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  • g89 22. 5. S. 23-25
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  • Wie kann ich ein besserer Gesprächspartner werden?
  • Erwachet! 1989
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Erwachet! 1989
g89 22. 5. S. 23-25

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich ein besserer Gesprächspartner werden?

SHARON ist von Natur aus sensibel und schüchtern. In einem Gespräch mit Erwachet! gestand sie: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, wenn mir jemand vorgestellt wird. Ich möchte nichts Verkehrtes sagen und niemanden verärgern.“ Für schüchterne Jugendliche wie Sharon ist es wirklich mühsam, sich zu unterhalten.

Für andere sind Rassenunterschiede ein Hindernis. Nehmen wir zum Beispiel Lucas, einen jungen schwarzen Südafrikaner. Er gehört jetzt zu einer Gruppe von Menschen verschiedener Rassen, die diese Zeitschrift in den Sprachen des Landes herstellen. Er erklärt: „Für einen Schwarzen ist es ein ziemlicher Kulturschock, zusammen mit Weißen am Eßtisch zu sitzen. Aufgrund der unterschiedlichen Herkunft hatte ich Angst, hierherzukommen und mit weißen Menschen zusammen zu leben. Ich fragte mich, ob sie das, was ich sagte, gelten lassen würden. Es dauerte einige Zeit, bis ich dieses Gefühl überwunden hatte.“

Doch selbst bei gleicher Hautfarbe gibt es manchmal Hürden. Pieter, ebenfalls Südafrikaner, erinnert sich: „Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden. Dann zogen wir in die Stadt. Über das Leben auf dem Hof konnte ich zwar reden, aber das Stadtleben war ganz anders. Ich bemerkte, daß ich ehrfürchtig den Gesprächen der anderen zuhörte und selbst nichts sagte.“

Was kannst du tun, wenn du ein ähnliches Problem hast?

Schüchternheit überwinden

Fühlst du dich in der Gesellschaft anderer überfordert? Fasse Mut, das ist bei einem Heranwachsenden ganz normal. Die Jugend ist eine Zeit, in der man sich seiner selbst bewußt wird, in der es einem unheimlich wichtig ist, was andere von einem denken. Oft reden Jugendliche sowenig wie möglich, da sie es vermeiden wollen, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen.

„Schüchternheit ist eine Art Schutz“, erläutert Dr. Tony Lake in seinem Werk Loneliness. „Der Schüchterne wird vor Fehlern bewahrt, weil er erst gar nicht das Risiko eingeht, eine schlechte Figur abzugeben oder etwas Dummes zu sagen.“ Allein bei dem Gedanken, sich an einem Gespräch zu beteiligen, können Schüchterne ins Schwitzen kommen. Sie bringen einfach nicht den Mut auf zu reden. Oder wenn sie doch reden, geraten ihnen die Worte durcheinander, so daß die Zuhörer erstaunt gucken oder sogar lachen. Was solltest du tun, wenn dir das passiert?

„Die Lösung besteht darin“, erklärt Dr. Lake, „daß wir uns selbst Zeit einräumen und nicht den Fehler machen, zu denken, mit uns sei etwas grundlegend falsch. Wir sollten konzentriert zuhören, bis wir uns in der Lage fühlen, auch längere Gespräche zu führen.“ (Vergleiche Jakobus 1:19.) Diese positive Einstellung hat schon vielen geholfen, zum Beispiel der schüchternen Irene. Sie berichtet: „Ich hörte den Gesprächen der anderen aufmerksam zu, um daraus zu lernen. Hinterher informierte ich mich über das Thema eingehender. Wenn das Thema wieder aufkam, konnte ich dann auch etwas dazu sagen.“

Was tun, wenn du mißverstanden wirst?

Manchmal mag dein ernsthafter Gesprächsversuch eine negative Reaktion hervorrufen; der andere hat deine Worte in den falschen Hals bekommen. Nimm auch solche Zwischenfälle nicht allzu ernst, und zieh dich nicht wieder in dein Schneckenhaus zurück. „Sei nicht eilig in deinem Geist, gekränkt zu werden, denn sich gekränkt zu fühlen ruht im Busen der Unvernünftigen“, heißt es in Prediger 7:9.

Die Bibel berichtet von dem jungen David, der völlig mißverstanden wurde. Sein Vater hatte ihn mit einer Gabe zu seinen älteren Brüdern gesandt, die in der israelitischen Armee dienten. Bei seiner Ankunft war David entsetzt, den Hohn des Philisterriesen Goliath zu hören. „Wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen sollte?“ fragte er die Soldaten. Eliab, einer seiner Brüder, bekam das mit und wurde ärgerlich. Er unterstellte seinem jüngeren Bruder einen falschen Beweggrund für sein Kommen und sagte: „Ich für meinen Teil kenne deine Vermessenheit und die Schlechtigkeit deines Herzens wohl, denn du bist zu dem Zweck herabgekommen, die Schlacht zu sehen“ (1. Samuel 17:26-28).

