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  • Ich suchte verzweifelt nach dem Sinn des Lebens
  • Erwachet! 1975
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Erwachet! 1975
g75 22. 2. S. 7-12

Ich suchte verzweifelt nach dem Sinn des Lebens

WOHER komme ich? Warum bin ich hier? Worin besteht eigentlich der Sinn des Lebens? Diese Fragen interessierten mich brennend. Und irgendwie hatte sich mir ein Wort unauslöschlich eingeprägt, das mich zu dieser Suche antrieb. Es war der Ausspruch: „Sucht unablässig, und ihr werdet finden.“

Ich begann Psychedelika (Halluzinogene) zu nehmen, Drogen, von denen es hieß, sie hätten bewußtseinserweiternde und offenbarende Wirkung. Auf diesem Weg versuchte ich, eine Antwort auf meine Fragen zu finden. Ferner befaßte ich mich mit östlichen Religionen. Durch das Studium dieser Religionen kam ich zu der Überzeugung, daß der Mensch eine unzerstörbare Seele habe, die nach dem Tod des Leibes fortlebe.

Da ich von der Richtigkeit dieser Lehre überzeugt war, leuchtete mir auch die Lehre gewisser Religionen ein, daß wir Menschen schon einmal gelebt haben sollen: Unsere Seele soll schon eine Reihe von Wiederverkörperungen durchgemacht haben. Mich interessierte meine Vergangenheit, und ich wurde zu dem Glauben verleitet, durch den Gebrauch der „bewußtseinserweiternden“ Droge LSD ließe sich dieser Wissensdurst stillen.

Wenn ich die Droge genommen hatte, trieb es mich jeweils zu einem Spiegel. Ich stellte mich davor und starrte lange in die Pupillen meiner Augen. Unter der Einwirkung der Droge wurden die Pupillen fast so groß wie die Iris. Nachdem ich viele Minuten lang in meine Pupillen gestarrt hatte, stellten sich Halluzinationen ein, und ich sah Szenen, die ich für Erlebnisse aus meinem früheren Leben hielt. Bei einer Gelegenheit sah ich mich als blutrünstigen Kriegsherrn und egozentrischen Diktator, der für den Tod Tausender von Menschen verantwortlich war.

Einmal, als ich im Spiegel wieder eine solch schlechte Person sah, hörte ich eine Stimme sagen: „Für diese bösen Taten wirst du büßen müssen!“ Es war schrecklich.

Ich glaubte nun, zum Leiden und Sterben bestimmt zu sein und dann in immer neuen Wiederverkörperungen leiden zu müssen. Ich wünschte, das alles wäre nicht wahr. Aber konnte ich denn das bestreiten, was ich gesehen und gehört hatte, als ich in den Spiegel starrte? Ich hatte Bekannte, die durch ähnliche Erlebnisse zu der Überzeugung gekommen waren, daß es eine Wiederverkörperung gebe. Ihre Begründung lautete: „Sehen heißt glauben.“

Ich meinte, in einem furchtbaren Dilemma und ohne Ausweg zu sein. Dennoch setzte ich meine Suche fort, indem ich in ferne Länder reiste und „weise“ Männer konsultierte. Schließlich wurde meine Stimmung so depressiv, daß ich Selbstmordversuche unternahm.

Dann ereignete sich etwas, was meine Lebensauffassung änderte. Aus Verzweiflung wurde Hoffnung. Warum? — Damit der Leser das alles besser verstehen kann, möchte ich einige Einzelheiten über meine Suche nach dem Sinn des Lebens erzählen.

Auf der Suche nach etwas

Ich wurde in Edmonton, einer größeren Stadt in Westkanada, geboren. Meine Eltern gingen selten zur Kirche. Ich ging ein paarmal hin, war aber enttäuscht. Schon als Kind fragte ich mich, worin der Sinn des Lebens bestehe, doch die Kirche konnte mir diese Frage nicht beantworten.

Im Alter von sechzehn Jahren ging ich von der Schule ab und eröffnete ein kleines Porzellanreparaturgeschäft. Obschon ich noch so jung war, ging es mir finanziell recht gut. Aber nach nicht einmal einem Jahr befriedigte mich diese Arbeit nicht mehr, und ich begann, mich nach etwas anderem umzuschauen.

