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  • Nicht mehr vollen Gebrauch von der Welt machen
    Königreichsdienst 1976 | Mai
    • Nicht mehr vollen Gebrauch von der Welt machen

      Christen, die das Weltgeschehen im Lichte der Bibel betrachten, machen laut 1. Korinther 7:31 nicht mehr vollen Gebrauch von der Welt. Heute wechselt „die Szene dieser Welt“ nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene. Satans gesamtes böses System wird zugrunde gehen (Offb. 12:7-12; Dan. 2:44). Bestimmt ist der Rat des Apostels Paulus heute sehr zeitgemäß. Viele beherzigen ihn, indem sie im Pionierdienst stehen und nicht mehr vollen Gebrauch von der Welt machen. Sie überwinden oft gesundheitliche und andere Probleme. Bestimmt sind die Augen Jehovas mit großem Wohlgefallen auf sie gerichtet (Spr. 27:11).

      Allerdings haben auch verhältnismäßig viele den Vollzeitpredigtdienst aufgegeben. Wenn es unvermeidbare Gründe waren, die zu diesem Schritt führten, dann brauchen sich die Betreffenden nicht beunruhigt zu fühlen. Gott macht uns nur für die Kraft und die Möglichkeiten verantwortlich, die wir haben, und nicht für die, die wir nicht haben (2. Kor. 8:12). In erster Linie zählt nicht das Ausmaß des Dienstes, sondern der Beweggrund, der uns zum Dienen veranlaßt. Hat ein Pionier gesundheitliche Schwierigkeiten oder entstehen unüberbrückbare Probleme, dann könnte er den Rat der Ältesten in Anspruch nehmen und gemäß Römer 12:1 die Grundsätze der Vernunft anwenden. Jesus möchte nicht, daß für uns sein Joch eine schwere Last ist (Matth. 11:30). Jeder sollte seine Möglichkeiten realistisch beurteilen.

      In anderen Fällen hätte eventuell der Vollzeitpredigtdienst bei besserer Planung oder entsprechender Genügsamkeit fortgesetzt werden können. Manche mögen auch durch Ablehnung und Gleichgültigkeit entmutigt worden sein.

      Wenn man den Vollzeitpredigtdienst aufnehmen und aufrechterhalten möchte, ist es äußerst wichtig, die geistigen Bedürfnisse zu befriedigen und die Liebe zu Jehova und die Wertschätzung für das, was er durch Christus für uns getan hat und tut, stets zu vertiefen. Die Liebe versagt nie (2. Kor. 5:14, 15). Ist diese wichtigste Voraussetzung erfüllt, dann muß ein Christ seine Zeit, sein Geld und seine Kraft rationell einsetzen. Das ist durch gute Planung möglich. Der Zeitplan sollte den persönlichen Verhältnissen angepaßt und flexibel sein. Wer kein Ziel hat, kommt nicht ans Ziel. In Psalm 50:23 heißt es: „Und was den betrifft, der einen festgesetzten Weg einhält: Ich will ihn die von Gott bewirkte Rettung sehen lassen.“

      Es ist zu empfehlen, daß der Pionier schon zu Beginn des Dienstjahres auf einen Zeitvorsprung hinarbeitet, um eine Reserve zu haben, auf die er zurückgreifen kann. Viele Pioniere verlagern ihren Dienst auf die Abendstunden, um mehr Menschen zu erreichen.

      ’Genügsamkeit ist ein großer Gewinn’ und hilft uns, nicht mehr vollen Gebrauch von der Welt zu machen (1. Tim. 6:6-8). Für den Pionierdienst benötigt man nicht unbedingt ein Auto. Die Unterhaltskosten für einen Wagen sind oft höher, als die Einkünfte einer Halbtagsbeschäftigung zulassen. Ein Vollzeitprediger verkaufte seinen Wagen. Er kommt jetzt finanziell besser zurecht und konnte den Dienst fortsetzen. Denke auch daran: Die weltliche Arbeit ist nur Mittel zum Zweck. Ein Pionier, der wöchentlich 28, 30 oder mehr Stunden arbeitet, ist auf die Dauer überfordert und bekommt Schwierigkeiten.

