Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g80 22. 3. S. 17-21
  • Disco — Sind die Bedenken berechtigt?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Disco — Sind die Bedenken berechtigt?
  • Erwachet! 1980
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Wertschätzung für die Warnung
  • Betonung der Gefahren
  • Ist alles an Disco schlecht?
  • Was ich entdeckte
  • Unsere christliche Wachsamkeit bewahren
  • Was in Discos vor sich geht
    Erwachet! 1979
  • Das Discofieber erfaßt die ganze Welt
    Erwachet! 1979
  • Wo ist der Ursprung?
    Erwachet! 1979
  • Die christliche Ansicht über Disco
    Erwachet! 1979
Hier mehr
Erwachet! 1980
g80 22. 3. S. 17-21

Disco — Sind die Bedenken berechtigt?

Leserbriefe zu der Artikelserie über Disco, die in dieser Zeitschrift erschien

IN DER Erwachet!-Ausgabe vom 22. Juni 1979 wurden die Leser vor der Disco gewarnt. Es wurde festgestellt, daß das Wesen — die Seele — der Disco in einer „uneingeschränkten sexuellen Ausdrucksfähigkeit“ liegt.

Doch gibt es einen berechtigten Grund, sich vor der Disco und dem dazugehörigen freien sexuellen Lebensstil in acht zu nehmen? Einige, die die Erwachet!-Artikel gelesen haben, sind anderer Meinung.

„Ich bin ein wiedergeborener Christ“, schrieb ein amerikanischer Leser. „Ich denke nicht, daß die Discos so schlecht sind, wie sie von Ihnen dargestellt werden.“

Ein anderer schrieb: „Der Discotanz, die Discomusik und der Besuch einer Disco nach der anderen kann ein gutes, sauberes Vergnügen sein und muß nichts mit dem Schund zu tun haben, über den in Erwachet! geschrieben wurde.“

Ein Leser meinte erregt: „Ich habe gerade Ihre Zeitschrift über Disco zu Ende gelesen, und ich glaube, daß Sie in Ihren Ausführungen ... sehr voreingenommen sind. Sie behaupten, Disco bedeute Sex, Unzucht und Abartigkeit — Sie sind verrückt! In den Discos herrscht eine gute Atmosphäre.“

Das ist die Ansicht, die einige Leser zum Ausdruck gebracht haben. Haben sie jedoch die Artikel richtig aufgefaßt? Denn erstens muß gesagt werden, daß die Erwachet!-Artikel nicht alles, was mit „Disco“ bezeichnet wird, verurteilten. Zweitens gibt es wichtige Faktoren, die keiner von uns übersehen sollte.

Man bedenke, daß Satan, der Teufel, in der Bibel als „der Herrscher dieser Welt“ beschrieben wird. Er ist „der Gott dieses Systems der Dinge“ (Joh. 12:31; 2. Kor. 4:4). Wahre Christen erkennen, daß Satan die Welt nach seinem eigenen Gutdünken lenkt. Sollten wir nicht damit rechnen, daß er sich auch der Unterhaltungsbranche dieser Welt bedient, um die Menschen von der wahren Anbetung abzulenken?

Wertschätzung für die Warnung

Weitaus die Mehrzahl der Leserzuschriften verrät einen Geist, der diesem biblischen Standpunkt entspricht. Es kam Dankbarkeit für die Erwachet!-Artikel (im Englischen am 22. März 1979 erschienen) zum Ausdruck. Jung und Alt äußerten sich lobend darüber, daß auf die möglichen Gefahren von Discos und von Discofilmen, wie z. B. „Nur Samstag nacht“, aufmerksam gemacht wurde. Im folgenden werden einige dieser Leserbriefe wiedergegeben:

Ein 21jähriger aus Illinois (USA) schrieb:

„Ich schreibe Euch, weil ich mich für den biblischen Rat, der in der ,Awake!‘-Ausgabe vom 22. März über Discos enthalten war, herzlich bedanken möchte. Die Informationen über den Film ,Nur Samstag nacht‘ schockierten mich.

