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  • Sollte man zu einer Pep rally gehen?
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Erwachet! 1992
g92 8. 2. S. 11-13

Junge Leute fragen sich:

Sollte man zu einer Pep rally gehen?

„KÄMPFT Jungs, kämpft!“ „Schlagt sie! Schlagt sie! Schlagt sie!“ In Sprechchören werden die Schlagwörter mit wachsender Begeisterung und schon fast mit religiöser Inbrunst immer wieder geschrien. Die Turnhalle erzittert bei dem gleichmäßigen Beat der Musik und dem Hämmern des Schlagzeugs. Bunt kostümierte Mädchen und Jungen stimmen Hurrarufe und Siegeslieder an, wobei sie ihre Altersgenossen mit akrobatischen Kunststücken und ausgelassenem Tanzen beeindrucken. Mannschaftstrainer und Sportlehrer prahlen, daß ihnen der Sieg sicher sei. Dann kommt unter ohrenbetäubendem Beifall der Fans die Schulmannschaft. Die Menge wird aufgepeitscht und praktisch in Ekstase versetzt; die Aufregung erreicht ihren Höhepunkt. Der Sieg ist ihnen gewiß!

An vielen Schulen sind Pep ralliesa heißersehnte Veranstaltungen. Wenn auch gelegentlich unterschiedliche Pep rallies abgehalten werden, um für die verschiedensten Schulprojekte Begeisterung zu wecken, werden Pep rallies für bevorstehende Schulsportereignisse, wie z. B. Football, Fußball, Baseball und Basketball, veranstaltet. Für die meisten Jugendlichen ist eine Pep rally mehr als nur eine Unterbrechung im Schulalltag. Dort können sie die Schulmannschaft moralisch unterstützen, ihre Sportgrößen aufmuntern und die Mannschaft zum Sieg antreiben. Pep rallies sollen ferner den Gemeinschaftsgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Schülern fördern.

Natürlich macht sich nicht jeder etwas aus Sport. Manchen Schülern gefällt einfach die begeisterte Stimmung, der Spaß und die Ausgelassenheit bei den Pep rallies. „Dabei kann ich mich richtig gehenlassen und verrückt spielen“, sagt ein Jugendlicher. Für andere bieten Pep rallies die Möglichkeit, dem Unterricht zu entkommen — oder sich ungehindert mit jemandem vom anderen Geschlecht einzulassen. „Das ist die Gelegenheit, bei der sich Pärchen treffen können“, sagt ein Teenager.

Auf jeden Fall meinen viele Pädagogen, Sportereignisse zu unterstützen sei ein wichtiger Bestandteil des Bildungsprozesses. In ihrem Buch The High School Survival Guide—An Insider’s Guide to Success schreibt Barbara Mayer: „Jeder Schüler, der die High-School beendet, ohne ... einmal auf der Zuschauertribüne gesessen und seine Schulmannschaft angefeuert zu haben, ... hat einige der schönsten Augenblicke und einige der besten Möglichkeiten des Erwachsenwerdens verpaßt, die sich ihm wahrscheinlich so schnell nicht wieder bieten werden.“ Es ist daher kein Wunder, daß Pep rallies in manchen Schulen auf Kosten fester Unterrichtsstunden stattfinden.

Vielleicht hast du schon einmal überlegt, ob du solch eine Veranstaltung besuchen solltest; du magst sogar unter einem gewissen Druck stehen. Machst du nicht mit, blicken andere möglicherweise auf dich herab und halten dich für versnobt und unkameradschaftlich. Es gibt jedoch stichhaltige Gründe für jugendliche Christen, nicht daran teilzunehmen.

Begeisterung oder Fanatismus?

In der Bibel wird nichts gegen Sport gesagt. Sie räumt ein, daß „Leibesübung einen gewissen Wert hat“ (1. Timotheus 4:8, Today’s English Version). Vielen Christen, ob jung oder alt, macht es Spaß, beim Sport zuzuschauen oder selbst Sport zu treiben. Mäßige sportliche Betätigung kann Freude bereiten und förderlich sein.b

Pep rallies können angemessene Sportbegeisterung aber in tödlichen Fanatismus umwandeln. Gemäß dem Buch Sports and Games in the Ancient World erfüllten im alten Rom bei Sportveranstaltungen „frenetischer Beifall, Rufe und Pfiffe den Circus“. Es war daher keineswegs verwunderlich, daß „der Fanatismus unweigerlich gedieh“. Bei Gladiatorenkämpfen „schrien die Zuschauer: ‚Schlag und töte ihn!‘, ohne sich bewußt zu sein, daß sie energisch den kaltblütigen Mord an einem anderen Menschen forderten“.

