Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g80 8. 9. S. 11-14
  • „Mama, kauf mir das!“

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • „Mama, kauf mir das!“
  • Erwachet! 1980
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Manipulanten
  • Aktive Schulung
  • Echte Zufriedenheit
  • Sie können dir fast alles verkaufen
    Erwachet! 1980
  • Erziehe deine Kinder so, daß sie Jehova lieben
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1983
  • Kinder in einer unruhigen Welt zu glücklichen Menschen erziehen
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1982
  • Eltern, lehrt ihr eure Kinder?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1973
Hier mehr
Erwachet! 1980
g80 8. 9. S. 11-14

„Mama, kauf mir das!“

WIE MAN KINDERN BEIBRINGT, RICHTIG MIT GELD UMZUGEHEN

„MAMA, kauf mir das!“ Wie oft haben wir diese Worte schon gehört! In unserer Kindheit haben wir sie wahrscheinlich selbst geäußert. Unsere Mutter sagte dann manchmal ja, manchmal aber nein. Gelegentlich nahm sie sich die Zeit, das Warum zu erklären, aber gewöhnlich haben wir lediglich beobachtet, daß es einige Dinge gibt, die sie kauft, andere dagegen nicht.

Das ist die häufigste Methode, durch die die Kinder lernen, wie man mit Geld umgeht: durch das Beispiel der Eltern. Umfragen zeigen, daß die meisten Eltern keine besondere Methode anwenden, um ihre Kinder zu lehren, wie man weisen Gebrauch vom Geld macht.

Du magst der Meinung sein, du würdest deinen Kindern ja bereits beibringen, was man kauft und wann man es kauft, wie man Preise vergleicht und die Qualität beurteilt und wie man sich vor dem heutigen Materialismus hüten kann. Aber es wäre angebracht, dich selbst einmal zu fragen: „Wann habe ich zum letzten Mal bewußte Anstrengungen unternommen?“ Es könnte länger her sein, als du denkst.

Ob du nun bisher Schritte unternommen hast oder nicht, in diesem Artikel wirst du wertvolle Grundsätze und Ratschläge finden.

Es ist wichtig, sich damit zu befassen, weil es Leute gibt, die bewußte Anstrengungen unternehmen, deine Kinder Grundsätze zu lehren, die dir nicht behagen. Diese Leute erforschen ihr ganzes Leben lang, wie man jemand zum Kauf überredet, und sie haben wahrscheinlich eine andere Auffassung über die Wichtigkeit materieller Güter als du. Wer sind diese Leute?

Manipulanten

Vor Jahren ließ eine Werbeagentur, die sich auf Kinder spezialisiert hatte, an Geschäftsleute und Inserenten die Aufforderung ergehen: „Der Sinn der begierigen Kleinen kann so geformt werden, daß sie Ihre Produkte haben wollen! ... Hier erschließt sich ein großer Markt für Ihre Produkte. Prägen Sie diesen Kindern Ihren Markennamen ein, und sie werden darauf bestehen, daß ihre Eltern keine andere Ware kaufen. Viele weitsichtige Inserenten profitieren schon heute davon ... und treffen Vorsorge für morgen, ... indem sie den Sinn der begierigen Kleinen formen.“

Schon von klein auf sind Kinder die Zielscheibe einer Werbung, die in ihnen den Wunsch nach mehr materiellen Dingen weckt. Die Experten erforschen auf höchst geschickte Weise, wie sie die „inneren Bedürfnisse“ deines Kindes ansprechen und ein „Verlangen“ nach ihrer Ware schaffen können.

In manchen Ländern wird hauptsächlich das Werbefernsehen verwendet, um den Kindern bestimmte Marken einzuprägen. Der Einfluß wirkt schon, bevor sie alt genug sind, um zu lesen. Vance Packard zitiert in dem Buch Die geheimen Verführer eine Anzeige, durch die Fabrikanten auf die außerordentliche Eignung des Fernsehens aufmerksam gemacht wurden. Es hieß: „Wo sonst läßt sich Markenbewußtsein vierjährigen Stöppkes so unauslöschlich einprägen? ... Was bedeutet das Fernsehen für einen Fabrikanten, der sich an diese jugendliche Zuhörerschaft wenden und sie Jahr um Jahr unter kontrollierten Bedingungen fortgesetzt bearbeiten kann, bis sie erwachsen und vollwertige Käufer geworden sind?“

