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Erwachet! 1987
g87 8. 11. S. 8-11

Die Befreiungstheologie, die Bibel und du

„Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit“ (2. Timotheus 3:16).a

GLAUBST du das? Was ist dir wichtiger: Gott auf eine Weise zu dienen, wie er es möchte, oder so, wie du es für richtig hältst? Natürlich wird jeder antworten: Wie Gott es möchte. Meinst du wirklich, daß es so, wie Gott es möchte, am besten ist? Wenn ja, dann wirst du den obigen Worten des Apostels Paulus zustimmen.

Gott hat geredet, und jeder kann sein Wort lesen. Betrachten wir die Befreiungstheologie daher einmal aus biblischer Sicht. Stützt sie sich auf die Bibel?

‘Ihr stammt nicht von der Welt’

Jesus sagte am Abend vor seinem Tod zu seinen Jüngern, daß sie ‘nicht von der Welt stammen’. Am selben Abend sagte er in einem Gebet zu seinem Vater: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehaßt, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin.“ Fast unmittelbar darauf wiederholte er die Feststellung: „Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin“ (Johannes 15:19; 17:14, 16).

Die meisten Kirchen der Christenheit bemühen sich nicht darum, von der Welt getrennt zu sein. Das ist durch die Medien wohl auch allseits bekannt. Ganz gleich, wohin man sieht — nach Amerika, Asien, Europa oder Afrika —, überall bietet sich das gleiche Bild. Geistliche fast jeder religiösen Richtung bewegen sich auf dem politischen Parkett. Ihre Verstrickung in die Politik der Welt ist aber nur einer von vielen Bereichen, in denen sie mit dem Wort Gottes in Konflikt geraten sind.

Ist Gewalt gerechtfertigt?

Befreiungstheologen glauben, Gewalt verantworten zu können, wenn dadurch den Armen geholfen wird. Und neuerdings läßt sogar der Vatikan offiziell verlauten, daß die Anwendung von Gewalt als „letzter Ausweg“ gerechtfertigt sei. So erklärte Papst Johannes Paul II. in einem Brief an die brasilianischen Bischöfe: „Die Befreiungstheologie ist nicht nur zweckmäßig, sondern auch nützlich und notwendig für Lateinamerika.“ Ist all das mit der Bibel zu vereinbaren?

Während Jesus auf der Erde war, verstrickte er sich nicht in gesellschaftliche Bewegungen. Im Gegenteil! Als der Apostel Petrus den Sohn Gottes verteidigen wollte und den letzten Ausweg darin sah, „zum Schwert“ zu greifen, wies ihn Jesus mit den Worten zurecht: „Steck dein Schwert in die Scheide, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Matthäus 26:52).

Was ist jedoch über die Kriege zu sagen, die das Volk Israel führte? Gemäß der Bibel war den Israeliten vor ihrer Befreiung aus Ägypten der Krieg fremd (2. Mose 13:17, 18). Zur entsprechenden Zeit wurden sie von Gott in dieser Hinsicht geleitet. Jehova wies sie jedoch eindringlich darauf hin, daß sie nur das Land erobern sollten, das er ihren Vorvätern verheißen hatte (1. Mose 17:7, 8; 5. Mose 2:5, 9, 19).

Christen führen keinen buchstäblichen Kampf gegen Fleisch und Blut, sondern einen geistigen Kampf. Treffend sagte der Apostel Paulus: „Wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen ... die bösen Geister des himmlischen Bereichs“ (Epheser 6:12).

Wie rechtfertigt die Geistlichkeit der Christenheit daher die heutige Anwendung von Gewalt?

Gottes Wort steht an dritter Stelle!

Der Befreiungstheologe Gustavo Gutiérrez sagte gegenüber Erwachet!, daß eine Lehre wie die Befreiungstheologie aus dem Verständnis dessen erwächst, was eine christliche Gemeinschaft anzunehmen bereit ist. In der Tat werden die vorherrschende Meinung und menschliche Weisheit dem Wort Gottes vorangestellt. Hältst du das für richtig?

Carlos D. war früher streng katholisch und hatte elf Jahre lang ein katholisches Seminar besucht. „Ich widmete mein Leben dem Dienst für Gott und wollte ... ein guter Priester werden“, erzählt Carlos. Doch im Laufe der Jahre begann ihn einiges zu stören.