      Viele haben den Pionierdienst fortsetzen können, weil sie bereit waren, jede Arbeit, auch sogenannte niedrigere Arbeit, anzunehmen. Ein Bruder, der sein Examen an einer Hochschule bestanden hatte und keine Halbtagsarbeit in seinem Fach finden konnte, fuhr Brötchen aus. Er blieb Pionier und arbeitet heute im Bethel. Sei bereit, jede Arbeit anzunehmen.

      Es ist nicht leicht, immer wieder gegen Gleichgültigkeit und Widerstand anzukämpfen. Manche wurden entmutigt, weil sie vergaßen, daß das Werk von den heiligen Engeln unterstützt wird (2. Kö. 6:17). Welch ein leuchtendes Beispiel sind die Propheten und Apostel, die treu ausharrten, so, wie es in Jeremia 25:3, Hesekiel 2:4-7 und Apostelgeschichte 5:28, 40-42 beschrieben wird. Auch wenn die Menschen nicht hören wollen, unterstützen wir die Streitfrage und fördern das große Scheidungswerk. Das Bewußtsein, den Willen Gottes zu tun, vermittelt wahren Herzensfrieden.

      Älteste können sehr viel tun, um anderen in ihrer Einstellung zu helfen, nicht mehr vollen Gebrauch von der Welt zu machen. In der Wirtschaft werden fähige Nachwuchskräfte sehr gefördert. Was tun Älteste, um Jugendliche zu ermuntern und um sie zu schulen? Auch kinderlose Ehepaare und Rentner haben gute Möglichkeiten und benötigen Ermunterung im Hinblick auf den Pionierdienst. Kennen die Ältesten die Pionieranwärter und ihre Probleme? Pioniere können sehr gut andere Verkündiger zum Vollzeitpredigtdienst ermuntern. Rat aus der Praxis für die Praxis wird sehr geschätzt. Und ihr lieben Eltern, habt ihr schon einmal überprüft, ob ein Glied der Familie Pionier sein kann? Welche Ziele führt ihr euren Kindern vor Augen? Beachtet ihr den Hinweis in Richter 13:8?

      Denke daran: Zeit, die jetzt nicht weise gebraucht wird, kann nicht mehr zurückgeholt werden. Die Szene dieser Welt wechselt. Gemäß Offenbarung 14:6 ist die Stunde des Gerichts gekommen. Deshalb fürchte Gott, gib ihm die Ehre, indem du ihn mit all deinen Möglichkeiten anbetest und nicht mehr vollen Gebrauch von der Welt machst.

  • Was für einen erfolgreichen Pionierdienst dringend benötigt wird
    Königreichsdienst 1976 | Mai
    • Was für einen erfolgreichen Pionierdienst dringend benötigt wird

      Nachdem der Apostel Paulus bereits viele Erfahrungen im Predigtdienst gesammelt hatte, schrieb er: „Denn die gute Botschaft, die wir predigen, erging nicht allein mit Worten an euch, sondern auch mit Kraft und mit heiligem Geist und starker Überzeugung“ (1. Thess. 1:5). Kraft, heiliger Geist und eine starke Überzeugung sind daher notwendig, damit wir als Zeugen tätig sein können. Dies gilt auch in besonderer Weise, wenn wir erfolgreich im Pionierdienst sein wollen.

      WARUM WIR KRAFT BENÖTIGEN

      Wenn uns Personen zuhören, verausgaben wir uns gern und beantworten geduldig ihre Fragen und suchen nach treffenden Argumenten und Beweisen und verbrauchen daher Kraft. Andererseits mag es auch vorkommen, daß wir im Haus-zu-Haus-Dienst während einiger Stunden viele Personen nicht antreffen oder kaum über die Einleitung hinauskommen. Dann verbrauchen wir ebenfalls Kraft. Der Kampf gegen die Gleichgültigkeit der Menschen wirkt ermüdend. Wenn wir im Pionierdienst stehen, müssen wir viele Stunden im Kampf gegen die Gleichgültigkeit einsetzen, und wieviel Kraft wird doch dann benötigt!

      Damit man den allgemeinen Pionierdienst aufnehmen kann, ist man oft auf eine Teilzeitbeschäftigung angewiesen; andere sind bereits im Vollzeitdienst und haben eine Teilzeitbeschäftigung. Wenn nun der Arbeitgeber mit der Forderung kommt: Ganztagsbeschäftigung oder Entlassung, dann wird außer Glauben und Vertrauen auch Kraft benötigt, um eine richtige Entscheidung zu treffen. Wir mögen auch Widerstand zu überwinden haben, um den Pionierdienst aufzunehmen oder darin verbleiben zu können; auch dann wird Kraft benötigt.

