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  • Der unbarmherzige Sklave
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1971
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1971
w71 15. 5. S. 294-295

Der unbarmherzige Sklave

Dieser Artikel ist besonders zum Lesen mit den Kindern bestimmt

HAT dir schon einmal jemand etwas zuleide getan? Hat dich schon einmal jemand verletzt oder dich gekränkt? Das hat dir bestimmt weh getan, nicht wahr?

Solltest du in einem solchen Fall den Betreffenden genauso behandeln, wie er dich behandelt hat? Was meinst du?

Manche Leute vergelten Böses mit Bösem. Jesus sagte aber, das sei nicht gut. Er lehrte, daß wir denen, die uns etwas zuleide getan haben, vergeben sollten. Was aber, wenn jemand öfter frech zu uns ist oder uns öfter kränkt? Wie oft sollten wir ihm vergeben? Das wollte der Apostel Petrus eines Tages wissen. Er fragte deshalb den großen Lehrer: ‘Muß ich dem Betreffenden bis siebenmal vergeben?’

Jesus sagte Petrus nicht, siebenmal sei viel. Er sagte: ‘Du sollst ihm siebenundsiebzigmal vergeben, wenn er so oft gegen dich gesündigt hat.’

Das bedeutet also, daß man jemandem sehr oft vergeben muß! Wahrscheinlich können wir uns gar nicht erinnern, daß uns jemand so oft ein Unrecht oder etwas Schlechtes angetan hat, meinst du nicht auch? Das wollte Jesus damit zeigen. Wir sollten anderen immer wieder vergeben. Wir sollten nicht versuchen, uns daran zu erinnern, wie oft andere uns etwas zuleide getan haben. Wenn sie uns um Vergebung bitten, dann sollten wir ihnen vergeben.

Jesus wollte seinen Jüngern zeigen, wie wichtig es ist, daß man zum Vergeben bereit ist. Nachdem er deshalb die Frage des Petrus beantwortet hatte, erzählte er seinen Jüngern eine Geschichte. Möchtest du sie gerne hören?

Es war einmal ein König. Er war ein guter König. Er war sehr gütig. Er lieh seinen Sklaven sogar Geld, wenn sie in Not waren.

Doch eines Tages wollte der König sein Geld zurückhaben. Er rief deshalb seine Sklaven, die ihm Geld schuldeten, zusammen und forderte sie auf, ihre Schulden zu bezahlen. Ein Mann wurde hereingebracht, der dem König 60 Millionen Geldstücke schuldete! Das ist eine Menge Geld. Das ist mehr, als ich je in meinem Leben gehabt habe.

Der Sklave hatte das Geld des Königs verbraucht und hatte nichts, was er ihm zurückzahlen konnte. Da befahl der König, daß dieser Sklave verkauft werde. Auch seine Frau und seine Kinder und alles, was dem Sklaven gehörte, sollte verkauft werden. Von dem Geld, das man dafür erhalten würde, sollte dann der König bezahlt werden. Was meinst du, wie dem Sklaven wohl zumute war?

Der Sklave war sehr niedergeschlagen. Er fiel daher sogleich vor dem König nieder und richtete seinen Blick zu Boden. ‘Bitte, tu mir das nicht an’, bat er den König. ‘Gib mir Zeit, und ich werde dir alles, was ich dir schulde, zurückzahlen.’ Was hättest du mit diesem Sklaven getan, wenn du der König gewesen wärst?

Der gute König hatte Mitleid mit diesem Sklaven. Er sagte deshalb zu ihm, er brauche nichts zurückzuzahlen. Er mußte von den 60 Millionen Geldstücken tatsächlich kein einziges zurückzahlen! Das muß ihn bestimmt sehr glücklich gemacht haben!

Doch was tat der Sklave danach? Als er hinausging, begegnete er einem anderen Sklaven, der ihm hundert Geldstücke schuldete. Das ist bestimmt nicht viel im Vergleich zu 60 Millionen Geldstücken. Der Mann packte seinen Mitsklaven am Kragen und begann ihn zu würgen. Er sagte zu ihm: ‘Zahle die hundert Geldstücke zurück, die du mir schuldest.’

