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  • Wer eignet sich als Ältester?
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 1. 10. S. 593-598

Wer eignet sich als Ältester?

„Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig“ (1. Petr. 5:2).

1. Für wie wichtig hält Gott seine Herde?

HÄLT Gott seine Herde für so wichtig, daß sie die besondere Aufmerksamkeit der von ihm eingesetzten Unterhirten verdient? Von welcher Bedeutung sind seine „Schafe“ für ihn? Sein Sohn erklärte: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Joh. 3:16). Sein Interesse war so groß, daß er seinem Sohn erlaubte, den Himmel für vierunddreißigeinviertel Jahre zu verlassen, um als Mensch auf die Erde zu kommen und es seinen „Schafen“, die umherirrten, zu ermöglichen, in die Herde zurückzukehren.

2. Können wir Jehova und Jesus als Hirten vertrauen? Erkläre es.

2 Wir gehören zu der „Welt“, die Gott so sehr liebte und die mit Gott versöhnt werden muß. Sein Aufruf an die Israeliten, die aus der Knechtschaft zurückkehrten, gilt für uns heute mit dem gleichen Nachdruck: „Kehret um zu mir, ... und ich werde zu euch umkehren“ (Sach. 1:3). Der Apostel Petrus schrieb an die Versammlung der ersten Christen: „Ihr seid wie Schafe gewesen, die irregingen, ihr habt jetzt aber zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen zurückgefunden“ (1. Petr. 2:25). Gott gibt denen, die zu ihm zurückkehren, seinen Schutz: „Wie ein Hirt wird er seine eigene Herde hüten. Mit seinem Arm wird er die Lämmer zusammenbringen; und in seinem Busen wird er sie tragen. Die Säugenden wird er sorglich geleiten“ (Jes. 40:11). Als seinen Gehilfen hat er den vortrefflichen Hirten, Jesus Christus, eingesetzt, der „seine Seele zugunsten der Schafe“ hingab (Joh. 10:7-15).

3. Wie erwies sich Paulus als verantwortungsbewußter Hirte?

3 Jehova hat auch dafür gesorgt, daß Unterhirten vorhanden sind, die sich der „Schafe“ fürsorglich annehmen. Der Apostel Paulus war einer von ihnen, und er sagte: „Wir wurden in eurer Mitte sanft, wie wenn eine nährende Mutter ihre eigenen Kinder hegt und pflegt. Da wir also eine innige Zuneigung zu euch haben, hat es uns wohlgefallen, euch nicht nur an der guten Botschaft Gottes teilhaben zu lassen, sondern auch an unseren eigenen Seelen, weil ihr uns lieb geworden wart.“ Wie sehr er bereit war, sie an seiner Seele teilhaben zu lassen, schrieb er in seinem Brief an die Versammlung in Korinth: „Ich für meinen Teil will mich sehr gern verbrauchen und völlig verbraucht werden für eure Seelen“ (1. Thess. 2:7, 8; 2. Kor. 12:15; 11:28).

4. Welches Ziel sollten Christen heute anstreben angesichts dessen, was wir über diese Hirten wissen?

4 Wir können unser Leben nach dem Vorbild dieser Hirten ausrichten, nämlich nach dem des großen Hirten, dem des vortrefflichen Hirten und dem des Apostels Paulus. Der Apostel Johannes schrieb, wir seien „verpflichtet, unsere Seelen für unsere Brüder hinzugeben“ (1. Joh. 3:16). Er wußte, daß Jesus gesagt hatte: „Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit so, wie ich euch getan habe, auch ihr tun sollt. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr, noch ist ein Abgesandter größer als der, der ihn gesandt hat“ (Joh. 13:15, 16; vergleiche Johannes 15:12, 13).

5. Warum haben einige noch nicht zu Jehova zurückgefunden?

5 Was hält viele Menschen eigentlich davon zurück, Jehova zu dienen, da doch die Bibel von ihm sagt: „Er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide.“? (Ps. 95:6, 7). Sie wissen einfach nicht, wie sie zu ihm zurückfinden sollen; es war keiner da, der sie geführt hätte, oder, besser gesagt, ihre menschlichen Führer, angebliche Hirten, haben sie irregeführt. Jesus kennzeichnete Personen seiner Tage, „die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber ... raubgierige Wölfe [sind]“, als falsche Hirten. Die Menschen dagegen ‘waren zerschunden und wurden umhergestoßen wie Schafe, die keinen Hirten haben’. Sie benötigten jemand, der sie gut weidete, und Jesus war bereit, das zu tun (Matth. 7:15; 9:36).