In den Vereinigten Staaten stellten drei Professoren in einer Studie über Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren fest, daß sie jede Woche im Durchschnitt fast 400 Fernseh-Werbespots ausgesetzt waren — etwa 20 000 im Jahr. Die Professoren bemerkten: „Die Fähigkeit der Kinder, sich ... nicht ,irreführen‘ oder täuschen zu lassen, ist eine aktuelle Frage von besonderem Interesse, vor allem wenn man bedenkt, wie sehr Kinder — sogar die ganz kleinen — den Werbesendungen ausgesetzt sind.“

Sie stellten fest, daß 56 Prozent der Kinder im Kindergartenalter sich kaum dessen bewußt waren, „warum im Fernsehen Werbesendungen kommen“, und daß etwa die Hälfte dachte, „Werbesendungen sagen immer die Wahrheit“. Diese Kinder sind sehr jung, und doch gibt die Werbebranche Riesensummen aus, um sie zu erreichen, weil man glaubt, ihnen bereits bleibende Gewohnheiten einprägen zu können.

Die Professoren fanden auch heraus, daß nur etwa die Hälfte der Mütter der etwa Fünfjährigen sich mit ihnen über Werbesendungen unterhielt. Sie meinten dazu: „Viele Mütter solcher Kinder scheinen sich die Gelegenheit entgehen zu lassen, ihre Kinder über die Absicht der Werbesendungen aufzuklären — eine Aufklärung, die ihnen helfen kann, schon in diesem Alter denkende Verbraucher zu werden.“ Sie stellten jedoch fest, daß selbst kleine Kinder Werbesprüche „filtern“ können und daß diese Fähigkeit „sogar Kindern im Kindergartenalter“ vermittelt werden kanna.

Das wird jedoch oft versäumt. Der Herausgeber von Seventeen, eines amerikanischen Magazins für Mädchen im Teenageralter, sagte einmal, daß seine jungen Leserinnen eine willige Käuferschicht bilden, weil sie „zur Werbung noch nicht kritisch eingestellt sind“.

Es ist gut, die Initiative zu ergreifen. Sprich mit deinen Kindern über die Werbung. Mache darauf aufmerksam, daß sie viel Information vermitteln kann, aber daß ihr offensichtlicher Zweck darin besteht, Leute zum Geldausgeben zu veranlassen. Geschäftsleute können ihr Einkommen vergrößern, wenn es ihnen gelingt, in dir ein Verlangen nach Waren zu wecken, die du in Wirklichkeit nicht brauchst, wie zum Beispiel neue technische Spielereien und Modeartikel. Noch schwerwiegender als der dadurch entstehende Geldverlust ist der materialistische Standpunkt, dem man anheimfallen kann — die Vorstellung, kaufen bringe Glück.

Aktive Schulung

Wie kannst du deine Kinder lehren, die rechte Einstellung zum Geld zu haben und es weise zu gebrauchen? Du hast die Möglichkeit, sie mit zum Einkaufen zu nehmen und dich mit ihnen über die Waren zu unterhalten, die du kaufst. Ermuntere sie, sich an einem Spiel zu beteiligen, bei dem man sich Preise merken muß. Du wirst den Eindruck haben, du hättest wandelnde Computer neben dir, wenn sie dich erinnern, daß in einem anderen Laden der Preis niedriger ist.

Als nächstes muß sich das Kind einen Begriff von Qualität machen. Du könntest es fragen: „Warum ist wohl dieser Pulli billiger?“ „Ist der andere dort den Mehrpreis wert?“ „Was meinst du — wie lange wird der rote denn halten?“ Das Kind wird lernen, Preise richtig einzuschätzen und die Qualität zu beurteilen — Fähigkeiten, die ihm später gut zustatten kommen werden.

Jungen Leuten fällt es nicht immer leicht, zwischen Qualitätserzeugnissen und Billigwaren zu unterscheiden, weil sie im Gegensatz zu dir noch nicht so viele Erfahrungen mit Produkten gemacht haben, die sich als mangelhaft erwiesen haben. Du erweist ihnen also einen guten Dienst, wenn du erklärst, warum du eine Ware einer anderen vorziehst und warum du glaubst, daß ein bestimmtes Produkt länger halten werde als ein anderes.