Kannst du dir vorstellen, daß jemand so handeln kann? Dem Sklaven war vom König eine so große Schuld erlassen worden, und jetzt fiel er über seinen Mitsklaven her und verlangte, daß dieser ihm hundert Geldstücke zurückzahle. Das verriet keine Güte.

Der Sklave, der ihm nur hundert Geldstücke schuldete, war arm. Er konnte das Geld nicht sogleich zurückzahlen. Er fiel deshalb seinem Mitsklaven zu Füßen und sagte bittend zu ihm: ‘Bitte, gib mir Zeit, und ich werde dir zurückzahlen, was ich dir schulde.’ Hätte der Mann seinem Mitsklaven Zeit geben sollen? Hättest du es getan?

Nun, dieser Mann war nicht so gütig wie der König. Er wollte sofort bezahlt werden, und da sein Mitsklave es nicht tun konnte, ließ er ihn ins Gefängnis werfen. Er war nicht bereit, ihm die Schuld zu erlassen.

Andere Sklaven hatten dies alles beobachtet. Es gefiel ihnen nicht. Sie hatten Mitleid mit dem Sklaven, der ins Gefängnis geworfen wurde. Sie gingen deshalb zum König und berichteten es ihm.

Dem König gefiel das, was geschehen war, auch nicht. Er wurde sehr zornig über den unbarmherzigen Sklaven. Er rief ihn zu sich und sagte zu ihm: ‘Du böser Sklave, habe ich dir nicht alles erlassen, was du mir schuldig warst? Solltest du also deinem Mitsklaven seine Schulden nicht auch erlassen?’

Der Sklave hätte von dem guten König etwas lernen sollen. Er hatte es aber nicht getan. Deshalb ließ der König den unbarmherzigen Sklaven nun ins Gefängnis werfen, bis er die 60 Millionen Geldstücke zurückzahlen würde. Im Gefängnis konnte er natürlich niemals so viel Geld verdienen, daß er seine Schuld hätte bezahlen können. Deshalb mußte er dort bleiben, bis er starb.

Als Jesus seine Geschichte beendet hatte, sagte er zu seinen Nachfolgern: ‘Genauso wird mein himmlischer Vater auch mit euch verfahren, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen vergebt.’ — Matth. 18:21-35.

Schau, wir alle schulden Gott sehr viel. Alles Gute, was wir haben, haben wir von Gott empfangen. Unser Leben kommt von Gott. Da wir aber oft unrecht tun, könnte er es uns nehmen. Wir könnten zeitlebens nicht genug verdienen, um Gott zu bezahlen, was wir ihm schulden.

Verglichen mit dem, was wir Gott schulden, schulden uns andere Menschen sehr wenig. Was sie uns schulden, entspricht den hundert Geldstücken, die der eine Sklave dem anderen schuldete. Was wir aber Gott schulden, entspricht den 60 Millionen Geldstücken, die der Sklave dem König schuldete.

Gott ist sehr gütig, und er vergibt uns unsere Schuld. Er tut es aber nur, wenn wir an seinen Sohn Jesus glauben und wenn wir anderen, die uns etwas zuleide getan haben, vergeben. Sollte man darüber nicht einmal etwas nachdenken?

Was tust du also, wenn dich jemand einmal verletzt, dann aber sagt, es tue ihm leid? Vergibst du ihm? Was tust du, wenn dies öfter geschieht? Vergibst du ihm auch dann noch?

Angenommen, wir wären die Person, die um Vergebung bittet, wollten wir dann nicht, der Betreffende würde uns vergeben? Wir sollten ihm gegenüber ebenso handeln. Wir sollten nicht nur sagen, wir würden ihm vergeben, sondern wir sollten ihm wirklich von Herzen vergeben. Wenn wir das tun, zeigen wir, daß wir wirklich Nachfolger des großen Lehrers sein möchten.

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