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Erwachet! 1976
g76 22. 11. S. 6-11

Proteste aus aller Welt gegen die Greuel

IN DEN letzten Monaten haben Jehovas Zeugen Zehntausende von Briefen an malawische Staatsorgane, auch an Präsident Banda, geschrieben. Sie haben darum gebeten, daß etwas unternommen wird, um ihren leidenden christlichen Brüdern und Schwestern zu helfen. Aber jetzt, da die Greuel allgemein bekanntgeworden sind und von immer mehr voneinander unabhängigen Stellen bestätigt werden, protestieren auch viele andere Personen bei malawischen Staatsorganen.

US-Senator Frank Church verurteilte beispielsweise die Verfolgung und sagte im Senat: „Ich bitte alle Anwesenden, die Zustimmung dafür zu geben, daß ein Leitartikel des Wall Street Journal und ein Artikel, verfaßt von Dial Torgerson in Sambia, der in der Los Angeles Times erschienen ist und aus dem hervorgeht, was den Zeugen widerfährt, in den KONGRESSBERICHT aufgenommen werden.“ Da niemand dagegen war, wurden diese Artikel im Kongreßbericht vom 21. Januar 1976 auf der Seite S224 abgedruckt.

Auch George E. Brown jr., Mitglied des amerikanischen Repräsentantenhauses, sprach ein offenes Wort im Kongreß, und seine Äußerungen wurden am 28. Januar 1976 in den Kongreßbericht aufgenommen (S. E262): „In Malawi, einem Staat mit einer Einparteienregierung, besteht ein Gesetz, nach dem jeder Bürger verpflichtet ist, eine Parteimitgliedskarte zu kaufen. Die Zeugen lehnen es ab, sich eine solche Karte zu beschaffen, und werden deshalb verfolgt.“

Brown erklärte dann: „Ich empfehle allen Kollegen dringend, folgende Artikel über dieses Thema zu lesen — es ist auch mein Wunsch, daß sie in den KONGRESSBERICHT aufgenommen werden — und sich zu einer größeren Aktivität zu entschließen, in dem Bemühen, gegen solche Verhältnisse etwas zu unternehmen, indem mit malawischen Staatsorganen gesprochen wird und indem wir in unserer Außenpolitik andere Prioritäten setzen. Unsere Politik sollte Abscheu und nicht Gleichgültigkeit widerspiegeln.“

Aber amerikanische Parlamentarier haben nicht nur dafür gesorgt, daß Pressemeldungen über die Verfolgung der Zeugen Jehovas in den Kongreßbericht aufgenommen wurden, sondern sie haben auch über diese Sache an den malawischen Staatschef Dr. Banda geschrieben. In dem Brief des Kongreßabgeordneten Tom Harkin, der auf dieser Seite abgedruckt ist, heißt es unter anderem:

„Ich sehe mich gezwungen, Ihnen, einem Verantwortlichen des Staates Malawi, gegenüber meine höchste Empörung und meinen Abscheu wegen der Behandlung der Zeugen Jehovas durch Ihre Regierung zum Ausdruck zu bringen. Die religiöse Verfolgung, die, wie glaubwürdige amerikanische Zeitungen berichtet haben, darin besteht, daß man sie [Jehovas Zeugen] quält, zusammenschlägt, sexuell mißbraucht und in Gefängnisse sperrt, wo sie unmenschlich behandelt werden, daß man sie umbringt und Familien auseinanderreißt, ist eine abscheuliche Politik, die an Genozid grenzt.

