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Erwachet! 1988
g88 22. 9. S. 4-7

Den Kindern helfen, am Leben zu bleiben

Von unserem Korrespondenten in Nigeria

VERSCHMUTZTES Wasser, Mangel an Nahrungsmitteln, weitverbreitete Krankheiten und Infektionen — das ist in Entwicklungsländern an der Tagesordnung. Doch Dr. Chizu Okudo, ein nigerianischer Kinderarzt, erklärte gegenüber Erwachet!: „Unwissenheit und Vernachlässigung [der Hygiene] von seiten der Eltern fördern krankheitsbegünstigende Zustände.“

Er fuhr fort: „Die ältere Generation rät jungen Eltern oft, wäßrigen Durchfall nicht zum Stillstand zu bringen, da er den Körper entschlacke.“ Eltern, die diesen irrigen Rat befolgen, lassen ihre kranken Kinder nicht behandeln. Häufig ist der Tod die Folge.

Für alle aber, die den „Quell des Lebens“ ehren, ist das Leben kostbar (Psalm 36:9). Gottesfürchtige Eltern lassen daher nicht zu, daß das Leben ihrer Kinder durch Aberglauben oder regionale Gepflogenheiten aufs Spiel gesetzt wird. Der Generaldirektor des Gesundheitswesens in Malaysia sagte: „Die Vorbeugung gegen Krankheiten ... muß zu Hause beginnen.“

Zu viele Münder zu stopfen?

„Lebensmittelknappheit“ kennzeichnet unsere Zeit, und die Entwicklungsländer haben besonders darunter zu leiden (Matthäus 24:7). Das Problem wird dadurch erschwert, daß „es in ganz Afrika und im Nahen Osten immer noch Gebiete mit extremem Kinderreichtum gibt — mehr als sechs Kinder je Frau“, heißt es in Planning the Global Family, einem Bericht des Worldwatch-Instituts.

Warum beschränken afrikanische Ehepaare nicht die Größe ihrer Familie? In dem Bericht wird erklärt: „Die wirtschaftliche und soziale Stellung einer [afrikanischen] Frau steigt mit der Zahl der Kinder, die sie gebiert, besonders weil Kinder eine zusätzliche Hilfe in der Landwirtschaft, beim Handeln und bei anderen Arbeiten sind.“ Das Buch Africa in Crisis schreibt: „Die hohe Kindersterblichkeit bestärkt afrikanische Eltern in dem Wunsch, eine große Familie zu haben.“ In manchen afrikanischen Ländern stirbt fast ein Fünftel aller Kinder im ersten Lebensjahr. Tragischerweise führt der Kinderreichtum jedoch oft zu einem Teufelskreis: Die Wohnräume sind überfüllt und unhygienisch, und die sanitären Einrichtungen sind unzureichend — Verhältnisse, die entscheidend zum Kindersterben beitragen.

Ärzte sagen außerdem, eine Frau brauche Zeit, um sich von der Schwangerschaft und der Geburt zu erholen, ehe sie erneut schwanger werde. Sonst könne ihre Fähigkeit, gesunde Kinder zu bekommen, ernstlich beeinträchtigt werden.

Trotz dieser Tatsachen haben Afrikaner eine Abneigung gegen die Familienplanung.a Der einzelne darf allerdings nicht jegliche Bedenken von sich weisen, ohne ernsthaft über Familienplanung nachzudenken. Christen sollten im Sinn behalten, daß es die Bibel einerseits nicht verurteilt, Kinder zu bekommen, daß es aber andererseits in 1. Timotheus 5:8 heißt: „Bestimmt hat jemand, der für die Seinigen und besonders für seine Hausgenossen nicht sorgt, den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.“ Kinderreichtum macht es den Eltern oft unmöglich, ihre Sprößlinge hinreichend mit Nahrung, Kleidung und Obdach zu versorgen. Eine Reihe Eltern haben sich deshalb Kenntnisse angeeignet, wie man eine Empfängnis verhütet und somit nicht mehr Kinder bekommt, als man richtig versorgen kann, obgleich dies eine persönliche Angelegenheit ist.

Brust gegen Flasche

„Fehlernährung fordert zehnmal so viele Todesopfer wie eigentlicher Hunger“, sagt der Forscher William Chandler. „Zusammen mit diarrhöischer Dehydratation ist Fehlernährung weltweit die führende Todesursache.“ Oft beginnt die falsche Ernährung im Babyalter.

Muttermilch ist die ideale Nahrung für die meisten Säuglinge, weil sie alle notwendigen Nährstoffe enthält. Sie ist leicht verdaulich, stets frisch und hat immer die richtige Temperatur. Sie enthält Antikörper, die das Baby schützen und ihm helfen, Abwehrkräfte gegen Infektionen zu bilden. Durch das Stillen erhält das Baby auch die liebevolle Zuwendung, die für seine emotionelle Entwicklung entscheidend ist.

