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    Der Wachtturm 1968 | 1. April
    • Die Menschenwelt durch Blut retten

      „‚Blut des Bundes‘, das zugunsten vieler zur Vergebung der Sünden vergossen werden wird.“ — Matth. 26:28.

      1. Von wem stammen die Worte: „Des Fleisches Leben ist im Blute.“?

      „DES Fleisches Leben ist im Blute.“ Von wem stammen diese Worte? Nicht von Hippokrates, dem griechischen Philosophen und Arzt, der im fünften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung lebte und der als der „Vater der Heilkunde“ bezeichnet wird. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906) Sie stammen auch nicht von Mohammed, dem Propheten des Islams, der im siebenten Jahrhundert unserer Zeitrechnung lebte und der verschiedenes über das Essen sagte.a Sie stammen aber auch nicht von Moses, dem hebräischen Propheten, der im sechzehnten und fünfzehnten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gelebt hat. Sie stammen von keinem Geringeren als von dem großen Lebengeber selbst, der das Blut des Menschen geschaffen und das Leben in das Blut hineingelegt hat. Er hat diese Worte über tausend Jahre bevor Hippokrates auf der Insel Kos geboren wurde gesprochen.

      2, 3. Wieso war es angebracht, daß er diese Worte äußerte, und wem diktierte er sie?

      2 Bestimmt war es angebracht, daß der Schöpfer des roten Lebensstroms des Menschen diese wissenschaftlich zuverlässigen Worte sprach. Der Prophet Moses schrieb sie lediglich nieder, als sie ihm von Gott in der Wüste Sinai in Arabien im Jahre 1512 v. u. Z. diktiert wurden. Im dritten Buche Mose, auch Levitikus genannt, lesen wir gemäß der Übersetzung von Rießler, Storr:

      3 „Und der Herr [Jehova] sprach zu Moses also: ‚Rede ... Des Fleisches Leben ist im Blute. Für den Altar habe ich es euch gegeben, um euch selbst Sühne zu schaffen. Denn Blut schafft Sühne durch das Leben.‘“ — 3. Mose 17:1, 2, 11.

      4. Zu welcher Zeit hatte man die lebenerhaltenden Eigenschaften des Blutes bereits erkannt? Welcher Brauch ist hierfür ein Beweis, und hatte Gott davon Kenntnis genommen?

      4 Wer wollte die göttlichen Worte, daß in dieser wichtigen Flüssigkeit unseres Körpers Leben ist, bestreiten? Niemand wird es mit Erfolg tun können. Diese kostbare Flüssigkeit strömt normalerweise alle dreiundzwanzig Sekunden einmal durch unseren Körper, um den verschiedenen Geweben lebenswichtige Elemente zuzuführen. Die lebenerhaltenden Eigenschaften dieser Flüssigkeit in unseren Arterien, Venen und Kapillaren wurden schon früh erkannt, denn es wird berichtet, daß „schon im alten Ägypten Blutübertragungen vorgenommen wurden“. Wenn diese in Ägypten schon üblich waren, als der Prophet Moses sein Volk im Jahre 1513 v. u. Z. aus Ägypten herausführte, dann war es seinem Gott bestimmt nicht entgangen. An diesen ägyptischen Brauch dachte Gott wahrscheinlich, als er Moses’ Volk sein Gesetz über das Blut und dessen richtige Verwendung gab. — The Encyclopedia Americana, Band 4, Seite 113, Ausgabe 1929.

      5, 6. (a) Wie zeigt der Bericht über die Ermordung Abels die Beziehung zwischen Blut und Leben? (b) Wer hat dieses Verbrechen im Namen der Religion unzählige Male wiederholt, und wie geht dies aus dem letzten Buch der Bibel hervor?

      5 Die lebenvermittelnde und lebenerhaltende Eigenschaft des Blutes ist von allen Bibelschreibern, vom ersten (Moses) bis zum letzten (dem Apostel Johannes), richtig erkannt worden. Gerade weil das Leben im Blute ist, sagten sie von jemandem, der widerrechtlich getötet worden war, sein Blut sei vergossen worden. Denken wir zum Beispiel an die Ermordung des gottesfürchtigen Abel durch seinen eifersüchtigen Bruder Kain. Gott, der Kain für den Mörder erklärte, sagte zu Kain, der sein Verbrechen vertuschen wollte: „Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Erdboden her.“ (1. Mose 4:10) Dieses Verbrechen, zu dem die Religion oder die richtige Form der Gottesanbetung Anlaß gegeben hatte, ist vom Weltreich der falschen Religion, das der Apostel Johannes Babylon die Große nennt, millionenfach nachgeahmt worden. Das letzte Buch der Bibel macht dieses schon lange bestehende Weltreich der falschen Religion für das viele Menschenblut verantwortlich, das im Namen der Religion weltweit vergossen worden ist. Es vergleicht dieses religiöse Weltreich mit einer unmoralischen Frau und sagt:

      6 „Auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben, ein Geheimnis: ‚Babylon die Große, die Mutter der Huren und der abscheulichen Dinge der Erde.‘ Und ich sah, daß das Weib trunken war vom Blute der Heiligen und vom Blute der Zeugen Jesu.“ „Ja, in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen und von all denen gefunden, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind.“ — Offb. 17:1-6; 18:24.

      7. Wieso kann gesagt werden, Babylon die Große habe dem Kannibalismus gefrönt, und welche Frage erhebt sich, wenn man bedenkt, wie viele Menschenleben sie geopfert hat?

      7 Nach dieser prophetischen Darstellung frönt dieses symbolische Weib, Babylon die Große, dem Kannibalismus, denn es wird von ihr gesagt, sie sei „trunken“ von Menschenblut. Die babylonische Religion der Welt will aber doch angeblich Menschenleben für die Ewigkeit retten. Ist die Darstellung des kannibalischen Groß-Babylon in Gottes Wort denn übertrieben? Keineswegs, wenn man bedenkt, wie viele Menschenleben im Namen der Religion schon geopfert worden sind, ja sogar im Namen Gottes, den man vermessen mit solchem Blutvergießen verbunden hat. Wir fragen daher: Wird Gott die Religion für all das vergossene Blut je zur Rechenschaft ziehen?

      8. (a) Wie konnte Menschenblut wegen seiner Verbindung mit Leben zu Recht nützlich verwendet werden? (b) Welche Worte des Lukas ermahnen zur Vorsicht gegenüber Medizinern?

      8 Sowohl in der Bibel als auch in der Welt wird das Blut mit Leben in Verbindung gebracht und als Sinnbild des Lebens gebraucht. Da das Blut, selbst in den Augen Gottes, diese Eigenschaft und diesen Wert besitzt, könnte Menschenblut mit Recht gebraucht werden, um anderen, ja sogar der ganzen Welt, Leben zukommen zu lassen. Aber wie soll das geschehen? Wer wird das mit Hilfe dieses Mittels tun? Heute sind viele Menschen der Meinung, die Anhänger des Hippokrates, für die „der Eid des Hippokrates“b bindend ist und die alle möglichen modernen ärztlichen Methoden anwenden, sogar die Methode, „den Lebenssaft“ einem Patienten direkt in den Körper zu spritzen, seien diejenigen, die das tun. Wer ein solches Vertrauen zu den nach dem neuesten Stand des Wissens ausgebildeten Ärzten hat, mißachtet den zur Vorsicht mahnenden Bericht in der Bibel. Es handelt sich dabei um einen Fall, der sich vor neunzehnhundert Jahren zutrug. Über diesen Fall berichtet ein Arzt, ein Bibelschreiber namens Lukas, den der christliche Apostel Paulus ‘Lukas, den geliebten Arzt’, nennt. (Kol. 4:14) Lukas beschreibt ihn als den Fall einer „Frau, die seit zwölf Jahren mit einem Blutfluß behaftet war, und die bei niemand hatte Heilung finden können“. — Luk. 8:43-48.

      9. Was sagt Markus über den gleichen Fall?

      9 Eine eingehendere Schilderung dieses Falles stammt von Markus, dem Freund des Lukas. Markus schreibt: „Nun war da eine Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluß behaftet war, und sie war von vielen Ärzten vielen Schmerzen ausgesetzt worden und hatte ihr ganzes Vermögen verbraucht, und es hatte ihr nichts genützt, sondern es war vielmehr schlimmer geworden.“ Aber sowohl Markus als auch der Arzt Lukas berichten, daß diese verzweifelte Frau durch ein Wunder geheilt wurde, und zwar indem sie lediglich von hinten das äußere Kleid Jesu Christi, des großen Heilers, anrührte. Markus schreibt: „Sogleich vertrocknete der Quell ihres Blutes, und sie fühlte es an ihrem Leibe, daß sie ... geheilt worden war.“ — Mark. 5:25-34.

      „LEBENRETTENDE ÄRZTE“

      10. Wie ließ der Britische Ärzteverein durch eine Erklärung, die er 1965 abgab, erkennen, daß er Gottes Gesetz über das Blut für todbringend erachtet?