Ich muß zugeben, daß ich, obwohl ich nicht den Wunsch verspürte, Discos zu besuchen, an der Discomusik und am Discotanz Freude empfand. Ich stimme auf jeden Fall mit Euch darin überein, daß sie die Neigung fördern, die eigene Person zur Schau zu stellen. Ich hatte nie gedacht, daß das eine so schwerwiegende Angelegenheit ist. Jetzt erkenne ich jedoch, wie verderblich eine solche Einstellung sein kann.“

Aus Dallas (Texas, USA) schrieb ein 21jähriger:

„Durch das ,Awake!‘ über die Disco habe ich viel dazugelernt. Jetzt verstehe ich, daß sie mit jener ,anderen‘ Musik verglichen werden kann, von der Moses sprach, als er vom Berg herunterkam [2. Mose 32:17-19]. Sie fördert wirklich animalische Neigungen. Selbst ,ältere‘ Leute können von diesem hypnotisierenden Rhythmus gefangengenommen werden.

Habt herzlichen Dank dafür, daß Ihr etwas über den Ursprung der Disco und über ihre Zusammenhänge mit der Welt der Homosexuellen geschrieben habt. Wir jungen Leute müssen uns wirklich davor hüten. Ich versuche meine Denkweise diesbezüglich zu berichtigen und erkenne, wie sehr Jehova das Ganze verabscheut. ...

Ich hoffe, unsere jungen christlichen Brüder und Schwestern werden sich das zu Herzen nehmen, so daß sie später in Jehovas neuem System die beste Musik hören können, die es überhaupt gibt.“

Aus Portland (Oregon, USA) kam die kurze Notiz:

„Ich möchte mich bei Euch bedanken für die Informationen über Disco im ,Awake!‘ vom 22. März. In der Zeit davor ging es mit mir geistig bergab. Doch als ich Hebräer 11:24-26 las, wurden meine Batterien wieder aufgeladen, und ich änderte meine Einstellung zum Leben. Keine der zeitweiligen Freuden der Sünde kann jemals mit dem verglichen werden, was wir in Jehovas Königreich ernten werden. Nochmals herzlichen Dank dafür, daß Ihr mich auf diesen interessanten Punkt aufmerksam gemacht habt!“

Auszugsweise folgt der Brief eines jungen Lesers aus Albuquerque (New Mexico, USA):

„Der Artikel erschien in einer Zeit, in der ich über meine Art der Entspannung Zweifel hegte, und er erklärte die ,graue Zone‘ — zumindest in meinem Fall. Doch er ließ es nicht damit bewenden, als ob die Jugend keine Zukunft hätte, nach der sie Ausschau halten könnte. ...

Gott so zu dienen, wie er es wünscht, bedeutet keinerlei ungebührliche Einschränkung, selbst wenn es uns den Spott von seiten der Leute einbringt, die meinen, wir würden übertreiben. In meinem Fall bewirkte der Artikel, daß ich nicht länger zweifelte und zögerte in der Frage, was ich als Unterhaltung wählen sollte. Ich bin wirklich dankbar für diese gute Aufklärung.“

Ein sehr freimütiger Brief kam von einem Jugendlichen aus Kalifornien. Er schrieb auszugsweise:

„Ich bin 17 Jahre alt und wurde als Zeuge Jehovas erzogen. Mein Cousin, der ein sehr guter Tänzer war, brachte mich zum erstenmal mit Disco in Berührung. Es begeisterte mich. Ich sah mir den Film ,Nur Samstag nacht‘ an und lernte im Laufe der Zeit sämtliche Tanzschritte. Ich beherrschte sie bald genauso gut wie Travolta. Darauf begann ich, mich zu Tanzveranstaltungen der Schule ,wegzustehlen‘, und gewann bei Discotänzen den ersten Preis. Überall, wohin ich ging, hörten alle anderen auf zu tanzen und schauten mir zu. Es bereitete mir Genugtuung, zu wissen, daß die Leute ehrfurchtsvoll meine Tanzvorführung verfolgten. Bald hatte ich eine Zeugin Jehovas aus einer anderen Versammlung zur Freundin, die genauso gut tanzen konnte wie ich, aber das war alles, was uns verband. Diese Freundschaft gab ich schnell auf, aber nicht das Tanzen.