Da immer mehr Frauen berufstätig sind, nimmt das Stillen in vielen Entwicklungsländern jedoch ab. Afrikanische Babys werden oft mit Trockenmilchpräparaten gefüttert. Solche Präparate sind nahrhaft, wenn sie unter hygienischen Bedingungen richtig zubereitet werden. „In den armen Gegenden der Welt“, berichtete das Magazin Time, „ist dies aber manchmal unmöglich. Mütter rühren vielleicht unwissentlich Trockenmilch mit verunreinigtem Wasser an oder verdünnen sie zu sehr, um Geld zu sparen.“ Die Folgen können tödlich sein.

Queen aus Nigeria, eine Mutter von sieben Kindern, erzählt, daß ihre Kinder von den Krankenschwestern gleich an Flaschennahrung gewöhnt wurden. Sie fuhr zu Hause mit der Flaschennahrung fort. Doch sechs ihrer Kinder litten wiederholt schlimm an Durchfall, und eines wäre fast gestorben. Ihr Mann sagt: „Wir merkten, daß sich unser sechstes Kind durch das Füttern mit der Flasche eine Infektion zugezogen hatte. So hörten wir damit auf, und es erholte sich. Nun stillt Queen unser siebtes Kind in den ersten Monaten.“

Was lernen Mütter daraus? Sie sollten ihr Baby von Anfang an stillen und selbst auf eine ausgewogene Ernährung achten, damit sich gesunde Milch bildet. Ein zusätzlicher Vorteil des Stillens besteht darin, daß sich dadurch nach der Geburt das Einsetzen der Menstruation verzögert. Stillen wird daher als Empfängnisverhütung der Natur bezeichnet.

Richtig ernähren

Mitunter stillen afrikanische Frauen ihre Kinder allerdings bis zum 18. Lebensmonat, ohne etwas zuzufüttern. „Wenn die Kinder entwöhnt werden“, führt William Chandler aus, „erhalten sie oft Erwachsenennahrung, die sie nicht kauen oder verdauen können oder die nicht genügend Nährwert hat.“

Das UNICEF-Büro in der Côte-d’Ivoire (Elfenbeinküste) hat ein Poster herausgegeben, das Frauen auffordert: „Nach fünf Monaten mehr als die Brust“. Die Muttermilch sollte durch Obst, Getreideprodukte und Gemüse ergänzt werden — Nahrungsmittel, die gekocht und zerdrückt werden und somit weich genug sind, um von einem Kind gekaut und hinuntergeschluckt werden zu können. Ijeoma, eine nigerianische Mutter, gab ihren vier Kindern während der ersten vier Monate ausschließlich die Brust. Sie fuhr mit dem Stillen bis zum 12. Monat fort, ging dabei aber nach und nach zu Flaschennahrung über, zu Brei und Obstsäften. Bei der Zubereitung der Mahlzeiten achtete sie streng auf Hygiene. Die Folge? Ihre Kinder sind gesund aufgewachsen und hatten kaum Infektionen.

Während des Wachstums wird dem Kind eine ausgewogene Ernährung helfen, gesund zu bleiben. Nahrungsmittel, die nur aus Kohlehydraten bestehen, wie zum Beispiel Jamswurzel, Maniok oder polierter Reis, enthalten nicht genügend Nährstoffe. Der Körper braucht auch Proteine, Vitamine und Mineralien, die in Fleisch, Eiern, Milch, Bohnen, Getreide und verschiedenen Gemüsen und Früchten vorkommen.

Wichtig ist außerdem, wie Nahrung verarbeitet und gelagert wird. Es mag naheliegen, verderbliche Lebensmittel, die mehrere Tage ungekühlt gestanden haben, zu verzehren — aber man sollte sie KEINESFALLS VERWENDEN. „Verdorbene Nahrung ist gefährlich und kann zu wiederholten Durchfallerkrankungen und anderen Infektionskrankheiten führen.“ Daher ist folgendes zu beachten: 1. Wasche dir die Hände, bevor du Nahrung berührst oder zubereitest. 2. Serviere Gerichte gleich nach dem Kochen, und laß sie nicht längere Zeit bei Zimmertemperatur stehen. 3. Achte darauf, daß stets alles sauber und ordentlich ist — deine Kleidung, du selbst, deine Küche und dein Geschirr (World Health).

Verschmutztes Wasser wimmelt von Keimen und Parasiten. Filtere Wasser deshalb vor Gebrauch, oder koche es ab. Spüle Eßgeschirr mit kochendem Wasser nach, und wasche dir die Hände, ehe du Lebensmittel verarbeitest.

