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  • Die Ölpalme — Ein echter Vielzweckbaum
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Erwachet! 1999
g99 22. 2. S. 26-27

Die Ölpalme — Ein echter Vielzweckbaum

Von unserem Korrespondenten auf den Salomonen

GUADALCANAL! Viele verbinden den Namen dieser Insel sofort mit einer der grausamsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Heute bietet sich denen, die zu dem ehemaligen Schlachtfeld auf den Salomonen zurückkehren, allerdings ein ganz anderes Bild: endlos erscheinende Regimenter — nicht von Soldaten, sondern von stattlichen Ölpalmen.

Der Erdboden, auf dem die üppigen Bäume von majestätischem Wuchs stehen, barg einst Tonnen von zurückgebliebenen Bomben und anderen gefährlichen Kriegsgeräten. Doch die Kriegsgeräte sind entfernt worden, um Platz für die Ölpalmen zu machen. Wie sahen die Anfänge der Kultivierung dieses Baumes aus? Und wieso kann man sagen, daß der schöne große Baum ein echter Vielzweckbaum ist?

Eine interessante Vergangenheit

Die erste neuzeitliche Beschreibung eines Baumes, der der Ölpalme glich, wurde Mitte des 15. Jahrhunderts von dem Venezianer Alvise Cadamosto aufgezeichnet, der auf seinen Entdeckungsreisen die westafrikanische Küste erforschte. Später, vor nahezu 500 Jahren, nahmen afrikanische Sklaven die Frucht mit in andere Länder jenseits des Atlantiks. Auf diese Weise ist das Palmöl zu einem der am weitesten verbreiteten Pflanzenöle geworden. Ölpalmen liefern pro Hektar mehr Öl als irgendeine andere Ölpflanze. Außerdem ist die Ölpalme eine perennierende Pflanze, die 25 bis 30 Jahre lang Früchte trägt und Öl liefert.

Ein wichtiger Faktor für die Produktion von Palmöl, besonders in Ländern des Fernen Ostens, war eine Entdeckung, die man Ende der 70er Jahre machte. Früher dachte man, Ölpalmen würden hauptsächlich durch den Wind bestäubt. Daher schrieb man es dem ungünstigen Wetter zu, wenn die Ernte dürftig ausfiel. Jüngere Forschungen haben jedoch ergeben, daß die Bestäubung vorwiegend durch Insekten erfolgt. Insekten, die den Baum bestäuben können, von Westafrika in den Fernen Osten zu bringen hat sich daher als nützlich erwiesen.

Die orangerote Frucht der Ölpalme liefert zwei Ölsorten. Sie werden in einer Vielzahl von Produkten verwendet, von denen wir einige wahrscheinlich selbst benutzen. Bevor wir darauf näher eingehen, wollen wir eine Palmölmühle besuchen und uns ansehen, wie das Öl extrahiert wird.

Die Gewinnung der goldenen Flüssigkeit

Als wir uns der Mühle nähern, werden wir begrüßt und zu einer Führung hereingebeten. Ringsherum sind schwere Maschinen in Betrieb. Beim ersten Schritt der Gewinnung, so erklärt man uns, kommen die Ölpalmenfrüchte in einen riesigen, zylindrischen Dampfofen. Jedes Bündel besteht aus etwa 200 pflaumengroßen Früchten, die dicht beieinanderstehen. Im Dampfofen werden die Früchte keimfrei gemacht, und sie beginnen, sich vom Fruchtstand zu lösen.

Beim nächsten Schritt werden die Früchte maschinell ganz aus dem Bündel herausgeschält. Die losen Früchte kommen dann in einen riesigen Mixer, der das äußere Fruchtfleisch vom Steinkern trennt. Dieses faserige Fruchtfleisch wird danach in einer großen Presse zerdrückt, wodurch man rohes Palmöl gewinnt. Gereinigt und raffiniert, ist das Palmöl schließlich versandfertig.

Es gibt allerdings noch eine zweite Sorte Öl. Diese wird aus dem Samen gewonnen. Zuerst muß der Steinkern der Ölpalmenfrucht aufgebrochen werden, um an den Samen heranzukommen. Danach werden die Samen gepreßt, damit sie die wertvolle Flüssigkeit freisetzen. Dieses Öl wird Palmkernöl genannt.

Die Preßrückstände der Samen finden Verwendung als nahrhaftes Viehfuttermittel. Die Rückstände der Fruchtstände werden nach dem Herauslösen der Früchte den Feldern wieder als Mulch zugeführt. Die Fasern und Schalen der Früchte können ebenfalls noch verwertet werden; sie dienen als Brennstoff für die Heizkessel der Mühle. Eine ausgesprochen effiziente Sache!

Von Eiscreme bis zu Gesichtscreme

Unter den benutzten Pflanzenölen steht das Palmöl nach dem Sojaöl an zweiter Stelle. In der World Book Encyclopedia heißt es: „Im 18. Jahrhundert wurde das Palmöl von den Engländern als Medizin und als Handcreme verwendet.“ Heute kann man es allerdings sowohl in Eiscreme, Margarine, Backfett und in Speiseöl finden als auch in Produkten wie Seife und Kosmetika.

Auch das Palmkernöl wird zur Herstellung von Margarine sowie von Schokolade und anderen Süßwaren verwandt. Damit hat sich die Verwendung der Öle aber noch nicht erschöpft. Bestandteile des Palmöls und des Palmkernöls, die weiter aufbereitet wurden, gelangen in Arzneimittel, Seifen, Reinigungsmittel, Kerzen und sogar in Sprengstoffe.

Die Ölpalme ist auf den Salomonen wirklich äußerst willkommen. Der wirtschaftliche Nutzen ist daran zu erkennen, daß 13 Prozent der Exportgüter des Landes auf diesen Baum zurückgehen.

Es ist schon ein amüsanter Gedanke, daß die leuchtend orangefarbene Ölbaumfrucht, die da oben wächst, sowohl in der Eiscreme stecken kann, die ein Kind genüßlich schleckt, als auch in dem Make-up, das seine Mutter womöglich aufgelegt hat. Ja, die Ölpalme ist eine vielseitige Pflanze. Wir können für ihren reichen Fruchtertrag dankbar sein.

[Kasten/Bild auf Seite 27]

Zwei Tonnen täglich handgepflückt

Rums! Rums! Die Luft ist von dem Geräusch herunterfallender Fruchtstände erfüllt, während die Arbeiter auf der Pflanzung die Ölpalmen abernten. Wie kommen sie denn an die Früchte hoch oben in den Bäumen heran?

Dazu verwenden die Erntearbeiter eine scharfe, gebogene Klinge, die am Ende einer ausziehbaren Stange angebracht ist, und hauen damit die Früchte von den Bäumen ab. Diese sind mitunter so hoch wie ein viergeschossiges Gebäude. An einem ganz normalen Tag erntet ein Arbeiter zwischen 80 und 100 Fruchtstände und trägt sie an die Straße, wo sie abgeholt werden. Wenn man bedenkt, daß jeder Fruchtstand bis zu 25 Kilogramm schwer ist, hat er ganz schön zu schleppen. Viereinhalb Tonnen Früchte benötigt man, um eine Tonne Palmöl zu erzeugen.

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