Vielleicht haben dich andere auch schon mißverstanden. Sei deswegen nicht niedergeschlagen. So, wie sich Davids guter Beweggrund bald zeigte, wird auch dein ernsthaftes Bemühen um ein gutes Gespräch schließlich belohnt werden. ‘Vortreffliche Werke’ werden, wie uns die Bibel versichert, „öffentlich kund“ (1. Timotheus 5:24, 25). Versuche es daher einfach weiter.

Einfühlungsvermögen notwendig

Doch wie kannst du anfangen? „Die produktivste Kommunikationsform ist“ gemäß dem Buch Communication von Larry L. Barker „wechselseitig und einfühlsam. Wer einfühlsam ist, hat ein tiefes Verständnis für andere, kann sich mit ihren Gedanken identifizieren, ihren Schmerz nachempfinden und ihre Freude teilen.“ Ein herausragendes Beispiel diesbezüglich ist Jesus Christus. Einmal begann der auferstandene Jesus mit zweien seiner Jünger, die über seinen Tod trauerten, ein Gespräch. Er gab sich ihnen nicht zu erkennen, sondern fragte sie: „Was sind das für Reden, die ihr auf der Wanderung miteinander wechselt?“ (Lukas 24:17).

Die beiden zeigten sich überrascht, daß dieser „Fremde“ nichts von den jüngsten tragischen Entwicklungen in Jerusalem gehört hatte. „Was für Dinge?“ fragte Jesus weiter. Es folgte eine lebhafte Unterhaltung, und später bemerkte einer der Jünger: „Brannte nicht unser Herz, als er auf dem Weg zu uns redete, als er uns die Schriften völlig erschloß?“ (Lukas 24:13-32). Ja, Jesus konnte viele schöne Gespräche führen, da er den anderen zuhörte und einfühlsam war (Johannes 4:7-26).

Ein Gespräch beginnen

Beachte, daß das eben erwähnte Gespräch mit einer einfachen Frage begann. Fragen eignen sich sehr gut dazu, eine Unterhaltung zu beginnen. Dir wird natürlich leicht eine Frage zu einem Thema einfallen, das dich besonders interessiert, aber sie muß nicht unbedingt zu einem lebhaften Gespräch führen. Denke daran, daß die Bibel uns auffordert, „auch an anderen und an dem, was sie tun, interessiert zu sein“ (Philipper 2:4, The Living Bible). Du müßtest dir also eine Frage einfallen lassen, die dein Gegenüber gern beantwortet. Das erfordert Einfühlungsvermögen. Vielleicht mußt du ein Thema anschneiden, das dich überhaupt nicht interessiert, doch wirst du wahrscheinlich mit einer begeisterten Antwort und wertvollen Informationen belohnt werden.

Der Schriftsteller Les Donaldson nennt „zehn einfache Wege, ein Gespräch zu beginnen“. Sieben seiner Vorschläge haben mit Fragen oder Bitten zu tun: Fragen nach der Person, nach einer Meinung, einer Beurteilung, nach örtlichen Gepflogenheiten oder Gaststätten und Bitten um Rat oder Hilfe. Worum es auch immer geht, es sollte ernst gemeint sein. Achte ferner darauf, wie du zuhörst. (Vergleiche Lukas 8:18.) Läßt du deine Gedanken und deine Augen wandern, wird der Antwortende wahrscheinlich bezweifeln, daß du wirklich an dem, was er zu sagen hat, interessiert bist.

Die anderen drei Vorschläge von Donaldson sind: etwas zu einem örtlichen Ereignis sagen, etwas erwähnen, was du bewundernswert findest, wie z. B. die Landschaft, oder ein Kompliment machen. „Wenn man bei anderen auf Punkte achtet, die ein Kompliment verdienen, wird man sie in Fülle finden“, sagt Donaldson in seinem Werk Conversational Magic. Doch er warnt auch: „Unaufrichtige Komplimente werden schnell durchschaut, und man unterhält sich sicherlich nicht lange mit jemandem, der unaufrichtig ist.“

Egal welchen Gesprächs„aufhänger“ du dir wählst, du wirst gewöhnlich erfolgreich sein, wenn du Ausdauer zeigst. Sharon, die wir eingangs erwähnten, ist jetzt 22 Jahre alt und hat, seitdem sie vor zwei Jahren interviewt wurde, im Kampf gegen ihre Schüchternheit bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Inzwischen ist sie eine Vollzeitpredigerin der Zeugen Jehovas geworden und verbringt über tausend Stunden im Jahr damit, Fremde zu besuchen und mit ihnen biblische Gespräche zu beginnen. Was Lucas und Pieter betrifft — sie arbeiten seit vielen Jahren zusammen bei der Herstellung biblischer Literatur im südafrikanischen Zweig der Watch Tower Society. Man würde kaum glauben, daß sie einmal Schwierigkeiten hatten, eine Unterhaltung zu führen.

Gib also nicht auf, wenn du es aus irgendeinem Grund schwer findest, dich zu unterhalten; sei nicht ungeduldig mit dir. Höre anderen zu. Lerne und lies, um über aktuelle Themen auf dem laufenden zu sein. Die Kunst der Unterhaltung zu entwickeln wird dein Leben bereichern und zum Glück anderer beitragen.

[Bild auf Seite 25]

Strenge dich bewußt an, dich an einer Unterhaltung zu beteiligen

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