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Erwachet! 1999
g99 22. 8. S. 26-27

Erdnußbutter — nach afrikanischer Art

VON UNSEREM KORRESPONDENTEN IN DER ZENTRALAFRIKANISCHEN REPUBLIK

IN DEN westlichen Ländern kennt man Erdnußbutter oft nur als Brotaufstrich. In manchen afrikanischen Ländern hingegen spielt Erdnußbutter im Alltag der Menschen eine wichtigere Rolle. Wieso?

In Zentralafrika werden viele beliebte Gerichte mit Erdnußbutter zubereitet. Hier wie auch in anderen Entwicklungsländern ist es oftmals schwierig, an Mehl oder Speisestärke heranzukommen, Zutaten also, die man zum Binden von Suppen und Soßen verwendet. So nimmt man in der Regel Erdnußbutter als Ersatz.

Allerdings geht man nicht einfach in einen Laden und kauft sich ein Glas Erdnußbutter. Im Laden wird Erdnußbutter nämlich nur teelöffelweise verkauft, und sie ist nicht gerade billig. Viele Afrikanerinnen stellen deshalb lieber selbst Erdnußbutter her. Wie sie diese mühevolle Arbeit verrichten, das ist irgendwie faszinierend. Bei Gesprächen mit einer Reihe von Afrikanerinnen ist folgendes Interessantes herausgekommen:

Erdnußanbau

Erdnüsse lassen sich leicht anbauen. Das schwierigste dabei ist die Vorbereitung des Bodens. Das macht man zu Beginn der Regenzeit, solange der Boden noch trocken und hart ist. Im April werden die Samen von Hand ausgesät. Setzt der Regen frühzeitig ein, können die „Nüsse“ Ende August/Anfang September geerntet werden.

Die Erdnuß ist gar keine Nuß, sondern eine Hülsenfrucht, und sie ist mit den Erbsen verwandt. Erdnüsse wachsen nicht auf Bäumen, wie man vielleicht meint, sondern an niedrigen Sträuchern, deren Eigenart es ist, daß die Früchte unter der Erde reifen. Daher auch der Name Erdnuß.

In Zentralafrika ist ein durchschnittliches Erdnußfeld ungefähr 90 mal 50 Meter groß. Manche bauen die Erdnüsse auch auf einem kleinen Stück Land in der Nähe ihres Hauses an. Für die Feldarbeit nimmt man in der Regel eine kurze Hacke und eine Machete. Dabei kann einem das Kreuz ganz schön weh tun! Man muß sich schon um die Feldfrucht kümmern, zumindest am Anfang. Das Feld sollte bewacht werden, damit Nagetiere die Erdnüsse nicht ausgraben und auffressen. Und das Erdreich muß immer wieder aufgelockert und von Unkraut freigehalten werden.

Besonders wenn es auf die Erntezeit zugeht, gilt es, das Feld gut zu bewachen. Damit beauftragt man womöglich Kinder. Eine Frau erzählte, daß eine Nachbarin ihre Erdnußsträucher einmal hoch oben in den nahen Bäumen wiederfand. Affen hatten sie dort hinaufgeschleppt und dann auf Kosten der Frau geschmaust.

In der Regel ist die Ernte Sache der ganzen Familie. Alle gehen aufs Feld und helfen mit. Die Pflanzen werden von Hand herausgezogen und zum Trocknen ausgelegt. Dann werden die Erdnüsse abgepflückt und von den Erntearbeitern in großen Schüsseln auf dem Kopf ins Dorf getragen.

Was passiert weiter mit den Erdnüssen? Nach dem Waschen werden sie in Salzwasser gekocht. Die Familie ißt einige gleich auf, aber die meisten werden zur späteren Verwendung als Zutat aufbewahrt. Man breitet sie auf dem Boden in der Nähe des Hauses aus, wo sie völlig trocknen können. Jemand muß sie allerdings im Auge behalten, damit sie vor umherstreifenden Ziegen geschützt sind, die nichts gegen eine kleine Zwischenmahlzeit einzuwenden hätten.

Nachdem die Erdnüsse getrocknet sind, werden sie in einer Hütte gelagert, die aus Grasmatten und Lehm errichtet worden ist und auf Stelzen steht. Dadurch bleiben die Erdnüsse trocken, und nicht nur Nagetiere werden ferngehalten, sondern auch Kinder, die auf der Suche nach etwas Eßbarem sind, während die Mutter noch draußen auf dem Feld arbeitet.

Von der Erdnuß zur Erdnußbutter

Die Nüsse müssen enthülst werden, bevor man daraus Erdnußbutter machen kann. Danach werden sie geröstet, und zwar normalerweise in einer großen, flachen Pfanne über einem Holzfeuer auf dem Boden. Dadurch erhalten sie ihren nussigen Geschmack, und sie sind auch leichter zu enthäuten. Man läßt sie abkühlen und rubbelt die Häutchen ab. Mit einer Mühle werden die gerösteten Erdnüsse zu einem cremigen Erdnußmus zermahlen. Steht keine Mühle zur Verfügung, breitet die Hausfrau sie auf einem großen, flachen Stein aus und zerstößt sie mit einer Flasche oder mit einem runden Stein.

Die Erdnußbutter wird schon bald als prima Soßenbinder eingesetzt, und zwar gewöhnlich bei Gerichten, die in einem Topf zubereitet und mit Maniok, Kochbananen oder Reis serviert werden. Wie so ein mit Erdnußbutter angemachtes Gericht wohl schmeckt? Warum es nicht selbst einmal ausprobieren?

Man könnte sich einfach an ein Standardgericht halten, einen Eintopf, der aus Fleisch, Zwiebeln, Knoblauch und Tomatenmark zubereitet wird. Man kocht das Gericht so lange, bis das Fleisch zart ist, und fügt dann nach Belieben gehackten Spinat hinzu. Während das Ganze köchelt, rührt man Erdnußbutter mit etwas Wasser zu einer Paste an — auf ein Kilogramm Fleisch kommt eine große Tasse Erdnußpaste (ungefähr 300 ml) — und gibt diese unter Rühren in den Eintopf. Man läßt alles weitere 10 Minuten auf großer Flamme kochen, damit der Erdnußbuttergeschmack nicht zu intensiv wird. Ist die Soße nicht genügend gebunden, kann man noch mehr Erdnußbutter hinzufügen. Man schmeckt mit Salz ab, und wer es gern scharf mag, kann einige Chilies hinzufügen.

Viele finden ein solches Gericht mit Reis als Beilage sehr lecker. Dabei handelt es sich zwar nicht unbedingt um das absolut authentische Originalrezept, aber immerhin hat man selbst einmal ein Rezept mit Erdnußbutter ausprobiert, und das auch noch nach afrikanischer Art!

[Bilder auf Seite 26]

Die Erdnüsse werden geerntet und dann nach Hause getragen, wo man sie schält und zermahlt

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