26. Graduierung in Gilead — ein glücklicher Anlaß
WO KANNST du einer Graduierung beiwohnen, die so glücklich und herzerfreuend ist wie eine Graduierung in der Wachtturm-Bibelschule Gilead? Da ist kein anderer Ort auf Erden, wo man ein solch einzigartiges, sich so lohnendes Erlebnis haben kann. Hier übersprudeln die Studenten, ihre Verwandten und Freunde vor Freude, der Freude Jehovas. Dies schien besonders anläßlich der Graduierung der 26. Klasse der Fall zu sein. Die aus acht verschiedenen Ländern stammenden 106 Studenten waren zum Missionardienst in 22 Ländern eingeteilt worden. Etwa die Hälfte der Klasse bestand aus Bezirks- und Kreisdienern und ihren Frauen.
Am Graduierungstage, Sonntag, dem 12. Februar 1956, war der Himmel grau verhängt, und eine schwere Schneedecke lag auf den Anlagen Gileads. Schon lange vor 9 Uhr, dem Programmbeginn, war jeder Sitz besetzt, und 2796 Personen hatten sich in den Hauptsaal, die Klassenzimmer und den Speisesaal, das Kellergeschoß und die Bibliothek gedrängt, um dem Programm wenigstens zu lauschen, wenn ihm auch nicht alle mit den Augen folgen konnten. Nach einem Lied und Gebet und einigen einleitenden Bemerkungen N. H. Knorrs, des Präsidenten der Watch Tower Society und der Wachtturm-Bibelschule, rief er den Diener der Königreichsfarm und die vier Unterweiser auf, einige Worte des Abschieds an die Klasse zu richten. Viele ermutigende Telegramme wurden vorgelesen. Dann sprach Präsident Knorr über das Thema „Christen müssen glücklich sein“.
Er spornte die Zuhörer an, Glauben an den großen Gott Jehova zu bekunden, ihm zu vertrauen und ihn beim Wort zu nehmen. Die Christenheit, so sagte er, hat dieselbe Bibel wie Jehovas Zeugen, aber ihre Vertreter schließen sich in Klöster ein oder gehen mit langen Gesichtern einher und tragen düstere Gewänder. Ihre Pfarrkinder sind beunruhigt und in Sorgen; sie seufzen und jammern. Jehovas Zeugen hingegen erklären, daß Christen glücklich sein müssen. Weshalb? Weil wir dem glücklichen Gott Jehova dienen. Wir können uns nicht vorstellen, daß er glücklich ist und zur selben Zeit die Engel in seinen himmlischen Höfen traurig und kummervoll seien, oder vielleicht doch? Nein, bestimmt nicht. Die Bibel sagt uns, daß seine Engel glücklich sind. Warum also sollten die Glieder seines Volkes auf Erden nicht ebenfalls glücklich sein? Auch sie jubeln vor Freude!
Die Christenheit ermangelt des Glaubens. Und Mangel an Glauben bedeutet Mangel an Glück. Jehovas Zeugen sind im Glauben stark geworden. Und zufolge ihres Glaubens an Jehova können sie glücklich sein. Die Zweifelnden, die Lügner und Hurer, ja alle, die Gottes Gesetze übertreten, sind nicht wahrhaft glücklich. Es besteht absolut kein Grund, Jehova gegenüber Zweifel zu haben. Er lügt nicht. Er verändert sich nicht. Wir haben jeden Grund, ihm und seinem Worte zu vertrauen. Wenn wir es tun, werden wir wahrhaft glücklich sein.
Zum Schlusse spornte der Redner seine Zuhörer an, sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt zu bleiben und ihren Sinn stets auf Jehova gerichtet zu halten; denn er macht glücklich. Jeder Student erhielt darauf einen Briefumschlag mit einer Gabe von der Gesellschaft. Jene, die mit Verdienst graduiert wurden, erhielten ein Diplom. Eine Resolution, worin die Klasse ihre Dankbarkeit gegen Jehova und auch gegen den Präsidenten der Schule und alle zum Ausdruck brachte, die die Schulung in Gilead möglich gemacht hatten, wurde vorgelesen, unterstützt und von den Absolventen der Schule angenommen. Nachmittags brachten die Studenten von 14 Uhr an vom Podium aus ihre innige Wertschätzung zum Ausdruck und erzählten aus ihren persönlichen Erfahrungen. Dies war der liebliche Höhepunkt des freudigen Anlasses.