      Jehova Gott ist die Quelle der dringend benötigten Kraft (Ps. 18:32; Eph. 3:20; Phil. 4:11-13). Diese Kraft ist nicht menschlichen Ursprungs, sondern wir erhalten sie in Verbindung mit Gottes Geist (Luk. 4:14; Röm. 15:19).

      EINE ‘STARKE ÜBERZEUGUNG’ NOTWENDIG!

      Überzeugung ist das Durchdrungensein von der Wahrheit und der Richtigkeit der guten Botschaft und der Nützlichkeit für die Menschen. Wir werden nicht einfach das Gehörte weitersagen, sondern wir haben uns selbst davon überzeugt. „Überzeugen“ ist ein alter Rechtsbegriff und bedeutet, durch Zeugen oder Gründe zu überführen. Wenn wir auch die gute Botschaft in gefälligen Worten darlegen, so gebraucht der Apostel Paulus in 1. Thessalonicher 1:5 nicht den Ausdruck ‘starke Überredung’, sondern er spricht von einer ‘starken Überzeugung’. Wir benötigen also für unsere Gespräche mit unseren Mitmenschen sachliche Argumente und Beweise, die überzeugend sind und unseren Zuhörern helfen, ihre bisherige Ansicht zu ändern und sich dem Worte Gottes zuzuwenden. Wie können wir eine starke Überzeugung erlangen? Paulus schrieb in 2. Timotheus 3:14: „Du aber, bleibe bei den Dingen, die du gelernt hast und zu glauben überzeugt worden bist.“

      INTENSIVES STUDIUM ERFORDERLICH

      Trotz der Gleichgültigkeit und des Widerstandes vieler Menschen können wir wie die Jünger Jesu im ersten Jahrhundert Glück und Freude im Dienst bewahren. Jesus sagte zu ihnen: „Glücklich aber sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören“ (Matth. 13:16). Unsere Augen müssen stets auf Gottes Wort gerichtet sein, damit wir die Erfüllung biblischer Prophezeiungen sehen und unseren Glauben stärken können. Mit den Ohren sind wir stets bereit, Aufschluß aufzunehmen, der uns durch Jehovas Organisation übermittelt wird; daher besuchen wir auch regelmäßig unsere Zusammenkünfte und studieren sorgfältig die biblischen Hilfsmittel. Jehovas Geist ist nur durch bestimmte Kanäle erhältlich, wie z. B., wenn wir persönlich das inspirierte Wort Gottes studieren (Josua 1:8; Ps. 1:2) und bereitwillig auf Gottes Wort hören, das in den Zusammenkünften besprochen wird (1. Kor. 14:4; Hebr. 10:24, 25). Ein intensives Gebetsleben ist eine weitere Kraftquelle, aus der wir stets schöpfen können (Röm. 8:26; Jak. 1:5).

      Weil wir ständig Kraft verbrauchen, müssen wir auch regelmäßig studieren. Schon 10—15 Min. regelmäßiges tägliches Studium kann gute Ergebnisse zeitigen. Ein fester Zeitplan, dem besonderen Tagesablauf angepaßt, hat sich als sehr nützlich erwiesen. Einige ziehen es vor, schon morgens früh, wenn der Geist ausgeruht, frisch und aufnahmefähig ist, zu studieren. Sie haben dann für den ganzen Tagesablauf gute Gedanken, über die sie nachdenken und die sie weiterverarbeiten können. Andere mögen es vorziehen, das persönliche Studium abends durchzuführen. Sie haben sich tagsüber abgemüht, wurden von den Sorgen des Alltags beeinflußt. Durch das Studium werden dem Sinn auferbauende und erfrischende Gedanken zugeführt, die gute Auswirkungen auf das Abendgebet und das innige Verhältnis zu Jehova haben. Wichtig ist, daß wir regelmäßig studieren und das Studium nicht dem Zufall überlassen oder anderen, weniger wichtigen Dingen unterordnen.

