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  • Das Feuer in Katima Mulilo wird angefacht
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Erwachet! 1980
g80 22. 10. S. 25-26

Das Feuer in Katima Mulilo wird angefacht

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Südafrika

„ZÜNDE das Feuer an“ ist die Bedeutung von Katima Mulilo — der Name einer kleinen, unbedeutenden Stadt in einer der abgelegensten Gebiete des südlichen Afrika, des Caprivizipfels.

Als reisender Aufseher der Zeugen Jehovas in Südwestafrika/Namibia stellte sich mir die Frage: In welchem Ausmaß ist Katima Mulilo — die abgelegenste Ecke des Gebiets, in dem ich diene — vom Feuer der Wahrheit erfaßt worden? Die Wachtturm-Gesellschaft hatte verschiedene Hilferufe aus dieser Gegend vernommen: „Wir sind daran interessiert, etwas über Jehovas Wort zu hören.“ „Wann können wir getauft werden?“ Aufgrund von Überschwemmungen waren bereits zwei Versuche, dorthin zu fahren, gescheitert, aber diesmal waren die Straßen frei, und ein Freund aus Windhuk nahm mich in seinem Landrover mit.

Der Westen des Caprivizipfels wird von Südafrika aus militärisch überwacht. Würden wir die Erlaubnis erhalten, ihn zu durchqueren? Ja, wir bekamen sie. Von Kawango (im Norden von Südwestafrika/Namibia) aus machten wir uns mit Reservebenzin, Wasser und Proviant auf den 580 km langen Weg nach Katima Mulilo.

Durch die Wildnis

Nach etwa 200 km Fahrt über eine holprige unbefestigte Straße kamen wir an die Flußbiegungen des Okawango — die Grenze zwischen Südwestafrika/Namibia und Angola. Das Ufer war auf unserer Seite von hübschen strohgedeckten Hütten und von Maisfeldern gesäumt. Doch auf der Seite von Angola — der nördlichen Seite — waren keine Anzeichen von Leben sichtbar.

Wir erreichten ziemlich bald die östliche Grenze von Kawango, wo der Okawango nach Süden in Richtung Botswana abbiegt. Der Wachposten am Kontrollpunkt ließ uns passieren. Von dort aus fuhren wir durch eine verwilderte, verlassene Gegend — weder Hütten noch bebautes Land, noch irgendwelche andere Zeichen menschlicher Zivilisation. Statt dessen erinnerten uns die Elefantenexkremente auf dem Weg daran, daß wir uns in einem der wenigen Gebiete Afrikas befanden, wo die Tiere noch völlig in Freiheit leben.

Die Straße wurde schlammig, und der Landrover blieb stecken. Also hieß es: Schuhe ausziehen und das Auto freischaufeln. Nach einer halben Stunde war der Wagen frei. Die Tierspuren betrachteten wir zuerst mit Interesse, dann mit Schrecken — Löwen. Wir beeilten uns wegzukommen.

In der Dämmerung stießen wir auf eine komplette Familie der Buschmänner — einer der primitivsten Stämme Afrikas. Sie trug ihr ganzes Hab und Gut mit sich: einen Schildkrötenpanzer für Wasser, Decken, ein Huhn und eine alte Blechdose, gefüllt mit Tiereingeweiden, was uns veranlaßte, etwas von der Windrichtung abzuweichen.

Etwas später kamen wir beim nächsten Kontrollpunkt an, und man sagte uns, wir könnten nachts nicht weiterfahren — es wäre zu riskant wegen Terroristen. Daher verbrachten wir die Nacht in einem alten Fort, wo wir nur von Moskitos angegriffen wurden.

Ein „Feuer“ in Katima Mulilo

Am nächsten Morgen erreichten wir unser Ziel, die kleine Stadt Katima Mulilo an der Grenze Sambias. Welchen Empfang würde man uns bereiten? Ein einheimischer Zeuge Jehovas hieß uns mit seinem freundlichen Lächeln willkommen. An jenem Abend zählten wir 21 Anwesende im Königreichssaal — ein Gebäude aus Lehm und Stroh, das man am vorhergehenden Wochenende eigens für unseren Besuch gebaut hatte.

