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  • Ist euer Hund kindersicher?
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Erwachet! 1997
g97 8. 7. S. 20-23

Ist euer Hund kindersicher?

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN SÜDAFRIKA

DER zweijährige Sydney ging zu dicht an einen angebundenen aggressiven Rottweiler heran. Der Hund griff ihn an, verletzte seine Kopfhaut und biß ihm das linke Ohr fast vollständig ab. Sydney wird nun eine Reihe von Hauttransplantationen benötigen.

Da immer mehr Hunde als Wachhunde angeschafft werden, hört man häufiger, daß Hunde Kinder angreifen. Zu den Hunden, von denen man weiß, daß sie Kinder gebissen haben, zählen der Rottweiler, der Dobermann, der Bullmastiff, der Schäferhund und der Bullterrier. Gemäß einer Befragung in Südafrika kannten die Kinder in den meisten Fällen den Hund, von dem sie gebissen wurden. Fast die Hälfte von ihnen wurde von Nachbarhunden angegriffen, und ein Viertel wurde vom eigenen Hund gebissen. Streunende Hunde waren nur in 10 Prozent der Fälle die Angreifer. Oftmals hatte das Opfer, ohne sich dessen bewußt zu sein, den Hund auf irgendeine Weise provoziert. Viele Angriffe von Hunden können offensichtlich verhindert werden, wenn Hundehalter und Eltern grundlegende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

Das Kind instruieren

Viele Hundeabrichter betonen, daß man ein kleines Kind mit einem Hund niemals ohne Beaufsichtigung lassen sollte. Ein kleines Kind weiß nicht, wie man Tiere behandelt. Man muß es ihm beibringen. Viele Eltern haben es sich deshalb zur Regel gemacht, ein kleines Kind niemals bei einem Hund zu lassen, wenn kein verantwortungsbewußter Erwachsener dabei ist. Der Abrichter Brian Kilcommons bemerkt in dem Buch Childproofing Your Dog: „Die meisten Probleme treten unserer Erfahrung nach auf, wenn Erwachsene nicht wachsam sind.“

Oft müssen Tiere vor Kindern geschützt werden! Brian Kilcommons wurde zu Hilfe gerufen, als der Hund einer Familie nach einem Kind geschnappt hatte. Der besorgte Vater erklärte, sein zweieinhalbjähriger Sohn sei zu dem schlafenden Hund gelaufen und habe ihm einen gehörigen Tritt versetzt. Der Hund, dem der Tritt offensichtlich weh getan hatte, habe daraufhin nach dem Kind geschnappt. In diesem Fall hatte der Hund lobenswerte Zurückhaltung gezeigt und das Kind nicht gebissen. Der Abrichter rät Eltern: „Wenn Ihr Kind ein anderes Kind nicht so behandeln darf, dann dulden Sie auch nicht, daß es einen Hund so behandelt.“

Eltern müssen ihrem Kind beibringen, wie man liebevoll mit Tieren umgeht. Sie sollten es lehren, einen Hund nie zu reizen. Eltern müssen ein wachsames Auge für mögliche Gefahren entwickeln, wenn Kind und Hund zusammen sind. Sieht man, daß der Hund versucht, von dem Kind wegzukommen oder sich vor ihm zu verstecken, sollte man das Kind daran hindern, dem Hund nachzurennen. Wenn es dem Hund nachläuft und ihn in die Enge treibt, bleibt dem Hund, um sich zu verteidigen, nichts anderes übrig, als zu bellen, zu knurren oder sogar zu beißen. Eltern sollten konsequent vorgehen, damit sowohl der Hund als auch das Kind weiß, daß sie es ernst meinen.

Man sollte den Hund nicht links liegenlassen. Wenn das erste Baby kommt, wird der Hund oft vernachlässigt und in den Garten verbannt. Vorsichtsmaßnahmen sind zwar angebracht, doch Hundeabrichter Richard Stubbs empfiehlt: „Der Hund sollte nicht links liegengelassen werden. Statt dessen sollte der gewohnte Rhythmus soweit wie möglich beibehalten und ihm ein vernünftiges Maß an Zuwendung geschenkt werden.“

Eltern sollten in Betracht ziehen, wie das Kind auf fremde Hunde reagieren wird. Was wird das Kind tun, wenn es einen Fremden mit einem Hund sieht? Wird es spontan hinlaufen, um den Hund zu streicheln? Eltern müssen ihrem Kind beibringen, daß es das nicht darf; zuerst muß es den Besitzer um Erlaubnis fragen. Ist der Besitzer einverstanden, kann das Kind langsam auf den Hund zugehen, damit er sich nicht erschrickt. Es sollte erst mit ihm Fühlung aufnehmen, indem es etwas Abstand hält und ruhig mit ihm spricht. Ein freundlicher Hund wird auf das Kind zugehen. Streunende Hunde sollten besser in Ruhe gelassen werden. (Siehe Kasten „Körpersprache des Hundes“ auf Seite 22.)

Den Hund erziehen

Man sollte seinen Hund immer loben und positiv sein. Strafen oder böse Worte beschleunigen den Lernprozeß nicht, sondern haben eher eine gegenteilige Wirkung. Ein Hund sollte kommen, wenn er gerufen wird, und auf die wichtigsten Kommandos, wie zum Beispiel „Sitz!“, hören. Lernt der Hund, seinem Herrchen unterwürfig zu sein, hat der Besitzer ihn in heiklen Situationen besser unter Kontrolle. Am wirkungsvollsten sind einfache Wörter und Sätze. Diese sollte man dann auch beibehalten. Führt der Hund die gewünschte Handlung aus, wäre es gut, ihn sofort mit einem Lob, einer Streicheleinheit oder mit einem Leckerbissen zu belohnen. Um den gewünschten Verstärkungseffekt zu erzielen, muß die Belohnung umgehend erfolgen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist Wiederholung, bis die Verhaltensweise dem Hund in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Wenn man sich einen Hund anschafft — ob Welpe oder älteres Tier —, muß er vielleicht zuerst an Kinder gewöhnt werden. Kinder benehmen sich anders als Erwachsene. Sie sind lauter, impulsiver und rennen eher auf einen Hund zu; das kann ihn verängstigen. Es wäre gut, seinen Hund mit einem solch sprunghaften Verhalten vertraut zu machen. Sind die Kinder nicht zu Hause, könnte man den Hund an plötzliche Geräusche gewöhnen. Aus der Übung kann man ein Spiel machen, indem man dem Hund ein Kommando gibt und dann auf ihn zuläuft. Unmittelbar darauf wird der Hund belohnt. Nach und nach steigert man die Lautstärke der Kommandos. Zwischendurch wird der Hund mit Lob überschüttet. Dieses Spiel wird ihm bald Spaß machen.

Kleine Kinder liebkosen Hunde gern. Man sollte sie jedoch davon abhalten, denn manche Hunde fühlen sich durch eine solch enge Berührung bedroht. Falls fremde Kinder den Hund umarmen, kann man ihn dazu erziehen, das zu akzeptieren: Man liebkost den Hund kurz, gibt ihm dann einen Leckerbissen und lobt ihn. Nach und nach dehnt man die Liebkosungen aus. Knurrt der Hund oder fletscht er die Zähne, kann man einen qualifizierten Abrichter zu Rate ziehen.

Der aggressive Hund

Manche Hunde scheinen von Natur aus aggressiv zu sein und sind möglicherweise eine Gefahr für Familienmitglieder. Rüden zeigen eher aggressive Charaktermerkmale.

Ein dominanter Hund möchte nicht berührt werden, insbesondere nicht an empfindlichen Partien wie dem Gesicht und dem Nacken. Mitunter kommt er jedoch an, stupst einen oder legt sogar die Pfoten auf den Schoß und „bittet“ um Aufmerksamkeit. Wahrscheinlich hat er strategisch wichtige Plätze, die er bewacht und an die er nicht einmal Familienmitglieder heranläßt. Ebenso eifrig bewacht er oftmals bestimmte Objekte, beispielsweise Spielzeug; nähert man sich ihm, während er sich damit beschäftigt oder daran knabbert, knurrt er möglicherweise oder hört sofort mit dem Knabbern auf.

Um ihre Rolle als Rudelführer zu beweisen, ignorieren solche Hunde Kommandos willentlich, obwohl sie sie kennen. Vielleicht rammen sie Kinder oder wollen als erste durch die Tür laufen. Eventuell springen sie auch an jemandem hoch. Brian Kilcommons erklärt, das sei „ein Akt der Dominanz“ und habe „nichts mit sexuellem Interesse zu tun“. Wie er warnend sagt, sei dies „stets ein Zeichen dafür, daß sich der Hund als Anführer fühlt. Damit sind Schwierigkeiten bereits vorprogrammiert.“ Unter Umständen macht es sich der Hund auch zur Gewohnheit, die Hand seines Besitzers zu packen, um auf sich aufmerksam zu machen.

Diese Zeichen von Aggression dürfen nicht ignoriert werden. Die Aggressivität wird sich nämlich nicht einfach irgendwann legen, sondern sich wahrscheinlich sogar noch steigern, und wenn Kinder im Haus sind, könnte das durchaus gefährlich werden. Viele Abrichter haben empfohlen, einen solchen Hund ungeachtet seines Geschlechts kastrieren zu lassen, weil er danach gewöhnlich weniger aggressiv ist.

Es ist nicht ratsam, einen aggressiven Hund herauszufordern, um ihm zu zeigen, wer der Herr im Haus ist. Eine aggressive Konfrontation und harte Strafen könnten sogar gefährlich sein. Man kann einem Hund auch auf andere Weise klarmachen, wer den Ton angibt.

Schenkt man einem aggressiven Hund jedesmal die gewünschte Aufmerksamkeit, verstärkt man bei ihm das Gefühl, er sei der Anführer. Will er also die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, sollte man ihn ignorieren. In dieser Hinsicht muß die ganze Familie an einem Strang ziehen. Der Hund wird zuerst verwirrt sein und sogar bellen oder einen bittend ansehen, dennoch sollte man nicht nachgeben. Erst wenn er sich zurückzieht und sich zum Beispiel in seine Ecke legt, ist es an der Zeit, ihm etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Auf diese Weise lernt er, wer das Sagen hat und wer bestimmt, wann er Aufmerksamkeit bekommt.

Spiele, die die Angriffslust wecken, wie Tauziehen und Ringkämpfe, können den Rudelführerinstinkt des Hundes erwachen lassen und sollten besser vermieden werden. Statt dessen sollte man etwas spielen, was den Hund nicht angriffslustig macht.

Es ist besser, wenn der Hund nicht im Schlafzimmer schläft. Das Schlafzimmer ist ein privilegierter Ort, und wenn der Hund dort schläft, könnte er sich in der Rangordnung über die Kinder gestellt sehen. Der Hund sollte seinen Schlafplatz deshalb in der Küche oder in einer Hundehütte im Freien haben. Angriffslustige Hunde haben ihren Besitzer oftmals zuerst im Schlafzimmer gebissen.

Reagiert der Hund nicht auf Erziehungsversuche oder fühlt man sich während der Abrichtung oder zu irgendeinem anderen Zeitpunkt von ihm bedroht, sollte man einen kompetenten Hundeabrichter zu Rate ziehen. Der Tierarzt kann einem wahrscheinlich einen Abrichter empfehlen. Zuvor sollte man sich mit ihm jedoch über seine Übungsmethoden unterhalten und sich von seinen Fähigkeiten überzeugen. Der Abrichter Richard Stubbs warnt: „Ein aggressiver Hund reagiert vielleicht auf einen professionellen Abrichter, doch das ist keine Gewähr dafür, daß er bei seinem Besitzer auch so reagiert.“ Ein Hundehalter muß sicher sein, daß er seinen Hund in kritischen Situationen im Zaum halten kann.

Einige wenige Hunde werden auch nach der besten Erziehung ihre Aggressivität nicht ablegen. Wenn man solche Hunde behält, kann das für die Familie gefährlich werden. Nachdem man sein Bestes versucht hat, kommt man möglicherweise zu dem Schluß, es sei vernünftiger, den Hund wegzugeben, als Verletzungen zu riskieren. In diesem Fall wäre es gut, einen Tierarzt oder einen Abrichter um Rat zu bitten. Vielleicht findet man für den Hund ein neues Zuhause. Natürlich ist man verpflichtet, den neuen Besitzer von den Schwierigkeiten, die man mit dem Hund hatte, zu unterrichten.

Der Abrichter Peter Neville rät: „Dominante Hunde dürfen nur unter sehr sorgfältiger Anleitung und in Kenntnis der Risiken für die Beteiligten behandelt werden. Wenn die Sicherheit des meistgefährdeten Familienmitglieds nicht gewährleistet werden kann, ist es besser, dem Hund ein neues Zuhause bei sorgfältig ausgesuchten Hundehaltern zu geben oder ihn einschläfern zu lassen.“

Kinder können viel lernen und gefühlsmäßig davon profitieren, wenn sie einen Hund haben. Eltern, die für eine entsprechende Aufsicht sorgen, tragen dazu bei, daß ihre Kinder nur angenehme Erinnerungen an ihr Haustier haben.

[Kasten auf Seite 22]

Körpersprache des Hundes

Das charakteristische Verhaltensmuster eines aggressiven Hundes läßt unfreundliche Absichten erkennen. Wenn man seinem Kind beibringt, die Körpersprache des Hundes zu verstehen, kann man es vor gefährlichen Situationen bewahren.

● Ein aggressiver Hund versucht, größer zu wirken. Sein Fell im Nacken sträubt sich. Der Hund knurrt oder bellt, sein Schwanz ist hochgestellt. Nervöses Wedeln mit dem steifen Schwanz ist kein Zeichen dafür, daß der Hund freundlich gesinnt ist. Dieser Hund sollte in Ruhe gelassen werden.

● Ein ängstlicher Hund läuft kriechend mit geducktem Kopf, hängenden Ohren und eingekniffenem oder gesenktem Schwanz. Nähert man sich einem solchen Hund, wird er aus Angst möglicherweise aggressiv. Man sollte ihn in Ruhe lassen.

● Ein entspannter Hund hält den Kopf weder zu hoch noch zu niedrig, die Schnauze ist geöffnet; den Schwanz hält er etwas unterhalb der Rückenlinie, läßt ihn aber nicht herunterhängen. Wedelt er mit dem Schwanz, ist das ein gutes Zeichen. Mit einem solchen Hund kann man in der Regel ruhig Freundschaft schließen.

(In Anlehnung an das Buch Childproofing Your Dog von Brian Kilcommons und Sarah Wilson.)

[Kasten/Bilder auf Seite 23]

Sicherheit im Umgang mit Hunden

1. Kleine Kinder mit Hunden nicht unbeaufsichtigt lassen.

2. Kinder lehren, einen Hund niemals zu reizen.

3. Bevor man einen fremden Hund streichelt, den Besitzer um Erlaubnis fragen.

4. Den Hund darauf abrichten, wichtige Kommandos zu befolgen.

5. Den Hund an Liebkosungen gewöhnen.

6. Spiele vermeiden, die die Angriffslust wecken.

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