Die Hippies, die sich in den 1960er Jahren überall in der Welt verbreiteten, schienen etwas Neues zu haben. Ich beschloß daher „abzutreten“, das heißt dem Establishment den Rücken zu kehren, und mich mit etwas „Sinnvollerem“ zu befassen. Nach kurzer Zeit verwandelte ich mich in einen langhaarigen Hippie. Psychedelische Drogen spielten von da an eine wichtige Rolle in meinem Leben.

Nachdem ich ein paar Monate lang LSD genommen und Marihuana geraucht hatte, kam ich zu der Überzeugung, daß eine „high“-Gesellschaft, eine Gesellschaft, in der jeder unter dem Einfluß psychedelischer Drogen steht, die Probleme der Menschen lösen könnte. Für mich waren die Hippies „Kinder der Liebe“ — friedliche, glückliche Menschen.

Da ich glaubte, psychedelische Drogen wären ein Allheilmittel, begann ich, andere mit diesen Drogen zu versorgen. Ich schwor mir, nie mit harten Drogen, die physische Abhängigkeit hervorrufen, zu handeln, sondern allein mit psychedelischen Drogen, mit Drogen also, die nur auf den Geist wirken. Ich dachte, psychedelische Drogen könnten den Menschen zu „Offenbarungen“ verhelfen.

Von dem Geld, das ich mit meinem Porzellanreparaturgeschäft verdient hatte, kaufte ich große Mengen Drogen. Da ich wußte, daß das, was ich tat, verboten war und daß ich dafür eine hohe Freiheitsstrafe bekommen konnte, ging ich ganz vorsichtig vor. Ich ließ die Drogen von Mädchen, die einen durchaus biederen Eindruck machten, für mich befördern. Es war mein Grundsatz, persönlich keine Drogen zu befördern. Schon nach kurzer Zeit verdiente ich mit diesem Handel wöchentlich rund 2 000 Dollar.

Mein Ziel bestand jedoch nicht im Geldverdienen, sondern mich interessierte die Frage: Worin besteht der Sinn des Lebens? Aber die Drogen schienen mir auch nicht weiterzuhelfen.

Beschäftigung mit östlichen Religionen

Dann begann ich, mich mit östlichen Religionen zu beschäftigen, und las tagelang Bücher über Okkultismus, Astrologie, Handlesekunst, Itsing (chinesisch-buddhistischer Mönch), Buddhismus und anderes östliches Gedankengut.

Da mich das Lesen dieser Schriften überzeugt hatte, daß die Seele nach dem Tod weiterlebt, nahm ich eine LSD-Dosis, die siebenmal stärker war als die normale. Ich tat das in der Hoffnung, in meine Vergangenheit schauen zu können. Bei dieser Gelegenheit hatte ich die Visionen, die ich für Begebenheiten aus meinem früheren Leben hielt, und hörte ich die Stimme sagen, daß ich ein Blutmensch gewesen sei.

Dieses qualvolle Angsterlebnis war ein Wendepunkt in meinem Leben. Von da an fühlte ich mich nicht mehr wohl in meiner Haut. Ich konnte nicht verstehen, warum ich so schlecht gewesen war. Um der Sache auf den Grund zu kommen, wollte ich mir einen Guru suchen, der mich in die Geheimnisse des Lebens einweihen könnte.

Pilgerreisen nach fernen Orten

Zu Beginn des Jahres 1970 schor ich mir den Kopf kahl und flog nach Indien. Als erstes besuchte ich Buddh Gaya, wo Buddha seine Erleuchtung empfangen haben soll. Dort traf ich einen französischen Hindu namens Jean. Er hatte sich eingehend mit östlichem Gedankengut befaßt. Jean wurde mein erster Guru.

Zusammen pilgerten wir nach Srinagar, Benares, Katmandu und vielen anderen Orten. Jean brachte mir die Grundlehren des Hinduismus bei. Meine Lebensweise und mein Äußeres wandelten sich: Ich lebte und kleidete mich wie Millionen Inder. Auf unseren Reisen begegneten wir oft Sadhus (Hindu-Asketen) und Jogis, und während wir ihren Berichten zuhörten, rauchten wir gemeinsam Marihuana.

