Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Börsenkurse
● Wahrscheinlich hat es noch nie ein Jahr gegeben, in dem die Börsenkurse in der ganzen Welt so starken Schwankungen unterworfen waren wie im letzten Jahr. Zum Beispiel in den USA erreichte der Dow-Jones-Index für Industriewerte im Januar 1973 einen Höchstwert von 1 052 Punkten. Im Herbst erlebte die Börse jedoch den schlimmsten Sturz des Jahrhunderts, als der Dow-Jones-Index an zwei Tagen im November einen Gesamtverlust von 57 Punkten erlitt und schließlich weit unter 800 Punkte sank. Auch von den Börsen in Europa, Kanada, Australien und Japan wurden Verluste bis zu 30 Prozent gemeldet.
Was war die Ursache? Die erhöhte Befürchtung, daß der arabische Erdölboykott im Jahre 1974 zu einer weltweiten Rezession führen könnte.
Solche starken Börsenschwankungen sind nicht neu. Zu einem gewaltigen Kurssturz kam es 1955, als bekannt wurde, daß Präsident Dwight Eisenhower einen Herzanfall erlitten habe; der Gesundheitszustand eines einzigen Mannes löste die Befürchtung aus, daß dies ernste Folgen für das ganze Land haben könnte.
Neu waren im Jahre 1973 die ständigen und starken Schwankungen im Laufe mehrerer Monate. Ungeachtet dessen, wie sich die Lage auf dem Aktienmarkt in den kommenden Monaten entwickeln mag, hat die Handlungsweise führender weltlicher Persönlichkeiten im vergangenen Jahr gezeigt, wie sehr sie von Furcht erfüllt sind (Luk. 21:26). Christen sollten sich dies zur Warnung dienen lassen und nicht allzu besorgt sein, denn sie wissen, wie leicht ,sich der Reichtum Flügel macht und entfliegt‘ (Spr. 23:5).
Das Rauchen aufgeben
● In den vergangenen zehn Jahren ist die Tabakerzeugung in der ganzen Welt um 12 Prozent gestiegen, obwohl die Medizin das Rauchen heute mit verschiedenen Leiden in Verbindung bringt. Auch häufen sich die Beweise dafür, daß die Kinder, deren Eltern rauchen, darunter leiden. Warum geben nicht mehr Leute das Rauchen auf?
Dr. F. R. Wake von der Carleton-Universität in Kanada sagt: „Das größte Problem besteht nicht darin, Rauchern das Rauchen abzugewöhnen, sondern darin, sie so weit zu bringen, daß sie nicht mehr damit anfangen.“ Merkwürdigerweise genügt es oft nicht, nur zu wissen, daß das Rauchen Krebs verursacht.
Unter Jehovas Zeugen ist das Rauchen nie ein nennenswertes Problem gewesen. Sie haben seit den 1890er Jahren in ihren Publikationen immer wieder davor gewarnt, und seit Herbst 1973 wird von allen Personen, die Zeugen Jehovas werden oder ein anerkanntes Glied einer ihrer Versammlungen bleiben möchten, verlangt, daß sie den Tabakgenuß aufgeben. Eine ähnliche Einschränkung besteht auch für die, die durch das Tabakgeschäft ihren Lebensunterhalt verdienen.
Warum ist Jehovas Zeugen so sehr daran gelegen, daß ihre Versammlungen von jeder Verbindung mit Tabak frei werden? Sie haben erkannt, welche Gefahr der Tabakgenuß darstellt. Außerdem geht es ihnen dabei um die wichtige sittliche Frage: Gebrauchen wir unseren Körper auf eine Weise, die zeigt, daß wir unserem Schöpfer dankbar sind, indem wir „uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes“? (2. Kor. 7:1). Auch steht die Zigarettenwerbung in ihren Augen im Widerspruch zur Nächstenliebe. Der Wunsch, Gott zu gefallen, hat sie veranlaßt, das Rauchen aufzugeben.
Katholiken und Kommunisten
● Der italienische Klerus verlangt, daß der Papst einen Erlaß aus dem Jahre 1949 aufhebt, gemäß dem jeder, der mit der kommunistischen Partei sympathisiert, exkommuniziert wird. Was geschieht sonst noch, und was hat es zu bedeuten?
In letzter Zeit hat der Vatikan offizielle Vertreter mehrerer kommunistischer Nationen empfangen und hat sogar zugegeben, daß der Wunsch vorhanden sei, Beziehungen zu dem kommunistischen China aufzunehmen. Aufmerksame Beobachter sehen darin einen gewaltigen Wechsel im Vergleich zu der früheren Einstellung der Kirche. Die katholische Kirche ist zwar schon immer ein „Freund der Welt“ gewesen und hat auf geschickte Weise dafür gesorgt, daß bei einer politischen Auseinandersetzung oder sogar in einem Krieg Priester und Bischöfe sowie große Mengen ihrer Anhänger auf beiden Seiten zu finden waren. Dadurch war sie, ganz gleich, wie die Sache ausging, stets auf der Siegerseite und konnte ihren Einfluß weiter geltend machen.
Heute wird sie jedoch durch das Weltgeschehen zu Konzessionen gezwungen, die erkennen lassen, daß ihr Einfluß immer mehr schwindet. Es sieht so aus, als käme es zu einem Frieden zwischen dem Westen und dem kommunistischen Osten. Um weiterhin eine gewisse politische Macht auszuüben, ist die Kirche gezwungen, sich mit ihrem alten atheistischen Feind zu versöhnen.
Auf diese Weise entgleiten der einst so mächtigen Kirche allmählich die Zügel. Wenn sie sich zum Weltgeschehen äußert, klingt ihre Stimme versöhnlich. Das alles erinnert uns an die prophetische Beschreibung im 17. Kapitel der Offenbarung. Dort werden alle falschen Religionen gemeinsam als eine Prostituierte dargestellt, die ihre Gewalt über die mit einem wilden Tier verglichenen Nationen verliert und schließlich von diesen Nationen vernichtet wird.