Nach einem Frage-und-Antwort-Programm wurde offenkundig, daß die einheimischen Zeugen ihren Glauben an wesentliche Lehren und Grundsätze klar ausdrücken konnten. In Katima Mulilo brannte das Feuer des Wortes Gottes sehr hell. Wie hatte die Wahrheit der Bibel diesen abgelegenen Ort erreicht?

Der Zeuge Jehovas, der uns bei unserer Ankunft begrüßte, hatte seine Bibelkenntnisse in Sambia erworben, war aber vor seiner Taufe nach Katima Mulilo gezogen. Er begann sofort, mit anderen über Gottes Königreich zu sprechen, und organisierte kurz darauf eine Bibelstudiengruppe. Später zogen noch mehr Brüder aus Sambia zu, und sie kamen regelmäßig unter einem großen Baum zum Studium des Wortes Gottes zusammen.

Während unseres kurzen Aufenthalts machten wir Besuche bei interessierten Personen, um mit ihnen über Gottes liebevolles Vorhaben mit der Menschheit zu sprechen. Niemals werden wir den Anblick eines grauhaarigen alten Mannes vergessen, der in einem nahe gelegenen Dorf unter einem Baum saß und in seiner abgegriffenen Bibel las. Die ganze Familie brachte Wertschätzung für die biblischen Wahrheiten zum Ausdruck, die wir mit ihr besprachen. Eine andere Familie, der wir biblische Fragen beantworteten, bestand darauf, daß wir anschließend zum Essen dablieben. Während wir so auf Schilfmatten saßen, gebrauchten wir unsere Hände als Besteck und ließen uns den Brei aus Maismehl und den Fisch schmecken.

Afrikanische Eheprobleme

Bisher ist noch keiner aus der Gruppe in Katima Mulilo getauft worden. Warum? „Jeder von uns lebt in einer Ehe nach Übereinkunft. Wir müssen zuerst unsere Ehe eintragen lassen, bevor wir getauft werden können“, sagten sie uns. Sie sind sich der Wichtigkeit einer legalisierten Ehe bewußt, die mit den Lehren der Bibel übereinstimmt (Hebr. 13:4). Die Behörden haben nichts dagegen einzuwenden. Sie würden die Ehe sofort eintragen.

„Aber, Bruder, für uns besteht das Problem mit der lobola“, erklärten sie. Die „lobola“, d. h. der Brautpreis, muß an den Vater der Braut gezahlt werden. Wenn der Bräutigam bei der Eheschließung nicht die nötigen Mittel hat, dann gestattet der Brautvater, daß das Paar — wie es in diesem Gebiet Brauch ist — in einer Ehe nach Übereinkunft zusammenlebt. Eine gesetzliche Eheschließung läßt er erst zu, wenn der Brautpreis in voller Höhe bezahlt ist. Einige dieser aufrichtigen Personen hatten noch beträchtliche Beträge für ihre Frau zu bezahlen. Nachdem wir mit ihnen die Wichtigkeit der christlichen Wassertaufe besprochen hatten, vernahmen wir ihre ehrliche, herzerwärmende Absicht: „Wenn du in sechs Monaten wieder hier bist, werden wir zur Taufe bereit sein.“

Nachdem wir sie mit Hilfe des Wortes Jehovas ermunterten, im Glauben standhaft zu bleiben, verabschiedeten wir uns von dieser kleinen Gruppe, die uns in nur wenigen Tagen ans Herz gewachsen war.

In der Bibel wird das Wort Jehovas mit einem Feuer verglichen (Jer. 20:8, 9). Ein paar Funken dieses Feuers entzündeten einen Teil des trockenen Zunders in Katima Mulilo. Es war uns ein großes Vorrecht, die Gruppe dort zu besuchen und die Flammen anzufachen. Möge Jehova ein übriges tun, damit im Caprivizipfel das Feuer der Wahrheit weiterhin hell leuchtet.

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