Nachdem Jean und ich vier Monate lang zusammen gereist waren, sagte Jean, ich solle mich jetzt einem Guru anschließen, der mehr wisse als er, damit ich weitere Fortschritte machen könne. Die Hindureligion befriedigte mich jedoch nicht. Daher ging ich nach Dharmsala, wo der Dalai-Lama, das politische und religiöse Oberhaupt des tibetanischen Lamaismus, residierte.

An diesem Ort war ein Kloster, in dem Amerikaner und Europäer den tibetanischen Buddhismus studierten. Ich beschloß, mich ihnen anzuschließen; doch dann erkrankte ich an Ruhr. Daher änderte ich meine Pläne und reiste nach Europa, weil dort die ärztliche Betreuung besser war.

In Griechenland wurde ich in ein Krankenhaus aufgenommen. Ich wog nur noch 45 Kilo und war in einer schrecklichen Verfassung. Aber ich erholte mich schnell und reiste dann nach Holland weiter.

Noch mehr in den Spiritismus verstrickt

Ich dachte, ich würde mich, nachdem ich Indien den Rücken gekehrt hätte, nicht mehr mit Spiritismus befassen. Aber ich war im Irrtum. In Holland traf ich einen Indonesier, der übernatürliche Kräfte besaß. Dieser Mann sagte mir, er sei ein Guru, und ich akzeptierte ihn als meinen Lehrer. Durch ihn vollbrachten die Geister erstaunliche Leistungen: Gedankenlesen, Vorauswissen, Gedankenübertragungen und Hypnose. Bald glaubte ich ihm alles, was er sagte, weil er mir so weise erschien. Ich war überzeugt, daß es Geister gibt, da ich die Auswirkungen ihrer Macht sehen konnte.

Mein Guru sagte, er könne mir ebenfalls zu diesen Kräften verhelfen, denn er stehe mit dem Geisterreich in Verbindung. Aber mir lag nichts an solchen Kräften, sondern ich wollte wissen, worin der Sinn des Lebens bestehe. Ich sagte ihm, daß ich das zuerst herausfinden müsse.

Mein Vorhaben mißfiel ihm, und er versuchte, mich davon abzubringen. Er erinnerte mich an das, was ich einige Jahre vorher unter dem Einfluß von LSD im Spiegel gesehen hatte. Er sagte, daß ich jetzt, in diesem Leben, für das Böse, das ich während meiner früheren Existenzen verübt hätte, büßen müsse. So tief prägte er mir diesen Gedanken ein, daß ich ihn nicht vergessen konnte. Ich hatte das Gefühl, von Geistern belästigt zu werden, wurde von Angst gepeinigt und war vollkommen verwirrt.

Am Anfang des Jahres 1971 verließ ich diesen Guru und wurde ein Mönch im Hare-Krishna-Tempel in Amsterdam. Das bedeutete, daß ich mir den Kopf ein zweites Mal kahlscheren mußte. Tag für Tag las ich in der Bhagawadgita (altindisches philosophisches Lehrgedicht), und stundenlang betete ich das Hare-Krishna-Mantra in der Hoffnung, meine Seele würde geläutert und ich würde von den Geistern befreit. Aber das Gegenteil trat ein: Die Geister verfolgten mich noch mehr. Manchmal bat ich flehentlich, sterben zu dürfen und nie mehr geboren zu werden — um Auflösung meines Seins.

Meine ganze Suche schien umsonst. Viele der Krishna-Mönche waren vorteilsüchtig, egoistisch. Ich fand bei ihnen absolut keinen Trost. Im Frühjahr 1971 beschloß ich daher, nach Kanada zurückzukehren.

Keine Erleichterung zu Hause

Als ich nach Hause kam, war ich überglücklich, meine Angehörigen wiederzusehen. Aber ich erschien ihnen wie ein Fremder. Ein ganzes Jahr hatte ich meinen Bruder nicht mehr gesehen. Auch er hatte sich sehr verändert.

Bevor ich nach Indien reiste, hatte ich ihm von der Reinkarnation erzählt. In der Zwischenzeit hatte er sich ernsthaft mit dieser Lehre befaßt. Nun glaubte er, er sei in seinem früheren Leben ein Engel gewesen und sei in seiner jetzigen Inkarnation zur Erde herabgekommen, um der Menschheit zu helfen, die Weltprobleme zu lösen. Er hatte diese „Offenbarungen“ erhalten, während er unter dem Einfluß von LSD gestanden hatte.

