Wir beobachten die Welt
Aids und Muttermilch
Man weiß, daß das Aidsvirus durch Muttermilch übertragen werden kann. Diese Möglichkeit löst unter Müttern, die kein Aids haben, Sorge aus. Inwiefern? Insofern, als zahlreiche Krankenhäuser Muttermilchspenden annehmen und lagern. Die Milch wird dann Müttern zur Verfügung gestellt, deren eigene Milch nicht ausreicht oder die aus irgendwelchen Gründen ihr Kind nicht stillen können. Außerdem wird solche Milch in Krankenhäusern häufig zur Ernährung von zu früh geborenen Kindern verwendet. Da jedoch anscheinend eine Untersuchung der Muttermilch auf Aids unterbleibt, könnten Mütter ihr Kind unwissentlich der Gefahr einer Infektion mit dem Aidsvirus aussetzen, wenn die Milch, die ihnen zur Verfügung gestellt wird, von einer infizierten Spenderin stammt.
Biologisch abbaubare Kunststoffolie
Seen, Wälder und Städte werden zunehmend durch Plastikabfälle verunreinigt. Den Chemikern Felix H. Otey und Richard F. Westhoff ist es jetzt gelungen, eine biologisch abbaubare Kunststoffolie herzustellen. Die Wissenschaftler, die am Laboratorium des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums in Peoria (Illinois) tätig sind, haben Maisstärkemoleküle zur Verstärkung mit Kunststoffmolekülen kombiniert, um eine feste Kunststoffolie zu erhalten. Sie sagen, die Stärkeanteile der Folie würden sich durch die Feuchtigkeit und Wärme im Boden zersetzen und die Plastikkrümel würden schließlich von Bodenbakterien abgebaut.
Krötentunnel
In Großbritannien wurde ein neuer Tunnel feierlich für den Verkehr freigegeben. Fotografen und Journalisten waren zur Stelle, einige Worte des englischen Schriftstellers Kipling wurden vorgelesen, und Lord Skelmersdale, Staatssekretär im Umweltministerium, zerschnitt protokollarisch das vor die Tunnelöffnung gespannte Band. Dazu mußte er auf die Knie gehen, denn die Tunnelöffnung war nur 15 Zentimeter groß. Der Tunnel war gebaut worden, damit Kröten die Henleystraße unterqueren können. In der Paarungszeit werden in Großbritannien jedes Jahr insgesamt 20 Tonnen Kröten beim Überqueren von Straßen überfahren, wenn sie zu den Tümpeln wandern, in denen sie im Frühling laichen. Der Tunnel erwies sich als so erfolgreich, daß von verschiedenen Seiten Anfragen zur Lösung individueller Probleme eingingen, die durch straßenüberquerende Tiere verursacht werden.
Mörderischer Roboter
In Japan setzte ein Roboter unvermutet eine Drehbank in Gang, so daß ein Fabrikarbeiter tödlich verunglückte. Die Ursache: ein elektromagnetischer Impuls, der von einer elektrischen Entladung beim Betrieb eines Krans ausging. Dieser Vorfall aus dem Jahre 1982 wurde kürzlich in einer Studie über Elektrosmog enthüllt, die im Auftrag des japanischen Post- und Fernmeldeministeriums durchgeführt worden war. Quellen von Elektrosmog oder unerwünschten elektromagnetischen Wellen gibt es überall: Personalcomputer, Telespiele und Antennenverstärker usw. Solche Wellen sollen Fehlfunktionen auslösen, da sie in hochtechnischen Steuerungssystemen integrierte Schaltkreise stören können. In den vergangenen acht Jahren sind in Japan zehn Menschen durch Roboter getötet worden. Man vermutet, daß in sechs dieser Fälle elektromagnetische Wellen eine Rolle gespielt haben.
Brot, Wein oder ...
In diesem Jahr staunten einige DDR-Bürger nicht schlecht, als sie zu Ostern zum Abendmahl gingen. Außer dem üblichen Brot und Wein boten verschiedene lutherische und unierte Kirchen jetzt noch ein weiteres Getränk an: Traubensaft. Warum wurde Saft angeboten? „Um Alkoholkranken und anderen entgegenzukommen, die keinen Alkohol trinken möchten“, lautete der Kommentar des Ökumenischen Pressedienstes (Genf).
Wissenschaftler sagt, was er denkt
„Es ist für mich verstandesmäßig befriedigender, einen Gott zu akzeptieren, als zu akzeptieren, daß alles durch Zufall geschah“, erklärte Dr. Louw Alberts gemäß der südafrikanischen Zeitung Cape Times. Alberts, ein Physiker, der die Riesenmagnetostriktion (magnetisch bedingte Änderungen der Abmessung eines Körpers) in seltenen Erden entdeckte, sagte auch, was er über die Bibel denkt: „Die Bibel ist das geschriebene Wort Gottes; die Wissenschaft liest aus dem Buch der Schöpfung. Beide Werke haben denselben Autor — Gott.“
Mittel gegen Fibrozystome?