      Für das persönliche und gemeinsame Studium benötigen wir daher genügend Zeit. Uns allen steht Zeit zur Verfügung, allerdings müssen wir bestimmte Gefahren erkennen und ausmerzen, die Zeiträuber sind. Geist und Körper benötigen Entspannung, und so ist es nicht verkehrt, sich gelegentlich durch passende Lektüre, Musik, Radio- oder Fernsehprogramme zu entspannen. Verkehrt wäre es allerdings, wenn deswegen die Zeit für das Studium und den Besuch der Zusammenkünfte eingeschränkt werden würde. Überprüfen wir daher, wieviel Zeit wir in der Vergangenheit für die Entspannung benötigten. Als Pioniere müssen wir dabei ehrlich mit uns selbst sein. Unser Sinn mag bereits durch die Vorstellung der Welt beeinflußt sein, wir müßten unbedingt mehr Zeit für die Entspannung einsetzen. Denken wir aber daran, daß der Ruf nach vermehrter Entspannung und Freizeitgestaltung nicht so sehr aus Sorge um das Wohl des einzelnen ergeht (wenn dies auch manchmal wissenschaftlich begründet wird), denn ein großer Wirtschaftszweig lebt davon.

      Wenn wir wirklich den Wunsch haben, Jehova vermehrten Dienst darzubringen, dann werden wir auch Zeit und Gelegenheiten ausnutzen, um uns die dazu notwendige ‘Kraft, den heiligen Geist und eine starke Überzeugung’ anzueignen.

  • Welche Laufbahn schlägst du ein?
    Königreichsdienst 1976 | Mai
    • Welche Laufbahn schlägst du ein?

      Das Bedürfnis, im Leben etwas Lohnendes zu vollbringen, indem man sich ‘seiner Werke erfreut’, ist uns von Jehova gegeben worden (Pred. 3:22). Besonders junge Menschen, die das Leben erst beginnen, möchten etwas Erstrebenswertes erreichen. Wenn du an Jahren noch jung bist, stellst du dir nicht ebenfalls die Frage: „Welche Laufbahn soll ich einschlagen, um mich ‘meiner Werke erfreuen’ zu können?“?

      Das heutige System bietet an, in einem Beruf Karriere zu machen, um Ansehen und Bewunderung zu erlangen. Wäre es aber nicht besser, da du dich Jehova hingegeben hast oder es zu tun beabsichtigst, eine Laufbahn anzustreben, die dir Jehovas Anerkennung einbringt? (Kol. 3:23, 24). Welche Laufbahn ist erfolgversprechender, die, die uns das heutige System anbietet, oder die, die den Willen Gottes berücksichtigt? Die Worte des Apostels Johannes, der auf ein mit theokratischer Tätigkeit erfülltes Leben zurückblicken konnte, werden dir helfen, die richtige Entscheidung zu treffen: „Überdies, die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“ (1. Joh. 2:17). Zu den Begierden dieser Welt gehört auch der Wunsch, Karriere zu machen, um Ansehen bei Menschen oder eine Stellung in der Welt zu erlangen. Doch hat diese Laufbahn Zukunft? Sie wird mit der Vernichtung dieses Systems zu Ende sein. Eine Laufbahn, die den Willen Gottes berücksichtigt, wird jedoch nie zu Ende gehen.

      Gottes Wille für die heutige Zeit des Endes besteht in der Verkündigung der guten Botschaft (Matth. 24:14). Wie kannst du deine Laufbahn daraufhin ausrichten? Überprüfe deine Verhältnisse, ob du noch vollständiger Gottes Willen tun kannst. Frage dich: Könnte ich im Vollzeitpredigtdienst stehen? Paulus schrieb Timotheus: „Wenn jemand nach dem Amt eines Aufsehers strebt, begehrt er vortreffliche Arbeit“ (1. Tim. 3:1). Vom Grundsatz her könnten wir auch sagen: „Wer nach dem Vollzeitpredigtdienst strebt, begehrt vortreffliche Arbeit.“ Wenn du dir die Laufbahn eines Pioniers erwählst, wirst du dich bestimmt ‘deiner Werke erfreuen’ können. Viele Vorrechte tun sich dir auf, wie z. B. der Dienst als allgemeiner Pionier, als Sonderpionier, Missionar, Kreis- oder Bezirksaufseher oder als Glied einer Bethelfamilie. Diese Laufbahn wird im Gegensatz zu einer, die auf dieses System ausgerichtet ist, nie enden.