„Mir fiel unter anderem auf“, sagt er, „daß man die Bibel hintanstellte. Die Tradition der Kirchenväter hatte Vorrang. Danach kam die Autorität des Papstes, wenn er ex cathedrab sprach, und schließlich — an dritter Stelle — folgte die Bibel.“

Nachdem Carlos aus der katholischen Kirche ausgetreten war, sah er sich jahrelang bei verschiedenen anderen Religionen nach der Wahrheit um. Das unbefriedigende Ergebnis seiner Suche machte aus ihm einen Atheisten, bis er schließlich von Zeugen Jehovas besucht wurde und in ein Heimbibelstudium einwilligte. Heute ist Carlos ein Zeuge Jehovas.

Auch Maria V. war eine praktizierende Katholikin. „Ich ging fast jeden Tag zur Messe“, sagt sie. „Außerdem gehörte ich einer Gruppe an, die sich La Acción Católica de Señoritas [Katholische Aktion junger Frauen] nannte.“ Maria erteilte mehrere Jahre lang Religionsunterricht. Worin bestand ihre Ausbildung? „Jeden Samstag sprach der Priester zu uns über die Platonische Philosophie und über andere Philosophien. Die meisten von uns verstanden nichts. Mir war bewußt, daß hier etwas nicht stimmte. Was ich lernte, stillte meine geistigen Bedürfnisse nicht.“ Was veränderte dann ihr Leben?

„Mein Freund bezog regelmäßig die Zeitschrift Erwachet! und gab sie an mich weiter.“ Später besorgte sich Maria das Buch Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies und las es. „Von da an begann ich die Bibel wirklich zu verstehen — es fiel mir wie Schuppen von den Augen.“

Maria und ihr Freund wurden Zeugen Jehovas und heirateten. Heute erteilt Maria keinen Unterricht mehr anhand des Katechismus, sondern sie führt zwölf Heimbibelstudien mit Personen durch, die die biblische Wahrheit kennenlernen möchten.

Die Erkenntnis des Wortes Gottes hat auch einer Vielzahl aufrichtiger Menschen geholfen, die aus armseligen Verhältnissen stammen.

Die Alternative der Bibel — das Reich Gottes

In einem der bekanntesten Gebete hob Jesus Christus die einzige Hoffnung der Menschheit auf bessere Weltverhältnisse hervor. „Unser Vater im Himmel“, betete er inbrünstig, „dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde“ (Matthäus 6:9, 10 [Kursivschrift von uns]).

Was wäre dir lieber: eine von Gott geführte Regierung oder die Herrschaft von Menschen? An dieser Frage kommt niemand vorbei. Vielleicht bist auch du in Anbetracht der gegenwärtigen Weltverhältnisse der Meinung, daß etwas anderes erforderlich ist als das, was der Mensch bisher zustande gebracht hat. Aber was kann das Reich Gottes für die Armen heute tun?

Rafael R. stammt aus armseligen Verhältnissen, aus einer Familie mit neun Kindern. „Nach dem ersten Schuljahr ging ich von der Schule ab, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen“, erzählt er. „Wenn bei uns im Dorf die Ernte vorüber war, ging ich auf die Felder und sammelte alles Eßbare, was liegengeblieben war.“

Als Rafael 15 war, nahm er jedoch eine üble und zudem teure Gewohnheit an. Er gab sein Geld — die wenigen Pesos, die er verdiente — für Alkohol aus. „Zweimal“, sagt Rafael, „so kann ich mich erinnern, habe ich sogar jemand überfallen, um das nötige Geld zum Weitertrinken zu haben.“

Rafael heiratete und hatte schließlich zehn Kinder zu versorgen. Aber seine Trunksucht verschlimmerte sich noch. Carmen, seine Frau, berichtet: „Materiell hatten wir absolut nichts. Ich versuchte, ein wenig Geld mit Wäschewaschen zu verdienen, damit wir etwas auf dem Tisch hatten. Zum Frühstück und abends gab es meist nur eine Tasse Tee und ein Stück Brot. Mittags hatten wir nicht mehr als ein bißchen Suppe und vielleicht einige Kartoffeln oder ein Stück Kürbis. Manchmal gab es bei uns an einem Tag in der Woche Fleisch zu essen.“ Rafaels gewohnheitsmäßiger Alkoholgenuß schadete somit auch anderen. Bestand für diese Familie irgendeine Hoffnung?