DIE BESONDERE VERANTWORTUNG DER HIRTEN

6, 7. (a) Wer bildet die Herde, die gehütet werden muß? (b) In bezug auf wen müssen die Hirten Rechenschaft ablegen?

6 Als Jesus in seine himmlische Heimat zurückkehrte, sorgte er dafür, daß sich Unterhirten seiner „Schafe“ annahmen. Heute ruht auf denen, die der vortreffliche Hirte ernennt, eine besondere Verantwortung, die „Schafe“ Jesu zu weiden. Petrus, den Jesus ausdrücklich beauftragte, das zu tun (siehe Johannes 21:15-17), zeigt, daß dieser Auftrag auch für christliche Aufseher heute gilt: „Daher gebe ich den älteren Männern [den geistigen Aufsehern in der Versammlung] unter euch [der Versammlung] diese Ermahnung ...: Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, ... freiwillig; ... voll Eifer“ (1. Petr. 5:1, 2).

7 Zwar haben alle Gott hingegebenen Christen die Aufgabe, ‘Jünger aus Menschen aller Nationen zu machen, sie zu taufen und sie zu lehren, alles zu halten, was Jesus ihnen geboten hat’. Aber die Hirten haben die besondere Verantwortung, für die „Herde Gottes“ zu sorgen, für diejenigen, die bereits Glieder der Versammlung sind. In bezug auf sie müssen sie Jehova Rechenschaft ablegen (Matth. 28:19, 20; Hebr. 13:17; 4:13).

8. Wer kommt als Hirte der Herde Gottes in Frage und wer nicht?

8 „Eine große Menge Priester begann dem Glauben gehorsam zu sein“, indem sie Jesus als den Messias anerkannten. Es wurden jedoch keine Schriftgelehrten oder Pharisäer in der Christenversammlung als Hirten eingesetzt, denn sie hatten „sich auf Moses’ Stuhl gesetzt“. Es wurden nicht Personen berufen, die „dem Fleische nach Weise“ waren und die sich freuten, auf den Marktplätzen begrüßt und Rabbi genannt zu werden. „Führer“ dieser Art sind in der Christenversammlung der Zeugen Jehovas nicht zu finden. Jehovas Zeugen erkennen nur einen Führer an, Christus. Sie verwerfen jeden Titel, der andere zur Lobhudelei veranlassen würde. Jesus sagte: „Ihr alle [seid] Brüder“ (Apg. 6:7; Matth., Kap. 23; 1. Kor. 1:26-29).

9. Wie viele Älteste sollte eine Versammlung haben, und wer kommt für dieses Amt in Frage?

9 Damit die Interessen der Christenversammlung der Zeugen Jehovas richtig gewahrt bleiben, hat Gott „die Betreffenden in der Versammlung gesetzt“, unter anderem Lehrer, Aufseher und Hirten. In der Versammlung der ersten Christen dienten alle, die die biblischen Voraussetzungen erfüllten, in dieser Eigenschaft. Es wurde keine bestimmte Anzahl Personen eingesetzt; in Ephesus gab es mehrere, wie es aus dem Brief des Paulus an die „älteren Männer“ hervorgeht, mit denen er sich in Milet treffen wollte, um ihnen Richtlinien hinsichtlich ihrer Pflichten zu geben. Ebenso ist in der Christenversammlung der Neuzeit keine bestimmte Zahl festgesetzt. Sie brauchen auch nicht, wie es in den Kirchen der Christenheit der Fall ist, ein Theologieseminar, eine menschliche Einrichtung, absolviert zu haben. Dagegen sollten sie sich fleißig am Predigtwerk beteiligen, regelmäßig Gottes Wort studieren und die beiden großen Gebote halten, nämlich Gott und den Nächsten zu lieben (1. Kor. 12:28; Matth. 22:36-39).

10, 11. Inwiefern ist es möglich, „untadelig“ zu sein, und warum wird ein solch hoher Maßstab angelegt?

10 Im 1. Timotheusbrief, drittes Kapitel, legte Paulus die biblischen Voraussetzungen dar, die jemand erfüllen muß, der nach dem Amt eines Aufsehers strebt. Er muß untadelig sein. Ist das einem unvollkommenen Menschen möglich? Würde das nicht Vollkommenheit verlangen? War Paulus unvernünftig und stellte zu hohe Ansprüche? Zu diesem Schluß dürfen wir nicht kommen, denn Paulus wußte zweifellos, daß Jesus gemäß Matthäus 5:48 gesagt hatte: „Ihr sollt demnach vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“ Paulus wußte auch, daß König David unmöglich völlig untadelig gewesen sein konnte; dennoch erkannte Paulus Davids Bitte an Jehova als einen Teil der inspirierten Schriften an: „Richte mich, o Jehova, denn ich selbst bin in meiner eigenen unversehrten Lauterkeit gewandelt“ (Ps. 26:1; vergleiche 2. Könige 20:3).

11 Es ist klar, daß kein Mensch in absolutem Sinn, uneingeschränkt, wie Gott sein kann. Wenn es anders wäre, könnte keiner in der Christenversammlung Aufseher sein. Die Tatsache, daß die biblischen Anforderungen hoch sind, bedeutet daher, daß sich jeder, der ein solches Amt anstrebt oder innehat, ernsthaft bemühen sollte, ihnen zu entsprechen. Was nun das Erfordernis, untadelig zu sein, betrifft, so wäre ein Ältester bestimmt nicht in der Lage, für die zu sorgen, die in seiner Obhut sind, würde er diesem Erfordernis so gut wie gar nicht entsprechen. Ein Aufseher muß in der Lage sein, ‘die jüngeren Männer zu ermahnen, gesunden Sinnes zu sein, indem er sich selbst in allen Dingen als ein Vorbild vortrefflicher Werke erweist, wobei er Unverdorbenheit bekundet in seinem Lehren’ (Tit. 2:6-8).

12. Muß man verheiratet sein, um sich als Aufseher zu eignen? Erkläre es.

12 Der Aufseher sollte „Mann e i n e r Ehefrau“ sein. Das bedeutet nicht, daß sich ein Witwer oder ein Junggeselle nicht eignet. Es bedeutet heute genau wie in den Tagen des Paulus, daß jemand, der Polygamie treibt oder mit einer Frau zusammen lebt, ohne mit ihr verheiratet zu sein, nicht als Aufseher in der Christenversammlung dienen darf. Ja, einem solchen dürfte man nicht die rechte Hand der Mitteilhaberschaft geben. In Verbindung mit der Voraussetzung in Vers 4 (1. Tim. 3) geht daraus auch hervor, daß ein Aufseher kein Jugendlicher sein darf, sondern alt genug sein muß, um eine Familie haben zu können.

13. Warum müssen Älteste die extremen Gewohnheiten der heutigen Zeit meiden?

13 Die Jugend von heute und sogar Ältere werden oft von den eigenartigen Gewohnheiten angesteckt, die im gegenwärtigen System der Dinge gang und gäbe sind. Dadurch, daß Christen in der Schule oder am Arbeitsplatz mit Personen verkehren, die solche Gewohnheiten haben, besteht die Gefahr, daß sie sich anpassen. Die Christen des ersten Jahrhunderts haben wahrscheinlich mit dem gleichen Problem zu kämpfen gehabt, denn der weitere Rat des Paulus, „bescheiden in den Gewohnheiten“ zu sein (1. Tim. 3:2), sollte bei der Ernennung älterer Männer berücksichtigt werden. Niemand, der sich den Gewohnheiten der alten Welt anpaßt, kann Gottes Wohlgefallen haben und für ein Amt in Frage kommen, das es erfordert, jüngere Männer zu ermahnen. Der Apostel Petrus sagt, daß es einmal eine Zeit gegeben haben mag, in der wir unwissentlich solche Bräuche mitmachten, doch nun müßten wir im Einklang mit Gottes Willen leben. Das mag unsere früheren Bekannten befremden und sie veranlassen, lästerlich über uns zu reden, aber Jesus sagte, das sollte uns nicht stören (Joh. 15:19; 1. Tim. 4:11, 12; 1. Petr. 4:3, 4; Röm. 12:2).

GESUNDEN SINNES SEIN

14. Wie sollte ein älterer Mann über seine Stellung denken?

14 Ein älterer Mann nimmt in der Versammlung keine gehobene Stellung ein. Die Tatsache, daß jemand ein Ältester ist, sollte ihn nicht veranlassen, „höher von sich zu denken, als zu denken nötig ist, sondern so zu denken, daß er gesunden Sinnes sei“. Gemäß der Wiedergabe von Rösch lautet die Aufforderung des Paulus: „Vielmehr denke er bescheiden von sich.“ Wer das beachtet, erwartet nicht, wie die „Pastoren“ der Christenheit behandelt zu werden, denen es gefällt und die es erwarten, daß die Leute ihnen schmeicheln (Röm. 12:3).

15. Was schließt der Begriff „ordentlich“ ein?

15 Aufseher müssen „ordentlich, gastfreundlich“ sein (1. Tim. 3:2). Die falschen Hirten waren in keinem Sinne des Wortes ordentlich. Jehova verurteilte sie mit den Worten: „Wehe den Hirten [in Israel], die die Schafe meiner Weide umbringen und zerstreuen!“ (Jer. 23:1, 2). Ihre Behauptung, Hirten zu sein, bewahrte sie nicht vor Jehovas Strafgericht. Jesus verurteilte auch die falschen Hirten seiner Tage. Christliche Hirten müssen daher ordentlich sein und zum Frieden der Versammlung beitragen. Manchmal mag es nötig sein, ‘die Unordentlichen zurechtzuweisen’, solche, die „überhaupt nicht arbeiten, sondern sich in etwas einmischen, was sie nichts angeht“ (1. Thess. 5:14; 2. Thess. 3:11). Damit ihre Zurechtweisung ernst genommen werden kann, müssen sie selbst ein gutes Beispiel geben und sich eng an die biblischen Gesetze und Grundsätze halten und dürfen niemals Ansichten verbreiten, die nicht in Übereinstimmung mit der Wahrheit sind (1. Kor. 4:6; 14:33; Tit. 2:6-8).

16. Beschränkt sich die Gastfreundschaft darauf, Neue im Königreichssaal willkommen zu heißen?

16 Als König Salomo bei der Einweihung des Tempels in Jerusalem um Gottes Segen betete, erwähnte er auch die „Ausländer“, Nichtisraeliten, die kommen würden, um dort anzubeten. Zweifellos traf er Vorkehrungen für sie. Heute segnet uns Jehova mit einer großen Mehrung von „Ausländern“, das heißt Personen, die bisher keine Anbeter Jehovas waren. Es muß dafür gesorgt werden, daß sie richtig willkommen geheißen werden. Das erlegt den Aufsehern die Verantwortung auf, sie nicht nur im Königreichssaal zu begrüßen, sondern ihnen auch zu helfen, auf dem christlichen Weg Fortschritte zu machen. Das ist wahre Gastfreundschaft, ein Erfordernis für alle, die Aufseher sein möchten (1. Kö. 8:41-43; Micha 4:1, 2; Matth. 9:37; Hebr. 13:1, 2; 3. Joh. 5).

17, 18. (a) Lehren Älteste nur von der Bühne aus? (b) Welches Ziel verfolgt der Aufseher als Lehrer?

17 Jesus sagte: „Es steht in den Propheten geschrieben: ,Und sie werden alle von Jehova belehrt sein‘“ (Joh. 6:45; Jes. 54:13). Das wird immer wichtiger, je näher das Ende des alten Systems der Dinge und der Beginn des neuen, das unter der Leitung des gesalbten Priesters und Königs, Jesus Christus, steht, rückt. Jehova Gott ist der größte Lehrer, doch Jesus sagte seinen Jüngern, es sei angebracht, daß sie auch ihn als Lehrer bezeichneten. Außerdem gab der verherrlichte Jesus Christus „einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Evangeliumsverkündiger, einige als Hirten und Lehrer, [wozu?] im Hinblick auf das Zurechtbringen der Heiligen für das Dienstwerk“ (Eph. 4:11, 12).

18 Älteste müssen daher Gottes Wort lehren. Sie sollen der Versammlung nicht „die Ohren kitzeln“, sondern Herz und Sinn ihrer schafähnlichen Versammlung ansprechen. Dadurch werden sie nicht aufs Podest erhoben wie ein „Professor“ oder ein „Doktor der Theologie“. Der christliche Älteste lehrt nicht unbedingt von der Bühne herab, sondern mehr im persönlichen Gespräch. Und er lehrt aus der Bibel.

19. Welche „Werke des Fleisches“ würden jemand ungeeignet machen, als Aufseher ernannt zu werden?

19 Ein Ältester darf kein „lärmender Trinker“ sein. Der übermäßige Genuß von Alkohol stumpft die Sinne ab, so daß das Urteilsvermögen beeinträchtigt wird und man sein Denkvermögen nicht mehr in der Gewalt hat. Ein Ältester darf auch kein „Schläger“ sein, weder buchstäblich noch durch den Gebrauch der Zunge. Er darf nicht streitsüchtig, nicht geldliebend und nicht unvernünftig sein. Sonst wäre er ungeeignet, zu denen zu gehören, die in der Christenversammlung die Führung übernehmen. Diese „Werke des Fleisches“ würden ihm vielleicht nicht den Dienst in einer Kirche Babylons der Großen verschließen, aber in einer Versammlung der Zeugen Jehovas könnte er nicht dienen (1. Tim. 3:3; 6:10).

20. (a) Warum sollte bei der Auswahl derer, die als Älteste in Frage kommen, berücksichtigt werden, ob sie ihrem eigenen Haushalt in vortrefflicher Weise vorstehen? (b) Doch was muß dabei beachtet werden?

20 Nach der Erklärung, ein Ältester müsse seinem eigenen Haushalt in vortrefflicher Weise vorstehen und seine Kinder in Unterwürfigkeit halten, stellt Paulus eine Frage: „In der Tat, wenn jemand seinem eigenen Haushalt nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Versammlung Gottes Sorge tragen?“ (1. Tim. 3:5). Paulus erkannte, daß es im Haushalt Gottes um mehr Menschenleben geht als im Haushalt eines Mannes. Ein Ältester muß daher gut befähigt sein, in seinem Haushalt alle Angelegenheiten im Interesse aller zu regeln. Bedeutet das aber, daß sein Haushalt in jeder Hinsicht ein Musterbeispiel sein muß? Nicht unbedingt. Vielleicht tut er schon alles, was man von ihm erwarten kann, und dennoch verhält sich jemand in seiner Familie nicht so, wie er es wünscht. Vielleicht ist seine Frau rebellisch und sogar Jehova und seinem Wort gegenüber gegnerisch eingestellt (Matth. 10:36). Doch die wichtige Frage lautet: Inwieweit ist der Mann des Hauses für ihre Rebellion verantwortlich, und ist die Uneinigkeit in der Familie auf sein Versagen zurückzuführen? Es muß auch berücksichtigt werden, wie die Versammlung über diese Situation denkt.

21. Warum wäre es unvernünftig, einen „Neubekehrten“ als Aufseher einzusetzen?

21 Aufseher müssen wichtige Entscheidungen treffen. Bei solchen Entscheidungen mag es um Menschenleben gehen oder um die Fortsetzung des so wichtigen Werkes des Predigens der guten Botschaft. Das Werk mag verboten werden. Dann kommt es auf ein gutes, reifes Urteilsvermögen an. Folglich soll ein Aufseher „nicht ein Neubekehrter“ sein (1. Tim. 3:6). Dieser mag die gleiche Begeisterung und den gleichen Eifer besitzen wie diejenigen, die schon lange im Glauben sind, aber vielleicht hat er sein ‘Wahrnehmungsvermögen noch nicht durch Gebrauch geübt zur Unterscheidung von Recht und Unrecht’ (Hebr. 5:13, 14). Neue Mitverbundene müssen erst einmal Erfahrung gewinnen. In der Zwischenzeit sollten sie diejenigen beobachten, die ‘unter ihnen die Führung übernehmen, die das Wort Gottes zu ihnen geredet haben, und während sie den Ausgang ihres Wandels genau betrachten, sollten sie ihren Glauben nachahmen’ (Hebr. 13:7).

DIE „ANDEREN SCHAFE“ HÜTEN

22. Wie sollte man über Modetorheiten denken, und wessen Beispiel sollten wir in dieser Hinsicht folgen?

22 Da Jehovas Zeugen „kein Teil der Welt“ sind, ahmen sie nicht weitverbreitete Modetorheiten nach, durch die sie denen gleichgesetzt würden, die in der Welt als Rebellen gelten. Junge Brüder in der Versammlung sollten daher die Ermahnung des Apostels Petrus beherzigen, daß die Hirten der Herde Gottes ein gutes Beispiel geben müssen. Paulus war ein solch gutes Beispiel. Er sagte: „Werdet meine Nachahmer, so, wie ich Christi Nachahmer bin“ (1. Kor. 11:1). Es fällt den Menschen auf, daß Jehovas Zeugen anders sind; Christen, besonders Aufseher, sollten sich so benehmen, daß sie „ein vortreffliches Zeugnis von Außenstehenden“ haben (1. Tim. 3:7; Joh. 17:16; 1. Petr. 5:2, 3).

23. Was sollte man noch von einem Aufseher erwarten?

23 Im ersten Kapitel des Titusbriefes erklärte Paulus, was man von einem Ältesten erwarten sollte. Er muß „frei von Anklage“ sein und ein einwandfreies Benehmen haben. Keiner darf mit dem Finger auf ihn zeigen können, weil er zweifelhafte Charakterzüge hätte. Er darf nicht „eigenwillig“ oder herrisch sein; er darf nicht „zornmütig“ oder aufbrausend sein; er darf nicht „auf unehrlichen Gewinn erpicht“ sein, sondern sollte innerhalb und außerhalb der Versammlung für seine Ehrlichkeit bekannt sein (Tit. 1:6, 7; siehe auch 1. Petrus 5:2, 3).

24. Wie beweist ein Aufseher Loyalität?

24 Für einen Aufseher ist es besonders wichtig, „loyal“ zu sein, wie es Jesus Christus war. Weil er loyal an gerechten Grundsätzen festhält, mag es erforderlich sein, daß er „die Widersprechenden“ zurechtweist (Tit. 1:9). Das ist keine angenehme Aufgabe, doch wenn er nicht zurechtweist, wo es erforderlich ist, könnte man zu dem Schluß kommen, er stelle sich auf die Seite des Sünders und werde so ein Teilhaber mit ihm (Spr. 29:24). Es ist ein Zeichen von Güte, jemand, der unbedacht einen Fehltritt begeht, zurechtzuweisen (Gal. 6:1). Einige unrichtige Handlungen können ohne weiteres vergessen, übersehen oder ignoriert werden; nicht aber solche, durch die der heilige Geist betrübt würde und durch die Spaltungen und Sekten in der Versammlung entstehen könnten. In einigen Fällen verlangt es daher die Loyalität, daß eine Zurechtweisung erteilt wird (Luk. 17:3, 4; Eph. 4:30).

25, 26. (a) Warum müssen besonders Hirten auf sich und auf die Versammlung Gottes achtgeben? (b) Können Neue erwarten, von den Hirten der Versammlung Gottes gut betreut zu werden?

25 Als sich Paulus von den Ältesten aus Ephesus verabschiedete, flehte er sie an, auf sich selbst achtzugeben sowie „auf die ganze Herde ..., um die Versammlung Gottes zu hüten, ... [da nun] bedrückende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen werden“ (Apg. 20:28, 29). Diese „Wölfe“ würden schließlich die Herde ausbeuten und dadurch die „Schafe“ der Kleider berauben, die sie als Christen kennzeichnen. In unserer entscheidenden Zeit ist die Ermahnung des Apostels Paulus noch zeitgemäßer. Kein Aufseher möchte aufgrund von Nachlässigkeit für den Verlust eines der „Schafe“ Jehovas verantwortlich sein.

26 Aus dem Jahrbuch geht hervor, in welchem Ausmaß sich viele der „anderen Schafe“ Jesu mit Jehovas christlichen Zeugen verbunden haben. Es sind noch andere da, die Jesus ‘bringen muß’, da sie auf seine Stimme ‘hören werden’. In diesem „Schlußteil der Tage“ des alten Systems der Dinge werden all diejenigen, die in die eine Herde des einen Hirten strömen, in den Wegen Jehovas unterwiesen. Sie können überzeugt sein, daß sich diejenigen, denen Jehova das Hirtenwerk anvertraut hat, liebevoll und fürsorglich um sie kümmern werden (Joh. 10:16; Luk. 12:32; Micha 4:1-4; Jes. 32:1, 2).

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