Dann brachtet Ihr die Artikel über Disco, und ich war am Boden zerstört. Ich liebe wirklich die biblische Wahrheit, aber ich wollte nicht mein einziges Hobby oder irgend etwas anderes, was mich glücklich machte, aufgeben. Ich schränkte es ein, hörte aber damit nicht auf. Dann kam der Kreiskongreß, bei dem über Disco gesprochen wurde, und später die Ansprache über Disco in einer der Versammlungszusammenkünfte. Der Sprecher sagte, die Erörterung der Disco in den Zeitschriftenartikeln und beim Kongreß habe ihre Berechtigung, denn einer habe es noch nicht ganz begriffen, und ich wußte, daß ich gemeint war. Also schränkte ich Disco stark ein. Später sah ich mir den Film ,Hurricane‘ an, in dem ein Stammesritus vorgeführt wurde. Es war im Grunde das, was ich immer tat. Als ich es sah, war ich tief betroffen. Somit hörte ich mit Disco auf.

Ich habe gehört, daß einige Leute auf dem Tanzboden schon Hurerei begangen haben, und ich selbst war auch nicht weit davon entfernt. Bin ich froh, daß dieser Lebensstil hinter mir liegt! Ich glaube, wir haben eine nette Gruppe von Jugendlichen, die Jehova aufrichtig lieben. Wir alle brauchen von Zeit zu Zeit Ermunterung, und deshalb schreibe ich diesen Brief. Nochmals vielen Dank!“

Eine High-School-Schülerin aus Michigan (USA) erklärte, wie sehr ihr die Artikel persönlich halfen, und führte dann aus:

„Das ,Awake!‘ war auch sehr nützlich beim Zeugnisgeben in der Schule. Es ist schwer, junge Leute zu finden, die über Gott oder über die Probleme der heutigen Welt nachdenken. Die meisten leben in den Tag hinein und kümmern sich nicht um morgen. Die Zeitschrift über Disco war also genau das richtige.

Viele junge Leute äußerten sich über die Worte des Psychologen, die den Film ,Nur Samstag nacht‘ betrafen, und sie stimmten darin überein, daß der Film, was Sprache und Moral betrifft, widerlich ist. Sie waren auch überrascht, zu erfahren, was Disco alles einschließt, und meinten, es sei durchaus vernünftig, sich von den schädlichen Lichtblitzen und dem Lärm fernzuhalten, um körperliche Schäden zu vermeiden.

Also, liebe Brüder, ich möchte, daß Ihr wißt, wie sehr wir die Ausführungen über Disco schätzen. Wir sind dankbar dafür, daß uns Jehova immer zur rechten Zeit versorgt und auf unsere geistige sowie körperliche Gesundheit bedacht ist.

Ich möchte, daß Ihr, so Jehova will, noch mehr solche interessanten Artikel veröffentlicht. Denn sie bieten nicht nur uns als Christen Hilfe und Führung, sondern sprechen auch viele junge Leute an und zeigen ihnen, wie wichtig es ist, heute ein sittlich reines Leben zu führen und die wunderbare Hoffnung zu haben, einmal ewig in Frieden zu leben.“

Betonung der Gefahren

Einige Leser legten ihren Briefen Erfahrungen und Zeitungsberichte bei, denen man entnehmen kann, wie unchristlich das in vielen Discos übliche Verhalten ist. Ein Leser aus Kalifornien beispielsweise sandte einen Zeitungsausschnitt aus dem Magazin Parade vom 6. Mai 1979. Es heißt dort unter der Überschrift „Gefährlicher Tanz“:

„Die Polizei sagt, daß der ,Freak‘, der wie eine Welle landesweit die Discos überschwemmt, mit Abstand der gefährlichste neue Tanz ist. Einige bezeichnen ihn als den ,Tanz des Todes‘ oder den ,Sextanz‘, andere als den ,Tanz der Eifersucht‘ oder den ,Tanz mit bösen Folgen‘.