Wahrscheinlich besteht die einfachste Gesundheitsvorsorge darin, bei der Reinlichkeit einen hohen Maßstab anzulegen. In Entwicklungsländern kann dies jedoch eine echte Herausforderung sein.

[Fußnote]

a Eine Umfrage in Entwicklungsländern ergab, daß in Lateinamerika die meisten Mütter keine Kinder mehr haben wollen. „In Afrika allein hatte nur eine entschlossene Minderheit der Frauen diese Ansicht“ (State of the World 1985, Worldwatch-Institut).

[Kasten auf Seite 5]

Symptome für Fehlernährung

◼ Mangel an Energie — Kind will nicht herumtoben

◼ Appetitlosigkeit — Kind verweigert Nahrungsaufnahme, ißt kaum

◼ Wachstumsverzögerung — Kind ist zu klein für sein Alter

◼ Abwehrschwäche — häufige Erkrankungen zufolge von unbedeutenden Infektionen

Ursachen für Fehlernährung

◼ Mangel an Lebensmitteln

◼ Genügend Lebensmittel, aber nicht die richtigen

◼ Zu stark verdünnte oder unhygienisch zubereitete Flaschennahrung

◼ Infektionen

◼ Darmparasiten, die Durchfall oder Erbrechen verursachen

[Kasten/Bilder auf Seite 7]

Andere lebensrettende Maßnahmenb

Jeden Tag sterben über 2 000 Kinder an Krankheiten wie Masern, Polio, Keuchhusten, Diphtherie, Tetanus oder Tuberkulose, die nach Angaben von Ärzten durch Immunisierung alle leicht zu verhüten sind. Viele Eltern haben daher die persönliche Entscheidung getroffen, ihre Kinder gegen diese Krankheiten impfen zu lassen. In Nigeria zum Beispiel gibt es EPI (Erweitertes Programm der Immunisierung). Vielleicht gibt es in deinem Land ein ähnliches Programm. (Weitere Informationen über Impfungen sind in der „Erwachet!“-Ausgabe vom 8. November 1965 zu finden.)

Damit ein Kind allerdings völlig geschützt ist, mag die Impfung wiederholt werden müssen. Oft machen sich Eltern Sorgen wegen des leichten Fiebers und der Schmerzen, die nach der Erstimpfung auftreten mögen. Allerdings sind viele Eltern zu dem Schluß gekommen, daß solche geringfügigen Beschwerden ein geringer Preis für den Schutz des Kindes vor todbringenden Krankheiten sind.

Eltern sollten sich auch mit ORT (der oralen Rehydrationstherapie)c vertraut machen. Während der vergangenen zehn Jahre starben rund 30 Millionen Kinder an Dehydratation oder Fehlernährung als Folge von Durchfall. Eine einfache Lösung aus Glucose, Salz und Wasser kann jedoch das Leben eines an Durchfall erkrankten Kindes retten. Das Getränk fördert die Flüssigkeitsaufnahme des Körpers, so daß die Flüssigkeit ersetzt werden kann, die zufolge des Durchfalls und des Erbrechens verlorengegangen ist. Wenn kein gebrauchsfertiges Salz erhältlich ist, kann man nach folgendem einfachen Rezept vorgehen: Einen gestrichenen Teelöffel Tafelsalz und acht gestrichene Teelöffel Zucker mit einem Liter Wasser anrühren. ORT „verhütet in 90 Prozent der Fälle von diarrhöischer Dehydratation den Tod“.

Trotz aller Vorbeugungsmaßnahmen können Kinder Infektionen und Darmparasiten bekommen. Wie wird man auf solch gefährliche Beschwerden aufmerksam? Eine Gewichtstabelle, die in vielen Ländern ohne weiteres erhältlich ist, kann hilfreich sein. Man braucht das Kind nur monatlich zu wiegen und das Gewicht in eine Tabelle einzutragen, in der die normale Gewichtszunahme angegeben ist. Ein Vergleich wird zeigen, ob eine Entwicklungsverzögerung vorliegt.

[Übersicht]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Gewichtstabelle

gesundes Durchschnittskind

möglicher Hinweis auf Fehlernährung (Arzt oder Krankenhaus aufsuchen)

20kg

18kg

16kg

14kg

12kg

10kg

8kg

6kg

4kg

2kg

kg 0

1. Jahr, 2. Jahr, 3. Jahr, 4. Jahr, 5. Jahr

[Fußnoten]

b Dies dient lediglich der Information. Erwachet! möchte keine medizinische Behandlung besonders empfehlen.

c Siehe „Ein salziges Getränk, das Leben rettet“ in der Erwachet!-Ausgabe vom 22. September 1985.

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