Bis zu 80 Prozent der Frauen leiden gegenwärtig an fibrozystischen Erkrankungen der Brust. Das berichtet die kanadische Zeitschrift Dimensions. Bei dieser Krankheit verdicken sich die Milchgänge, und es entstehen schmerzhafte Zysten. Seit 1971 erprobt Dr. William Ghent an der Queens University in Ontario (Kanada) in Zusammenarbeit mit Dr. Bernard Eskin (Philadelphia, USA) erfolgreich die Behandlung mit elementarem Jod. Die Ergebnisse waren, daß bei 236 von 315 behandelten Frauen (ca. 75 Prozent) die Krankheit völlig zurückging und nur in sechs Fällen (ca. 2 Prozent) keine Besserung eintrat. Bei einem kleinen Prozentsatz der behandelten Frauen wurden jedoch einige verhältnismäßig geringfügige Nebenwirkungen festgestellt. Gemäß Dr. Ghent sei das Gute an der Sache, daß viele Frauen die Therapie gar nicht benötigten, wenn sie mit der Nahrung mehr Jod zu sich nähmen. Dafür spricht, daß aus New York doppelt soviel fibrozystische Brusterkrankungen gemeldet werden als aus Tokio, wo die Nahrung jodreicher ist.
Flugzeug kollidiert mit Fisch
Kurz nach dem Abheben vom Flughafen Juneau (Alaska) kollidierte ein Linienflugzeug des Typs Boeing 737, das 40 Passagiere an Bord hatte, mit einem Lachs. Wie das Flugpersonal berichtet, war der Fisch von einem Seeadler in die Höhe getragen worden. Als das Flugzeug näher kam, ließ der Seeadler den Fisch vor Schreck fallen, und dieser schlug auf dem Fenster über der Pilotenkanzel auf. Das Flugzeug wurde bei der nächsten Zwischenlandung auf Schäden untersucht und flog mit einer Stunde Verspätung weiter. „Auf der Rollbahn ist es schon zu Zusammenstößen mit Elchen und Hirschen gekommen, und auch in der Luft sind wir bereits mit allem möglichen kollidiert“, sagte Jerry Kvasnikoff, der Kundendienstmanager der Alaska Airlines, „aber noch nie mit einem Fisch.“
Stromerzeugung mit Meereswellen
Könnten Meereswellen eine bedeutende Energiequelle werden? Der australische Minister für Bergbau und Energie, Parker, bejaht diese Frage und hat die neugegründete Gesellschaft Wave Power International beauftragt, in Esperance (Westaustralien) ein Meereswellenkraftwerk zu bauen. Der große Generator wird fast 7 Meter über dem Meeresspiegel liegen und einen Durchmesser von ungefähr 20 Metern haben. Wie in der Zeitung The West Australian erklärt wird, erfordert der Betrieb des Generators das ganze Jahr über kräftige Meereswellen. Innerhalb einer Anlage aus Beton wird ein Schwimmer, der mittels Preßluft an die Höhe des Meeresspiegels angeglichen wird, gehoben, wobei er eine Pumpe antreibt. Diese pumpt Wasser in den oberen Teil eines Turms. Beim Herabfallen des Wassers wird die Strömungsenergie in elektrische Energie verwandelt. Durch diese saubere Stromerzeugungsmethode sollen schätzungsweise 20 Prozent des Strombedarfs von Esperance und Umgebung gedeckt werden.
„Papiernahrung“
„Uns schwebte ein nahrhaftes, bequem zu transportierendes und leicht eßbares Nahrungsmittel vor“, erklärte Eiji Miyazaki, ein japanischer Industrieller, als er seine eßbare Karte vorstellte, die er mit einem europäischen Namen schmückte. Gemäß der französischen Wochenschrift L’Express ist es dem Nahrungsmittelexperten gelungen, in einem Riegel von ca. 15 Gramm, der so groß wie eine Kreditkarte ist, ebenso viele Kalorien unterzubringen, wie in einer vollständigen Mahlzeit enthalten sind. Die Neuigkeit ist zum Beispiel für Bergsteiger und andere interessant, die „ein Maximum an Kalorien auf einem Minimum an Raum transportieren“ möchten, sowie für LKW-Fahrer, die sich die Zeit für eine Mahlzeit in einer Raststätte sparen wollen. Die Zeitschrift L’Express äußert sich pessimistisch darüber, daß sich so etwas in Frankreich durchsetzen wird. Der Grund: Trotz der 14 Geschmacksvarianten sollen die Karten geschmacklich zu sehr ihrem Namen entsprechen — „Papier“.