Du kannst ihnen auf diesem Wege so manches beibringen. Ein Vater, der sich ein neues Auto kaufen wollte, wandte sich seiner kleinen Tochter zu und fragte sie, welche Farbe sie gern hätte. Sie antwortete: „Schwarz.“ Darauf sagte er: „Auf Schwarz sieht man den Staub so leicht — möchtest du das Auto dann waschen?“ Sie antwortete: „Nein, dann nehmen wir lieber eine helle Farbe.“ Eine Frau, die daneben stand, sagte später: „Wie man nur die Farbe von einem Kind wählen lassen kann!“ In Wirklichkeit hat das Kind nicht die Farbe gewählt. Der Vater hatte lediglich einen günstigen Moment genutzt, um seiner Tochter zu zeigen, wie man Entscheidungen trifft. Kinder würden so manches Mal eine weisere Entscheidung treffen, wenn sich ihre Eltern mehr Zeit nehmen würden, sie zu lehren.

Erkläre auch, wie man entscheidet, ob man sich etwas leisten kann oder nicht. Wenn du ein Kleidungsstück oder ein Werkzeug siehst, das für dich eine Versuchung ist, wirst du wahrscheinlich abwägen, ob du dir angesichts der Auslagen für Lebensmittel, Miete und andere monatliche Verpflichtungen diese Anschaffung leisten kannst. Dein Kind dagegen weiß nicht, daß du solche Faktoren in Erwägung gezogen hast. Könntest du nicht — während ihr in einem Kaufhaus unterwegs seid — deinem Kind sagen, warum du dich so und nicht anders entschieden hast? Da dein Kind keine Zahlungsverpflichtungen hat, ist es im Umgang mit Geld wahrscheinlich sprunghafter. Aber es ist gut, wenn es jetzt schon weiß, wie solche Entscheidungen getroffen werden.

Im Falle von Sonderangeboten, die in einer Anzeige erschienen sind, wirst du dir sicher sehr rasch überlegen, ob es sich lohnt zuzugreifen. Erkläre doch deinem Kind, warum du dich so und nicht anders entschieden hast! Das erfordert Zeit, aber diese Bemühungen werden sich jetzt schon in der Einstellung des Kindes und später in seinen Fähigkeiten widerspiegeln.

Vergiß nicht, daß liebevolle Unterweisung und ein gutes Beispiel weit wirksamer sein können als Kritik. Zeige deinem Kind, wie man Entscheidungen trifft, und du wirst künftig an seinen Entscheidungen mehr Freude haben.

Echte Zufriedenheit

Deine Kinder müssen begreifen, daß das Leben nicht nur aus dem Besitz von Dingen besteht. Oder werden sie von der Industrie, von der Werbung, vom Einzelhandel und sogar von ihren Freunden davon überzeugt werden, daß das Glück auf den Dingen beruht, die sie kaufen?

Früher hatten die Leute Freude daran, selbst etwas herzustellen. Mancher Mann war ein ausgezeichneter Möbeltischler. Die Frau backte ausgezeichneten Kuchen oder nähte schöne Bettdecken. Der Junge baute ein Radiogerät oder züchtete Hühner.

Wir heute stellen weniger Dinge selbst her. Der Großteil unserer Besitztümer ist maschinell gefertigt. Als Gegenmaßnahme ermuntern dich Industrie und Handel, die Lücke durch Konsum zu füllen. Sie machen dir vor, du könntest etwas darstellen — nicht durch die Entwicklung einer guten Persönlichkeit und eines aufrichtigen Charakters, sondern durch die Dinge, die du dir kaufst.

David und Marymae Klein schreiben in ihrem Buch Supershopper, daß es „einen nicht überrascht, daß viele junge Leute versuchen, sich hervorzutun, indem sie als erste in ihrem Wohnblock oder ihrem Freundeskreis eine neue Schallplatte, eine elektrische Gitarre, ein Surfbrett oder ein Walkie-talkie besitzen — alles kennzeichnend für Konsum statt Produktivität. Und immer mehr junge Leute kaufen solche Dinge, nicht weil sie echte Freude daran haben, sondern einfach weil ,die anderen Kinder es auch haben‘. Das vermittelt ihnen ein gewisses Gefühl der Ebenbürtigkeit — aber das kann auch enorm teuer sein, denn es setzt ständiges Kaufen voraus, um mithalten zu können.“

Wie kann man jungen Leuten zu der Einsicht verhelfen, daß ein glückliches Leben nicht auf der Einstellung „Ich bin, was ich besitze“ beruht?

