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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
w54 1. 10. S. 588-592

Letzter Halt — Britisch-Guayana

GANZ ähnlich wie Surinam ist auch Britisch-Guayana ziemlich spärlich bevölkert, und seine Bewohner sind ein Mischvolk von Leuten aus Ost und West. Hier sieht man die Eingeborenen des Landes, die sogenannten Amer-Inder. Dann gibt es Ost-Inder (oder Britisch-Inder), Syrer, Europäer, Chinesen und Kreolen, die alle in einem Lande von Plantagen, Zuckerfabriken und Bergwerken zusammen wohnen. Surinam und auch Britisch-Guayana produzieren Bauxit, das zur Herstellung von Aluminium gebraucht wird. Andere Bodenschätze sind vorhanden, sind aber noch nicht in großem Ausmaße ausgebeutet worden.

Gerade vor einigen Monaten las man den Namen dieser dichtbewaldeten Kolonie Englands in den Schlagzeilen der Zeitungen rund um die Welt. Kriegsschiffe und Truppen wurden eilends hingesandt, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. Dies geschah, weil eine unlängst gewählte Regierung aufgelöst worden war und man einen allfälligen kommunistischen Aufstand befürchtete. Die polemischen Fragen, die diese Krise und die Aufhebung der Verfassung heraufbeschworen, sind immer noch heiß umstritten, und dies führt dazu, daß der Bevölkerung im öffentlichen Leben verschiedene Einschränkungen auferlegt werden. Ob wohl, angesichts dieser ganzen Sachlage, der geplante Neue-Welt-Gesellschaft-Kongreß stattfinden kann?

Seit Juni letzten Jahres hatten sich die Brüder auf den Besuch des Präsidenten der Gesellschaft und seines Sekretärs gefreut. In der Tat, sie hatten seit seinem früheren Besuch im Jahre 1949 danach ausgeschaut. Oft hörte man beim Wirken von Haus zu Haus die Frage: „Wann wird Herr Knorr wieder hier sein?“ Nun, da diese Frage beantwortet werden konnte, wurde die Sache des Bekanntmachens sehr wichtig, denn die meisten Leute interessieren sich hier für religiöse Fragen. Obwohl zu den dortigen religiösen Ansichten auch jene des Islams, der Hindus, der Katholiken und Protestanten zählen, wobei die Erstgenannten ungehemmt die Heuchelei der Christenheit kritisieren, gibt es doch Tausende aufgeschlossener Leute von allen Religionen, die jene respektieren, welche wirklich der wahren Bibellehre folgen. Ungeachtet, von welcher Religion sie sein mögen, nehmen die meisten Leute bereitwillig Schriften entgegen, wenn sie sich diese leisten können; und was den Wachtturm und Erwachet! betrifft, hört man viele Worte der Wertschätzung über diese Zeitschriften. Im Dienst von Haus zu Haus kann man wegen der guten Gelegenheiten, über die biblische Wahrheit zu sprechen, einen ganzen Morgen mit nur 8 bis 10 Besuchen verbringen. Für Pioniere entsteht eher das Problem, wie sie Studien ausscheiden sollen, als wie sie solche in Gang bringen können. Besonders beim Zeugnisgeben im Landgebiet mag es sein, daß man im Hause eines Hindus oder eines Moslems bewirtet und daß die Botschaft dort gut aufgenommen wird. In der Tat, die Bewohner Guayanas aus allen Ständen sind sehr gastfrei, besonders gegen Fremde. Stets haben sie kühle Getränke zur Hand und heißen auch uneingeladene Besucher willkommen. Jemanden an der Türschwelle sprechen zu lassen, wird als der Gipfel der Unhöflichkeit betrachtet. Allerdings ist es auch höchst unangenehm, in der sengenden Sonne zu stehen und zu sprechen. Daß einem jemand sagt: „Das interessiert mich nicht“, oder einen sonst energisch zurückweist, geschieht beim Zeugnisgeben von Haus zu Haus äußerst selten. Eher hört man etwa Worte, wie sie zu einem Bruder von einem Neuinteressierten nach dem Kongreß gesprochen wurden: „Wie ich verstehe, heißt man Sie in Ihrer Organisation Bruder H——. Darf ich Sie also auch Bruder H—— nennen?“