Ich kenne den Glauben der Zeugen Jehovas und weiß, daß sie sich allgemein von jeder weltlichen politischen Organisation und politischen Partei fernhalten, und bin vertraut mit ihrer Aufrichtigkeit, die sich aus diesen Glaubenssätzen ergibt. Jeder, der diese Leute kennt, weiß, daß sie gewissenhafte Nachbarn und Bürger sind, und unter gar keinen Umständen dürfen sie als eine Gefahr für die bestehende politische Ordnung angesehen werden ...“

Auch in anderen Ländern ist im Parlament über die Verfolgung der Zeugen Jehovas gesprochen worden. Am 17. Februar 1976 rief Bent Honoré, Abgeordneter des dänischen Parlaments, das Zweigbüro der Zeugen Jehovas an. Sein Wunsch? Die verfolgten Zeugen in Malawi sollten darüber unterrichtet werden, daß sich das dänische Parlament mit ihrer Notlage befaßt hat, „damit sie wissen, daß wir an sie denken. Das dient ihnen vielleicht zur Ermunterung.“

Die Greuel, die an den malawischen Zeugen Jehovas verübt worden sind, waren im März 1976 Gegenstand einer ausführlichen Erörterung im Deutschen Bundestag in Bonn. Auf eine Frage antwortete Staatsminister Wischnewski unter anderem: „Die Bundesregierung hat Meldungen über die Verfolgung der Zeugen Jehovas in Malawi zum Anlaß genommen, durch ihren Botschafter die deutsche Auffassung hierzu der malawischen Regierung nahebringen zu lassen.“

Untersuchungsergebnis

Wie bereits im vorhergehenden Artikel erwähnt, schrieb Bruno Kroker vom Referat für Information des Weltkirchenrates, daß diese Organisation eigene Nachforschungen über die an Jehovas Zeugen in Malawi verübten Greuel angestellt hat. Die Nachforschungsergebnisse hatten zur Folge, daß der Generalsekretär des Weltkirchenrates den unten abgedruckten Brief an Präsident Banda richtete. Darin schrieb er:

„In den vergangenen Monaten ist man bei uns wegen der mißlichen Lage der Zeugen Jehovas in Malawi vorstellig geworden; auch Berichte darüber sind bei uns eingegangen. Und die uns zugegangenen Informationen darüber sind ein Anlaß zu großer Sorge.

In diesen Berichten wird besonders auf Jehovas Zeugen Bezug genommen, die vor kurzem aus Nachbarländern nach Malawi zurückgekehrt sind. Es fehlt nicht an Beweisen dafür, daß sie von Ortsbehörden und Mitgliedern des Jugendbundes in nicht geringem Maße belästigt und verfolgt werden. Man hat uns berichtet, daß viele schwer mißhandelt worden sind. Die Informationen, die wir über die Zeugen Jehovas erhalten haben, die sich in Gefangenenlagern bei Dzaleka befinden, sind höchst beunruhigend.

Wir wissen, daß es in den vergangenen Jahren zwischen Jehovas Zeugen in Ihrem Land und der politischen Obrigkeit dort Schwierigkeiten gegeben hat. Wir wissen, daß ihre Lehren über den Staat und ihre Einstellung zum Staat wenigstens teilweise zu diesen Spannungen beigetragen haben. Es wird Ihnen nicht entgangen sein, daß der Weltkirchenrat immer dafür eingetreten ist, daß sich alle Christen für das Wohl des Landes, in dem sie leben, einsetzen.

Aber das Grundrecht, das dazu berechtigt, berechtigt auch, es nicht zu tun sowie es abzulehnen, einer bestimmten politischen Gruppe oder Partei beizutreten. Wir sind daher der Auffassung, daß die Politik Ihres Landes, die darin besteht, die Bürger zu zwingen, der ,Malawi Congress Party‘ beizutreten, eine Beschneidung der Menschenrechte ist und daß die Strafmaßnahmen, die gegen alle ergriffen werden, die es ablehnen, der Partei beizutreten, ungerechtfertigt sind. Der Weltkirchenrat ist bemüht, die Menschenrechte überall und für alle hochzuhalten, und wir sind in großer Sorge wegen Jehovas Zeugen in Malawi, besonders wegen der Zeugen, die, wie berichtet wird, in Lagern oder Gefängnissen sind, weil sie keine Parteimitgliedskarte der ,Congress Party‘ kaufen wollen.

