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Erwachet! 1990
g90 22. 3. S. 15-18

Asthma — Was ist darunter zu verstehen?

ASTHMA ist ein Leiden, das in der ganzen Welt vorkommt. In Neuseeland ist schätzungsweise jeder zehnte davon betroffen. Jung und Alt, Städter und Landbewohner, Handwerker und Büroangestellte leiden daran.

Doch besonders Nichtbetroffene wissen häufig nicht, was es mit Asthma auf sich hat. Sogar Asthmatiker sind sich oft nicht darüber im klaren, was mit ihnen los ist. Das kann zu Angst führen, wodurch das Leiden noch verschlimmert wird. Vielleicht tragen die folgenden, auf Erfahrungen und Forschungsarbeiten in Neuseeland gestützten Ausführungen dazu bei, dem Mangel an Verständnis ein wenig abzuhelfen.

Was ist Asthma?

Bei einem Asthmaanfall verspürt der Betroffene ein Gefühl der Enge in der Brust. Keuchend und hustend ringt er nach Atem. Ein erschreckendes Erlebnis! Der Anfall kann leicht oder schwer sein. Die Symptome wie auch die Häufigkeit der Anfälle sind oft unterschiedlich. Einige haben die Symptome ständig, allerdings nicht immer gleich stark.

Wodurch werden diese unangenehmen Symptome verursacht? Bekanntlich wird der Lunge durch die Bronchien Luft zugeführt. Bei vielen Asthmatikern bewirken allergische Reaktionen eine Überempfindlichkeit der Bronchien. Die Muskeln der Bronchienwand ziehen sich zusammen, die Schleimhaut, mit der die Bronchien ausgekleidet sind, schwillt an, und die Drüsen der Bronchienwand produzieren vermehrt Schleim. Die Folge? Die Bronchien verengen sich. Kein Wunder, daß der Betroffene Atemnot bekommt!

Wodurch wird Asthma verursacht?

Wodurch wird ein Asthmaanfall ausgelöst? Vielleicht durch eine Infektion, durch Aufregung oder durch eine starke allergische Reaktion. Doch wenn die Krankheit erst einmal entstanden ist, mag es verschiedene Antigene geben, d. h. bestimmte Substanzen, auf die die Bronchien überempfindlich reagieren. Sind die Bronchien gegen solche Substanzen empfindlich, können auch andere Faktoren, zum Beispiel Schwankungen der Temperatur oder der Luftfeuchtigkeit oder körperliche Anstrengungen, einen Anfall bewirken.

Ärzte sind oft imstande, einige der auslösenden Antigene festzustellen, aber meist finden sie nicht alle heraus. Und selbst wenn sie festgestellt worden sind, kann man sie nicht immer meiden. Es erfordert Zeit, die Ursachen des Asthmas gründlich zu untersuchen und die beste Behandlungsmethode zu ermitteln. Das kann dem Patienten und dem Arzt viel Geduld abverlangen. Doch die aufgewandte Zeit wird wahrscheinlich dazu beitragen, die Symptome besser in den Griff zu bekommen.

Wie man Anfälle verhüten kann

Vieles reizt die Lunge und kann einen Asthmaanfall hervorrufen. Folgendes sollte man meiden.

Tabakrauch: Tabakgenuß und raucherfüllte Räume sind zu meiden. Ärzte verlieren rasch das Mitgefühl für einen Asthmatiker, der das Rauchen nicht aufgibt. Und Bekannte des Asthmaleidenden sollten nicht in seiner Gegenwart rauchen. Wenn er auch nicht sofort einen Anfall bekommt, fühlt er sich wegen der Nachwirkungen des Rauchs womöglich später elend.

Staub: Staubige, geschlossene Räume sowie Tätigkeiten, bei denen Staub aufgewirbelt wird, sind möglichst zu meiden. Ist man an seinem Arbeitsplatz vielem Staub ausgesetzt, sollte man sich ernsthaft mit dem Gedanken tragen, die Arbeit zu wechseln. Bei manchen Asthmatikern treten die Symptome nur nachts oder nur im Schlafzimmer auf. Könnte es an Hausstaub oder an winzigen Milben liegen? Oft ist das der Fall; daher sollte das Schlafzimmer eines Asthmatikers so staubfrei wie möglich sein. Es folgen einige speziell für Asthmatiker geltende Anregungen.

Das Schlafzimmer sollte täglich gereinigt werden.

Jede Woche ist die Matratze abzusaugen, das Bettgestell abzuwischen, die Bettwäsche zu wechseln und der Boden gründlich zu reinigen. Hartholzböden eignen sich besser als Teppichböden, und Jalousien sind Vorhängen vorzuziehen.

Möbel, die obere Türkante, Fensterrahmen und Fensterbretter staubt man am besten feucht oder mit Politur ab.

Mindestens drei bis vier Stunden vor dem Zubettgehen sollte der Raum gründlich gelüftet werden.

Matratze und Bettzeug dürfen nicht aus allergieverursachenden Materialien bestehen und sollten möglichst regelmäßig bei sonnigem Wetter gelüftet werden.a

Noch etwas. Tiere gehören nicht ins Schlafzimmer. Und wenn der Verdacht besteht, daß man gegen sein Tier allergisch ist, sollte man ihm ein anderes Zuhause suchen oder es zumindest nicht in die Wohnräume lassen.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Ein plötzlicher Temperaturwechsel und extreme Hitze oder Kälte können einen Anfall hervorrufen. Ideal ist milde und leicht feuchte Luft. Asthmatiker sollten bei nebligem oder eiskaltem Wetter so wenig wie möglich nach draußen gehen. Sehr warme, trockene Zentralheizungsluft ist ungünstig. Falls nächtliche Temperaturveränderungen Anfälle auslösen, könnte man in den Wintermonaten ein Heizgerät mit Thermostat im Raum aufstellen. Wenn es an der Luftfeuchtigkeit liegt, ist vielleicht ein Luftbefeuchter eine Hilfe.

Streß und Erschöpfung: Beides kann zu einem Anfall führen. Natürlich hat man auf Streß nicht immer Einfluß. Aber viele Asthmatiker haben festgestellt, daß ihnen biblische Grundsätze auf diesem Gebiet helfen können. Die Bibel sagt: „Ein gelassenes Herz bedeutet Leben für den Leib“ (Sprüche 14:30, Einheitsübersetzung). Vernünftige Asthmaleidende versuchen außerdem, sich ihrer Grenzen bewußt zu sein, und vermeiden Erschöpfung, da diese ebenfalls einen Anfall auslösen kann.

Nahrung: Nahrungsmittelallergien können besonders bei Kindern oder bei Erwachsenen, deren Asthma in der Kindheit begann, die Ursache von Asthmaanfällen sein. Selbst ganz gewöhnliche Nahrungsmittel wie Milch, Eier und Getreide kommen in Frage. Doch mitunter erfordert es viel Sucharbeit, die Ursache herauszufinden, vor allem wenn es sich um etwas handelt, was häufig verwendet wird, wie z. B. Zucker. Man kann natürlich auch gegen mehrere Nahrungsmittel allergisch sein. Erwachsene Asthmatiker tun gut daran, alkoholische Getränke, vor allem Bier und Wein, als mögliche verschlimmernde Faktoren in Erwägung zu ziehen.

Bewegung: Zuweilen wird ein Anfall durch Überanstrengung ausgelöst, gewöhnlich nach körperlicher Betätigung. Wenn das bei einem Asthmatiker der Fall ist, sollte er Sportarten wie Squash meiden, bei denen plötzlich viel Energie benötigt wird, und es lieber mit langsameren Sportarten wie Schwimmen und Radfahren versuchen. Vor irgendwelchen anstrengenden sportlichen Betätigungen hilft womöglich ein Bronchodilatatorspray (ein Mittel gegen die Verengung der Bronchien). Ein Krankengymnast kann vielleicht ein Programm zur Steigerung der Ausdauer aufstellen. Dadurch ist der Betroffene imstande, an mehr Betätigungen teilzunehmen, ohne kurzatmig zu werden.

Infektionen: Oft wird durch eine geringfügige Infektion, zum Beispiel eine Erkältung oder eine Grippe, ein Anfall ausgelöst, oder die Symptome verschlimmern sich. Die übliche Medizin für Asthma ist nicht immer wirksam, wenn eine Infektion vorliegt.

Mit Pollen leben: Während für die meisten, die an Erkrankungen der Atemwege leiden, die Wintermonate besonders schwer sind, haben viele andere jahreszeitlich bedingtes Asthma. Mikroskopisch kleine Pollenteilchen, die in der Sommerluft schweben, können Asthmatikern unsägliche Leiden bringen. Pollen sind unmöglich auszumerzen. Es gibt jedoch einige vernünftige Hinweise, die helfen können. Man sollte frisch gemähte Wiesen meiden, sich während der Zeit des Pollenflugs nicht im Freien aufhalten und, sofern möglich, eine wirkungsvolle Klimaanlage benutzen.

Mit Schimmelpilzen leben: In unserer Umgebung befinden sich Tausende von Schimmelpilzen. Schimmelpilze und Sporen (Fortpflanzungszellen) wachsen auf Obst und Gemüse oder auf tierischen Stoffen. Sie kommen auch in großer Zahl an Weizen, Hafer, Mais, Gräsern und Blättern vor. Zwar hat sich gezeigt, daß nur eine geringe Zahl von ihnen Asthmatikern Probleme bereiten, doch eine in Neuseeland durchgeführte Studie läßt darauf schließen, daß Sporen ein bedeutender Allergiefaktor sind. Es ist zwar unmöglich, den in der Luft befindlichen Sporen aus dem Weg zu gehen, aber die folgenden Anregungen werden vielleicht helfen:

Feuchte, moderige Räume sind zu meiden.

Man sollte weder Blätter noch Heu zusammenrechen oder verbrennen.

Irgendwelche angeschimmelten Gegenstände müssen desinfiziert oder beseitigt werden.