Als Jim Moore in Detroit mit seiner Freundin den Freak tanzte, schoß ihm ein erboster junger Mann namens Jimmie Rogers dreimal in die Brust. Rogers wurde unter Mordanklage gestellt.

In der gleichen Stadt wurde Oscar Ross angeklagt, seine junge Frau Sharon erschossen zu haben, nachdem er beobachtet hatte, wie sie in einem Nachbarhaus den Freak getanzt hatte.

Beim Freak beugen die Tanzpartner die Knie, spreizen die Beine und nähern sich einander mit schwingenden Hüften, bis sie sich berühren. An diesem Punkt angelangt, gehen einige Paare wieder auseinander, andere dagegen improvisieren.“

Ein Leser aus England schickte einen Ausschnitt aus der Londoner Tageszeitung Daily Mail vom 2. Mai 1979. Unter der Überschrift „Den Disco-Morden muß Einhalt geboten werden“ schrieb die Zeitung:

„Jetzt, nachdem in der vergangenen Woche durch den Tod eines Studenten die Anzahl der Londoner Disco-Morde in vier Monaten auf sieben gestiegen ist, muß etwas gegen die Gewalttätigkeit in Discos unternommen werden.

Bryan Cassidy, der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitskomitees von Groß-London, sagte gestern: ,Ich bin entsetzt über die steigende Zahl von Toten und schweren Verletzungen als Folge der Gewalttätigkeit in einigen Discolokalen.‘ ...

Ein Siebzehnjähriger wurde erstochen, nachdem er mit seiner Verlobten in eine Disco gegangen war, um die Verlobung zu feiern. ...

Herr Cassidy sagte: ,Es besteht kein Zweifel, daß das Disco-Geschäft ein wachsender Wirtschaftszweig ist, aber wir können nicht zulassen, daß die Gewalttätigkeit mitwächst.

Ich bin sicher, daß sich hinter der Gewalttätigkeit in unseren Discolokalen der Sex verbirgt, verbunden mit dem schweren Rhythmus der Musik, der auf den Körper starken Einfluß nimmt.‘“

Ja, eine Fülle von Beweisen deutet darauf hin, daß Discos im allgemeinen nicht der Ort sind, wo man sich eines „guten, sauberen Vergnügens“ erfreuen kann, zumindest nicht eines Vergnügens, das Christen als gut und sauber betrachten.

Ist alles an Disco schlecht?

Kann man sagen, daß alle Lokale oder Dinge, auf die der Begriff „Disco“ angewandt wird, schlecht sind? Nein, denn vieles, einschließlich Nahrungsmitteln, Kleidungsstücken und Restaurants, wurde mit der Bezeichnung „Disco“ versehen, weil dieses Wort so populär ist. Ebensowenig ist jede Discomusik oder jeder Discotanz notwendigerweise sexuell herausfordernd oder unmoralisch. In einem der Erwachet!-Artikel vom Juni vergangenen Jahres hieß es: „Disco ist einfach Musik und Tanz und kann jede gewünschte Form annehmen.“

In der obenerwähnten Erwachet!-Ausgabe wurde hinzugefügt: „Bei einigen ,Discos‘ mag es sich um Restaurants handeln, in denen die Musik und das Tanzen nebensächlich sind oder in denen während der Zeit, in der Essen serviert wird, überhaupt nicht getanzt wird. An solchen Orten und vielleicht auch an anderen mag die Art der Musik und des Tanzens so sein, daß ein Christ nichts dagegen einzuwenden hätte. Diese ,Discos‘ spiegeln aber nicht den ,Disco-Lebensstil‘ wider, der im Widerspruch zu den Prinzipien des wahren Christentums steht.“

Die Erfahrung von Benny Golson, einem Ältesten einer Versammlung der Zeugen Jehovas in Los Angeles (Kalifornien), unterstreicht die Tatsache, daß ein berechtigter Grund besteht, sich vor der Disco und dem damit verbundenen unmoralischen Lebensstil zu hüten. In der Woche, in der ein reisender Vertreter der Zeugen Jehovas diese Versammlung besuchte, hielt Benny Golson eine Ansprache, der jene Awake!-Ausgabe vom 22. März zugrunde lag. Es folgen einige Auszüge aus dem Manuskript seiner Ansprache.