Es ist durchaus möglich, daß einige der veröffentlichten Berichte nicht zutreffen. Aber wie erwähnt, fehlt es nicht an Beweisen dafür, daß Jehovas Zeugen immer noch viel unter Ortsbehörden und Mitgliedern des Jugendbundes usw. zu leiden haben.

Wir möchten Sie daher ersuchen, Schritte zu unternehmen und alle, die in Lagern oder in Gefängnissen gefangengehalten werden, freizulassen, so daß sie in ihre Dörfer zurückkehren und ein normales Leben führen können. Wir möchten Sie außerdem darum ersuchen, die Haltung und Politik der Regierung und der ,Congress Party‘ gegenüber Jehovas Zeugen neu zu überdenken und im Gespräch mit ihren Führern im Land eine endgültige Lösung für dieses Problem zu suchen. Unserer Unterstützung und Mitarbeit bei diesen Bemühungen können Sie gewiß sein. ...“

Im Juni 1976 wurde der Inhalt dieses Briefes für die Presse freigegeben.

Weitere Proteste

Es gab noch verschiedene andere Proteste gegen die Regierung von Malawi zugunsten der Zeugen Jehovas. In einem Artikel der in Independence (Missouri, USA) erscheinenden Zeitung The Examiner (Ausgabe vom 6. April 1976) wurde darauf hingewiesen, daß Blantyre (Malawi) die Partnerstadt von Independence sei. Ferner wurde darin angeführt:

„Man hat Geld gesammelt und nach Blantyre geschickt. Dr. Banda hat im Jahre 1968 Independence sogar einen Besuch abgestattet und bei einem Essen auf der ,Stephenson’s Apple Farm‘ jeden Anwesenden mit einer Löwenschwanzquaste gesegnet. Ob man es mag oder nicht, doch wir sind mit dem berüchtigten Doktor und seiner Stadt Blantyre liiert.“

Keith Wilson jr., der Verfasser des erwähnten Artikels, protestierte mit den Worten: „Ich schlage vor, daß der Stadtrat entweder postwendend die Verbindung löst oder in Übereinstimmung mit Dr. Bandas Weltanschauung zur Erinnerung an Adolf Hitlers Geburtstag für den 20. April eine passende Feier vorbereitet.“

Ja, die Vorgänge in Malawi haben viele Leute erschüttert, die mit Präsident Banda persönlich bekannt sind. Einige dieser Personen lernten Dr. Banda während seiner Studienzeit kennen, die er in den Vereinigten Staaten und in England verbrachte, wo er auf verschiedenen Universitäten studierte und zum Arzt ausgebildet wurde.

Bitten um Einstellung der Verfolgung

In manchen Briefen, die an Präsident Banda geschrieben wurden, wurde er flehentlich ersucht, gegen die Verfolgung der unschuldigen malawischen Bürger, die zu Unrecht leiden, einzuschreiten. Im vergangenen Februar schrieb beispielsweise Lord MacLeod von Fuinary Dr. Banda, den er von früher her kannte, einen Brief. Darin bat er ihn, ihm zu verzeihen, wenn er es für unrichtig halte, daß er ihn mit Doktor anrede. Er schrieb: „Doch so haben wir Sie vor vielen Jahren im ,Community House‘ an der Clyde-Straße in Glasgow angesprochen.“

Lord MacLeod ist kein Zeuge Jehovas. Wie er schreibt, haben die „jüngsten Presseberichte über Jehovas Zeugen in Malawi“ ihn veranlaßt, diesen Brief zu verfassen. Über die Zeugen bemerkt er: „Sie sind in der ganzen Welt als friedliebende, fleißige Menschen bekannt. ... Antworten Sie mir daher bitte persönlich. Wenn ich nur von einem Ihrer Mitarbeiter eine Antwort erhalte, muß ich annehmen, daß man mit Ihnen über dieses Thema nicht sprechen kann, und ich bin gezwungen, meine Schlußfolgerungen daraus zu ziehen.“

Einen besonders zu Herzen gehenden Brief schrieb am 26. Mai 1976 Dr. Walter King an Staatspräsident Banda:

„Erlauben Sie mir, mich Ihnen vorzustellen, bevor ich mir die Freiheit nehme, Ihnen über eine Sache zu schreiben, die mir sehr am Herzen liegt. Im Jahre 1968, als das Piedmonter Krankenhaus in Greensboro (Nordkarolina, USA) geschlossen wurde, war ich Chirurg, der als Chefarzt amtete.

