Wirst du anwesend sein?
JEDES Jahr freuen sich Jehovas Zeugen in der ganzen Welt auf den Bezirkskongreß, der für sie der geistige Höhepunkt des Jahres ist. Warum? Nun, sie wissen, daß sie aus dem zeitgemäßen biblischen Rat, den sie dort erhalten, Nutzen ziehen werden. Sie schätzen auch die erbauenden Erfahrungen und die gute christliche Gemeinschaft, deren sie sich erfreuen werden. Bei einem Kongreß anwesend zu sein heißt, mit eigenen Augen zu beobachten, daß wahrer Glaube am Werk ist.
Glaube am Werk
Viele, die einen Kongreß besuchen, sind erst seit kurzer Zeit mit Jehovas Zeugen verbunden. Aber ihre Einstellung, ihre Äußerungen und ihre Handlungen zeigen, daß die biblische Wahrheit, die sie gerade kennenlernen, einen großen Einfluß auf ihr Leben ausübt.
Auf einem solchen Kongreß trafen sich zwei Männer — ein Israeli und ein Iraner, die beide erst angefangen hatten, die Bibel zu studieren — zum erstenmal in ihrem Leben. Der Iraner hielt den Israeli aufgrund seines Vollbartes und seiner dunklen Hautfarbe für einen Landsmann und sprach ihn in Persisch an. Der Israeli entschuldigte sich, weil er nicht Persisch sprach, und fragte: „War es für Sie schwer, Jesus Christus anzuerkennen?“ „Eigentlich nicht“, antwortete der Iraner. „Moslems erkennen Jesus als einen der Propheten an, und so war ich nicht voreingenommen.“ Die beiden wurden bald gute Freunde und stellten fest, daß sie sich durch ihren gemeinsamen Wunsch, Jehova zu dienen, miteinander und mit Jehovas Organisation verbunden fühlten.
Bei einem Kongreß im Orient war eine junge Frau aus einem kommunistischen Land zugegen, die auf die Einladung von Verwandten in ein Nachbarland gereist war. Ihre Verwandten, die Zeugen Jehovas sind, erzählten ihr, was sie aus der Bibel gelernt hatten. Da man sie aber von Kindheit an die Evolution gelehrt hatte, war ihr die Vorstellung von einem Schöpfer völlig fremd. Nachdem sie jedoch das Für und Wider gründlich geprüft hatte, war sie davon überzeugt, daß es tatsächlich einen Schöpfer gibt. Von da an studierte sie ernsthaft die Bibel. Schließlich wohnte sie dem Kongreß bei und ließ sich taufen — kurz bevor sie in ihr Heimatland zurückkehren mußte. Sie erkannte, daß sie nun ihre Lauterkeit unter sehr schweren Bedingungen bewahren mußte, und war dankbar, daß sie durch den Besuch des Kongresses gestärkt worden war.
Auf einem der Kongresse war die freudestrahlende Naomi anwesend, die vom Hals abwärts gelähmt ist. Der Direktor des Heims, in dem sie untergebracht ist, verbot ihr streng, sich in irgendeiner Weise mit der Bibel zu befassen, und gestattete nicht einmal ihren christlichen Freunden, sie zu besuchen. Aber Naomi ließ nicht zu, daß ihre Begeisterung dadurch gedämpft wurde. Sie bemühte sich weiterhin, mit anderen im Heim über die gute Botschaft zu sprechen, und führt sogar mit drei Personen regelmäßig ein Bibelstudium durch. Als die Zeit für den Kongreß gekommen war, bat sie mutig — und unter Tränen — um die Erlaubnis, ihn zu besuchen. Man kann sich vorstellen, wie sehr sie sich freute, als ihr schließlich die Bitte gewährt wurde. Sie war so glücklich, daß sie die Härten, die sie durchmachen mußte, vergaß.
