Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Nach der Messe
● Clarence J. Walker berichtete in der Zeitschrift „National Catholic Reporter“ über das Ergebnis von Gesprächen, die er in verschiedenen Kirchen mit 300 Katholiken führte, nachdem sie eine Messe besucht hatten. Er hatte ihre Teilnahmslosigkeit während der Messe bemerkt und stellte ihnen deshalb einige Fragen.
„Hat der Priester Ihrer Meinung nach heute eine gute Predigt gehalten?“ 100 Prozent der Leute antworteten mit Ja. „Wissen Sie noch, wovon die Predigt handelte?“ 82 Prozent konnten sich nicht mehr daran erinnern.
„Können Sie mir sagen, wovon die erste oder die zweite Lesung handelte?“ Niemand konnte das.
„Wissen Sie noch, wovon das Evangelium handelte?“ 80 Prozent wußten es nicht mehr.
„Kannten Sie heute einen Kirchenbesucher so gut, daß Sie sich mit ihm unterhielten?“ 98 Prozent verneinten dies.
„Lesen Sie regelmäßig die Bibel?“ Niemand tat das. „Wären Sie daran interessiert, mehr über die Bibel zu erfahren?“ 98 Prozent sagten ja. „Würden Sie an einem Bibelstudium vor der Messe oder an einem Abend teilnehmen, wenn es dafür eine Vorkehrung gäbe?“ 94 Prozent sagten nein.
Zum Abschluß sagte Walker zu seinen katholischen Mitchristen folgendes: „Bis nächsten Sonntag dann, wenn wir uns für 45 Minuten in der Kirche sehen sollten, falls Sie nicht inzwischen von einer anderen religiösen Gruppe bekehrt worden sind, in die Sie integriert werden.“
„Die gute alte Zeit“?
● In der Zeitung „Welt am Sonntag“ hieß es, die Welt sei so unregierbar und die Schwierigkeiten würden sich so sehr häufen, daß die Zeit, in der die zwei Weltkriege stattgefunden hätten, verglichen mit der Zeit, die gerade begonnen habe, wie „die gute alte Zeit“ erscheine.
In einer Artikelserie, betitelt „Wird die Welt unregierbar?“, konnte man in der Zeitung folgendes lesen: „Wir haben einen Menschen auf den Mond geschossen und Vehikel zu anderen Sternen entsandt, sind in die Tiefen der Ozeane getaucht und dabei, künstliches Leben zu zeugen, können das Atom spalten und die Menschheit vernichten. Aber wir sind nicht mehr ganz sicher, was ,gut‘ und was ,böse‘ ist. ... In jedem Fall wird die Welt kaum regierbar mit uns angenehm erscheinenden Methoden. Deswegen hört sie wohl nicht auf, sich zu drehen. Doch hat eine Zeit des Umbruchs begonnen, mit der verglichen die ersten 80 Jahre dieses Jahrhunderts einschließlich zweier Weltkriege die gute alte Zeit sein werden.“
Jesus hat die Zustände, die wir heute beobachten können, genau vorausgesagt. Er sagte auch, daß dies alles zu einer großen Drangsal führen wird, „wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“ (Matth. 24:21). Zu jener Zeit wird sich Gott durch das himmlische Königreich, um das Christen seit langem beten, aller Angelegenheiten bezüglich der Erde annehmen. Das wird den Weg für eine neue Ordnung bahnen, in der ‘Gerechtigkeit wohnen wird’ (Dan. 2:44; Matth. 6:9, 10; 2. Petr. 3:13).
Probleme wegen verheirateter Priester
● Anglikaner, die der Episkopalkirche abtrünnig geworden sind, waren erfreut, als der Vatikan bekanntgab, daß anglikanische Geistliche zu katholischen Priestern ordiniert werden können. Ein Grund ihrer Freude war, daß durch die Entscheidung des Vatikans verheirateten anglikanischen Geistlichen, die zum Katholizismus übergetreten sind, erlaubt wurde, zu katholischen Geistlichen ordiniert zu werden und verheiratet zu bleiben, wenn sie sich sonst qualifizieren würden. Ledige anglikanische Geistliche, die zum katholischen Glauben übertreten, müssen allerdings unverheiratet bleiben, und ein verheirateter Priester kann kein Bischof werden.
Durch diese Entscheidung entstanden jedoch Probleme. Viele Katholiken meinen, daß es unfair oder zumindest inkonsequent ist, verheirateten anglikanischen Priestern entgegenzukommen, katholischen Priestern, die heiraten und im Priesteramt bleiben möchten, aber nicht. Sie weisen auf den zunehmenden Priestermangel hin und führen als Hauptgrund dafür den weitverbreiteten Widerstand an, auf den die Kirche wegen des geforderten Zölibats stößt.
Ist es jedoch notwendig, daß diese Probleme bestehen? Nein, denn gemäß der katholischen „Van-Eß-Bibel“ sagt Gottes Wort: „Darum muß ein Bischof unbescholten sein, Eines Weibes Mann, ... der seinem Hause gut vorsteht, und gehorsame Kinder hat“ (1. Tim. 3:2, 4). Folglich erlaubt die Bibel sogar ‘Bischöfen’, zu heiraten und Kinder großzuziehen. Kann ein menschliches Gesetz, das dem unmißverständlichen Worte Gottes widerspricht, seinen Segen haben?