Durch kirchliche Verbindungen (auch mit Jehovas Zeugen) erfuhren wir, daß Ihr schönes, aufstrebendes Land nebst anderen zu den Ländern zählte, denen es damals noch an Krankenhäusern mangelte, so daß unsere Einrichtungen ... dort den Menschen ebenso gute Dienste leisten konnten, wie sie es in unserem kleinen Krankenhaus getan hatten ... Wir beschlossen daher, unsere bescheidene, aber von Herzen kommende Gabe umgehend zu schicken, damit sie zur ärztlichen Betreuung der malawischen Bevölkerung verwendet werden könnte. ...

Wir, Sie und ich, sind unserem Beruf nach Wissenschaftler, und es fällt uns schwer, zu verstehen, daß ein Mensch seine Religion so ernst nehmen kann, daß er lieber stirbt, als sich Blut übertragen zu lassen. Aber ich kann Ihnen aufgrund unserer Erfahrungen in diesem Land bestätigen, daß diese Leute ihre Religion wirklich so ernst nehmen (das gehört ebenso zu ihrem Glauben wie ihre Weigerung, sich an Politik und an Kriegen zu beteiligen), daß sie lieber sterben, als etwas gegen ihre Überzeugung zu tun. Sie lassen sich auch bei ganz schweren Operationen kein Blut geben. Vielleicht denken Sie ebenso wie ich: Wenn man diese Hingabe so lenken könnte, daß dadurch das Nationalgefühl und die staatsbürgerliche Gesinnung gehoben würde, würde es sich mehr als bezahlt machen, ihren, wie ich zugeben muß, eigenwilligen Glaubensansichten gegenüber tolerant zu sein. Als ich versuchte, mich in Ihre Lage als Präsident von Malawi zu versetzen, fiel mir ein, daß es eine geniale politische Leistung wäre, Jehovas Zeugen als Gruppe zu gewinnen, so daß sie ihre ganze Kraft daransetzen würden, sich in Malawi als solche Bürger zu erweisen, auf die jedes Land stolz wäre. Das wäre die Folge ihrer Dankbarkeit dafür, daß Sie, wie zu hoffen ist, ihre religiöse Überzeugung dulden.

Wahrscheinlich bin ich in besonderer Weise geeignet, Ihnen, sehr geehrter Herr Präsident, diese Bitte vorzutragen, weil ich diese Leute vom Standpunkt des Arztes aus kenne. Obschon ich Katholik bin, respektiere ich, wenn ich sie operiere, ihr Recht, eine Blutübertragung abzulehnen. Diese Duldsamkeit vergelten sie mir, indem sie meine kleinste Anregung, schon bald aufzustehen, befolgen, ebenso meinen ärztlichen Rat, und absolut darauf vertrauen, daß ich ehrlich bin. In meinen geschäftlichen Beziehungen zu ihnen habe ich die Erfahrung gemacht, daß sie hundertprozentig ehrlich sind. Auch sind sie unwahrscheinlich energisch und bekunden außergewöhnlichen Mut, wenn die Lage es erfordert, und sie sind über alle Maßen loyal. Wenn ich einem Volk, das nur aus solchen Menschen bestünde, vorstehen würde, so würde ich ihnen Gedankenfreiheit gewähren, denn ich bin fest davon überzeugt, daß es sich in vielerlei Weise bezahlt machen würde, weil sie anderen durch ihren Fleiß, ihr Christentum und ihre Ehrlichkeit — auch beim Steuerzahlen — mit gutem Beispiel vorangingen und so das Nationalgefühl heben würden.“