Ich hatte immer noch das Gefühl, von Geistern verfolgt zu werden. Sie peinigten mich in einem solchen Maße, daß ich glaubte, den Verstand zu verlieren. Ich litt unter einer qualvollen Angst und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Meine Stimmung wurde immer depressiver. Wochenlang war mir kein Lächeln möglich und hatte ich keinen frohen Augenblick mehr. Schließlich versuchte ich mehrmals, mir das Leben zu nehmen.

Um diese Zeit lernte ich Dale kennen, der ebenfalls Drogenerfahrung hatte und von Geistermächten beeinflußt wurde. Wir wohnten zusammen in einer Wohnung in Edmonton, als sich etwas ereignete, was mir den Weg zu der Antwort wies, nach der ich suchte.

Grundlage für eine Hoffnung

An einem Junimorgen des Jahres 1971 — Dale und ich rauchten gerade gemeinsam Marihuana — erschien eine Dame mittleren Alters an unserer Wohnungstür. Sie faßte sich sehr kurz; vermutlich roch sie die Drogen. Sie sprach von Gott und sagte, daß er den liebevollen Vorsatz gefaßt habe, ein Königreich zu errichten, durch das die Menschheit gesegnet werde. Mich beeindruckte weniger das, was sie sagte, als ihre Aufrichtigkeit, ihr offensichtlicher Wunsch, mir zu helfen. Sie bot mir je ein Exemplar der beiden Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! für 10 Cent an, und ich nahm sie entgegen. Da mich ihre Aufrichtigkeit tief beeindruckt hatte, begann ich in einer der beiden Zeitschriften zu lesen. Allmählich ergriff mich ein wunderbares Gefühl; ich empfand Erleichterung. Warum? Weil ich zum erstenmal wieder glauben konnte, daß es eine Hoffnung gab.

In der Zeitschrift las ich einiges über das Königreich Gottes, von dem die Dame gesprochen hatte. Es wurde erklärt, daß die Menschen, die unter der Herrschaft des Königreiches leben würden, nicht mehr leiden müßten. Besonders tief beeindruckte mich aber der Hinweis, daß alle Menschen die Gelegenheit hätten, die Segnungen des Königreiches Gottes zu empfangen, ganz gleich, wieviel Unrecht sie in der Vergangenheit verübt hätten.

Für mich war das ein wunderbarer Gedanke. Nach meinem Verständnis bedeutete es, daß mich der liebevolle Schöpfer für das Böse, das ich, wie ich glaubte, während meiner früheren Existenzen verübt hatte, nicht verantwortlich machte. Niemand kann sich vorstellen, wie erleichtert ich war. Ich beschloß, mich mit der Sache weiter zu beschäftigen.

Auf der Rückseite einer der Zeitschriften wurde das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt empfohlen. Ich füllte den Abschnitt aus und wollte ihn wegschicken, doch dann erfuhr ich von den Leuten, die unter uns wohnten, daß sie das Buch, das ich bestellen wollte, bereits besaßen. Sie sagten, ich könne es haben. Ich begann es zu lesen, und jedes Kapitel stärkte meine Hoffnung, insbesondere die Kapitel fünf und sieben („Wo sind die Toten?“ und „Gibt es böse Geister?“), und meine Angst verschwand allmählich.

Durch die Lehren der Kirchen und der östlichen Religionen war ich zu der Überzeugung gekommen, daß der Tod lediglich eine Trennung von Seele und Geist sei, daß die Seele beim Tod befreit werde und in einem anderen Lebewesen weiterlebe. Nun erfuhr ich, daß in der Bibel etwas anderes steht. Ich beschaffte mir eine, um mich zu vergewissern.