Da ihr nun über dieses Land mit seiner halben Million Einwohner etwas unterrichtet seid, werdet ihr verstehen, warum keine Anstrengung gespart wurde, alle Interessierten zu dem Neue-Welt-Gesellschaft-Kongreß, der vom 21. bis 24. Januar stattfinden sollte, einzuladen. Die Mitarbeit von seiten des Publikums bot keine Schwierigkeiten, obwohl die gegenwärtigen Einschränkungen und auch der schwere Regenfall eine öffentliche Veranstaltung im Freien verhinderten. Indes wurde in Georgetown das neueste Theater, The Globe, mit Sitzgelegenheit für 1400 Personen von seinem Besitzer, einem Moslem, für Bruder Knorrs öffentlichen Vortrag „Nach Harmagedon — Gottes neue Welt“ gratis angeboten. Auf jeden Fall konnten darin mehr Leute Platz finden als beim früheren Vortrag erschienen waren, den der Präsident im Jahre 1949 gehalten hatte. Andere Darbietungen fanden in der Stadthalle statt, die seit dem Jahre 1911 für Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas gebraucht worden ist.

Nicht nur die Brüder, sondern auch andere Menschen guten Willens machten beträchtliche Anstrengungen, dem Kongreß beizuwohnen. Einige trafen Anstalten, ihre Kokosnuß- oder Bananenfarmen während ihrer Abwesenheit anderen zur Besorgung zu überlassen. Sie paddelten meilenweit in kleinen Kanus den Fluß hinunter, der einzigen Straße jenes Gebietes entgegen. Dann führte sie ein Autobus an den nächsten Fluß, wo ein Dampfer sie über die mit Inseln besäte Flußmündung 30 km weit nach der Grafschaft Demarara hinüberführte. Eine Fahrt mit dem Zuge brachte sie an einen anderen Fluß und zu einem weiteren Schiff, bevor Georgetown, die Kongreßstadt, erreicht war. Jene, die drei Jahre lang nicht in der Hauptstadt gewesen waren, sahen viele neue und moderne Laden- und Bürobauten aus Beton, wiewohl die meisten Häuser des Geschäftsviertels immer noch aus Holz sind. Die frische Brise vom Meere her fächelt der Stadt fast das ganze Jahr Kühlung zu und macht so ihre tropische Hitze erträglicher.

Viel Bekanntmachungsdienst ist im voraus nötig, damit Leute der alten Welt innehalten, hinschauen und auf die Stimme der neuen Welt hören. Daß das alte System schon bald durch ein neues System der Dinge ersetzt wird, ist eine lebenswichtige Botschaft, und sie auszurichten erfordert eine gründliche Organisation. Mehr als einen Monat im voraus wurden 2000 Anzeigen in der ganzen Stadt angeschlagen mit der Frage, über die sich die Leute den Kopf zerbrachen: „Nach Harmagedon — Was?“ Das ließ die Leute hin- und herraten, und alle möglichen Antworten wurden gegeben. Ladeninhaber, die solche Plakate aufgemacht hatten, wurden von Kunden um die Antwort gebeten. Sie ihrerseits fragten den nächsten Verkündiger, der vorbeikam, erhielten aber nur zur Antwort: „Warten Sie eine weitere Ankündigung ab.“ Während bei all dem Raten das Angezeigte zum Sprichwort wurde und man sich sogar über die Straße hinüber Schlagworte zurief, war ein Grüppchen Brüder emsig dabei, ein schönes, zweifarbiges Plakat anzufertigen, das die Antwort geben sollte. Es war eine Nachahmung dessen, was in New York verwendet worden war, und wurde hergestellt, indem man zwei Schablonen schnitt und Farbe darüber spritzte. Tausend Stück davon wurden in der Stadt und auf dem Lande aufgemacht; dies führte zu einer neuen Frage: „Was ist die neue Welt?“