Man sollte in der Wohnung keine Pflanzen haben und im Garten keinen Komposthaufen anlegen.

Moderige Stellen in der Wohnung müssen beseitigt werden.

Asthmatische Kinder

Ein asthmatisches Kind braucht die Unterstützung der Eltern. Eltern und Lehrer müssen sein Problem verstehen und ihm helfen, damit zu leben. Das Kind darf nicht gedrängt werden, mehr zu tun, als es bewältigen kann, aber das Asthma sollte das Kind auch nicht von etwas abhalten, was ihm nützen würde.

Es sollte vorzugsweise keinen Wettkampfsport treiben, obgleich viele asthmatische Kinder, solange sie frei von Symptomen sind, an den meisten Spielen teilnehmen können. Doch ein Kind mit chronischem Asthma kann sich wahrscheinlich nur begrenzt sportlich betätigen, und Erwachsene sollten darauf achten, es nicht zu drängen. Die vernünftige Verwendung von Medikamenten kann ihm helfen, regelmäßig am Sportunterricht teilzunehmen, und der Lehrer sollte wissen, wann und wie ein Bronchodilatatorspray einzusetzen ist.

Manche Kinder leiden so stark an Asthma, daß sie ständig Atemprobleme haben und häufig keuchen. Sie sind oft ängstlich und angespannt, und ihre Eltern und Lehrer machen sich große Sorgen um sie. Sie fehlen häufig in der Schule und können vielleicht keine Spiele mitmachen.

Die Eltern eines solchen Kindes sind womöglich überfürsorglich. Wenn das Kind in einem Zuhause aufwächst, wo ständig Spannungen herrschen und gestritten wird, hat es sicher nicht die Unterstützung, die Liebe, das Verständnis und die Ermunterung, die es so dringend braucht. Eltern, die in bezug auf Asthma vernünftig und optimistisch eingestellt sind, können dem Kind die Angst teilweise nehmen und die Schwere der Krankheit lindern.

Wenn jemand einen Anfall bekommt

Man sollte ihn an einen ruhigen Ort bringen und ihn besänftigen. Zu stehen oder vorgebeugt zu sitzen ist häufig die angenehmste Haltung während eines Anfalls. Der Asthmatiker sollte seinen Bronchodilatator sofort gebrauchen. Ein Inhalierungsmittel wirkt oft schneller und ist daher wirkungsvoller als orale Medizin. Handelt es sich um einen schlimmen Anfall — vor allem wenn der Betroffene nicht mehr richtig sprechen kann —, dann sollte der Patient so schnell wie möglich zu einem Arzt gebracht werden. Übrigens verliert er durch das Schnappen nach Luft viel Feuchtigkeit. Deshalb sollte man ihm viel zu trinken geben.

Die Behandlung des Asthmatikers

Krankengymnastik ist für einen Asthmatiker eine große Hilfe. Dadurch lernt er, wie man richtig atmet (mit dem Zwerchfell) und was man gegen Kurzatmigkeit tun kann. Der Therapeut kann dem Patienten auch beibringen, sich richtig zu entspannen, auf eine gute Körperhaltung zu achten und Übungen durchzuführen, die helfen, das Asthma in Grenzen zu halten. Die Behandlungen sind unterschiedlich. Ein Arzt kann am ehesten entscheiden, was für den jeweiligen Patienten am besten ist.

Zu der Behandlung gehören Medikamente wie zum Beispiel DNCG (Dinatrium cromoglicicum), Steroide und verschiedene Arten von Bronchodilatatoren. Natürlich können die Medikamente Nebenwirkungen haben. Der Arzt empfiehlt dann vielleicht eine andere Behandlung.

Asthma ist komplex. Verwandte und Freunde müssen das verstehen, wenn sie helfen möchten. Man sollte zu einem Asthmatiker nicht sagen: „Denk einfach nicht daran.“ Oder: „Du siehst aber ganz gut aus.“ Asthmaleidende, die ihre Krankheit verstehen lernen, können sich mit dem Bewußtsein trösten, daß sie, noch bevor die Menschheit in Gottes neuer Welt von allen Leiden geheilt wird, besser auf Asthmaanfälle vorbereitet sein können, daß sie besser ausgerüstet sein können, Dinge zu meiden, die einen Anfall auslösen, und daher wesentlich weniger Streß, Ängstlichkeit und Unbehagen verspüren (Jesaja 33:22, 24). (Von einem Asthmatiker eingesandt.)

[Fußnote]

a Mitunter geht es dem Asthmatiker zu schlecht, um diese Arbeiten auszuführen. Hilfreiche Anregungen sind in dem Artikel zu finden „Eine saubere Wohnung trotz schlechter Gesundheit“ in der Erwachet!-Ausgabe vom 22. Mai 1982.

[Bild/Diagramm auf Seite 17]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

NORMAL

Entspannter Muskel

Schleimhaut

Freier Atemweg

ASTHMAANFALL

Zusammengezogener Muskel

Entzündete Schleimhaut

Behinderter Atemweg

Schleim

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