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  • Biblische Vorträge halten – aus welchem Beweggrund?
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1985
w85 15. 9. S. 29-31

Biblische Vorträge halten – aus welchem Beweggrund?

JESUS CHRISTUS sprach oft zu großen Volksmengen, und er war sicherlich ein erfolgreicher Redner. Als Jesus seine berühmte Bergpredigt beendet hatte, „waren die Volksmengen über seine Art zu lehren höchst erstaunt“ (Matthäus 7:28). Zweifellos hatte der Sohn Gottes nur die besten Motive, und er war darauf bedacht, durch seine öffentlichen Ansprachen seinen himmlischen Vater zu ehren. (Vergleiche Johannes 12:46-50.)

Auch die Nachfolger Jesu verbreiteten im ersten Jahrhundert die gute Botschaft durch öffentliche Ansprachen. Der Apostel Paulus pflegte z. B. in Korinth „jeden Sabbat in der Synagoge eine Ansprache zu halten und Juden und Griechen zu überzeugen“ (Apostelgeschichte 18:1, 4). Außerdem gab er seinem Mitarbeiter Timotheus folgenden Rat: „Bis ich komme, widme dich weiterhin dem Vorlesen, dem Ermahnen, dem Lehren“ (1. Timotheus 4:13). Somit hatten das öffentliche Vorlesen und das öffentliche Sprechen — aus edlen Motiven — einen festen Platz unter Jehovas loyalen Dienern des ersten Jahrhunderts.

Doch es besteht auf diesem Gebiet auch Grund zur Vorsicht. Als Herodes, in ein Königsgewand gekleidet, eine öffentliche Ansprache hielt, begann das versammelte Volk zu schreien: „Eines Gottes Stimme und nicht eines Menschen!“ Augenblicklich wurde Herodes von dem Engel Jehovas geschlagen. Warum? „Weil er nicht Gott die Ehre gab“ (Apostelgeschichte 12:21-23).

Die richtige Einstellung erforderlich

Biblische Vorträge zu halten ist für reife christliche Männer ein begehrenswertes Vorrecht. Es wäre jedoch gut, wenn ein jeder sein Herz auf seine Motive untersuchen würde (1. Mose 8:21; Jeremia 17:9). Hat er den Wunsch, durch seinen Vortrag Gott zu ehren und seinen Mitchristen und anderen zu nützen? Oder möchte er biblische Vorträge halten, um im Vordergrund zu stehen und weil er das Verlangen hat zu glänzen?

Der richtige Beweggrund macht sich in verschiedener Hinsicht bemerkbar. Er läßt den Redner erkennen, daß er die vorzügliche Aufgabe, von der Bühne über Gottes Wahrheiten zu sprechen, nur mit der Hilfe des Geistes Jehovas erfüllen kann. Der Redner muß daher die gleiche Einstellung haben wie der Apostel Petrus, der sagte: „Wenn jemand redet, so rede er, als wären es die heiligen Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so diene er als von der Kraft abhängig, die Gott darreicht, damit in allen Dingen Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus“ (1. Petrus 4:11).

Der Wunsch, einen öffentlichen Vortrag zu halten, muß auf Liebe gegründet sein, vor allem auf der Liebe zu Jehova Gott und dem Bedürfnis, ihn zu ehren und an der Heiligung seines erhabenen Namens einen Anteil zu haben. Der Redner sollte aber auch von der Liebe zu seinen Zuhörern motiviert werden, von dem ernsthaften Wunsch, sie zu unterweisen und sie zu „heiligen Handlungen des Wandels und Taten der Gottergebenheit“ anzuspornen (2. Petrus 3:11).

Wenn er ferner von dem aufrichtigen Wunsch, seine Mitchristen und andere im Glauben zu stärken, motiviert wird, gerät er auch nicht in die Versuchung, seinen Zuhörern ‘die Ohren zu kitzeln’, indem er ihnen nur das erzählt, was sie gern hören (2. Timotheus 4:3). Der ernsthafte Wunsch, andere im Glauben zu stärken, wird ihn auch daran hindern, Witze zu erzählen oder etwas zu sagen, nur um die Zuhörer zu unterhalten oder zum Lachen zu bringen. Er vermeidet es auch, eine blumenreiche Sprache zu gebrauchen oder weltliche Weisheit zur Schau zu stellen, um sein Publikum zu beeindrucken. Der richtige Beweggrund zum öffentlichen Sprechen veranlaßt ihn vielmehr, dem Beispiel des Paulus zu folgen, dessen Rede ‘in Erweisung von Geist und Kraft bestand, damit der Glaube seiner Zuhörer nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe’ (1. Korinther 2:3-5).

Drei grundlegende Faktoren

Das Halten eines biblischen Vortrages ist eine Angelegenheit des Herzens und des Verstandes. Daher muß der Redner nicht nur die richtige Einstellung haben, sondern das, was er sagt, muß auch Hand und Fuß haben. Das setzt voraus, daß er drei grundlegende Faktoren berücksichtigt: Bibeltexte, Tatsachen und Logik.

Als erstes sollte der Redner daran denken, daß die Hauptgedanken einer biblischen Ansprache durch Schrifttexte gestützt werden sollten. Er muß daher mit seinem Thema gut vertraut sein und Schrifttexte anführen, gut vorlesen und auch richtig anwenden können. Zu Pfingsten 33 u. Z. zitierte der Apostel Petrus wiederholt aus den Schriften, um seine Aussagen zu stützen (Apostelgeschichte 2:14-41). Die Beröer stellten fest, daß das, was Paulus sagte, wirklich auf den Schriften beruhte (Apostelgeschichte 17:10, 11). Und Apollos zeigte „anhand der Schriften ..., daß Jesus der Christus“, der lang erwartete Messias, war (Apostelgeschichte 18:28).

Die schriftgemäße Grundlage für einen öffentlichen Vortrag bildet natürlich die von der Wachtturm-Gesellschaft gelieferte Disposition. Aber es ist nicht verkehrt, zusätzliche Bibeltexte oder Parallelstellen zu verwenden, vorausgesetzt, daß sie ebenfalls passen und es nicht zu viele sind. In dieser Beziehung muß der christliche Vortragsredner sorgfältig darauf achten, daß er mit dem zunehmenden geistigen Licht Schritt hält. Er könnte zum Beispiel 1. Korinther 2:9 fälschlicherweise auf das zukünftige irdische Paradies anwenden, wohingegen der Kontext zeigt (Vers 7 und 10), daß sich dieser Bibeltext auf die tieferen Dinge der Weisheit Gottes bezieht.

Der zweite Faktor sind die Tatsachen, die ein Redner anführt, um das Gesagte zu stützen. Er sollte darauf achten, daß die von ihm dargelegten Punkte nicht zu Recht in Frage gezogen oder angefochten werden können. Besonders wenn etwas geradezu sensationell zu sein scheint, ist Vorsicht geboten. Es ist weise — und notwendig —, sich zu vergewissern, daß das Gesagte wirklich den Tatsachen entspricht. Aus diesem Grund ist es immer gut, zuverlässige Quellen angeben zu können, falls etwas in Frage gezogen werden sollte. Zu Pfingsten wies der Apostel Petrus auf wohlbekannte Tatsachen hin. Ebenso tat es der Apostel Paulus auf dem Areopag oder Marshügel in Athen (Apostelgeschichte 2:22; 17:22, 23, 28).

Als drittes muß ein Vortrag logisch aufgebaut sein. Der christliche Vortragsredner muß den Verstand seiner Zuhörer ansprechen. Wir lesen, daß Paulus begann, „sich in der Synagoge mit den Juden und den anderen Leuten, die Gott anbeteten, und jeden Tag auf dem Marktplatz mit denen zu unterreden, die gerade da waren“ (Apostelgeschichte 17:17). In einem öffentlichen Vortrag sollte die Beweisführung logisch, einfach und verständlich sein, so daß die Zuhörer leicht folgen können. Eine große Hilfe sind dabei verbindende Worte, die die Beziehung zwischen dem bereits Gesagten und dem, was noch folgt, erkennen lassen.

Wer das Vorrecht hat, biblische Vorträge zu halten, sollte sich vergewissern, daß er die richtige Einstellung dazu hat. Er sollte in seinem Herzen Liebe zu seinem Schöpfer und zu seinen Mitmenschen haben sowie Schrifttexte und Tatsachen logisch zusammenstellen und darlegen. Dann wird auf ihn der Spruch zutreffen: „Die Zunge der Weisen ist Heilung“ (Sprüche 12:18). Einen Vortrag so zu halten, daß er Gott Ehre bereitet, ist auch eine Möglichkeit, „sowohl dich selbst als auch die [zu] retten, die auf dich hören“ (1. Timotheus 4:16).

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