Zwei Wochen vor Beginn der Veranstaltung wurden Sonderversammlungen einberufen, damit man an weitere Einzelheiten der Bekanntmachung schreiten könne. Eine Kopie von dem im Yankee-Stadion verwendeten Abzeichen wurde hergestellt, und zwei Wochen lang vor dem Kongreß trugen die Verkündiger solche Abzeichen, wenn sie ihren Geschäften nachgingen und auch bei ihrer täglichen Arbeit. Dies gab Anlaß zu vielen Diskussionen über die Neue-Welt-Gesellschaft, und wie einige sagten: „Nach Harmagedon — Was für Dinge man doch von Jehovas Zeugen lernt! Ich möchte auch einer von ihnen sein.“ Verkäufer stellten Fragen, und in weltlichen und kirchlich verwalteten Schulen, wo Zeugen Jehovas als Lehrer dienen, sind es die Schüler gewesen, die Fragen stellten. Alle haben dort ein Fahrrad. So wurde denn statt eines Autoplakats an den Lenkstangen der Fahrräder ein hübsches Aluminiumschild befestigt, und wo irgend die Fahrräder hinfuhren, gingen auch die Schilder mit! Ja, sogar Außenstehende kamen und verlangten solche auch für ihre Fahrräder.

Aber die originellste Idee war der große niedrige Wagen, der von einem geduldigen Esel langsam durch die Stadt gezogen wurde. Er trug zwei Schilder in der Größe von 3,60 mal 1,50 m und in der Mitte einen 2,40 m hohen Turm, und der ganze Wagen war so aufgemacht, daß er den Wachtturm darstellte. Nachts, wenn das Licht auf die blauumränderten, weißen Lettern schien, die sich vom roten Hintergrunde abhoben, blieb jung und alt stehen, und alles lief an die Fenster. Einige beschrieben ihn als die Arche Noah und gaben ihm noch verschiedene andere Bezeichnungen, aber alles zusammen führte dazu, daß ein neidischer Prediger sagte: „Schade, daß wir nicht mehr von solchen Dingen sehen.“ Und ein anderer bemerkte: „Ihr habt ja eine Menge zur Bekanntmachung getan.“ Täglich wurden Fahrradparaden durchgeführt, indem ein Umzug von Radlern, die vorn und hinten Plakate trugen, die Stadt durchzog, während Zeugen Jehovas zu Fuß auf dem Bürgersteig mit Plakaten Dienst taten. Voraussagen, daß das Globe-Theater nicht groß genug sei für ein solches Ereignis, wurden immer zahlreicher. Der Tag dämmerte hell herauf, doch mit der Aussicht auf Regenschauer, und wirklich, am Mittag waren die Straßen naß. Als die Zeit für den um 17.30 Uhr stattfindenden Vortrag näher rückte, kamen auch schwarze Wolken und dazu Scharen Volkes. Das Schallplattenprogramm hatte kaum begonnen, so waren schon alle Plätze besetzt. Es wurde zuerst die Bitte erlassen, daß Kinder zusammenrutschen möchten, später wurden die Herren gebeten, ihre Plätze den Damen abzutreten. Bald waren alle vorhandenen Stehplätze besetzt, und es wurde draußen ein Lautsprecher angebracht im Interesse jener, die nicht hereinkommen konnten. Vom Balkon aus bot das Podium ein farbenprächtiges Bild. In großen, weißen Lettern las man die Aufschrift „Jehovas Zeugen“ quer über der Bühne vor einem Hintergrund üppig grüner tropischer Pflanzen, und hinter dem Lautsprecher leuchtete die weiße Theaterleinwand. Die Ansprache hatte eben erst begonnen, als der Regen, der lange bedrohlich in Aussicht gestanden hatte, in all seiner Wucht hereinbrach und veranlaßte, daß die Menge draußen eilends zerstob. Indes ergab eine vorsichtige Zählung, daß drinnen mindestens 2122 Personen zugegen waren. Seit dem Vortrag ist öfters die Bitte um dessen Wiederholung vernommen worden, wie z. B.: „Wann wird Herr Knorr wiederkommen?“ „Bei keiner religiösen Veranstaltung in einem Saal waren je so viele Leute anwesend!“ usw. Einige fragen: „Wie kann ich ein Zeuge Jehovas werden?“

Was aber ist von den anderen Darbietungen in der Stadthalle zu sagen? Am ersten Abend waren 445 Personen anwesend, aber zu Bruder Knorrs Schlußworten drängten sich 615 in den Saal, auf den Balkon und sogar aufs Podium selbst. Das Programm folgte im allgemeinen jenem vom Yankee-Stadion, und es gab Demonstrationen, die den lokalen Problemen angepaßt waren. Bemerkenswert war die Vorführung (Demonstration) in Kreolisch, weil sie die Notwendigkeit darstellte, diese Sprache zu sprechen, wo die Umstände es erfordern. In früheren Jahren nahmen nur sehr wenige Ostinder die Wahrheit an, aber bei dieser Zusammenkunft fiel die große Zahl gutaussehender junger Männer und Frauen von dieser Rasse geradezu auf. Einige von diesen kommen direkt von der Hindureligion her und sind nicht nur sehr eifrige und begeisterte Prediger Jehovas, sondern offenbaren auch eine sehr loyale und liebenswürdige Haltung ihren Brüdern gegenüber.

Die von den Brüdern Knorr und Henschel gehaltenen Ansprachen wurden sehr geschätzt und sind auf Schallplatten aufgenommen worden, damit sie anderswo wiedergegeben werden können. Abends, nach Schluß der Darbietungen, wollte jeweils niemand heimgehen; man hielt sich noch etwas in der Cafeteria auf, um Erfrischungen einzunehmen und sich des beliebten Zeitvertreibs der Bewohner Guayanas zu erfreuen — des Redens! Gewißlich ging die Ansprache zu Herzen! Öfters fielen Bemerkungen wie: „Bruder Knorr hat wirklich zu mir gesprochen; er schaute mich direkt an.“ „Wie hat er denn gewußt, daß wir diesen Rat benötigten?“ Weitere junge Verkündiger wurden ermuntert, Pioniere zu werden und sich an Orte zu begeben, wo nur wenig Zeugnis gegeben worden ist.

Der letzte Programmpunkt hieß „Schlußworte des Präsidenten“, und da gab es einige Überraschungen. Bis jetzt hatte es nur einen Kreis gegeben, aber während der letzten vier Jahre hatte sich die Zahl der Verkündiger ungefähr verdoppelt, und wegen der Ausdehnung des Werkes durch Pioniere und die anderen Verkündiger gibt es nun Verkündigergruppen, die über alle drei Grafschaften verstreut wohnen und der regelmäßigen Aufmerksamkeit durch den Kreisdiener bedürfen. So sind nun drei Kreise organisiert, und sie werden von zwei Kreisdienern mindestens dreimal im Jahre bedient werden. Brüder vom Orte werden jetzt den Platz der Missionare als Diener in den Versammlungen einnehmen. Diese und weitere Anregungen wurden begeistert aufgenommen, und während sich die Brüder auf ihre Heimreise rüsteten, fühlten sie wirklich, daß eine neue Ära der Ausdehnung vor ihnen lag.

Vor Schluß wurde angekündet, daß ein viertägiger gründlicher Schulungskurs für alle Pioniere, die ihm beizuwohnen wünschten, nach dem Kongreß stattfinden werde. Fast all die 45 Pioniere wohnten ihm bei und erlebten sozusagen ein Klein-Gilead durch einen Kurs im ‚Missionardienst und in Bibelwahrheiten‘. Felddienstszenen wurden improvisiert, und es wurden Ratschläge erteilt über Anwendung von Feingefühl, Beweisführung und Widerlegung. Lehrpunkte wurden im Lichte unserer neuen Schriften erläutert und auch Organisationsprobleme behandelt. Jeden Nachmittag wurden Ratschläge erteilt für den tatsächlichen Felddienst, und abends gab es schriftliche Proben als Heimaufgabe. Die Pioniere schätzten dies sehr und kehrten mit dem Entschluß in ihre Gebiete zurück, noch ‚mehr Frucht zu tragen‘.

Obwohl die Brüder Knorr und Henschel den größten Teil ihrer drei ersten Tage dazu gebraucht hatten, Angelegenheiten des Zweiges zu erledigen und ausgezeichnete Empfehlungen zu machen für eine noch wirksamere Betreuung des Werkes und seine Ausdehnung in der Zukunft, fanden sie doch Zeit, der Taufe beizuwohnen. Ähnlich wie der öffentliche Vortrag und die Cafeteria war diese Veranstaltung auch in bezug auf die Taufe die größte, die je stattgefunden hatte. Ein Bus brachte die Leute zur Strandmauer, wo eine beträchtliche Zahl Menschen Zeugen davon waren, wie die 55 Täuflinge hinaus ins Meer wateten, wo es tief genug war, um ihren Schritt der Hingabe als Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft, die Jehova Gott immerdar dienen wollen, zu symbolisieren.