In Prediger 9:5, 10 wird zum Beispiel gesagt: „Denn die Lebenden sind sich bewußt, daß sie sterben werden; aber was die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt ... Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue mit all deiner Kraft, denn es gibt kein Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol [Grab], dem Ort, wohin du gehst.“ Lebt die Seele aber nicht als etwas weiter, was Bewußtsein hat? Die Bibel verneint das. Ich wurde auf viele Bibeltexte aufmerksam gemacht, die ähnlich lauteten wie Hesekiel 18:4, wo gesagt wird: „Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben.“

Ich sagte mir: Wenn das stimmt, dann hat der Mensch keine früheren Existenzen. Das bedeutet, daß ich die furchtbaren Bluttaten nicht begangen habe, von denen die Stimmen gesprochen haben. Demzufolge muß ich auch nicht für solche Taten büßen. Aber woher stammen die Stimmen und die übernatürlichen Kräfte, die gewisse Personen besitzen?

Woher die Probleme der Menschheit stammen

Natürlich glaubte ich, daß es Geistgeschöpfe gibt. Ich war der Meinung, einige von ihnen seien zwar böse, doch bei den meisten handle es sich um gute Geister, die die Angelegenheiten auf der Erde überwachen würden. Aber als ich das Kapitel „Gibt es böse Geister?“ las, erkannte ich, daß es viele böse Geistgeschöpfe, auch Dämonen genannt, gibt. Ich erfuhr außerdem, daß die böse Geistperson Satan, der Teufel, in der Bibel als „der Herrscher dieser Welt“ bezeichnet wird. Ferner wird diese Person „der Gott dieses Systems der Dinge“ genannt, der den Sinn der Menschen verblendet. Das half mir, allmählich die Zusammenhänge zu begreifen (Joh. 12:31; 14:30; 16:11; 2. Kor. 4:4).

Die Stimmen, die ich hörte, und die übernatürlichen Kräfte, die Bekannte von mir besaßen, stammten ganz offensichtlich von den Dämonen. Langsam wurde mir klar, daß diese Geister mich verblendet und mich angetrieben hatten, Hand an mich zu legen. Ich begann auch zu begreifen, daß es sich dabei nicht um gute Geister handelte, sondern um Satan und seine Dämonen, die die ganze Menschheit beherrschen (1. Joh. 5:19).

Als ich das alles allmählich erfaßte, wurden Herz und Sinn von einer schweren Last befreit. Ich hörte auf, Drogen zu nehmen, verbrannte alle okkultistischen Bücher und studierte nur noch die Bibel (Apg. 19:19).

Ich finde Gott und sein Volk

Wenige Tage danach zogen wir von Edmonton weg und bauten uns in einem Wald bei Hinton ein Blockhaus. In der wohltuenden Stille des Felsengebirgsvorlandes vertiefte ich mich in die Bibel und las das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt zum zweitenmal.

Jetzt wurde mir bewußt, daß ich den wahren Gott kennenlernte. Zum erstenmal rief ich ihn mit seinem Namen Jehova an (Ps. 83:18). Jeden Tag betete ich mehrmals und trug dabei Jehova die Bitte vor, mich die Wahrheit über Sinn und Zweck des Lebens verstehen zu lassen. Dann begann ich zu erkennen, daß der wahre Zweck des Lebens darin bestand, unserem Schöpfer zu dienen. Aber wie war das möglich?

Ich hatte in dem Wahrheits-Buch gelesen, daß man sich mit Gottes Volk verbinden sollte. In dem Buch wurde auch gesagt, daß die christlichen Zeugen Jehovas dieses Volk seien, und diese Feststellung wurde gut begründet. Dale hatte mehrmals gesehen, daß in Edmonton Zeugen Jehovas auf der Straße standen und Zeitschriften anboten. Am darauffolgenden Morgen machten wir uns auf, sie zu suchen.

Wir trafen einen älteren Zeugen auf der Straße, und er gab uns die Adresse des Königreichssaales, wo Jehovas Zeugen ihre Zusammenkünfte abhielten. Am nächsten Tag besuchten wir die Zusammenkunft. Es beeindruckte mich tief, daß sich die Zeugen so aufrichtig um uns bemühten. Sie bekundeten wirklich die Liebe, die, wie Jesus sagte, ein Kennzeichen seiner wahren Nachfolger sein werde (Joh. 13:35).

Ein Zeuge bot mir an, regelmäßig mit mir die Bibel zu studieren, und zwar unentgeltlich. Ich nahm sein Angebot freudig an.