      Meinst du aber, daß diese Laufbahn Entbehrung oder Opfer mit sich bringt? Jehovas helfende Hand ist nie zu kurz, sondern schafft immer einen Ausweg (Jes. 59:1). Vollzeitprediger werden dir bestätigen, daß diese Tätigkeit etwas Lohnendes ist und tiefe Befriedigung schenkt. Sie wird dazu beitragen, daß dein Verhältnis zu Jehova vertieft und dein Glaube an seine Verheißungen gestärkt wird. Als Beispiel mag dir Moses dienen, der „Sohn der Tochter Pharaos“ genannt wurde (Hebr. 11:24). Er gab seine weltliche Karriere sowie alle Annehmlichkeiten auf, die er am ägyptischen Hof genossen hatte, und war statt dessen vierzig Jahre lang ein Hirte, obwohl dieser Beruf von den Ägyptern nicht geachtet wurde. Jehova schulte ihn aber für größere Aufgaben, weil er bereit war, die Laufbahn einzuschlagen, die bei Gott geachtet ist, wenn auch nicht bei allen Menschen. Im neuen System wird er nach seiner Auferstehung ein Fürst sein und somit seine theokratische Laufbahn fortsetzen können (Ps. 45:16).

      Um den Pionierdienst aufnehmen zu können, ist es in vielen Fällen erforderlich, eine Halbtagsarbeit vielleicht als Fensterputzer, Zeitungsausträger oder ähnliches anzunehmen. Wie betrachtest du eine solche Tätigkeit? Denke an Moses, der sich nicht davor scheute, eine in den Augen anderer minderwertige Arbeit zu verrichten. Sie dient lediglich dazu, daß du deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Deine Laufbahn ist die eines Pioniers! Obwohl Paulus eine hohe Schule seiner Tage absolviert hatte, arbeitete er dennoch zeitweise als Zeltmacher, um für seinen Dienst als Missionar den Lebensunterhalt verdienen zu können. Würdest du von Paulus als von einem Zeltmacher oder einem Missionar sprechen?

      Doch wie handelst du, wenn in Verbindung mit deiner weltlichen Tätigkeit mehr von dir verlangt wird? Betrachte die Einstellung Daniels und seiner drei Gefährten. Sie wollten ihren treuen Lauf in der wahren Gottesanbetung nicht gefährden, nur um die Gunst ihrer menschlichen Gönner zu behalten. Ihr entschiedenes Eintreten verhalf ihnen zu größeren Vorrechten (Dan. 1:4-10; 2:48, 49). Es mag sein, daß von dir verlangt wird, ganztags zu arbeiten. Vielleicht setzt man dich unter Druck und droht, dir die Halbtagsstelle zu kündigen. Für welche Laufbahn entscheidest du dich dann? Ein Bruder berichtet, daß er vor diese Frage gestellt wurde. Seine Bemühungen, eine andere Halbtagsstelle zu finden, verliefen ergebnislos. Er betete zu Jehova und trug ihm seinen Herzenswunsch, im Pionierdienst zu bleiben, vor. Bevor seine Kündigungszeit abgelaufen war, wurde er zum Chef gerufen, der ihm erklärte, daß er noch einmal seine Kündigung überprüft habe und zu der Entscheidung gekommen sei, daß seine Einstellung lobenswert sei. Er sagte: „Ein Mann, der so entschieden für seine Überzeugung eintritt, ist ein Mitarbeiter, der in diesem Unternehmen gebraucht wird.“ Unser Bruder hielt an der richtigen Laufbahn fest, und sein Entschluß wurde von Jehova gesegnet.

      Denke auch an die Vorrechte, die dir diese Laufbahn im neuen System einräumen wird. Genauso wie Älteste durch die große Drangsal nicht von ihrem theokratischen Amt entbunden werden, wirst du die Erfahrungen, die du dir heute aneignen kannst, im neuen System verwenden können, wenn all die Auferstandenen belehrt und unterwiesen werden müssen. Doch auch heute eröffnet sich dir eine Fülle von Vorrechten, wenn du diese Laufbahn einschlägst, wie dies Glieder der Bethelfamilie bestätigen können. Obwohl viele von ihnen schon mehr als 10, 20, 30 oder 40 Jahre im Vollzeitpredigtdienst stehen, begannen die meisten in jungen Jahren mit dieser Laufbahn. Ein Bruder begann schon im Jahre 1931 mit dem Pionierdienst. Damals erging der Aufruf, in den symbolischen Weinberg zu gehen, um den „Lohn“ zu erhalten. Heute schaut er auf ein Leben, ausgefüllt mit theokratischer Tätigkeit, aber auch mit vielen Vorrechten, zurück. Ein anderer Bruder besuchte den Kongreß im Jahre 1941, als Bruder Rutherford zu den damaligen Kindern sprach. Seine Worte, als die Kinder sich auf seine Aufforderung hin von den Plätzen erhoben, klingen ihm heute noch in den Ohren: „Seht, mehr als 15 000 neue Zeugen für das Königreich!“ Das war für ihn eine Ermunterung, gleich von der Schule aus den Pionierdienst zu ergreifen. Er besuchte die Missionarschule Gilead und wurde mit vielen weiteren Vorrechten in seiner theokratischen Laufbahn gesegnet.

