Wir beobachten die Welt
Heilige Schrift in mindestens 2 123 Sprachen übersetzt
Wie Hannah Kickel-Andrae, Pressereferentin der Deutschen Bibelgesellschaft, kürzlich erklärte, werden weltweit schätzungsweise 6 000 Sprachen und Dialekte gesprochen, und Teile des Wortes Gottes existieren in über einem Drittel dieser Sprachen. Der Zeitschrift Bibelreport zufolge ist die komplette Bibel nun in 349 Sprachen übersetzt. Das „Neue Testament“ gibt es in 841 Sprachen, einzelne Bibelteile in weiteren 933 Sprachen; damit ist die Bibel jetzt in 2 123 Sprachen übersetzt. Die meisten Übersetzerteams brauchen für die Übersetzung des „Neuen Testaments“ ungefähr 4 Jahre und etwa 8 Jahre für das „Alte Testament“. An weiteren 600 Übersetzungsprojekten wird gearbeitet.
Giftiger Pottwal
Ein toter Pottwal, der im Gebiet der vielbefahrenen Schiffahrtswege vor der Nordküste Dänemarks entdeckt worden sei, habe so viel Quecksilber und Kadmium enthalten, daß seine Eingeweide an einem speziellen Ort für Sondermüll eingegraben werden mußten. Das stand in der Zeitung International Herald Tribune. Woher die giftigen Metalle stammen, sei jedoch noch unklar. In der Time, die über den gleichen Vorfall berichtete, hieß es außerdem, manche würden darin einen Indikator für eine schwere Verschmutzung der Meere sehen, wogegen Zoologen als Grund natürliche Ursachen für möglich hielten. Carl Kinze vom zoologischen Museum in Kopenhagen, der sich dem Studium der Waltiere widmet, wies darauf hin, daß sich Pottwale hauptsächlich von Kraken ernähren, von denen manche natürlicherweise einen hohen Kadmiumgehalt aufweisen.
Der hohe Preis des Glücksspiels
Durch eine im Auftrag der Regierung durchgeführte Umfrage im australischen Bundesstaat Neusüdwales sind einige schockierende Zahlen über die Folgen von Glücksspiel bekanntgeworden. Wie die Zeitung The Sunday Telegraph meldete, gaben fast 40 Prozent der Befragten an, Woche für Woche Glücksspiele zu spielen. Mehr als 20 Prozent von ihnen gaben zu, jede Woche über 100 australische Dollar dafür auszugeben. „Junge männliche Singles mit einer Vorliebe für Glücksspielautomaten oder Rennen“ würden am ehesten Glücksspielprobleme bekommen. „Personen mit einem Jahreseinkommen von weniger als 20 000 Dollar, Rentner und Arbeitslose“ gehörten ebenfalls zu den Hochrisikogruppen. Wie die Umfrage außerdem ergab, ist es „in nahezu 15 Prozent der Haushalte in N. S. W. [Neusüdwales] schon einmal zu Problemen infolge exzessiv betriebenen Glücksspiels gekommen“. Und man schätzt, daß „die Spielsüchtigen ... [Neusüdwales] jedes Jahr 50 Millionen Dollar kosten, bedingt durch Produktionsausfälle, Konkurse und Scheidungen“.
Katholische Unberührbare?
Über die Jahrhunderte sind in Indien viele Menschen, die in die Kaste der sogenannten Unberührbaren hineingeboren wurden, zum Katholizismus übergetreten in der Hoffnung, dem hinduistischen Kastensystem zu entkommen. „Das heißt jedoch nicht, daß es ihnen gelungen ist, den kastenbedingten gesellschaftlichen Status abzuschütteln“, wußte die Pariser Zeitung Le Monde zu berichten. Indische Katholiken oberer Kasten behandeln die Katholiken niederer Kasten noch immer wie Unberührbare. „Was ist die Folge davon? Wenn Katholiken oberer und niederer Kasten zum Beten in die Kirche gehen, sitzen sie getrennt“, schrieb Le Monde.
Fiktive Titel
In den Vereinigten Staaten kommt es öfter vor, daß sich Personen „Ernährungsexperte“, „Arzt“ oder „Diätberater“ nennen, ohne die nötigen Qualifikationen für diese Berufe aufzuweisen. In vielen Bundesstaaten, so der Tufts University Diet & Nutrition Letter, könne „sich jedermann, ganz gleich, welche Ausbildung er besitzt, Ernährungsexperte nennen, ohne rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen“. Beim Durchsehen von Telefonbüchern aus 32 Bundesstaaten stellten Forscher unlängst fest, daß „nicht einmal die Hälfte derer, die als professioneller ‚Ernährungsexperte‘ oder ‚Arzt‘ aufgeführt sind, zuverlässige und wissenschaftlich fundierte Auskünfte über Ernährung geben kann“. Bei rund 70 Prozent der im Branchenverzeichnis mit dem Titel „Ph. D.“ (Doktor der Philosophie) versehenen Ernährungsexperten stellte sich heraus, daß sie fiktive Titel trugen oder falsche Auskünfte gaben.
Das Sagen haben die Kinder
„In Brasilien haben die Kinder zu Hause das Sagen, sie beeinflussen die Entscheidungen ihrer Eltern und geben jährlich insgesamt fast 50 Milliarden Dollar aus“, berichtete die Zeitschrift Veja. „Da die Erwachsenen mit anderweitigen Dingen beschäftigt sind, entscheiden die Kinder selbst, was sie sich im Fernsehen ansehen. Sie fahren allein in ein Ferienlager, ohne dort von Vater oder Mutter beaufsichtigt zu werden. ... Eltern sind froh, ihre Kinder auf Partys lassen zu können, oder die Kinder schlafen nicht zu Hause, sondern übernachten bei ihren Freunden.“ Heute sehen es viele Eltern gern, wenn ihre Kinder „selbstbewußt und unabhängig sind, auch wenn das bedeutet, daß sie nicht so gehorsam sind wie Kinder früherer Generationen“. Wie Alberto Pereira Lima Filho, Experte für Psychohygiene, jedoch sagte, können Eltern, „die ihrer Rolle als Erzieher nicht gerecht werden, den Kindern keine klaren Grenzen setzen“. Das Ergebnis einer Studie mag daher kaum überraschen: Es zeigte, daß „40 Prozent der Kinder Fußballspieler mehr verehren als ihre Eltern“.
Wodu von Regierung anerkannt
Benin, ein westafrikanisches Land, hat laut einem Bericht der nigerianischen Zeitung The Guardian „den Wodukult offiziell anerkannt“. Damit habe eine Regierung einer traditionellen afrikanischen Religion zum ersten Mal überhaupt einen offiziellen Status verliehen. Die Anerkennung bedeutet, daß Woduanhänger gesetzlich berechtigt sind, Tempel zu bauen, wo Opfer dargebracht werden, um Geister anzubeten oder zu besänftigen. Schätzungsweise 70 Prozent der Beniner sind Anhänger des Wodu.
Kostspielige Abrüstung
Nach Aussage deutscher Forscher sind die weltweiten Militärausgaben von 1985 bis 1994 um 30 Prozent auf „nur noch“ 800 Milliarden US-Dollar gesunken. Das Internationale Konversionszentrum Bonn (BICC) hat diese Fakten in seinem ersten Jahrbuch, Conversion Survey 1996, veröffentlicht. Von 151 Staaten hätten 82 ihren Militäraufwand verringert, wogegen 60 ihn gesteigert hätten. Im Focus konnte man lesen, daß „die Hoffnung auf eine ‚Friedensdividende‘, das heißt die milliardenschwere Umverteilung der Gelder auf Entwicklungs- und Sozialpolitik, ... bisher unerfüllt [blieb]“. Fachleute des BICC erklärten: „Die Verkleinerung von Militärapparaten verursacht Kosten, welche die Einspareffekte auf dem Rüstungssektor wieder aufheben.“
Spültücher können krank machen
Wissenschaftler haben in gebrauchten Spültüchern und Schwämmen große Mengen schädlicher Bakterien entdeckt. Wie es im UC Berkeley Wellness Letter hieß, hat eine neuere Studie ergeben, daß von 500 untersuchten nassen Spültüchern und Schwämmen „zwei Drittel Bakterien enthielten, die krank machen können“. In etwa einem Viertel „fand man Salmonellen oder Staphylokokken, zwei Hauptverursacher von lebensmittelbedingten Krankheiten“ in den Vereinigten Staaten. Fachleute raten, Schwämme regelmäßig zu ersetzen und Spültücher häufig zu waschen. „Die Spültücher und Schwämme können zusammen mit dem schmutzigen Geschirr in der Geschirrspülmaschine gewaschen werden oder auch in der Waschmaschine“, schrieb der Wellness Letter. Oberflächen, die mit rohem Fleisch in Berührung gekommen sind, sollten besser mit Papierhandtüchern gesäubert werden anstatt mit wiederverwendbaren Spültüchern oder Schwämmen.
Operation am offenen Herzen per Video
In einem Pariser Krankenhaus gelang neulich eine Pioniertat: Wie die Pariser Tageszeitung Le Monde berichtete, unterzog sich eine 30jährige Frau einer Operation am offenen Herzen, die mit Hilfe einer Videokamera überwacht wurde. Herkömmliche Operationen am offenen Herzen erfordern eine etwa 20 Zentimeter weite Öffnung des Brustkorbs entlang dem Brustbein. Bei dem neuen Verfahren muß jedoch lediglich ein Einschnitt von etwa 4 Zentimetern gemacht werden sowie zusätzlich ein kleiner Einschnitt, damit der Chirurg eine Videokamera mit lichtleitenden Glasfasern zu Hilfe nehmen kann. Bei dieser Operation konnte der Blutverlust erheblich reduziert werden, und das Risiko einer Infektion und eines postoperativen Schocks sank beträchtlich. Die Patientin konnte das Krankenhaus bereits 12 Tage nach der Operation verlassen. Jedes Jahr unterziehen sich weltweit ungefähr eine Million Menschen einer herkömmlichen Operation am offenen Herzen.
Tuberkulose — eine Geißel
„Ein Drittel der Weltbevölkerung ist mit Tbc [Tuberkulose] infiziert“, meldete die Londoner Times; wie es weiter hieß, rechnet man damit, daß Tbc in den nächsten zehn Jahren 30 Millionen Menschenleben fordern wird. Die Weltgesundheitsorganisation weist darauf hin, daß die neue Seuche, wie sie Tbc bezeichnet, weiter verbreitet und zerstörerischer sein wird als Aids und daß sich in den kommenden zehn Jahren wahrscheinlich 300 Millionen Menschen damit infizieren werden. Dadurch, daß sich die Tbc-Bakterien in der Luft befinden, ist Tbc viel ansteckender als andere Krankheiten. In Teilen Rußlands sind bereits Tbc-Epidemien ausgebrochen. Wie eine britische Hilfsorganisation erklärte, seien medikamentenresistente Stämme des Tbc-Erregers aufgetreten, weil viele Tbc-Kranke die Antibiotika vor Ablauf von sechs Monaten abgesetzt hätten. Infolgedessen sind die Bakterien resistent geworden und konnten überleben.