Wahrheit in der Werbung — Wie reagierst du darauf?
„Vorsicht — diese Karte kann Ihre Finanzen schädigen.“ So lautete ein Teil des Werbespruchs für die sogenannte Barclaykarte, eine von einer großen Londoner Bank herausgegebene Kreditkarte. Warum warnte die Bank vor ihren eigenen Kreditkarten, durch die sie doch Geld verdient? „Das Problem besteht darin“, sagte ein Bankdirektor, „daß unkontrolliert Kredit gewährt wird und daher viele Karteninhaber in Schwierigkeiten kommen.“ Deshalb hat sich in Bankkreisen ein Gefühl des Unbehagens breitgemacht und bei den Karteninhabern das Gefühl, unter Streß zu sein, sowie ein Gefühl der Angst.
„Es war, als hätte man einen zusätzlichen Monatslohn“, sagte ein Ingenieur aus dem mittelenglischen Industrie- und Bergbaugebiet, weil die Bank erst nach etwa einem Monat die Begleichung der Rechnungen verlangte. Viele Karteninhaber verhielten sich ebenfalls so, als hätten sie ein dreizehntes Monatsgehalt, und gerieten dadurch in Geldschwierigkeiten. Ein anglikanischer Geistlicher, der die Kreditkarte auch gebrauchte, gestand: „Sie führte mich in eine schreckliche Versuchung, und ich erhielt Warnbriefe.“
Mit ihrem Werbeslogan haben die britischen Banken recht, wenn sie behaupten, ihre Kreditkarte solle verhindern, daß man auf die Erfüllung seiner Wünsche warten müsse. Wenn jemand nicht zwischen seinen Wünschen und seinen Bedürfnissen unterscheiden und nicht mehr warten kann, wirkt sich das nicht nur schädigend auf seine Finanzen aus, sondern auch auf seine körperliche und geistige Gesundheit.