Den Zweck des Lebens erfüllen

Während unseres Bibelstudiums erkannte ich bald, wie ich Gott dienen konnte. Man muß einfach von Herzen gern das tun, was Gott sagt. In seinem Wort, der Bibel, werden wir zum Beispiel wie folgt ermahnt: „Werdet aber freundlich gegeneinander, voll zarten Erbarmens, indem ihr einander bereitwillig vergebt, ... und wandelt weiterhin in der Liebe“ (Eph. 4:32 bis 5:2). Wäre das Leben auf der Erde nicht ein Genuß, wenn sich jeder Mensch das zum Ziel setzen würde?

Bestimmt wäre das der Fall. Viele von uns Hippies haben die Menschen ebenfalls ermahnt, einander zu lieben, aber unserer Anschauung fehlte etwas Wichtiges. Was? Wir hielten das Gebot nicht, das Jesus als die wichtigste Forderung, die im Worte Gottes zu finden ist, bezeichnete, das Gebot nämlich: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn und mit deiner ganzen Kraft“ (Mark. 12:30).

Ja, wir hatten das Gebot, Gott zu lieben, außer acht gelassen. Dabei sollte diese Liebe das Wichtigste im Leben eines Menschen sein. Der Mensch kann beweisen, daß er Gott liebt, indem er die Gesetze Gottes hält (1. Joh. 5:3). Aber wir Hippies hielten die Gesetze Gottes nicht, ja die meisten von uns kannten sie gar nicht. Aus diesem Grund taten wir Dinge, die Gott verurteilt (1. Thess. 4:3-5).

Allmählich begriff ich auch, daß jemand, der Gott dienen wollte, mehr tun mußte als sich an seine Sittengebote halten. Ich erfuhr, daß ein Weltwechsel bevorsteht und daß es daher erforderlich ist, für Gott einen bestimmten Dienst zu verrichten. Gott wird seinen Vorsatz, Satan und dessen ganzes böses System der Dinge zu vernichten, bald ausführen. In der Bibel wird das wie folgt vorhergesagt: „Der Gott des Himmels [wird] ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. Und das Königreich selbst wird ... alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und es selbst wird für unabsehbare Zeiten bestehen“ (Dan. 2:44).

Uns Hippies war klargeworden, daß eine solche Änderung unerläßlich ist. Und ich freute mich zu erfahren, daß auch Gott einen solchen Wechsel für unumgänglich hält. Aber den Menschen muß verkündigt werden, daß Gott die gegenwärtige politische Herrschaftsordnung vernichten wird. Deshalb sagte Jesus: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24:14).

Aber wer wird die besondere Aufgabe, diese Botschaft zu verkündigen, ausführen? Natürlich alle Menschen, die erkannt haben, worin der wahre Sinn des Lebens besteht. Ich hatte das schnell begriffen und begann daher sofort, mich an dem Werk der Verkündigung des Königreiches, das Jehovas Zeugen verrichten, zu beteiligen. Nach einiger Zeit gab ich mich Jehova hin, und im August 1972 symbolisierten wir, Dale und ich, unsere Hingabe durch die Wassertaufe.

Bis dahin hatten uns immer viele junge Leute besucht. Nun luden Dale und ich sie ein, mit uns die Versammlungszusammenkünfte zu besuchen. Manchmal kam fast ein Dutzend von ihnen mit in den Königreichssaal. Doch schließlich blieben die meisten von ihnen weg, aber andere reagierten positiv auf die Königreichsbotschaft, so z. B. mein Bruder und meine Schwester. Beide sind jetzt getauft und dienen als allgemeine Vollzeitprediger der guten Botschaft vom Königreich.

Im Laufe der Jahre hatten mir viele Leute gesagt, ich solle mir über Sinn und Zweck des Lebens nicht den Kopf zerbrechen, sondern einfach mein Leben leben. Aber ich hörte nicht auf sie, sondern dachte an die Worte „Sucht unablässig, und ihr werdet finden“. Dadurch, daß ich diesen verständigen Rat befolgt habe, bin ich wahrhaft glücklich geworden. Außerdem habe ich anderen helfen können zu erkennen, worin der Sinn des Lebens besteht, und die Segnungen zu empfangen, die diese Erkenntnis mit sich bringt. (Eingesandt.)

[Bild auf Seite 8]

Buddh Gaya (Indien)

[Bild auf Seite 9]

Hare-Krishna Mönche beten das Manta

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