Als der Kongreß vorbei war, wurde der letzte Besuchstag in der Hauptsache mit den zwölf Gileadmissionaren verbracht, die jetzt den verschiedenen Teilen der Kolonie zugeteilt sind. Es gab gewisse Probleme zu besprechen und Erfahrungen zu erzählen. Es wurden Fragen gestellt über Schulgefährten, die jetzt als Absolventen in anderen Teilen Südamerikas wirken und welche die reisenden Brüder während der vergangenen Wochen gesehen hatten. Vorher war hierzu keine Zeit verfügbar gewesen, und so kam dieser Besuch zu einem sehr glücklichen Abschluß, als alle miteinander eine Mahlzeit genossen. An diesem Abend riskierten es zwei Autos voller Pioniere, auf dem schlammigen Wege steckenzubleiben, als sie die 45 km lange Strecke zum Flughafen hinausfuhren, um ihre Brüder, die nach New York abfliegen sollten, ans Flugzeug zu begleiten.

Es war nahezu Mitternacht, als das Flugzeug vom Atkinson-Feld nach Trinidad, ihrem ersten Halt, abflog. In den frühen Morgenstunden waren einige Wachtturm-Missionare von Port of Spain hergereist und warteten auf die Ankunft ihrer Freunde, die sie eben noch vor einer Woche gesehen hatten. Sie freuten sich, zu hören, welchen Fortschritt das Werk in dem nahen Guayana macht, und verabschiedeten sich dann von ihren Mitpredigern, deren Flugzeug sich wieder in die Lüfte erhob, diesmal der Stadt New York entgegen. Das Flugzeug landete noch auf anderen Inseln. Brüder warteten auf dem Flughafen in Guadeloupe, St. Croix, St. Thomas und Puerto Rico, und alle drückten ihre Hoffnung aus, in ihren Gebieten bald Kongresse zu haben. Während der wenigen Minuten, die man mit ihnen im Flughafen verbringen konnte, wurde ihnen versprochen, daß diesbezügliche Anstalten getroffen würden.

Die letzte Strecke der Reise war ein langer Überwasserflug von Puerto Rico nach der Stadt New York, und darauf kehrten die Reisenden am Abend des 26. Januar 1954 in die Zentrale der Gesellschaft in Brooklyn, ins Bethelheim, zurück.

So hatte die Reise des Präsidenten der Watch Tower Society und seines Reisegefährten ihr Ende gefunden. Südamerika war besucht und zu vermehrter theokratischer Tätigkeit angespornt worden. Zurückzublicken war nun ein Anlaß großer Freude. Ein Rückblick ist manchmal ganz interessant, wenigstens wenn man findet, daß in den vergangenen Jahren ein Fortschritt im Wachstum der Neuen-Welt-Gesellschaft zu verzeichnen war. In Südamerika gab es im Jahre 1942 nur 807 Verkündiger des Königreiches, die in 8 verschiedenen Ländern predigten, aber bis zum Jahre 1953 hatte sich das Werk auf 12 Länder verteilt, und 13 174 Prediger verkündigten die gute Botschaft von Gottes Königreich auf dem ganzen Kontinent. Dies ist eine bemerkenswerte Ausdehnung, und sie ist in hohem Maße dem Werk zuzuschreiben, das mit der Wachtturm-Bibelschule Gilead begann, einer Schule, die Missionare ausbildet, welche das Werk der Zeugen Jehovas bis nach fernen Ländern ausdehnen. Überall in der Welt hat es Menschen gegeben, die der Wachtturm-Bibelschule Gilead und dem Missionar-Ausdehnungsprogramm, das in der ganzen Welt durchgeführt wird, freigebig ihre Unterstützung liehen, und so ist es möglich geworden, daß man nun die Ausdehnung auf jedem Kontinent sehen kann. Die Reisenden beschäftigten sich mit Südamerika, in Gedanken waren sie noch dort, und sie waren glücklich, zu wissen, daß solch große Fortschritte in Südamerika in nur etwas mehr als zehn Jahren erzielt worden waren.

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