Briefe der Wertschätzung
Bei den Zusammenkünften oder den Kongressen der Zeugen Jehovas gibt es keine Kollekte. Statt dessen werden für diejenigen, die freiwillig etwas geben möchten, Spendenkästen aufgestellt. Aber zusammen mit den Spenden werden manchmal Briefe der Wertschätzung in die Kästen eingeworfen. Hier ein Beispiel:
„Es tut mir leid, daß ich so viel Kleingeld eingeworfen habe, aber ich hatte keine Zeit, zur Bank zu gehen. Da in unserer Familie der Vater fehlt, ist es mir nicht immer möglich, etwas in den Spendenkasten zu stecken, und das macht mich traurig. Diese Münzen sind das Wechselgeld vom Einkaufen im Supermarkt, das ich in den vergangenen sechs Monaten gespart habe. Der Geldschein lag in einer Schublade, und ich kann mich nicht mehr erinnern, warum ich ihn beiseite gelegt habe. ... Wenn ich ihn behielte, würde ich ihn ausgeben, aber wenn ich ihn nicht habe, komme ich auch so aus. Bitte nehmt ihn als Ausdruck meiner Dankbarkeit an. Übrigens studiere ich derzeit die Bibel und möchte mich auf diesem Kongreß taufen lassen.“
Folgender Brief spricht von einem Beitrag anderer Art:
„Ich bin außer mir vor Freude und Dankbarkeit, und es ist schwer, diese Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Es ist schon lange mein Wunsch, den allgemeinen Pionierdienst [Vollzeitdienst] aufzunehmen — irgendwann einmal, wenn ich etwas besser darauf vorbereitet wäre. Doch nun habe ich mich entschlossen, so bald wie möglich meine Bewerbung einzusenden, und ich werde mich sehr anstrengen, damit ich recht bald die Erfordernisse erfülle. Wir leben in kritischen Zeiten, und ich danke Euch aufrichtig dafür, daß Ihr mir den Weg gezeigt habt, der zu so großem Glück führt.“
Beeindruckte Beobachter
Oft fühlen sich Leute, die keine Zeugen Jehovas sind, aus Neugier oder aus echtem Interesse zu den Kongressen hingezogen.
Ein Mann in Japan ging zu einem Kongreß, da er hoffte, etwas über die Bibel zu erfahren. Was er hörte, fesselte seine Aufmerksamkeit, und er blieb. Am dritten Tag sagte er: „Besonders beeindruckt mich, daß diese Religion Lauterkeit gegenüber e i n e m Gott lehrt und verlangt. Ich kann erkennen, wie anders die alten Religionen Japans oder die Kirchen der Christenheit sind, in denen Laschheit, Ichbezogenheit, Seichtheit und Oberflächlichkeit vorherrschen. Ich sehe auch, daß dies ein Weg ist, der das Leben lebenswert macht.“ Am letzten Kongreßtag wusch sich der Mann, ein Landstreicher, und kleidete sich ordentlich; er akzeptierte ein Bibelstudium.
In einer anderen Stadt in Japan wurde ein Ehepaar aus einem kommunistischen europäischen Land neugierig, als es Menschenmengen in eine Messehalle am Hafen strömen sah. Die beiden waren überrascht, zu erfahren, daß es sich um einen Kongreß der Zeugen Jehovas handelte. Wie sie erklärten, wußten sie zwar, daß es in ihrem Land viele eifrige Zeugen Jehovas gab, aber sie hätten nie gedacht, daß es auch im Fernen Osten so viele geben würde. Beeindruckt von dem, was sie sahen, hörten sie sich einige Programmpunkte an und gingen dann mit den neuen Freigaben wieder weg.
Wirst du dabeisein?
Ja, die jährlichen Bezirkskongresse der Zeugen Jehovas sind wirklich eine Quelle geistiger Erquickung und Ermunterung. Dieses Jahr stehen die Kongresse unter dem Motto „Göttlicher Frieden“. Du kannst sicher sein, daß alle Anstrengungen, die du unternimmst, um dabeizusein, reichlich belohnt werden. Wirst du anwesend sein? Der nächstgelegene Kongreßort und der Zeitpunkt sind bei Jehovas Zeugen am Wohnort zu erfragen.