„Gewiß“, sagt Carmen, „doch mein Mann begann sich erst zu ändern, als wir mit Jehovas Zeugen die Bibel studierten. Wir lernten die Verheißung kennen, daß Jehova durch sein Königreich die Welt bald von Armut und Unterdrückung befreien wird. Endlich waren meine Gebete erhört worden!“ Rafael gab das Trinken auf und setzte das Königreich Gottes an die erste Stelle. Die biblische Erkenntnis half ihm, den „neuen Menschen“ anzuziehen (Epheser 4:22-24). Die Folge war, daß er und seine Familie nicht mehr unter völliger Armut zu leiden hatten. Rafael erzählt: „Wir sind zwar nicht reich und besitzen auch kein eigenes Haus; wir haben jedoch, was wir zum Leben benötigen, und sind glücklich.“

Eine christliche Schulung kann auch verborgene Fähigkeiten fördern. Da Rafael seine Schulausbildung früh abgebrochen hatte, konnte er kaum lesen und schreiben. Doch der regelmäßige Besuch der Zusammenkünfte und die Beteiligung daran bewirkten, daß er beides lernte und nun gut beherrscht. Er hält jetzt vor der Versammlung sogar Ansprachen und führt mit seinen Kindern regelmäßig ein Heimbibelstudium durch. Das ist aber noch nicht alles.

Rafael und seine Familie stellten fest, daß es noch einen weiteren Nutzen mit sich bringt, wenn man das Königreich an die erste Stelle setzt. „Als mein Mann zufolge seines Alkoholproblems krank war“, berichtet Carmen, „stand uns die Versammlung auf liebevolle Weise zur Seite.“ Wie? Sie erklärt: „Die Brüder halfen uns geistig und finanziell.“ Ja, in den Versammlungen innerhalb der weltweiten Bruderschaft des Volkes Jehovas unterstützt man sich gegenseitig liebevoll.

Die Bibel gibt den Armen also doch eine realistische Hoffnung. Jesus sagte einmal: „Euch aber muß es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere [das zum Leben Notwendige] dazugegeben“ (Matthäus 6:33). Wie Rafaels Beispiel zeigt, sind die Vorteile nicht nur materieller Art.

Kann eine genaue Erkenntnis der Bibel auch dir eine Hilfe sein?

Inwiefern geht dies auch dich etwas an?

Der Apostel Paulus ermahnte wahre Christen seiner Tage: „Fragt euch selbst, ob ihr im Glauben seid, prüft euch selbst!“ (2. Korinther 13:5). Und Jesus richtete an seinen Vater die Worte: „Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast“ (Johannes 17:3).

Stützt sich dein Glaube auf die Erkenntnis des ‘einzigen wahren Gottes’? Gleichst du den Beröern, die, wie die Bibel sagt, „freundlicher“ waren als die in Thessalonich? Denn „mit großer Bereitschaft nahmen sie das Wort auf und forschten Tag für Tag in den Schriften nach, ob sich dies wirklich so verhielte“ (Apostelgeschichte 17:11).

Reagierst du ‘freundlich’ auf das Wort Gottes? Studierst du regelmäßig die Bibel? Das ist die einzige Möglichkeit, zu prüfen und zu erkennen, „was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist“ (Römer 12:2). In der Bibel wirst du lesen, daß Gott die Erde nicht nur von Armut, Unterdrückung und internationalen Auseinandersetzungen befreien wird, sondern auch von ‘Tränen, Tod, Trauer und Klage’ (Offenbarung 21:4). Das wird gewiß eine echte Befreiung sein!

[Fußnoten]

a Alle in diesem Artikel angeführten Bibeltexte sind der katholischen Neuen Jerusalemer Bibel entnommen.

b Der Papst spricht ex cathedra, „wenn er unter Einsatz seiner Vollgewalt als Lehrer und Hirte der Gesamtkirche eine Glaubens- oder Sittenlehre als allgemein verbindliche Lehre vorlegt“.

[Bilder auf Seite 9]

„Ich widmete mein Leben dem Dienst für Gott und wollte ... ein guter Priester werden“ (Carlos)

„Von da an begann ich die Bibel wirklich zu verstehen — es fiel mir wie Schuppen von den Augen“ (Maria)

[Bild auf Seite 10]

„Wir sind zwar nicht reich ...; wir haben jedoch, was wir zum Leben benötigen, und sind glücklich“ (Rafael)

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