Am 31. Mai 1976 kündigte Präsident Banda die Bildung eines neuen aus zwölf Ministern bestehenden Kabinetts an. Dr. Banda übernahm das Justizministerium selbst. Ist es möglich, daß Dr. Banda über Jehovas Zeugen falsch informiert worden ist? Haben frühere oder jetzige Berater in ihm die Meinung aufkommen lassen, die Zeugen seien eigensinnige Personen, die sich ungesetzlich verhielten? Jeder, der Jehovas Zeugen persönlich kennt, weiß, daß solche Auffassungen nicht zutreffen.

Wer die Sache nicht vom Standpunkt der Zeugen Jehovas aus betrachtet, hält es natürlich für Eigensinn, nicht gewillt zu sein, eine simple, billige Parteimitgliedskarte zu kaufen. Die Zeugen sehen jedoch darin etwas, was mit ihrer Gottesanbetung zu tun hat. Man wird an einen Vorfall im alten Medo-Persien erinnert. Dort sorgten gewisse Männer, die Daniel, den Hebräer, haßten, dafür, daß ein bestimmtes Gesetz erlassen wurde, das besagte, daß jeder, der im Laufe von dreißig Tagen eine Bitte an irgendeinen Gott oder Menschen stellen würde, außer an den König, den Löwen vorgeworfen werden sollte.

Daniel hatte ebensowenig den Wunsch, in die Löwengrube zu kommen, wie Jehovas Zeugen heute, ins Gefängnis geworfen, geschlagen oder vergewaltigt zu werden. Dennoch betete Daniel gleich darauf zu Jehova Gott. Er war kein gesetzloser, eigensinniger Mensch. Aber es ging dabei um die Gottesanbetung, und sie kommt vor den Ansprüchen der weltlichen Obrigkeit (Dan. 6:4-10). Selbst Jesu Apostel sagten, als sie in einer ähnlichen Lage waren: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg. 5:29).

Mögliche Lösungen

Es gäbe eine ganz einfache Lösung für dieses Problem. Würden Karten gedruckt, die lediglich ein Personalausweis wären, würden die malawischen Zeugen sie ohne weiteres kaufen; auch in anderen Ländern kaufen die Zeugen solche Ausweise, weil das Gesetz ihres Landes das fordert, und führen sie mit sich.

Doch die beste Lösung wäre wahrscheinlich, Jehovas Zeugen im Interesse der Glaubensfreiheit nicht zu zwingen, eine politische Karte zu kaufen. Es gibt viele Länder, die stolz darauf sind, daß ihre Bürger glauben können, was sie wollen, ohne verfolgt zu werden. Und diese Länder werden von anderen Ländern wegen ihrer duldsamen Gesinnung gegenüber den verschiedensten Überzeugungen respektiert.

In der Absicht, daß es sich für alle zum Guten auswirkt, werden Christen in der ganzen Welt das Problem in Verbindung mit Präsident Banda in ihr Gebet einschließen. Sie werden das in Übereinstimmung mit der biblischen Ermahnung tun, „in bezug auf Könige und alle, die in hoher Stellung sind“, zu beten, „damit wir weiterhin ein ruhiges und stilles Leben führen können in völliger Gottergebenheit und Ernsthaftigkeit“ (1. Tim. 2:2). Die über 20 000 Zeugen in Malawi können, wenn man sie ungehindert ihren christlichen Glauben ausüben läßt, einen starken Einfluß ausüben, der zum Guten dient und den Frieden fördert.

