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Erwachet! 1977
g77 22. 7. S. 4-6

Nähert sich die Schuldenlast der Gefahrengrenze?

WAS geschieht, wenn jemand viel Geld borgt, es aber dann nicht zurückzahlen kann? Er geht bankrott. Die Leute, denen er Geld schuldet, also seine Gläubiger, können ihm wegnehmen, was ihm gehört. Wenn eine Firma ihre Schulden nicht bezahlen kann, gerät sie in Konkurs. Gewöhnlich hört sie dann zu bestehen auf. Was sie noch besessen hat, wird versteigert. Und die Angestellten der Firma werden brotlos.

Ähnlich kann es einem ganzen Land ergehen. Während der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre sank der Lebensstandard ganzer Länder drastisch. Millionen Menschen verarmten, weil es keine Arbeit gab.

Könnte das wiederum ganzen Nationen widerfahren? Hat die Schuldenlast die Gefahrengrenze erreicht?

Staatsschulden

Wahrscheinlich sind die Staatsschulden die gefährlichsten Schulden, weil eine sehr große Zahl von Personen davon betroffen werden kann. Geht ein Land bankrott, wird auch ein großer Teil der Bevölkerung geschädigt.

Wie stehen in dieser Beziehung die Länder der Welt da? Nicht gut. Sie sind tief verschuldet. Und der Schuldenberg türmt sich rasch höher und höher.

Diese Schulden zerfallen in Auslandsschulden und Inlandsschulden.

Wie entstehen die Auslandsschulden? Ungefähr auf die gleiche Weise, wie ein Privatmann in Schulden geraten kann: indem mehr Geld ausgegeben als eingenommen wird.

Frankreich muß beispielsweise den größten Teil seines Erdöls einführen. Erdöl ist teuer. Dieses Land zahlt daher an die Erdöl liefernden Staaten sehr viel Geld. Außerdem importiert es noch viele andere Güter. In letzter Zeit hat Frankreich mehr Waren eingeführt als ausgeführt. Die Folge davon sind Fehlbeträge gewesen, Schulden bei anderen Ländern. Um sie zu bezahlen, muß Frankreich von anderen Staaten oder von Banken Geld borgen.

Ähnlich ergeht es vielen weiteren Ländern. Auch sie importieren mehr, als sie exportieren. Und einer der Gründe für die wachsenden Auslandsschulden ist — wie im Falle Frankreichs — die Öleinfuhr. Die Ölförderung im eigenen Land reicht nicht aus, oder im eigenen Land gibt es gar keine Ölvorkommen, und daher muß alles Öl importiert werden. Die Ölstaaten werden deshalb reich, während die meisten übrigen Staaten immer tiefer in Schulden geraten.

Natürlich tragen außer der Öleinfuhr noch andere Faktoren zum Anwachsen der Auslandsschulden bei. Ein Land führt ja auch Maschinen, Fertigwaren, Nahrungsmittel, Waffen und viele andere Güter ein. Und wenn es nicht entsprechend Waren exportiert, gerät es in Schulden.

Alarmierende Schulden

Gegen Ende des Jahres 1976 veröffentlichte die New York Times einen Artikel mit der Überschrift „Die riesige Auslandsschuldenlast“. In dem Artikel hieß es:

„Die größte Sorge, die man sich dieser Tage auf den Geldmärkten macht, betrifft das gewaltige Anwachsen der ausländischen Verbindlichkeiten, die die Staaten zum größten Teil gegen private Handelsbanken haben. Die Gefahr, daß ausländische Kreditnehmer ihren hohen Verbindlichkeiten wahrscheinlich nicht nachkommen können, läßt sich nicht verbergen.“

Die verschuldeten Staaten werden angeführt von Großbritannien. Die Auslandsschulden dieses Landes betragen rund 45 Milliarden Dollar — eine gewaltige Summe für ein Land mit so geringen Bodenschätzen. Die Auslandsschulden Brasiliens und Mexikos betragen je über 20 Milliarden Dollar. Finnland und Indonesien sind je mit fast 10 Milliarden Dollar verschuldet. Die Schulden der Sowjetunion und ihrer osteuropäischen Verbündeten betragen rund 40 Milliarden Dollar.

Die Auslandsschulden Frankreichs betragen etwa 10 Milliarden Dollar, und dieser Schuldenberg wächst ständig. Eine Schlagzeile in der Pariser Presse lautete: „Rotes Licht für die französische Wirtschaft“. In dem Artikel wurde auf die mehr als eine Million Arbeitslosen — das Dreifache der ersten Jahre dieses Jahrzehnts — hingewiesen, auf die zweistellige Inflationsrate und auf ein vor kurzem aufgetretenes Außenhandelsdefizit von etwa einer Milliarde Dollar binnen einem Monat — das Dreifache des Defizits vor einem Jahr.

Italien ist noch mehr verschuldet — mit etwa 20 Milliarden Dollar. Der in den Ruhestand getretene Präsident der Bank von Italien sagte: „In Italien sind die Defizite jetzt so groß, daß die Wirtschaft sie unmöglich auszugleichen vermag.“

Arme Völker in Nöten

Fast alle Entwicklungsländer kämpfen gegen eine riesige Schuldenlast, besonders die Länder, die Erdöl importieren müssen. Ihre Auslandsschulden betragen jetzt etwa 170 Milliarden Dollar, und der Schuldenberg türmt sich rasch höher. Die Schuldenlast ist doppelt so groß wie noch vor wenigen Jahren.

Wie die Zeitschrift Business Week schreibt, sind diese Länder so verschuldet, daß sie unter normalen Umständen nicht in der Lage sein werden, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Über ihre Notlage berichtet Baxter, eine Beratungsstelle für Wirtschaftsfragen: „Sie haben ihre Schuldendienstkapazität bereits stark strapaziert, aber sie werden dieses Jahr und in jedem nachfolgenden noch mehr Geld dafür benötigen. Woher soll das Geld kommen? Ihre Aufgabe erscheint hoffnungslos.“

Wie groß ihre Not ist, zeigt noch ein weiterer Kommentar von Baxter: „Das Geld, das sie jetzt borgen, wird nicht für unerläßliche, dringend notwendige Neuinvestitionen verbraucht, sondern um fällig werdende Verbindlichkeiten zu bezahlen. Die europäischen Bankleute treiben dieses Spiel und weiten das Kreditvolumen fortgesetzt aus. Aber eines Tages wird jemand steckenbleiben und nicht mehr weiterkönnen. Es ist nur eine Frage der Zeit.“

Die Währungen der Welt sind eng miteinander verflochten. Einige Wirtschaftsfachleute befürchten daher, daß das ganze Währungssystem zusammenbrechen könnte, wenn nur ein paar Länder bankrott gingen.

Keine Besserung abzusehen

Ende des Jahres 1976 sagte der abtretende amerikanische Finanzminister William E. Simon den mehr als hundert öleinführenden Ländern, daß sie 1977 ein weiteres riesiges Defizit haben würden. Er schätzte, daß es zusätzlich zu den bestehenden Defiziten weitere 50 Milliarden Dollar sein werden.

Simon sagte auch warnend, daß sich die Lage seit 1973, dem Jahr, in dem der Ölpreis stark angehoben wurde, verschlimmert habe. Damals hätten einige Länder über Überschüsse verfügt und wären daher imstande gewesen, den höheren Ölpreis zu bezahlen. Aber heute sei die Zahl solcher Länder gering.

Über die Weltwirtschaftslage schrieb die New York Times zusammenfassend: „In den Geschäfts- und Finanzzentren Europas verbreitet sich eine Atmosphäre der Niedergeschlagenheit wegen der trüben Aussichten, die für die Weltwirtschaft und die Möglichkeit bestehen, die wachsenden Probleme der Schuldenbewältigung, des geringen Wirtschaftswachstums und der zunehmenden Arbeitslosigkeit zu lösen. Da überall in der Presse so viel über die Schwierigkeiten Großbritanniens und Italiens geschrieben wurde, blieb die Tatsache unbeachtet, daß wenigstens ein Drittel der Industrienationen ebenfalls in großen Finanzschwierigkeiten sind. ... Doch die armen Nationen der sich entwickelnden Welt sind in einer noch schwierigeren Lage, sie mühen sich ab unter einem Berg von ... Schulden.“

Außer all diesen Auslandsschulden haben die Regierungen noch Inlandsschulden. Diese entstehen, wenn der Staat im Inland mehr ausgibt, als er einnimmt. Und häufig sind die Inlandsschulden größer als die Auslandsschulden.

Wenn man sieht, daß sich viele Nationen immer mehr mit Schulden belasten, entsteht die Frage: Wer wird ihnen aus dieser Situation heraushelfen? Ein Land, von dem das oft erwartet wird, sind die Vereinigten Staaten. Aber wie sieht die Finanzlage dieses Landes aus?

[Übersicht auf Seite 5]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Internationale Verschuldung

Auslandsschulden insgesamt (öffentlich und privat)

in Milliarden Dollar

45

40

35

30

25

20

15

10

5

JUGOSLAWIEN

SPANIEN

INDONESIEN

FINNLAND

FRANKREICH

ITALIEN

MEXIKO

BRASILIEN

OSTEUROPAa

ENGLAND

[Fußnote]

a Kommunistische Länder Osteuropas

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