keine Angehörigen, die in der Wahrheit sind. Ihr würdet ihnen bestimmt eine Freude machen, wenn ihr sie, falls möglich, einladen würdet, mit eurer Familie gemeinsam die Bibel zu lesen oder sich auf die Zusammenkünfte und den Predigtdienst vorzubereiten (5. Mose 15:7-11; Luk. 6:38). Vielleicht könntet ihr das Familienstudium mitunter in der Wohnung eines älteren, alleinstehenden Verkündigers durchführen.
11 Wir sollten den Wert des Bibellesens in der Familie sowie der gemeinsamen Vorbereitung auf die Zusammenkünfte und den Predigtdienst nicht unterschätzen. Wenn die Eltern ein gutes Vorbild sind und sich nicht durch andere Interessen an den biblischen Betrachtungen im Familienkreis hindern lassen, werden sie den Kindern hohe Achtung vor Gottes Wort und tiefe Wertschätzung dafür einprägen. All das gereicht Jehova zum Lobpreis und all denen, die sich im Familienkreis vorbereiten, zum Segen.