      Laß dich daher ermuntern, all diese Segnungen ebenfalls zu erleben. Triff die richtige Entscheidung, indem du dir die Laufbahn eines Pioniers erwählst, um dich ‘deiner Werke zu erfreuen’.

  • Sei ein Segen für deine Mitmenschen — durch Gehorsam gegenüber Gott
    Königreichsdienst 1976 | Mai
    • Sei ein Segen für deine Mitmenschen — durch Gehorsam gegenüber Gott

      Gottes Wort ist voller Beweise dafür, daß Menschen, die Gehorsam gegenüber Gott bekundeten, indem sie ihm treu und loyal dienten, zu einem Segen für ihre Mitmenschen wurden. So segnete Jehova Laban wegen Jakob (1. Mose 30:27, 30). Jehova segnete Potiphars Haus und auch sein Feld um Josephs willen (1. Mose 39:5). Jehova wäre auch bereit gewesen, Sodom vor der Vernichtung zu verschonen, wenn nur zehn Gerechte in der Stadt gewesen wären (1. Mose 18:32). Paulus sagte in 1. Korinther 7:14, daß in einem geteilten Haus der ungläubige Teil und auch die Kinder wegen des treuen Dienstes des christlichen Teiles „geheiligt“ seien. Jesus sagte in Matthäus 24:21, 22, daß die Tage der großen Drangsal um der Auserwählten willen verkürzt werden, so daß „Fleisch gerettet“ wird, und in Jesaja 65:8 lesen wir: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ,Auf dieselbe Weise, wie sich der neue Wein in der Traube findet und man sagen muß: „Verdirb sie nicht, denn ein Segen ist darin“, so werde ich um meiner Knechte willen tun, um nicht alle ins Verderben zu bringen.‘“ Schließlich betont Paulus noch einmal in Galater 3:9, daß „die, die am Glauben festhalten, zusammen mit dem glaubenstreuen Abraham gesegnet“ werden.

      NACHAHMENSWERTE VORBILDER

      Jehova erwartet von uns, daß wir das uns aufgetragene Werk des Predigens der guten Botschaft vom Königreich mit demselben Eifer durchführen, mit dem er selbst seinen Vorsatz verwirklicht (Jes. 9:7; 37:32). In Epheser 5:1 ermahnt uns der Apostel Paulus, „Nachahmer Gottes als geliebte Kinder“ zu werden.

      Als Jesus dreißig Jahre alt war, legte er seinen Beruf als Zimmermann nieder und begann in Nazareth seinen Predigtdienst als Vollzeitprediger (Luk. 4:16, 21). Er war ein harter Arbeiter und gab so seinen Nachfolgern ein gutes Beispiel. Lukas berichtet, wie er tagsüber im Tempel predigte, nachts auf dem Ölberg übernachtete und am Morgen schon wieder im Tempel predigte (Luk. 21:37, 38). Markus berichtet, wie selbst nach Einbruch der Dunkelheit, als die Sonne schon untergegangen war, viele Leidende zu ihm kamen, um geheilt zu werden, wie er aber frühmorgens, als es immer noch dunkel war, schon wieder aufstand, um an einem einsamen Ort zu beten, und wie er anschließend in andere Orte zog, um auch dort zu predigen (Mark. 1:32-39). Dabei lernte er Hunger, Durst und auch Müdigkeit kennen (Matth. 21:18; Joh. 4:6, 7). Als ihn aber seine Jünger am Jakobsbrunnen drängten, erst einmal etwas zu essen, sagte er zu ihnen: „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende“ (Joh. 4:31-34). Dies alles tat er mit einem solchen Eifer, daß sich seine Jünger unwillkürlich an die Worte in Psalm 69:9: „Denn echter Eifer um dein Haus hat mich verzehrt“ erinnerten, nachdem er eine Peitsche aus Stricken gemacht und damit die Geldwechsler aus dem Tempel gejagt hatte. Schließlich legte er noch sein Leben zugunsten der zum Tode verurteilten Menschen nieder. Welch ein nachahmenswertes Beispiel an Eifer und Opferbereitschaft!