Es hängt sehr viel von der Einstellung der Eltern ab. Bist du als Vater oder Mutter mehr an Dingen als an einer Weiterentwicklung der Persönlichkeit und des Geistes interessiert? Machst du deinen Kindern begreiflich, daß ihr Wert darin besteht, was sie sind, nicht darin, was sie haben?

Viele Kinder von Zeugen Jehovas haben in dieser Hinsicht einen Vorteil. Sie werden ermuntert, in ihren Zusammenkünften Kommentare zu geben. Sie können sich an der Theokratischen Schule beteiligen, um zu lernen, vor der Versammlung Ansprachen zu halten. Einige beteiligen sich an Arbeiten in Verbindung mit dem Königreichssaal. Alle können einen Anteil daran haben, die gute Botschaft von Gottes bevorstehender neuer Ordnung zu verkündigen. Solche Kinder haben ein echtes Ziel in ihrem Leben.

In Familien, in denen biblische Grundsätze angewandt werden, sind sich die Kinder der Liebe ihrer Eltern gewiß. Sie wissen, daß sie von anderen geschätzt werden wegen der Eigenschaften, die sie zu offenbaren bemüht sind — Liebe zu zeigen und das Rechte zu tun. Statt das oberflächliche Gefühl zeitweiliger Anerkennung aufgrund von Besitztümern zu haben, empfinden solche Jugendliche in ihrem Leben echte Freude und Zufriedenheit aufgrund ihrer Anstrengungen.

Unseren Kindern, die wir so sehr lieben und die sich nach unserem Beispiel ausrichten sollen, müssen wir wahre Werte vor Augen führen.

[Fußnote]

a How Children Learn to Buy von Scott Ward, Daniel B. Wackman und Ellen Wartella.

[Kasten auf Seite 14]

WENN ERWACHSENE KINDER VERZOGEN WERDEN

Wenn man kleinen Kindern alles gibt, was sie sich wünschen, werden sie verzogen und neigen leicht zur Selbstsucht. Eltern, die ihren erwachsenen „Kindern“ alles geben, was sie sich wünschen, bewirken, daß die Kinder sie hauptsächlich als „Spendierer“ betrachten und nicht so sehr als Menschen, denen Achtung und Zuneigung gebührt.

Eine Mutter, die diese bittere Erfahrung machen mußte, schrieb, sie und ihr Mann hätten „beiden Kindern jahrelang bei allen möglichen Gelegenheiten Geschenke gemacht und sie gebeten, nie für uns Geld auszugeben“. Doch die Eltern waren entsetzt, als die erwachsene Tochter — nachdem sie ihr eine teure Plastik angeboten hatten — sagte: „Laßt das bleiben. Eines Tages wird all das Zeug sowieso mir gehören, und dann werde ich es verkaufen.“ Die Mutter klagte: „Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mir das weh tat.“ Die nächste Überraschung kam, als der erwachsene Sohn und auch die erwachsene Tochter sie darüber befragten, mit welchem Erbe sie rechnen könnten, wenn sie und ihr Mann einmal sterben würden. Sie sagte ganz traurig: „Ich hätte mir nie träumen lassen, daß unser Sohn oder unsere Tochter je so etwas sagen würde.“

Erwachsene Kinder, die von ihren Eltern zu viele materielle Geschenke erhalten, werden nicht nur verzogen, sondern werden auch daran gehindert, zu lernen, daß sie Freude empfinden können, indem sie ihren Eltern etwas geben oder etwas für sie tun. Eltern, die ihren Kindern nicht zuviel schenken, stellen häufig fest, daß ein Geschenk eher geschätzt wird, wenn es unerwartet kommt. Die Kinder schätzen die Eltern dann wahrscheinlich mehr als Mensch statt als „Spendierer“.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen