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Erwachet! 1987
g87 22. 7. S. 5-6

Die Kehrseite der chemischen Errungenschaften

KURZ nach zwölf in einer kühlen Dezembernacht des Jahres 1984 kam es zu dem folgenschwersten Industrieunfall in der Geschichte des Menschen. Außerhalb Indiens kannte bis dahin kaum jemand die Stadt Bhopal, eine Industriestadt mit über 800 000 Einwohnern, die etwa in der Mitte des Landes liegt. Ihre schlafenden Bürger ahnten nichts von den todbringenden Vorgängen, die sich nur einen Steinwurf weit abspielten.

Auf dem Gelände des amerikanischen Unternehmens Union Carbide in Bhopal entwickelte sich in einem Tank ein Überdruck. In dem Tank lagerten 45 Tonnen Methylisocyanat (MIC), ein tödliches Gift, das bei der Herstellung von Pflanzenschutzmitteln anfällt. Plötzlich entwich aus einem defekten Ventil eine Giftgaswolke und brachte über die schlummernde Stadt einen qualvollen Tod. In kurzer Zeit erstickten 2 500 Männer, Frauen und Kinder. Über hunderttausend Menschen erlitten Verletzungen.

Die Umgegend war übersät mit Tausenden von Tierkadavern — Wasserbüffel, Rinder und Hunde —, die die Straßen der Stadt blockierten. Bhopal verwandelte sich in ein riesiges Behelfskrematorium, in dem rund um die Uhr gearbeitet wurde. An siebzig Kremationsstätten verbrannte man die Leichen, jeweils 25 auf einmal. Andere Tote wurden zu Dutzenden in eilig ausgehobenen Massengräbern beerdigt.

Später kam es auch in Europa zu einer Chemiekatastrophe, dem „Bhopal auf dem Rhein“. Oberhalb von Basel (Schweiz) flossen aus einer Chemiefabrik 40 Tonnen Gift in den Rhein. Hunderttausende von Fischen, darunter viele Aale, gingen zugrunde, als das Gift „flußabwärts entlang der deutsch-französischen Grenze und anschließend durch das Rheinland und die Niederlande in die Nordsee floß“. Eine Zeitung bemerkte in ihrem Leitartikel: „Bislang galt die Schweiz als sauber, ihre Industrie als sicher, auch die chemische. Das ist jetzt vorbei.“

Die Bürger Bhopals sowie die Anwohner des Rheins haben die Kehrseite des Zeitalters der Technik zu spüren bekommen, einer Technik, die sich rühmt, über 66 000 chemische Substanzen entwickelt zu haben. Viele dieser Stoffe sollen im Dienste der Menschheit stehen, doch ironischerweise sind sie nicht selten hochgiftig und können sich auf den Menschen, ja auf die gesamte belebte Welt verheerend auswirken. Ein Experte stufte diese Chemikalien als „Biozide“ ein.

Viele chemische Substanzen haben lange, schwer auszusprechende Bezeichnungen, deshalb kürzt man sie der Einfachheit halber mit PCB, DDT, PCDD, PCDF, TCDD usw. ab. Diese mörderische Buchstabensuppe ist eine tödliche Gefahr sowohl für den Menschen als auch für die Ressourcen der Erde — die Lebensgrundlage, von der der Mensch abhängig ist. Aber jedes Jahr „gelangen tausend- und aber tausendmal Giftstoffe in die Umwelt“, klagte ein Sprecher der amerikanischen Umweltschutzbehörde. Solche Vorkommnisse gefährden die Qualität der Luft, des Oberflächenwassers und der unterirdischen Trinkwasservorräte, und der Boden wird auf Jahrzehnte vergiftet.

Allein in den Vereinigten Staaten gelangen jährlich 5,7 Billionen Liter gefährliche Chemikalien in das Grundwasser. Das schätzt die amerikanische Umweltschutzbehörde. Wem bekannt ist, daß nur 1 Liter Lösungsmittel 20 Millionen Liter Wasser so stark verunreinigt, daß die Grenzwerte überschritten werden, dem wird schwindlig, wenn er sich ausmalt, welch katastrophale Schäden Billionen von Litern giftige Chemikalien anrichten.

Durch die achtlose Beseitigung von Giftmüll und giftigen Chemikalien werden Flüsse und Bäche verschmutzt. Fische sterben. Die Wasserläufe befördern die gefährliche Fracht in die Meere, so daß dort, wo es früher von Leben wimmelte, so der Ozeanologe Jacques Cousteau, kein Fisch mehr zu finden ist.

Die Verschmutzung bedroht auch die Vögel und andere Landtiere. Selbst vor Tierschutzgebieten macht sie nicht halt. „Zehn staatliche Tierschutzgebiete sind durch Giftstoffe verunreinigt worden, und weitere 74 sind wahrscheinlich gefährdet. ... Abwässer landwirtschaftlichen Ursprungs, die Selen und andere Stoffe enthalten, haben in dem Schutzgebiet den Tod zahlreicher Schwimmvögel verursacht“, meldete die New York Times am 4. Februar 1986.

Weltexperten zeichnen von der Zukunft kein verheißungsvolles Bild. Der rapide Rückgang der Naturschätze der Erde betrifft nicht nur den Verlust an Humusboden und die Verschmutzung von Luft und Wasser. Wie steht es um die ausgedehnten tropischen Regenwälder, die schon Tausende von Jahren alt sind? Drohen auch sie wie die anderen Naturschätze vor unseren Augen dahinzuschwinden? Unser Leben hängt von diesen üppig wuchernden Schöpfungswerken Jehovas ab, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Der folgende Artikel wird dies zeigen.

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