ICH bin Musiker und schreibe Lieder. Ich habe schon mit den Jazz-Gruppen von Dizzy Gillespie, Art Blakey, Lionel Hampton, Benny Goodman und Earl Bostic gespielt und Plattenaufnahmen gemacht. Ich habe Musik geschrieben für solch gutbekannte Künstler wie Peggy Lee, Eartha Kitt, Connie Francis, Ella Fitzgerald und Diana Ross und für Fernsehstücke wie „Mission Impossible“, „The Partridge Family“, „M*A*S*H“ und „Mannix“. Als ich somit Anfang des Jahres erfuhr, daß Awake! etwas über Disco bringen würde, erwartete ich mit Spannung die Veröffentlichung.

Die Awake!-Ausgabe vom 22. März las ich sofort durch, als ich sie erhielt. Ich muß sagen, ich war unangenehm berührt. Ich konnte nicht damit übereinstimmen; auf jeder Seite schrieb ich den freien Rand mit persönlichen Bemerkungen voll. Der Gedanke, hinter der Disco-Bewegung stünden Homosexuelle, erschien mir völlig absurd. Ich war davon überzeugt, daß ich der Watchtower Society einen Brief schreiben mußte. Zuerst beschloß ich aber, mir den Bereich der Industrie, zu dem ich gehöre, näher anzusehen. Als ich das tat, erlitt ich einen Schlag nach dem anderen.

Was ich entdeckte

Ein Freund von mir, ebenfalls Zeuge Jehovas, hatte soeben ein Album für eine größere Schallplattenfirma in Los Angeles fertiggestellt; es hatte jedoch nicht den Discostil. In der Firma begann ein Homosexueller, „Wellen zu schlagen“. Er wollte die 24spurigen Bänder (einzelne, unvermischte Spuren) wieder mit nach New York nehmen, um sie zu mischen und um eventuell die große Trommel, das Schlagzeug und den elektrischen Baß, also den ansteckenden Discorhythmus, groß herauszubringen. Mit alldem war mein Freund, der Zeuge Jehovas ist, nicht einverstanden. Doch man gestattete zumindest, daß er nach New York mitging.

Als sie im New Yorker Studio ankamen, traf sich der Homosexuelle aus Los Angeles mit zwei anderen Homosexuellen. Mein Freund mußte während der Mischversuche mehrmals das Studio verlassen, um nicht zu „explodieren“. Es stellte sich jedoch heraus, daß ihnen die Disco-Mischung nicht gelang, so daß er dann freie Hand hatte, seine Originalaufnahme zu verwenden.

Ein Bekannter von mir, der kein Zeuge Jehovas ist, sah sich vor kurzem bei einer anderen großen Schallplattenfirma dem gleichen Problem gegenüber. Er hatte soeben für eine Gruppe von Sängern, die seit Jahren populär ist, ein Album vollendet, das nicht im Discosound geschrieben war. Der Firma gefiel die Aufnahme nicht. Sie wollte ihn ebenfalls nach New York zurückschicken, wo die Homosexuellen auf ihn warteten.

Der Manager eines mir bekannten Schallplattenstars sagte, heutzutage bestehe in New York ein „kleines Disco-Problem“. Schuld daran seien die Homosexuellen, die sich jetzt zusammengeschlossen hätten und versuchen würden, die Diskjockeys zu zwingen, das Musikprogramm nach den Wünschen der Homosexuellen zu gestalten. Die Diskjockeys seien darüber verärgert und würden bis zu einem gewissen Grad Widerstand leisten. Das Publikum jedoch sei verrückt nach Disco.