Auch heute ist Fanatismus im Sport an der Tagesordnung, wenn er auch nicht wünschenswert ist. Bei einem Fußballspiel in Europa endete die Gewalt der Fans mit dem Tod von 38 Personen. Der Grund dafür, so nahm die Zeitschrift Discover an, war das „Gefühl der Anonymität“, das man in einer großen Menge entwickelt. Man fühlt sich für seine Handlungen nicht in dem Maße verantwortlich wie sonst. Die Bibel mahnt aber in 2. Mose 23:2: „Du sollst nicht der Menge zu üblen Zwecken nachfolgen.“ Ist es jedoch wirklich so schlimm, wenn man seiner Mannschaft applaudiert oder sie anfeuert? Ja, das ist es. Die Zeitschrift Discover bemerkte, daß „die Hurra- und Beifallsrufe bei Sportveranstaltungen eine Art verbale Aggression darstellen, die bei einigen leicht in Gewaltakte ausarten kann“.

Wäre es also gut, in Sprechchören Slogans und Parolen zu rufen, die die Sportler anspornen, ihre Gegenspieler „fertigzumachen“? Gerald erinnert sich, wie es bei den Pep rallies zuging, die er besuchte: „Alle schrien wild durcheinander. Manchmal wurde die Menge zu rowdyhaft. Die Pep rallies ähnelten eher militärischen Zeremonien, die uns aufhetzen sollten. Immer wieder fielen Wörter wie ‚töten‘, ‚niedertrampeln‘ und ‚prügeln‘.“ Manchmal blieb es nicht nur bei Worten. Peter kommt eine Pep rally in den Sinn, bei der „sich jeder einen Stock nahm und auf die Nachbildung des Maskottchens der gegnerischen Mannschaft einzuschlagen begann. Als sie damit aufhörten, war es völlig verstümmelt.“

Wer kann sich gegen diese von Gewalt geprägte Atmosphäre wehren? Aus gutem Grund mahnt die Bibel: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Korinther 15:33). Ein Schüler gibt zu: „Du mußt einfach das mitmachen, was die anderen tun.“ Bei Handgreiflichkeiten mitzumachen kann ernste Folgen haben. Denke an die Edomiter, die die Babylonier zum Plündern Jerusalems antrieben. „Leg es bloß! Leg es bloß bis auf den Grund darin!“ schrien sie (Psalm 137:7). Gott verurteilte jedoch ihre rachsüchtige und gewalttätige Einstellung rundweg (Obadja 1:1, 8, 12). Könnte man heute also ähnlich handeln, ohne sich Gottes Mißfallen zuzuziehen?

Zugegeben, nicht jede Pep rally — und nicht jede Sportveranstaltung — ist mit Ausschreitungen verbunden. Doch wäre es, selbst wenn eine solche Veranstaltung ordentlich abläuft, für einen Christen angebracht, Lieder zu singen, durch die eine fanatische Treue zum Ausdruck gebracht oder eine Schule oder eine Sportmannschaft verehrt wird? (Vergleiche 2. Mose 20:5.) Ist das Ausrufen von provokativen Schlagwörtern im Einklang mit dem Rat aus Epheser 4:29, 31? Dort heißt es: „Kein faules Wort gehe aus eurem Mund hervor ... Möge alle boshafte Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und lästerliches Reden samt aller Schlechtigkeit von euch entfernt werden.“ Wird dir eine emotionsgeladene Veranstaltung wie die Pep rally helfen, die Frucht des Geistes Gottes zu entwickeln, zu der „Milde“ und „Selbstbeherrschung“ gehören? (Galater 5:22, 23). Oder wird in dir lediglich ein starker, unchristlicher Konkurrenzgeist entfacht? (Vergleiche Philipper 2:3.)