      10 Heute verkündigt jedoch die Presse, Gottes Gesetz über das Blut habe Tod zur Folge, und sie bezeichnet diejenigen, die heute die ärztliche Kunst ausüben, als „lebenrettende Ärzte“. Die Londoner Zeitung Daily Herald schrieb am 26. Februar 1965 über den Britischen Ärzteverein: „Diese Ärzteorganisation sagte, es sei die ‚höchste Pflicht‘ eines Arztes, das Leben eines Patienten zu retten. Jeder Arzt, der mit einem Gerichtsverfahren rechnen müsse, weil er versuche, ein Leben dadurch zu retten, daß er gegen den Wunsch der Eltern operiere, könne mit der Unterstützung dieser Organisation rechnen.“

      11. Was sagen viele Mediziner, wenn sie Gottes Gesetz in der Bibel mit der heutigen medizinischen Wissenschaft vergleichen, und welche Auffassung haben Evolutionisten über das Blut?

      11 Die meisten dieser Männer, die als Lebensretter gepriesen werden und die unter dem Eindruck stehen, sie hätten zufolge ihres Berufes die Pflicht, das jetzige Leben anderer Menschen zu retten, denken, durch den Fortschritt, den die Medizin gemacht habe, sei das in der Heiligen Schrift niedergelegte Gesetz Gottes ungültig und unwissenschaftlich geworden und es sei heute nicht mehr bindend, weil es so alt sei. Sie sagen: „Die Bibel wurde doch vor neunzehnhundert Jahren vollendet. Was wußten also jene Bibelschreiber über die Medizin im Vergleich zu dem, was wir heute darüber wissen, heute, da wir die Technik mit der Medizin vereinen, um Menschenleben zu retten?“ Sind diese Männer Anhänger der Evolutionslehre, die den biblischen Schöpfungsbericht ablehnen und gierig nach dieser Lehre greifen, so haben sie keinen Respekt vor dem Gesetz Gottes, sondern legen ihre eigenen ethischen Grundsätze fest. Nach ihrer Auffassung wurde das Blut nicht vom Schöpfer des Menschen geschaffen, sondern es hat sich entwickelt.

      12. Welche Auffassung haben andere über das Blut, und worauf stützen sie ihre Schlußfolgerung?

      12 Freie Menschen sind jedoch berechtigt, eine eigene Meinung zu haben und sie zu äußern. Es gibt Personen, die der Auffassung sind, das Blut sei nicht das Ergebnis einer blinden, zufälligen Entwicklung, das ohne die Mitwirkung einer Person oder eines Geistes zustande gekommen sei, sondern das unvergleichliche Werk eines allmächtigen Gottes. Ihre Auffassung ist in Wirklichkeit nichts anderes als die streng logische Schlußfolgerung, die sie aus unwiderlegbaren Tatsachen gezogen haben. Wir werden an einen Artikel erinnert, der vor dem blutigen Ersten Weltkrieg geschrieben wurde, und zwar von Dr. med. William Hanna Thomson, der in hervorragender Weise jahrelang mit den New Yorker Krankenhäusern verbunden war. Dr. Thomson schrieb in diesem Artikel, der in der New York Times veröffentlicht wurde:

      13, 14. (a) Was zeigt, daß ein Molekül des Hämoglobins unseres Blutes nicht zufällig entstehen konnte? (b) Wovon wird die Kompliziertheit des Hämoglobins noch in den Schatten gestellt, und was stellt die heutige Wissenschaft in bezug auf die Frage über den Ursprung des Lebens jetzt fest?

      13 „Jedes Tier auf der Erde, das rotes Blut hat, muß, um leben zu können, in seinen roten Blutkörperchen den bestimmten Stoff haben, Hämoglobin genannt. Ein Molekül des Hämoglobins muß folgende Atome im richtigen Verhältnis besitzen: 1130 Wasserstoffatome, 712 Kohlenstoffatome, 214 Stickstoffatome, 245 Sauerstoffatome, 2 Schwefelatome und 1 Eisenatom, also insgesamt 2304 Atome. Wäre das Eisenatom in seinem eigentümlichen Verhältnis zu den übrigen nicht vorhanden (,maskiert‘, wie einige Physiologen sagen), könnte das Tier weder Sauerstoff aufnehmen noch Kohlensäure abgeben, in anderen Worten, es könnte nicht atmen. Ich fragte einmal einen bekannten Wissenschaftler deutscher Abstammung, der in Deutschland studiert hatte und der sich mit physiologischer Chemie befaßte, ob sich diese Atome zufällig zu einem Hämoglobinmolekül vereinigt hätten. Darauf erwiderte er kurz: ,Nein, nicht zufällig.‘

      14 Aber die Kompliziertheit des Hämoglobins wird von der Kompliziertheit der chemischen Stoffe, die die chemische Forschung bei der Untersuchung der Infektionsabwehr gegen Infektionskrankheiten entdeckt hat, weit in den Schatten gestellt ... Die heutige Wissenschaft stellt jetzt fest, daß die Frage über den Ursprung des Lebens immer unergründlicher wird, je mehr darüber ermittelt wird.“ — The Watch Tower vom 1. Juli 1911, Seiten 198, 199.

      15. Was läßt eindeutig erkennen, daß das Blut unmöglich das Ergebnis einer Entwicklung sein kann?

      15 Die Beschaffenheit und Zusammensetzung des Blutes und die Tatsache, daß es der Träger des Lebens ist, lassen erkennen, daß es unmöglich das Ergebnis einer leblosen, geistlosen und zwecklosen Entwicklung sein kann. Diese Merkmale des Blutes setzen eindeutig die schöpferische Tätigkeit eines lebenden, intelligenten, planmäßig und zweckvoll wirkenden Gottes voraus, des Schöpfers des Menschen.

      16. (a) Was an den roten Blutkörperchen beweist, daß es einen Schöpfer geben muß? (b) Wann sprach Gott schon über das Blut, und wie oft ist in seinem Wort davon die Rede?

      16 Man denke nur an die Form und an die funktionelle Leistung der roten Blutkörperchen. Nur ein Mathematiker von größtem Format konnte sie schaffen und ihre Funktion festlegen. Daher ist jedes einzelne der 30 Billionen roten Blutkörperchen in den Blutgefäßen des Durchschnittsmenschen ein unwiderlegbarer Beweis dafür, daß es einen Schöpfer gibt, der auch den Menschen gemacht hat. Er weiß besser, wie wichtig dieser rote Lebenssaft ist, und kennt seine Eigenschaften und seinen Zweck besser als der fortschrittlichste Arzt. Fünftausend­achthundert Jahre vor 1918, dem Jahr, in dem ein Professor der Medizin an der Universität Chicago zum erstenmal Konservenblut übertrug, sprach Gott zum ersten Menschen, der geboren wurde, nämlich zu Kain, über das Blut, und zwar nachdem dieser seinen jüngeren Bruder Abel heimlich erschlagen hatte. (1. Mose 4:10, 11) Seit jener Zeit hat Gott noch vieles über das Blut zu sagen gehabt. In seinem geschriebenen Wort, das aus 66 Büchern mit insgesamt 1189 Kapiteln besteht, wird das Blut von 1. Mose bis Offenbarung (Authorized Version) 447mal erwähnt.c

      17. (a) Wer ist der größte Arzt, wie das durch Jesus Christus veranschaulicht wurde? (b) Wie spricht er heute als Autorität zu uns?

      17 Gott bevollmächtigte seinen Sohn Jesus Christus, Wunderheilungen zu vollbringen, nicht durch Medikamente, Arzneien oder Operationen, sondern indem er die Kranken auf der Stelle heilte — er brachte zum Beispiel sofort einen chronischen Blutfluß zum Stillstand, machte Blinde sehend, Taube hörend und Stumme redend, machte Körperbehinderte gesund, heilte Aussätzige, weckte Tote auf und stellte deren Gehirn wieder her. Das beweist, daß Gott, der Schöpfer, der größte Arzt ist. Er weiß mehr über den menschlichen Körper und dessen Bau und wie er wiederherzustellen und zu beleben ist als die tüchtigsten Ärzte von heute. Er ist in diesen Fragen die unfehlbare, absolute Autorität. Wir wollen ihn sprechen lassen! Er soll gehört werden! Wenn er spricht, können wir alle lernen und daraus Nutzen ziehen. Er spricht jetzt durch sein inspiriertes, unwandelbares geschriebenes Wort zu uns. Was sagt es?

      18. Warum bestand im Garten Eden keine Notwendigkeit für ein Gesetz, das den Blutgenuß verbot?

      18 Die Menschen essen, um zu leben. Wann hat Gott, der Schöpfer, den Menschen erlaubt, das Fleisch von Tieren zu essen? Bei der Erschaffung des ersten Menschen hat er es nicht getan, sondern erst vor 4335 Jahren. Im paradiesischen Garten in Eden wurde dem vollkommenen Mann und der vollkommenen Frau geboten, Obst, Nüsse und Gemüse zu essen und davon zu leben. (1. Mose 1:29, 30) Es bestand daher keine Notwendigkeit für ein Gesetz, das verbot, von Tierblut zu leben.

      19. (a) Gestattete Gott Adam, Blut zu essen, nachdem er ihn aus dem Garten Eden ausgetrieben hatte? (b) Was zeigt, ob Abel das Blut der Opfertiere trank?

      19 Sogar als Gott den Menschen aus dem Garten Eden austrieb, weil er sich gegen ihn empört und weil er gesündigt hatte, indem er die verbotene Frucht aß, gebot Gott nicht, daß der Mensch von jenem Zeitpunkt an Tierfleisch essen sollte, sondern Gott sagte zum Menschen: „Du sollst die Pflanzen des Feldes essen. Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn von ihm [nicht von einem Tier, durch einen Entwicklungsvorgang] wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren.“ (1. Mose 3:18, 19, NW) Jahre später, als Abel, der zweite Sohn Adams, Jehova Gott einige Schafe opferte, wurde das Blut dieser Opfertiere vergossen, doch Abel trank es nicht. Daher nahm Gott sein Opfer an. — 1. Mose 4:3-11.

      GOTTES GESETZ GEGEN DEN BLUTGENUSS

      20. Was tat Noah unmittelbar nach dem Verlassen der Arche?

      20 Mehr als 1500 Jahre später, in den Tagen des gottesfürchtigen Noah und seiner drei verheirateten Söhne, brachte Gott die große Wasserflut über die Erde. Mindestens 180 Tage lang waren die Erde und ihre Berge vollständig mit Wasser bedeckt. (1. Mose 7:11 bis 8:5) Monate später, als die acht Menschen, die die Sintflut in der wasserdichten Arche überlebt hatten, die Arche verließen, brachte Noah Jehova Gott von allen reinen Landtieren und Vögeln sofort ein Opfer dar. Aber Noah und seine Familie tranken weder vom Blut der Opfertiere, noch aßen sie etwas von deren Fleisch.

      21. Welches Gesetz erließ Gott damals, und in welchen Worten legte er es Noah dar?

      21 Das war Gott wohlgefällig. Er segnete sie und sagte zu ihnen, sie sollten die ganze Erde mit ihren Nachkommen füllen. Dann erließ Gott, wie schon für Adam und Eva in Eden, ein Gesetz über die Nahrung, die die künftige Menschheitsfamilie, auch wir heute, zu sich nehmen sollte. Er sagte: „Jedes sich regende Tier, das am Leben ist, diene euch zur Speise. Wie im Falle der grünen Pflanzen gebe ich euch das alles. Nur Fleisch mit seiner Seele — seinem Blut — sollt ihr nicht essen. Und außerdem werde ich das Blut eurer Seele, das eure, zurückfordern. Von der Hand jedes lebenden Geschöpfes werde ich es zurückfordern.“ (1. Mose 8:18 bis 9:5, NW) Danach erschien der erste Regenbogen, und Gott schloß einen ewigen Bund, durch den er sich verpflichtete, nie mehr eine weltweite Flut über die Menschheit zu bringen. — 1. Mose 9:8-17.

      22. (a) Was zeigt also, daß das göttliche Gesetz, das den Blutgenuß verbot, nicht in Verbindung mit dem mosaischen Gesetz erlassen wurde? (b) Warum blieb Gottes Gesetz das den Blutgenuß verbot, nach dem Jahre 33 u. Z. in Kraft und warum ist es heute noch gültig?

      22 Damals gab es noch keine Hebräer, keine Israeliten, keine Juden, und auch die Beschneidung war unbekannt. Anwesend waren nur die Vorväter des semitischen, japhetitischen und hamitischen Zweiges der Menschheitsfamilie. Das war im Jahre 2369 v. u. Z. oder 856 Jahre bevor Jehova Gott dem Propheten Moses das Gesetz gab, das die Zehn Gebote einschloß, damit er es der Nation Israel vortrage. Das göttliche Gesetz, das den Menschen verbot, Tierblut zu genießen, wurde also nicht in Verbindung mit dem Gesetz Gottes, das im Jahre 1513 v. u. Z. dem Moses übergeben wurde, erlassen. Das gibt uns die Gewißheit, daß sich das Gesetz Gottes über diese wichtige Sache nicht nur auf die Hebräer, Israeliten oder Juden beschränkte und auch nicht beschränkt. Dieses Gesetz wurde im Jahre 33 u. Z., als Gott das mosaische Gesetz an den Todespfahl Jesu Christi nagelte und es aufhob, nicht ungültig. (Kol. 2:13, 14; Eph. 2:13-15) Dieses Gesetz aus den Tagen Noahs ist heute noch für die ganze Menschheit so gewiß gültig, wie es gewiß ist, daß sie weiterhin Fleisch von Landtieren und Vögeln genießt, und wie es gewiß ist, daß sie nicht in den Garten Eden und zu einer ausschließlichen Pflanzenkost zurückgekehrt ist. — 1. Mose 1:29, 30; 2:15-17.

      23, 24. (a) Was empfahl der Jünger Jakobus den apostolischen Christen, das zeigt, daß sie das Gesetz, das Gott Noah gegeben hatte, immer noch anerkannten? (b) Wieso ließ der Wortlaut jener Verordnung erkennen, daß der heilige Geist dabei mitgewirkt hatte?

      23 Sowohl Christen und Juden als auch Nichtchristen und Nichtjuden stehen unter jenem Speisegesetz, das dem Noah, unserem gemeinsamen Vorfahren, nach der Sintflut gegeben wurde. Die apostolischen Christen des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung anerkannten diese Tatsache und machten sie beharrlich geltend. Sechzehn Jahre nachdem das mosaische Gesetz, sinnbildlich gesprochen, als erfüllt und aufgehoben an den Todespfahl Christi genagelt worden war, empfahl der christliche Jünger Jakobus den Aposteln und anderen älteren Brüdern auf dem Konzil zu Jerusalem, den nichtjüdischen Christen zu schreiben, „daß sie sich von Dingen enthalten, die durch Götzen befleckt sind, und von Hurerei und von Erwürgtem und von Blut“. Die Empfehlung, sich „des Fleisches erdrosselter Tiere und des Blutgenusses“ (An American Translation) zu enthalten, stammte nicht nur vom Jünger Jakobus, sondern sie wurde auch von Gottes heiligem Geist eingegeben. Diese gewichtige Tatsache geht deutlich aus dem Wortlaut der Verordnung an die nichtjüdischen Christen hervor. Sie lautete:

      24 „Die Apostel und die älteren Brüder den Brüdern ..., die aus den Nationen sind: Grüße! ... Denn der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: euch der Dinge zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie des Blutes und des Erwürgten und der Hurerei. Wenn ihr euch vor diesen Dingen sorgfältig bewahrt, wird es euch wohlgehen. Bleibt gesund!“ — Apg. 15:19-29.

      25. (a) Wie lange beachteten gemäß geschichtlichen Aufzeichnungen wahre Christen diese Verordnung von Jerusalem? (b) Warum halten Jehovas Zeugen sie heute noch ein?

      25 Etliche Jahre später, nach der dritten Missionsreise des Apostels Paulus, zeigte der Jünger Jakobus durch seine Worte, die er an Paulus richtete, daß diese Verordnung des Konzils zu Jerusalem für nichtjüdische Christen immer noch gültig war. (Apg. 21:18-26) Wie aus den Schriften der Kirchenschriftsteller der ersten drei Jahrhunderte hervorgeht, hielten die Christen diese damals veröffentlichte Verordnung gegen den Blutgenuß jahrhundertelang ein. Besonders seit der Zeit des katholischen Heiligen Augustinus hat die Christenheit diese inspirierte Verordnung außer acht gelassen, und in medizinischen Kreisen der Christenheit betrachtet man sie nicht mehr als bindend für Christen.d Wer setzte denn diese Verordnung außer Kraft? Gott jedenfalls nicht, denn unter seiner Inspiration wurde sie von seiner treuen Organisation in Jerusalem veröffentlicht. Sie wurde auch nicht durch die Aufhebung des mosaischen Gesetzes außer Kraft gesetzt. Aus diesem schriftgemäßen Grund halten Jehovas christliche Zeugen diese Verordnung weiterhin ein und enthalten sich nicht nur der Hurerei und des Götzendienstes, sondern auch des Blutes.

      DIE RETTUNG DURCH BLUT VORGESCHATTET

      26. (a) Was zeigt, daß die Verordnung von Jerusalem in der Frage, wem das Blut gehört, mit dem mosaischen Gesetz übereinstimmte? (b) Welcher Sünde machte sich ein Jude schuldig, der Opferblut vergoß, es aber Jehova nicht darbrachte?

      26 Jene Verordnung des Konzils zu Jerusalem wurde viele Jahre nachdem Jesus Christus sein Blut am Todespfahl auf Golgotha vergossen hatte herausgegeben. Aber durch diese Verordnung ließ Gott klar erkennen, daß er das, was er in seinem durch Moses gegebenen Gesetz verkündigt hatte, immer noch aufrechterhielt, nämlich, daß das Blut der Menschen und Tiere Gott, dem Schöpfer, gehört. Das ist nur recht, weil er doch der Quell des Lebens ist und weil er das Leben der Menschen und Tiere in das Blut gelegt und es zum Hauptträger des Lebens gemacht hat. Deshalb galt es als Mord, wenn ein Mann in Israel ein Tier schlachtete, um es zu opfern, und es nicht Jehova darbrachte: „Selbigem Manne soll Blut zugerechnet werden: Blut hat er vergossen, und selbiger Mann soll ausgerottet werden aus der Mitte seines Volkes.“ Er mußte getötet werden. (3. Mose 17:3, 4) Deshalb gebot Jehova auch, daß der Priester das Blut der Opfertiere an den Fuß des Opferaltars gieße. (3. Mose 4:7, 18, 25, 34; 8:15; 9:9) Das Blut war, wie das Leben, heilig, und es mußte auch so behandelt werden.

      27, 28. (a) Welche Eigenschaft hat das Blut nach dem Gesetz, das Gott den Israeliten gab, und wozu kann es deshalb verwendet werden? (b) Wie geht dies aus 3. Mose 17:11-14 hervor?

      27 Nach dem Gesetz, das Gott dem alten Israel gab, sowie nach dem Gesetz, das er dem treuen Noah gab, ist nicht nur der Lebensstrom der Opfertiere heilig, sondern auch der der reinen Tiere, die von den Menschen gejagt wurden, um sie zu essen. In jedem Fall handelte es sich um Lebensblut, das heilig ist, und deshalb konnte es für einen heiligen Zweck verwendet werden. Da die Strafe für Sünde der Tod ist und da die Seele oder das Leben im Blut ist, kann das Blut dazu verwendet werden, die Sünde zu tilgen und die Strafe, die Sünde nach sich zieht, nämlich den Tod, abzuwenden. Wir brauchen nicht über die Bedeutung dieses Gesetzes zu streiten; es besagt ganz klar:

      28 „Denn die Seele des Fleisches ist im Blute, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu tun für eure Seelen; denn das Blut ist es, welches Sühnung tut durch die Seele [oder das Leben]. Darum habe ich zu den Kindern Israel gesagt: Niemand von euch soll Blut essen; auch der Fremdling, der in eurer Mitte weilt, soll nicht Blut essen. Und jedermann von den Kindern Israel und von den Fremdlingen, die in eurer Mitte weilen, der ein Wildbret oder einen Vogel erjagt, die gegessen werden, soll ihr Blut ausfließen lassen und es mit Erde bedecken. Denn die Seele alles Fleisches: sein Blut, das ist seine Seele; und ich habe zu den Kindern Israel gesagt: Das Blut irgend welches Fleisches sollt ihr nicht essen, denn die Seele alles Fleisches ist sein Blut; jeder, der es isset, soll ausgerottet werden.“ — 3. Mose 17:11-14; vergleiche 5. Mose 12:16, 23-27.

      29. (a) Auf welch wunderbare Weise kann Gott den Lebensstrom im menschlichen Körper verwenden? (b) Als was kann die Verwendung von Blut, das für etwas anderes als für den von Gott vorgesehenen Zweck gebraucht wird, bezeichnet werden, und warum trifft dies auf die Verwendung von Blut zu therapeutischen Zwecken zu?

      29 Weil das Blut, das vom Herzen durch den Körper gepumpt wird, Lebenswert besitzt, kann Jehova Gott es auf wunderbare Weise dazu verwenden, die Menschenwelt zu erretten, damit sie ewig leben kann. Das Blut steht somit im Zusammenhang mit dem ewigen Leben für die ganze Menschheit. Es ist so bedeutungsvoll, daß ein Angehöriger der Vorbildnation Israel, der Blut genoß, getötet werden oder daß er sich — in bestimmten Fällen — nach besonderen Vorschriften reinigen mußte. (3. Mose 17:15, 16; 7:26, 27) Wer diesen kostbaren Lebensstrom für etwas anderes verwendet als für den von Gott vorgesehenen Zweck, mißbraucht ihn. Er verwendet ihn zweckwidrig. Dieser Grundsatz gilt für die Verwendung von Blut zu therapeutischen Zwecken; er galt schon zur Zeit der alten Ägypter und gilt auch heute noch. Warum? Weil die Ärzte keine ordinierten Priester Gottes sind, die an seinem heiligen Altar dienen und ihm nach göttlichen Anweisungen Menschenblut darbringen. Schon vor langer Zeit traf Gott Vorkehrungen, um die Menschenwelt durch Blut zu retten, und er benötigt ihre sogenannte wissenschaftliche Verwendung des Blutes nicht. Ihre Verwendung des Blutes im Namen der Medizin ist nicht nach Gottes Willen.