Mir war wirklich nicht bekannt, welch schlechte Atmosphäre in Discos herrscht. Im Bereich von Los Angeles gibt es einen Klub mit „Pyjama-Disco-Veranstaltungen“, zu denen jeder im Pyjama erscheint. Die Frauen tragen, um einander zu übertreffen, möglichst leichte, durchsichtige und locker sitzende Negligés. Die Räumlichkeiten sind an den betreffenden Abenden gerammelt voll.

Disco umfaßt inzwischen mehr als nur Musik und Tanz. „Es ist ein gewisser Lebensstil“, sagte ein Freund von mir. Und er hat recht, denn die Discomode — T-Shirts, enge, glänzende Hosen, tief ausgeschnittene, durchsichtige Blusen, weite Röcke, die den Blick auf bikiniartige Unterwäsche freigeben, und alle Arten von Maskenkostümen — überflutet den Markt. Nicht zu vergessen sind die Disco-Lichter und die eigentümliche Art der Leute, sich zu bewegen.

Unsere christliche Wachsamkeit bewahren

Es stimmt, daß gewisse Tänze als solche nicht anstößig sind. Aber wenn das Tanzen und die Musik mit einem fragwürdigen Hintergrund verbunden sind, ändert sich das Bild entscheidend.

Die Bibel sagt: „Flieht vor der Hurerei“ (1. Kor. 6:18). Wir möchten gern, daß unser Sinn davon frei ist, und wahrscheinlich ist das auch der Fall. Nichtsdestoweniger sind viele, die sich als Christen betrachten, solchen Begierden zum Opfer gefallen. Wie konnte es soweit kommen? Sie ließen zu, daß sie darauf „eingestimmt“ wurden. Sie ließen zu, daß sie Schritt für Schritt den Auswirkungen solcher Wünsche anheimfielen — und begingen Hurerei.

Der Mensch hat die eigentümliche Neigung, zu denken, Mißgeschicke würden nur anderen passieren. Wenn es ihn selbst trifft, kann man den bestürzten Ausruf vernehmen: „Wie konnte mir das nur passieren!“ Doch so etwas ist durchaus möglich und kommt sogar bei Personen vor, die sagen, daß sie Gott lieben. Es sind schon mehr Leute einer „Disco-Tragödie“ zum Opfer gefallen, als man meinen möchte. Vielen wurde der Wunsch, einfach mitzumachen, zum Fallstrick, weil am Anfang alles nur nach einem harmlosen Vergnügen aussah.

Jehova ist nicht gegen Unterhaltung. Er möchte, daß sein Volk glücklich ist, sich des Lebens erfreut und bestimmte Vergnügungen genießt, doch wir müssen Unterscheidungsvermögen bekunden. Zum Beispiel solltest du dir, bevor du tanzen gehst, die Frage stellen: „Wird dort Musik gespielt, nach der man nur tanzt, oder Musik, die einen erregt? Stimmt einen die Musik und der Tanz auf bestimmte ,Vergnügungen‘ ein — Vergnügungen, die durch das Tanzen zum Vorspiel sexueller Betätigungen führen können?“

Wie froh bin ich doch, daß ich jenen Brief nie an die Watchtower Society geschrieben habe! Nachdem ich mir die Vorgänge in meinem Bereich der Unterhaltungsbranche näher angesehen habe, erkenne ich, daß ich vorher ziemlich naiv war.

In den Erwachet!-Artikeln über Disco hieß es: „Das Tanzen verrät am deutlichsten die Geisteshaltung, die eine Kultur hervorbringt, weil wir unsere Bewegungen nicht verstellen können.“

Wie bewegst du dich? Mit Jehova oder gegen ihn? (Eingesandt.)

[Herausgestellter Text auf Seite 18]

In London wurden in vier Monaten sieben Disco-Morde verübt.

[Herausgestellter Text auf Seite 20]

„Zuerst war ich nicht einverstanden“

[Herausgestellter Text auf Seite 21]

Man glaubt, es könne nur anderen passieren.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen