November
Mittwoch, 1. November
Sie werden alle von Jehova geschult werden (Joh. 6:45)
Jehova hilft uns auf viele Arten. Wenn man uns im Dienst barsch behandelt, hilft er uns, ruhig zu bleiben. Im Gespräch mit jemandem, der sich für die Bibel interessiert, hilft er uns, uns an die genau richtige Schriftstelle zu erinnern. Und wenn wir in unserem Gebiet auf Gleichgültigkeit stoßen, gibt er uns die Kraft zum Weitermachen (Jer. 20:7-9). Wie gut Jehova zu uns ist, zeigt sich auch darin, dass er uns für den Dienst schult. In der Leben-und-Dienst-Zusammenkunft hören wir gut vorbereitete Vorschläge für Gespräche, die wir in unserem Dienst ausprobieren können. Womöglich sind wir bei neuen Ansätzen zunächst etwas zögerlich. Aber wenn wir es selbst versuchen, stellen wir vielleicht fest, dass sie bei uns im Gebiet gut ankommen. In Zusammenkünften und auf Kongressen werden wir außerdem ermuntert, uns an Formen des Predigtdienstes zu beteiligen, mit denen wir unter Umständen noch nicht so vertraut sind. Auch das kann bedeuten, unsere Komfortzone zu verlassen. Aber wenn wir das tun, geben wir Jehova etwas, das er segnen kann. w21.08 34:5-6
Donnerstag, 2. November
Macht das Beste aus eurer Zeit, denn die Zeiten sind schlimm (Eph. 5:16)
In einem Brief an die Korinther fand der Apostel Paulus deutliche Worte. Danach schickte er Titus zu den Korinthern. Er freute sich sehr, dass sie sich seine Worte zu Herzen genommen hatten (2. Kor. 7:6, 7). Was können Älteste von Paulus lernen? Es ist gut, Zeit mit Brüdern und Schwestern zu verbringen. Eine Möglichkeit ist, bei den Zusammenkünften früh da zu sein, damit man sich mit anderen unterhalten kann. Oft reichen wenige Minuten, um jemandem den Zuspruch zu geben, den er gerade braucht (Röm. 1:12). Ein Ältester, der sich an Paulus orientiert, nutzt außerdem biblische Gedanken, um andere aufzubauen und ihnen zu versichern, dass Gott sie liebt. Er lobt sie, wo er nur kann. Wenn er ein Problem ansprechen muss, stützt er sich auf Gottes Wort. Dabei ist er konkret, aber freundlich, weil ihm wichtig ist, dass seine Worte gut aufgenommen werden (Gal. 6:1). w22.03 14:11-12
Freitag, 3. November
Wir haben diesen Schatz in Gefäßen aus Ton, damit deutlich wird, dass die Kraft, die über das Normale hinausgeht, von Gott kommt und nicht von uns (2. Kor. 4:7)
Auch heute gibt uns Jehova „die Kraft, die über das Normale hinausgeht“, damit wir ihm treu bleiben können. Eine Kraftquelle ist das Gebet. In Epheser 6:18 fordert uns der Apostel Paulus auf, „bei jeder Gelegenheit“ zu beten. Gott schenkt uns als Antwort auf unsere Gebete Kraft. Manchmal fühlt man sich mit allem überfordert und weiß gar nicht, was man beten soll. Aber Jehova wünscht sich, dass wir auch dann zu ihm beten, wenn es uns schwerfällt, unsere Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen (Röm. 8:26, 27). Eine weitere Kraftquelle ist die Bibel. Wie Paulus können auch wir aus den Schriften Kraft und Trost ziehen (Röm. 15:4). Wenn wir eine Passage in der Bibel lesen und darüber nachdenken, kann Jehova uns durch seinen Geist erkennen helfen, wie sie sich auf unser Leben übertragen lässt (Heb. 4:12). w21.05 21:8-10
Samstag, 4. November
Gott gibt euch sowohl den Wunsch als auch die Kraft, das zu tun, was ihm gefällt (Phil. 2:13)
Wir nehmen unseren Auftrag zu lehren sehr ernst. Allerdings gibt es einiges, was uns davon abhalten könnte, so viel zu tun, wie wir eigentlich gerne möchten. Vielleicht setzen uns unsere Umstände Grenzen. Manche sind durch ihre Gesundheit oder ihr Alter in ihren Möglichkeiten eingeschränkt. Trifft das auf dich zu? Dann denk daran: Man kann produktive Bibelstudien auch telefonisch oder online durchführen. Du könntest ein Bibelstudium also auch bequem von zu Hause aus anfangen oder leiten. Und es gibt noch einen weiteren Vorteil. Manche würden gern die Bibel kennenlernen, sind aber zu den üblichen Predigtdienstzeiten nicht erreichbar. Vielleicht haben sie nur frühmorgens oder spätabends Zeit. Könntest du dich da anpassen? Jesus war bereit, sich auf Nikodemus einzustellen, und sprach in der Nacht mit ihm (Joh. 3:1, 2). w21.07 26:10-11
Sonntag, 5. November
Dieses Volk wendet sich mit dem Mund an mich und ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir (Jes. 29:13)
Jesu Jünger fasteten nicht, was die Jünger von Johannes dem Täufer verwunderte. Jesus erklärte jedoch, dass es für sie keinen Grund zum Fasten gab, solange er noch lebte (Mat. 9:14-17). Die Pharisäer und andere Gegner Jesu verurteilten ihn, weil er sich nicht an ihre Bräuche und Traditionen hielt. Sie ärgerten sich, als er am Sabbat Kranke heilte (Mar. 3:1-6; Joh. 9:16). Einerseits behaupteten sie scheinheilig, den Sabbat zu ehren. Andererseits hatten sie kein Problem damit, im Tempel Geschäfte zu machen. Als Jesus sie dafür verurteilte, waren sie außer sich (Mat. 21:12, 13, 15). Auch Jesu Zuhörer in der Synagoge von Nazareth reagierten wütend, als er mit einem nicht gerade schmeichelhaften historischen Vergleich ihre Selbstsucht und ihren Glaubensmangel entlarvte (Luk. 4:16, 25-30). Viele nahmen an Jesus Anstoß, weil das, was er tat, nicht ihren Erwartungen entsprach (Mat. 11:16-19). w21.05 18:13-14
Montag, 6. November
Wir kennen seine Absichten (2. Kor. 2:11)
Jehova warnt uns durch Beispiele aus dem echten Leben vor Stolz und Gier. Bei dem Wort Gier kommt einem wahrscheinlich Satan in den Sinn. Als Engel Jehovas muss er viele schöne Aufgaben gehabt haben. Aber er wollte mehr. Er wollte angebetet werden, was nur Jehova zusteht. Der Teufel möchte, dass wir so werden wie er. Deshalb versucht er, in uns Unzufriedenheit zu säen. Damit begann er schon bei Eva. Jehova hatte Adam und Eva mit Nahrung in Hülle und Fülle versorgt. Sie durften „von jedem Baum im Garten essen“ – außer von einem (1. Mo. 2:16). Trotzdem gelang es Satan, Eva glauben zu machen, sie müsste unbedingt von diesem einen verbotenen Baum essen. Eva war mit dem, was sie hatte, nicht zufrieden. Sie wollte mehr. Wozu das führte, wissen wir. Eva sündigte und musste schließlich sterben (1. Mo. 3:6, 19). w21.06 24:2-3, 9
Dienstag, 7. November
Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz (1. Mo. 1:28)
Adam und Eva sollten Kinder haben und sich gut um ihr Zuhause, die Erde, kümmern. Hätten sie loyal mit Jehova zusammengearbeitet, wären sie und ihre Nachkommen für immer in seiner Familie geblieben. Adam und Eva hatten einen ehrenvollen Platz in Jehovas Familie. David sagte über die Erschaffung des Menschen: „Du hast ihn ein wenig geringer als Engel gemacht, mit Herrlichkeit und Pracht hast du ihn gekrönt“ (Ps. 8:5, Fn.). Menschen haben zwar nicht dieselbe Macht, Intelligenz und dieselben Fähigkeiten wie Engel (Ps. 103:20). Und doch ist der Mensch nur „ein wenig geringer“ als diese mächtigen Geistgeschöpfe. Leider verloren Adam und Eva ihren Platz in Jehovas Familie. Das hatte verheerende Folgen für ihre Nachkommen. Aber Jehovas Vorhaben hat sich nicht geändert. Er möchte, dass Menschen, die ihm gehorchen, für immer zu seiner Familie gehören. w21.08 30:2-4
Mittwoch, 8. November
„Nicht durch militärische Macht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist“, sagt Jehova (Sach. 4:6)
Heute haben viele Diener Jehovas mit Widerstand zu kämpfen. Beispielsweise unterliegt unser Werk in einigen Ländern Einschränkungen. Dort müssen unsere Brüder und Schwestern damit rechnen, verhaftet und „vor Statthalter und Könige gebracht [zu] werden – als Zeugnis für sie“ (Mat. 10:17, 18). Der Widerstand kann aber auch von einer anderen Seite kommen. Manche leben zwar in Ländern, wo Religionsfreiheit herrscht, doch sie werden von Familienangehörigen unter Druck gesetzt, sich von ihrem Glauben loszusagen (Mat. 10:32-36). Oft geben diese Angehörigen ihren Widerstand allerdings auf, wenn sie merken, dass sie nichts erreichen. Mitunter sind aus erbitterten Gegnern sogar eifrige Zeugen Jehovas geworden. Gib also nicht auf, wenn du Widerstand erlebst. Sei mutig. Jehova steht mit seinem mächtigen heiligen Geist hinter dir. Deshalb hast du nichts zu befürchten. w22.03 12:8
Donnerstag, 9. November
Die ihr Jehova liebt, hasst das Böse (Ps. 97:10)
Wie die Bibel zeigt, hasst Jehova „überhebliche Augen, eine verlogene Zunge und Hände, die unschuldiges Blut vergießen“ (Spr. 6:16, 17). Er „verabscheut Gewalttätige und Betrüger“ (Ps. 5:6). Jehova ist all das so zuwider, dass er zur Zeit Noahs die schlechten Menschen vernichtete, weil die Erde „ihretwegen voll Gewalt“ war (1. Mo. 6:13). Und durch den Propheten Maleachi teilt Jehova uns mit, dass er jeden hasst, der treulos ist und sich aus fadenscheinigen Gründen von seinem Ehepartner scheiden lassen will. Jehova möchte von so jemandem nicht angebetet werden und wird ihn zur Rechenschaft ziehen (Mal. 2:13-16; Heb. 13:4). Jehova fordert uns auf: „Verabscheut das Böse“ (Röm. 12:9). Das Wort „verabscheuen“ beschreibt eine starke emotionale Reaktion. Es bedeutet, etwas zutiefst zu hassen oder sich davor zu ekeln. Deshalb sollte für uns allein der Gedanke abstoßend sein, etwas zu tun, das Jehova verurteilt. w22.03 10:11-12
Freitag, 10. November
Glücklich sind alle, die sehnsüchtig auf ihn warten (Jes. 30:18)
Unser himmlischer Vater wird uns bald durch sein Königreich sehr segnen. Wer geduldig auf Jehova wartet, wird schon jetzt reich gesegnet und in der neuen Welt umso mehr. In der neuen Welt werden wir von allen Ängsten und Sorgen befreit sein, die uns heute zu schaffen machen. Ungerechtigkeit gibt es dann nicht mehr und auch keinen Schmerz (Offb. 21:4). Niemand wird sich mehr Sorgen um das Lebensnotwendige machen müssen. Alles wird im Überfluss vorhanden sein (Ps. 72:16; Jes. 54:13). Wie unbeschreiblich schön das sein wird! Mit jeder schlechten Gewohnheit, die wir besiegen, und mit jeder guten Eigenschaft, die wir entwickeln, bereitet uns Jehova auf das Leben unter seiner Regierung vor. Verlier nicht den Mut und gib nicht auf. Das Beste kommt noch! Warten wir deshalb geduldig, bis Jehova alles wahr macht, was er versprochen hat. w21.08 31:17-19
Samstag, 11. November
Vergesst nicht, Gutes zu tun und das, was ihr habt, mit anderen zu teilen, denn über solche Opfer freut sich Gott (Heb. 13:16)
Nicht lange nachdem die Christen in Judäa den Brief des Apostels Paulus erhalten hatten, mussten sie ihre Häuser, Geschäfte und andersgläubigen Verwandten zurücklassen und „anfangen in die Berge zu fliehen“ (Mat. 24:16). Sie waren damals wirklich aufeinander angewiesen. Wer den Rat, mit anderen zu teilen, bereits umgesetzt hatte, kam mit der neuen Situation besser zurecht. Unseren Brüdern und Schwestern fällt es manchmal schwer, sich an uns zu wenden, wenn sie etwas brauchen. Seien wir deshalb zugänglich. Bestimmt gibt es auch in unserer Versammlung Brüder und Schwestern, die immer für andere da sind. Sie geben einem nie das Gefühl, man würde ihnen zur Last fallen. Wir wissen, dass wir auf sie zählen können, und wären auch gern wie sie. w22.02 9:13-15
Sonntag, 12. November
Bewahrt die Einheit des Geistes in dem vereinigenden Band des Friedens (Eph. 4:3)
In den letzten Jahren wurden viele Versammlungen und Kreise umstrukturiert. Vielleicht wirst du gebeten, eine andere Versammlung zu unterstützen. Es mag nicht leichtfallen, Familie und Freunde zurückzulassen. Erhalten die Ältesten direkte Anweisungen von Gott, welcher Versammlung sie die einzelnen Verkündiger zuordnen sollen? Nein. Und darin könnte für uns die Schwierigkeit liegen. Doch Jehova traut den Ältesten solche Entscheidungen zu, und das sollten wir auch. Warum sollten wir mit den Ältesten zusammenarbeiten und ihre Entscheidungen unterstützen, selbst wenn wir uns etwas anderes gewünscht hätten? Weil wir dadurch die Einheit in Gottes Volk fördern. Eine Versammlung profitiert sehr davon, wenn sich alle demütig nach den Entscheidungen der Ältestenschaft richten (Heb. 13:17). Was noch wichtiger ist: Wir beweisen dadurch Vertrauen auf Jehova. Schließlich hat er uns ihrer Fürsorge anvertraut (Apg. 20:28). w22.02 6:9-10
Montag, 13. November
Konzentriere dich weiter auf das Vorlesen, das Ermahnen und das Lehren (1. Tim. 4:13)
Als getaufter Bruder könntest du an deiner Lehrfähigkeit arbeiten. Wenn du darin aufgehst, ein besserer Leser, Redner und Lehrer zu werden, kommt das deinen Zuhörern zugute (1. Tim. 4:15). Setz dir doch zum Ziel, dich mit jeder Lektion der Broschüre Werde ein besserer Leser und Lehrer vertraut zu machen und das Gelernte anzuwenden. Nimm dir eine Lektion nach der anderen vor, übe immer wieder und versuch dann, die Anregungen bei deinen Vorträgen und Aufgaben anzuwenden. Bitte den Hilfsratgeber und andere Älteste, „die sich im Reden und Lehren voll einsetzen“, um weitere Tipps (1. Tim. 5:17). Es geht nicht in erster Linie darum, sich bestimmte Lehrtechniken anzueignen, sondern darum, den Glauben deiner Zuhörer zu stärken und sie zum Handeln zu motivieren. So trägst du zu deiner und ihrer Freude bei. w21.08 33:17
Dienstag, 14. November
Achtet andere in Demut höher als euch selbst (Phil. 2:3)
Wenn wir andere höher achten als uns selbst, betrachten wir diejenigen, die vielleicht größere Talente oder Fähigkeiten haben, nicht als Konkurrenz. Im Gegenteil, wir freuen uns für sie – erst recht, wenn sie ihre Fähigkeiten zur Ehre Jehovas einsetzen. So tragen wir zum Frieden und zur Einheit in der Versammlung bei. Wir können unserer Tendenz zum Neid entgegenwirken, wenn wir uns bemühen, bescheiden zu sein. Das heißt, wir müssen uns unserer Grenzen bewusst sein. Ein bescheidener Mensch ist nicht darauf aus, andere zu übertrumpfen. Stattdessen sucht er nach Möglichkeiten, von ihnen zu lernen. Angenommen, ein Bruder hält ausgezeichnete Vorträge. Wir könnten ihn fragen, wie er bei der Vorbereitung vorgeht. Und bei einer Schwester, die eine hervorragende Köchin ist, könnten wir uns Tipps holen. w21.07 28:8-9
Mittwoch, 15. November
Jehova ist nie ungerecht (5. Mo. 32:4)
In 4. Mose lesen wir, dass Jehova einen Israeliten, der am Sabbat Holz gesammelt hatte, zum Tod verurteilte. Aus 2. Samuel dagegen erfahren wir, dass Jehova Jahrhunderte später König David verzieh, obwohl er Ehebruch und Mord begangen hatte (4. Mo. 15:32, 35; 2. Sam. 12:9, 13). Vielleicht fragen wir uns da: „Wieso hat Jehova David verziehen, aber bei dem anderen Mann für ein anscheinend weniger schlimmes Vergehen die Todesstrafe verhängt?“ Die Bibel nennt nicht immer alle Einzelheiten. Von David wissen wir, dass er aufrichtig bereute (Ps. 51:2-4). Aber was für ein Mensch war der Mann, der das Sabbatgesetz übertrat? Tat ihm sein Verhalten leid? Hatte er schon vorher gegen Jehovas Gesetze verstoßen? Hatte er Warnungen in den Wind geschlagen? Die Bibel verrät darüber nichts. Doch wir wissen mehr als genug über unseren Gott, um sicher zu sein: „Jehova ist gerecht in allen seinen Wegen“ (Ps. 145:17). w22.02 6:3-4
Donnerstag, 16. November
Bei den Bescheidenen ist Weisheit (Spr. 11:2)
Ein bescheidener Mensch passt die Ansprüche, die er an sich stellt, an seine Möglichkeiten an. So bleibt er glücklich und produktiv. Es ist so, wie wenn man einen Berg hinauffährt. Um die Steigung zu schaffen, muss man einen Gang zurückschalten. Man ist dann zwar langsamer, aber kommt immer noch voran. Ganz ähnlich ist es bei einem bescheidenen Menschen. Er weiß, wann es Zeit ist, „einen Gang runterzuschalten“, um im Dienst für Jehova weiter etwas bewirken zu können (Phil. 4:5). Dazu das Beispiel von Barsillai. Er war 80 Jahre alt, als König David ihn einlud, an den Königshof zu kommen. Doch aus Bescheidenheit lehnte Barsillai ab. Er kannte die Grenzen, die ihm sein Alter setzte, und empfahl stattdessen einen jüngeren Mann namens Kimham (2. Sam. 19:35-37). Wie Barsillai geben ältere Männer Jüngeren gern die Chance, Aufgaben zu übernehmen. w21.09 36:6-7
Freitag, 17. November
Niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und jeder, dem der Sohn ihn offenbaren möchte (Luk. 10:22)
Fällt es dir schwer, Jehova als lieben Vater zu sehen? Einigen von uns geht es so. Es kann sein, dass uns die Vorstellung von einem lieben Vater fremd ist, weil wir als Kind keine Geborgenheit erfahren haben. Jehova versteht voll und ganz, wie wir uns fühlen, und er möchte uns nah sein. Deshalb fordert uns die Bibel auf: „Kommt Gott näher und er wird euch näherkommen“ (Jak. 4:8). Jehova liebt uns und möchte für uns der beste Vater sein, den man sich nur denken kann. Jesus kann uns helfen, Jehova näherzukommen. Er kennt ihn so gut und spiegelt seine Eigenschaften so perfekt wider, dass er sagen konnte: „Wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen“ (Joh. 14:9). Jesus ist für uns wie ein großer Bruder, von dem wir lernen können, unseren Vater zu respektieren und auf ihn zu hören. Wir erfahren von ihm, was Jehova missfällt und worüber er sich freut. Aber vor allem vermittelt er uns ein Bild davon, wie freundlich und liebevoll Jehova ist. w21.09 38:4-5
Samstag, 18. November
Hütet die Herde Gottes, die euch anvertraut ist (1. Pet. 5:2)
Jehovas Diener sind in der Anbetung des allein wahren Gottes vereint. Jehova hat den Ältesten die große Verantwortung auferlegt, die Versammlung rein zu erhalten. Begeht jemand eine schwere Sünde, müssen sie entscheiden, ob er in der Versammlung bleiben kann. Unter anderem müssen sie herausfinden, ob er sein Verhalten wirklich bereut. Vielleicht behauptet er das – aber hasst er wirklich, was er getan hat? Ist er entschlossen, den Fehler nicht zu wiederholen? Falls schlechter Umgang mit im Spiel war, ist er dann bereit, diese Kontakte abzubrechen? Die Ältesten analysieren unter Gebet die Fakten im Licht der Bibel und berücksichtigen dabei, wie derjenige zu seinem falschen Verhalten steht. Dann entscheiden sie, ob er weiter zur Versammlung gehören kann oder ob er ausgeschlossen werden muss (1. Kor. 5:11-13). w22.02 6:11-12
Sonntag, 19. November
Kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit (Kol. 3:10)
Ob wir erst seit wenigen Tagen oder schon seit Jahrzehnten getauft sind, wir alle wollen eine Persönlichkeit haben, die Jehova anziehend findet. Dazu müssen wir auf unsere Gedanken aufpassen. Warum? Weil unsere Gedanken großen Einfluss darauf haben, was für ein Mensch wir sind. Wenn wir ständig über verkehrte Wünsche nachdenken, werden wir auch verkehrte Dinge sagen und tun (Eph. 4:17-19). Beschäftigen wir uns dagegen mit guten Gedanken, werden wir eher so reden und handeln, wie es unserem Vater Jehova gefällt (Gal. 5:16). Wir können nicht immer verhindern, dass schlechte Gedanken aufkommen. Allerdings liegt es bei uns, ob wir diesen Gedanken Taten folgen lassen. Vor unserer Taufe müssen wir aufgehört haben, auf eine Art zu reden und zu handeln, die Jehova hasst. Das ist der erste und wichtigste Schritt beim Ausziehen der alten Persönlichkeit. Doch Jehova erwartet noch mehr von uns: Wir müssen auch die neue Persönlichkeit anziehen. w22.03 11:1-2
Montag, 20. November
Ihr habt euch in dieser Sache in jeder Hinsicht als rein erwiesen (2. Kor. 7:11)
Zu erkennen, ob jemand nach einer schweren Sünde wirklich bereut, ist für Älteste nicht leicht. Sie können nicht ins Herz sehen. Deshalb sind sie auf äußere Anzeichen für einen kompletten Sinneswandel angewiesen. Sie müssen klar erkennen können, dass der Betreffende sein Denken, Empfinden und Verhalten geändert hat. Es kann beträchtliche Zeit dauern, bis er die nötigen Änderungen vorgenommen hat. Ein Ausgeschlossener kann seine echte Reue dadurch zum Ausdruck bringen, dass er regelmäßig die Zusammenkünfte besucht. Auch wird er den Rat der Ältesten befolgen, das Gebet und das Bibelstudium zu einer festen Gewohnheit zu machen. Außerdem wird er konsequent Situationen aus dem Weg gehen, die zu seinem Fehlverhalten geführt haben. Wenn er sich anstrengt, seine Freundschaft zu Jehova wieder in Ordnung zu bringen, kann er sicher sein, dass Jehova ihm voll und ganz vergibt und er wiederaufgenommen wird. w21.10 40:16-18
Dienstag, 21. November
Du sollst dir kein Götzenbild machen noch eine Darstellung von irgendetwas, was oben im Himmel oder unten auf der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen verbeugen (2. Mo. 20:4, 5)
Weil Jesus Gott liebte, betete er nur ihn an – sowohl im Himmel als auch während seines Lebens auf der Erde (Luk. 4:8). Dazu forderte er auch seine Jünger auf. Weder er noch sie gebrauchten bei ihrer Anbetung jemals Götzenbilder. Da Gott ein Geist ist, kann nichts von Menschen Geschaffenes auch nur ansatzweise an seine Herrlichkeit heranreichen (Jes. 46:5). Aber wie steht es mit der Herstellung und Verehrung von Heiligenbildern? Die Antwort Jehovas ist im zweiten der Zehn Gebote zu finden, im heutigen Tagestext. Wer Gott gefallen möchte, für den ist diese Aussage eindeutig. Wie Historiker bestätigen, beteten die Urchristen ausschließlich Gott an. Jehovas Zeugen folgen diesem urchristlichen Muster. w21.10 42:5-6
Mittwoch, 22. November
Wer auf dem Dach ist, soll nicht hinunter ins Haus gehen, um seine Sachen zu holen (Mat. 24:17)
Jesus warnte die Christen, die im 1. Jahrhundert in Judäa lebten, vor einer Zeit, in der „Jerusalem von Heeren umlagert“ sein würde (Luk. 21:20-24). Sie sollten dann „anfangen in die Berge zu fliehen“. Ihre Flucht würde sie retten, ihnen aber auch große Opfer abverlangen. Vor Jahren drückte es Der Wachtturm so aus: „Sie ließen ihre Felder und ihr Zuhause zurück und packten nicht einmal Hab und Gut aus ihren Häusern zusammen. Des Schutzes und der Unterstützung Jehovas gewiss, stellten sie seine Anbetung allem anderen voran, was wichtig zu sein schien.“ Weiter hieß es: „Es können also Prüfungen in Bezug auf die Art vor uns liegen, wie wir materielle Dinge betrachten. Sind diese Dinge das Wichtigste, oder ist die Rettung wichtiger, die allen zuteilwird, die auf der Seite Gottes stehen? Ja, unsere Flucht wird vielleicht einige Mühsale und Entbehrungen mit sich bringen. Wir werden bereit sein müssen, zu tun, was nötig ist.“ w22.01 1:7-8
Donnerstag, 23. November
Wie kostbar deine loyale Liebe doch ist, o Gott! (Ps. 36:7)
Kurz nach dem Auszug aus Ägypten rief Jehova vor Moses seinen Namen aus und beschrieb ihm dabei seine Persönlichkeit. Er sagte: „Jehova, Jehova, ein Gott, der barmherzig und mitfühlend ist, der nicht schnell zornig wird und reich ist an loyaler Liebe und Wahrheit. Er zeigt Tausenden loyale Liebe und verzeiht Vergehen, Übertretung und Sünde“ (2. Mo. 34:6, 7). Mit diesen zu Herzen gehenden Worten beschreibt Jehova eine Besonderheit seiner loyalen Liebe. Worum handelt es sich? Jehova lässt uns nicht einfach nur wissen, dass er loyale Liebe hat, sondern sagt von sich, dass er „reich ist an loyaler Liebe“. Diese Formulierung kommt noch an sieben weiteren Stellen vor (4. Mo. 14:18; Neh. 9:17; Ps. 86:5, 15; 103:8; Joel 2:13; Jona 4:2). Sie bezieht sich immer auf Jehova, nie auf Menschen. Ist es nicht interessant, dass Jehova seine loyale Liebe so hervorhebt? w21.11 44:3-4
Freitag, 24. November
Hört auf, euch über euer Leben Sorgen zu machen (Mat. 6:25)
Von Petrus und seiner Frau können Ehepaare etwas lernen. Ungefähr sechs bis zwölf Monate nach seiner ersten Begegnung mit Jesus stand der Apostel Petrus vor einer wichtigen Entscheidung. Petrus lebte vom Fischfang. Als Jesus ihn daher aufforderte, ihn ständig zu begleiten, musste Petrus seine familiäre Situation berücksichtigen (Luk. 5:1-11). Er nahm Jesu Einladung an und begleitete ihn bei seiner Predigttätigkeit. Und offensichtlich stand seine Frau voll hinter ihm. Die Bibel lässt darauf schließen, dass sie Petrus nach Jesu Auferstehung zumindest zeitweise auf seinen Reisen begleitet hat (1. Kor. 9:5). Zweifellos konnte sich Petrus wegen ihres guten Beispiels frei fühlen, christlichen Ehemännern und Ehefrauen Rat zu geben (1. Pet. 3:1-7). Petrus und seine Frau vertrauten voll und ganz dem Versprechen Jehovas, für jeden zu sorgen, der das Königreich an die erste Stelle setzt (Mat. 6:31-34). w21.11 46:14
Samstag, 25. November
Nehmt mich zum Vorbild (1. Kor. 11:1)
Der Apostel Paulus liebte seine Brüder und Schwestern und setzte sich unermüdlich für sie ein (Apg. 20:31). Deshalb hingen sie sehr an ihm. Als die Ältesten von Ephesus zum Beispiel erfuhren, dass sie ihn nie wiedersehen würden, „fingen alle sehr zu weinen an“ (Apg. 20:37). Unsere Ältesten heute lieben ihre Brüder und Schwestern ebenfalls von Herzen und bringen große Opfer, um für sie da zu sein (Phil. 2:16, 17). Älteste stehen allerdings vor verschiedenen Herausforderungen. Wie können sie ihnen begegnen? Das Beispiel von Paulus kann ihnen dabei eine Hilfe sein. Er war kein Übermensch, sondern hatte Fehler und Schwächen, und manchmal fiel es ihm schwer, das Richtige zu tun (Röm. 7:18-20). Außerdem musste er viele Schwierigkeiten durchstehen. Aber er gab nicht auf und verlor auch nicht die Freude. Wenn Älteste Paulus nachahmen, können sie Herausforderungen bewältigen und die Freude bewahren. w22.03 14:1-2
Sonntag, 26. November
Ihr sollt meine Sabbate halten. Ich bin Jehova, euer Gott (3. Mo. 19:3)
In 3. Mose 19:3 wird der Sabbat erwähnt. Als Christen stehen wir nicht unter dem Gesetz und sind nicht verpflichtet den Sabbat zu halten. Trotzdem können wir viel daraus lernen, wie die Israeliten den Sabbat begingen und was ihnen das brachte. Der Sabbat war ein Wochentag, an dem man von seiner Arbeit ausruhte und sich Zeit für den Glauben nahm. Dazu passt, dass Jesus an diesem Tag in die Synagoge seiner Heimatstadt ging und aus Gottes Wort vorlas (2. Mo. 31:12-15; Luk. 4:16-18). Dass die Israeliten laut 3. Mo. 19:3 Gottes „Sabbate halten“ sollten, ist für uns eine schöne Motivation, im Alltag Zeit für unseren Glauben zu reservieren. Siehst du da bei dir noch Raum für Verbesserungen? Wenn wir uns regelmäßig Zeit nehmen, unseren Glauben zu stärken, werden wir eine enge Freundschaft zu Jehova aufbauen, was eine Voraussetzung dafür ist, heilig zu werden. w21.12 48:13
Montag, 27. November
Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zur Reue aufzurufen, sondern Sünder (Luk. 5:32)
Jesus hatte mit den unterschiedlichsten Menschen Umgang. Er aß mit den Reichen und Mächtigen, aber verbrachte auch viel Zeit mit den Armen und Unterdrückten. Diejenigen, die von der Allgemeinheit als „Sünder“ betrachtet wurden, behandelte er mitfühlend. Einige selbstgerechte Menschen störten sich daran. Sie fragten Jesu Jünger: „Warum esst und trinkt ihr mit Steuereinnehmern und Sündern?“ Darauf erwiderte Jesus die Worte des heutigen Tagestextes (Luk. 5:29-31). Lange bevor der Messias kam, hatte der Prophet Jesaja vorausgesagt, dass man ihn nicht akzeptieren würde: „Er wurde verachtet und von Menschen gemieden. … Es war, als wäre sein Gesicht vor uns verborgen. Er wurde verachtet und bedeutete uns nichts“ (Jes. 53:3). Der Messias sollte also von Menschen gemieden werden. Daher hätte es für die Juden im 1. Jahrhundert keine Überraschung sein dürfen, dass man Jesus ablehnte. w21.05 19:3-4
Dienstag, 28. November
Jehova wird ihn aufrichten (Jak. 5:15)
Manche Christen im 1. Jahrhundert taten sich schwer, die Lücke zwischen Wissen und Tun zu schließen (Jak. 1:22). Andere waren parteiisch und bevorzugten die Reichen (Jak. 2:1-3). Wieder andere hatten ihre Zunge nicht unter Kontrolle (Jak. 3:8-10). Diese Christen hatten echte Probleme, doch Jakobus gab sie nicht auf. Er gab ihnen freundlichen, aber deutlichen Rat. Auch riet er denen, die Hilfe brauchten, um im Glauben wieder gesund zu werden, sich an die Ältesten zu wenden (Jak. 5:13, 14). Die Lehre: Sei realistisch, aber gleichzeitig auch positiv. Viele Bibelschüler tun sich nicht leicht, das umzusetzen, was sie lernen (Jak. 4:1-4). Es braucht oft Zeit, schlechte Charakterzüge abzulegen und sie durch christliche Eigenschaften zu ersetzen. Wir sollten den Mut aufbringen, unseren Bibelschülern zu sagen, wo bei ihnen Änderungsbedarf besteht. Bleiben wir außerdem positiv und vertrauen wir darauf, dass Jehova demütige Menschen zu sich zieht und ihnen die Kraft gibt, ihr Leben in Ordnung zu bringen (Jak. 4:10). w22.01 2:11-12
Mittwoch, 29. November
Wer sein Ohr vor dem Hilferuf des Schwachen verschließt, wird selbst rufen und keine Antwort bekommen (Spr. 21:13)
Wir alle versuchen, uns an Jehovas Barmherzigkeit ein Beispiel zu nehmen. Ein Grund dafür ist, dass Jehova Unbarmherzigen kein Gehör schenkt. Wir möchten auf keinen Fall, dass Jehova sich unsere Gebete nicht anhört. Deswegen achten wir sehr darauf, nicht hartherzig zu werden. Statt unser Ohr vor dem „Hilferuf des Schwachen“ zu verschließen, wollen wir für Brüder und Schwestern in Not da sein. Wir sind uns auch bewusst: „Wer nicht barmherzig handelt, über den wird ohne Barmherzigkeit Gericht gehalten“ (Jak. 2:13). Wenn wir uns eingestehen, wie sehr wir selbst auf Barmherzigkeit angewiesen sind, werden wir sie anderen eher zeigen. Barmherzigkeit ist besonders dann wichtig, wenn jemand, der eine schwere Sünde begangen hat, zur Versammlung zurückkehrt. Auch durch biblische Beispiele können wir lernen, nicht hartherzig, sondern mitfühlend und barmherzig zu sein. w21.10 41:16-17
Donnerstag, 30. November
Setzt euch hier hin. Ich gehe ein Stück weiter und bete (Mat. 26:36)
In der Nacht vor seinem Tod, kurz bevor er seinen Auftrag auf der Erde erfüllt hatte, suchte sich Jesus einen ruhigen Platz zum Nachdenken und Beten. Einen solchen Ort fand er im Garten Gethsemane. Bei dieser Gelegenheit vermittelte er seinen Jüngern etwas Wichtiges über das Gebet. Bei ihrer Ankunft im Garten Gethsemane war es schon sehr spät, vielleicht nach Mitternacht. Jesus bat seine Apostel: „Wacht mit mir“, und ging dann ein paar Schritte weiter, um zu beten (Mat. 26:37-39). Doch während er betete, schliefen sie ein. Als Jesus das sah, forderte er sie noch einmal auf: „Bleibt wachsam und hört nicht auf zu beten“ (Mat. 26:40, 41). Er wusste, dass sie einen sehr anstrengenden Tag hinter sich hatten und müde waren. Mitfühlend sagte er: „Der Körper ist schwach.“ Jesus zog sich dann noch zwei Mal zum Beten zurück und jedes Mal, wenn er zurückkam, schliefen seine Jünger, statt zu beten (Mat. 26:42-45). w22.01 5:10-11