Jehovas Zeugen haben Präsident Banda schriftlich die Bitte unterbreitet, solche Möglichkeiten mit ihren Vertretern zu besprechen. Möchte aber jemand persönlich ein Telegramm oder einen Brief an Präsident Banda schicken, in dem er seine Meinung zum Ausdruck bringt, so kann er das tun. Seine Adresse lautet:

His Excellency the Life President of Malawi

Ngwazi Dr. H. Kamuzu Banda

Central Government Offices

Private Bag 301

Capital City

Lilongwe 3

Malawi, Central Africa

[Kasten auf Seite 7]

Congress of the United States

House of Representatives

Washington, D. C. 20515

February 4, 1976

His Excellency the Life President of Malawi

Ngwazi Dr. H. Kamuzu Banda

Central Government Offices

Private Bag 301

Capital City

LILONGWE 3

Malawi, Central Africa

Dear President Banda:

I am compelled to register with you, as a responsible leader of Malawi, my total indignation and outrage at your Government’s treatment of Jehovah’s Witnesses. The chronology of religious persecution — petty harassments, brutal beating, sexual abuses, family separations, inhumane imprisonments, and murders — as reported by credible American newspapers, is a heinous policy bordering on genocide.

I am familiar with the beliefs of Jehovah’s Witnesses, including their universal disavowal of temporal political organizations and political parties, and the sincerity which comes with holding those tenets. Anyone familiar with these people knows that they are conscientious neighbors and citizens, and under no circumstances could they be considered a threat to any existing political order.

The free exercise of religious belief is an essential component of liberty and freedom. It is recognized as one of the most basic human rights; and is, in fact, guaranteed to Malawians under your 1966 Constitution. I appeal to you to reconsider and reverse your policy, and to halt this persistent violation of internationally recognized human rights. Not to do so can only earn you the contempt of defenders of human dignity everywhere in the world.

Sincerely,

Tom Harkin

Member of Congress

[Kasten auf Seite 8, 9]

WORLD COUNCIL OF CHURCHES

GENERAL SECRETARIAT

May 31, 1976

His Excellency Ngwazi

Dr. H. Kamuzu Banda

President of Malawi

Private Box 301

Lilongwe-3

Malawi, Central Africa

Your Excellency,

During the last few months we have been receiving representations and reports about the plight of Jehovah’s Witnesses in Malawi and the information we have on this matter causes serious concern to us.

These reports particularly refer to the Jehovah’s Witnesses who have returned recently to Malawi from the neighbouring countries. There is substantial evidence to show that they have been subjected to considerable harassment and persecution by local officials and members of the Youth League. Reports have come to us that many were tortured. The information we have received about Jehovah’s Witnesses in detention camps near Dzaleka is most disturbing.

We are not unaware of the difficulties that have existed during the last several years between the Jehovah’s Witnesses in your country and the political authorities there. We also realise that their teachings on, and attitude to, the state have in part at least contributed to this tension. The World Council of Churches, as you are aware, has always encouraged participation by all Christians in the welfare of the countries in which they live.

But the fundamental human right of such participation also involves the freedom to dissent as well as the freedom to refuse to join any particular political grouping or party. We, therefore, feel that your country’s apparent policy of compulsory membership in the Malawi Congress Party is a curtailment of human rights and that punitive measures against those who do not take membership are unjustifiable. The WCC has attempted to uphold human rights everywhere and for all and we express our deep concern about the Jehovah’s Witnesses in Malawi, especially those who are reported to be in detention or under arrest for refusing to buy membership cards of the Congress Party.

It is quite possible that some of the reports which have appeared may not be correct. But as we have indicated there is much evidence of continuing hardship caused to the Jehovah’s Witnesses by local officials and members of the Youth League, etc.

We therefore appeal to you to take appropriate measures by which those now detained in camps and those arrested are released and can go back to their villages to lead a normal life. We further request you to reconsider the attitude and policies of the government and the Congress Party to the Jehovah’s Witnesses and to engage in conversations with their leaders in the country with a view to exploring how best a lasting solution can be found to the problem. We assure you of our support and cooperation for such efforts.

With all good wishes to you and to the people of Malawi.

Yours sincerely,

Philip Potter

General Secretary

P.S. In view of the interest of the wider public in this matter we intend to release the contents of this letter after a fortnight.

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