      Ein anderes Beispiel ist Paulus. Über seinen vorbildlichen Dienst wird viel in den Christlichen Griechischen Schriften berichtet. Von sich selbst sagt er in 1. Korinther 11:1: „Werdet meine Nachahmer, so, wie ich Christi Nachahmer bin.“ Offensichtlich hatten sich die Korinther durch das Beispiel, das Paulus ihnen gab, zu noch größerer Aktivität anspornen lassen, denn in seinem zweiten Brief lobte er sie in Kapitel 9, Vers 2 mit den Worten: „Euer Eifer hat die meisten von ihnen [in Mazedonien] angespornt.“ Auch von Paulus kann gesagt werden, daß er ein großer Segen für seine Mitmenschen war.

      Aber auch die Ältesten in den Versammlungen können nicht nur als Hirten, sondern auch als Prediger der guten Botschaft ein großer Segen für andere sein. Diese Tatsache anerkennend, schrieb der Apostel Paulus dem jungen Timotheus in 1. Timotheus 5:17, er solle jene älteren Männer, die „in Wort und Lehre“ hart arbeiten, „doppelter Ehre“ würdig halten. Diese großartigen Beispiele der Urkirche erlegen natürlich auch den Ältesten in unserer Zeit — die ebenfalls doppelter Ehre würdig erachtet werden möchten — die Verpflichtung auf, ihren Brüdern mit einem guten, nachahmenswerten Beispiel voranzugehen, denn sie müssen wissen, daß ihre Mitchristen sie nur insoweit nachahmen können, als sie selbst Jehova Gott und Christus Jesus nachahmen.

      Als gute Hirten der ihnen anvertrauten Schafe Jehovas werden sie nicht nur vor ihnen hergehen, sondern auch laufend und sorgfältig über den geistigen Gesundheitszustand der Schafe wachen. Sollten sie feststellen, daß einige in ihrem Eifer nachlassen und lau werden, werden sie nicht so lange warten, bis die in Offenbarung 3:14-16 von dem verherrlichten Christus Jesus erwähnte Maßnahme ergriffen wird, sondern werden ihnen rechtzeitig ihre Hilfe anbieten. Dabei sind sie der ernsten Ermahnung in Jeremia 48:10 eingedenk, die da lautet: „Verflucht sei, wer den Auftrag Jehovas nachlässig ausführt.“ Um eine solche Entwicklung zu vermeiden, an der nur der Feind des Königreiches interessiert sein kann, ist es besonders seitens der Ältestenschaft erforderlich, mit einem dem Hause Jehovas eigenen Eifer einen echten „Pioniergeist“ in den Versammlungen zu pflegen, auch wenn nicht alle Glieder Pionier sein können. Manche würden aber bei entsprechender Ermunterung ‘dreißig- oder sechzigfach Frucht’ hervorbringen (Matth. 13:23). Wir dürfen in dieser entscheidenden Zeit, in der noch die Geduld Gottes wartet (1. Petr. 3:20), nicht in die Gewohnheiten des alten Systems abgleiten und seinem Trend, immer weniger tun zu wollen und mehr Freizeit zu haben, folgen, sondern müssen in allem, was wir tun oder auch nicht tun, zeigen, daß wir den Tag Jehovas erwarten und fest im Sinn behalten (2. Petr. 3:12).

      Gerade in kritischen und kampferfüllten Zeiten — und wer möchte bezweifeln, daß wir in solchen Zeiten leben? — brauchen wir gute Beispiele, Beispiele, die unseren Eifer zu zunehmender Aktivität anspornen. Das vollkommenste Beispiel ist Jehova, der ‘wie ein Kriegsmann Eifer weckt’ (Jes. 42:13). Andere Beispiele sind Christus Jesus, der Apostel Paulus und viele andere treue Männer in der Christenversammlung. Wollen wir ihrem Beispiel nacheifern, damit auch wir für unsere Mitmenschen zu einem Segen werden!

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