Natürlich sind die Umstände unterschiedlich. Manchmal ist der Besuch einer Schulveranstaltung vorgeschrieben, und eine Pep rally kann Teil des Programms sein. Pep rallies mögen nach ihrer Art und ihrem Inhalt variieren. Es kann keine starre Regel aufgestellt werden, ob man eine Pep rally besuchen sollte oder nicht; daher tut ein christlicher Jugendlicher gut daran, diese Angelegenheit mit seinen Eltern zu besprechen und die verschiedenen damit verbundenen Faktoren abzuwägen. (Siehe Sprüche 24:6.) Wenn du dich dafür entscheidest, nicht zu Pep rallies zu gehen, werden dich Gleichaltrige vielleicht unter starken Druck setzen. Doch denke stets daran, daß du vor allem Gott die Treue halten mußt — und nicht einer Schule oder einer Mannschaft.

[Fußnoten]

a Eine Pep rally ist eine Veranstaltung, bei der Begeisterung für Sportspiele geweckt werden soll.

b Siehe die Artikelserie mit dem Thema „Sport — Welchen Platz nimmt er ein?“ im Erwachet! vom 22. August 1991.

[Kasten auf Seite 13]

„Ich möchte ‚Cheerleader‘ sein! “

Viele Mädchen und Jungen sehnen sich danach, angesehen, anerkannt und beliebt zu sein — etwas, was die Rolle eines „Cheerleaders“ (jemand, der die Zuschauer dazu bringt, die Mannschaft lautstark zu bejubeln) mit sich bringt. „Es gibt dir ungemeinen Auftrieb, die Leute anzuheizen und in Aufregung zu versetzen“, sagt Lisa, die in der Zeitschrift Seventeen zitiert wurde. „Und man fühlt sich einfach super, wenn alle Augen auf einen gerichtet sind.“ Andere Jugendliche reizt die Aussicht, neue Freundschaften zu schließen. Als Hanna angesprochen wurde, ob sie sich für die Proben einschreiben lassen wolle, sagte man ihr: „Dadurch wirst du dich beliebt machen, und du kannst viele Jungs treffen.“ Einige Mädchen meinen, als „Cheerleader“ sei ihr Selbstwertgefühl gestiegen.

„Cheerleader“ sein heißt aber nicht, nur mit Quasten zu wedeln und akrobatische Sprünge zu vollführen. Bei den Proben herrscht oft ein starker Konkurrenzgeist; fällt die Wahl nicht auf dich, kann die Probe zu einem Alptraum werden. Die „Cheerleader“-Teams rivalisierender Schulen sind mitunter total verfeindet. Außerdem muß man, um die teilweise ausgeklügelten Übungsprogramme für „Cheerleader“ zu schaffen, tatsächlich so geschickt sein wie ein olympischer Turner; Verletzungen kommen dabei häufig vor. „Cheerleader“ müssen also Woche für Woche stundenlang üben. Gemäß einem Handbuch für „Cheerleader“ muß man „sowohl das Anfeuern als auch das Vorsingen zu seinem Lebensinhalt machen“.

Besteht der „Lebensinhalt“ eines Christen aber wirklich nur darin, den Gemeinschaftsgeist in der Schule zu fördern? Wohl kaum; es ist für einen christlichen Jugendlichen unangebracht, eine Menge anzufeuern, Slogans zu rufen oder Lieder zu singen, in denen die Gewalt verherrlicht wird oder Mannschaften und Sporthelden vergöttert werden. Wie bereits erwähnt, sollte man die Gefahr ‘schlechter Gesellschaft’ nicht unterschätzen (1. Korinther 15:33). Nicht zu vergessen sind die Probleme, die sich offenkundig aus dem unanständigen Aufzug ergeben können, in dem „Cheerleader“ häufig tanzen und sich präsentieren müssen (1. Timotheus 2:9).

Es steht also fest, daß es für einen christlichen Jugendlichen unpassend ist, „Cheerleader“ zu sein. Seine Hingabe an Jehova ist weitaus wichtiger.

[Bild auf Seite 12]

Ist die Stimmung, die bei Pep rallies aufkommt, in Einklang mit biblischen Grundsätzen?

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