  • Wie? — Auf des Menschen Weise oder auf Gottes Weise?
    Der Wachtturm 1968 | 1. April
    • Wie? — Auf des Menschen Weise oder auf Gottes Weise?

      1. Auf welche Stufe erhebt man das menschliche Leben, wenn man Gottes Gesetz unter dem Vorwand, ein Menschenleben retten zu wollen, verletzt?

      NIEMAND, der das heilige Gesetz Gottes unter dem Vorwand bricht, dadurch ein Menschenleben zu retten oder zu verlängern, darf entschuldigt oder von Schuld freigesprochen werden. Die Ärzteorganisationen — mit Ausnahme einiger gewissenhafter Mitglieder — behandeln Gottes Gesetz als einen biblischen Mythos, als ein Gesetz, das nicht mehr bindend sei. Für sie ist das Leben der unvollkommenen, verurteilten, sterbenden Menschen wichtiger als das Gesetz Gottes, und sie brechen es, angeblich um zu versuchen, ein Menschenleben — nicht für alle Ewigkeit, sondern nur für eine kurze, ungewisse Zeitspanne des jetzigen Lebens — zu retten. Das hat eine Epidemie von Bluttransfusionen, die lebenrettend sein sollen, zur Folge gehabt.

      2. Welche grundlegenden Rechte, die ein freier Mensch hat, sind in jüngster Zeit von einigen Ärzten verletzt worden, und wie suchen sich solche Ärzte zu schützen?

      2 Diese Ärzte sind so überzeugt, die Pflicht zu haben, auf diese Weise Menschenleben zu retten, daß sie sogar Gott hingegebenen Christen Bluttransfusionen aufzwingen; diese Christen lehnen Bluttransfusionen ab, weil sie das Gesetz Gottes nicht verletzen möchten, nur um zu versuchen, ihr Leben zu retten. Die Ärzte bemühen sich, ihrem Vorgehen einen gesetzlichen Anstrich zu geben, obschon dem Patienten durch dieses Vorgehen nicht nur seine ihm von Gott gegebenen Rechte vorenthalten werden, sondern auch die Rechte, die in gewissen Ländern in der Verfassung verankert sind. Um sich zu schützen, wenden sich die Ärzte an Richter und gesetzgebende Körperschaften des Landes und ersuchen sie, ihnen die Befugnis zu erteilen, die Religionsfreiheit zu umgehen, die jedem einzelnen das Recht gewährleistet, den lebendigen und wahren Gott, Jehova, nach dem Diktat seines Gewissens anzubeten. Nach Ansicht solcher Ärzte ist die Religion in einem solchen Fall eine Gefahr für das Leben und muß beiseite geschoben werden, damit aus einer atheistischen Einstellung heraus das göttliche Gesetz über die Heiligkeit des Blutes verletzt werden kann.

      3. (a) Welcher Meinung sind die Ärzte, die so vorgehen? (b) Wozu dürfen Ärzte eine Person, die ihrem Gewissen folgen möchte, nicht zwingen, wie das der Entscheid des Obersten Bundesgerichts der Vereinigten Staaten in einem Fall zeigt, in dem es um die Begnadigung eines zum Tode Verurteilten ging?

      3 Diese Ärzte sind der Meinung, sie müßten das Leben des Patienten retten und ihn daran hindern, den Tod zu wählen, auch wenn die Rettung seines Lebens auf eine Weise zu geschehen habe, die entgegen seinen aus religiöser Überzeugung entspringenden Wünschen ist. Aber sogar das Oberste Bundesgericht der Vereinigten Staaten von Amerika hat entschieden, daß eine Person mit freiem Willen das Recht habe, den Tod zu wählen, anstatt gewisse gesetzliche Bestimmungen zur Verschonung oder Bewahrung ihres Lebens in Anspruch zu nehmen. In welchen Fällen? Sie hat das Recht, wenn die Bedingungen oder Voraussetzungen für die Verschonung oder Bewahrung des Lebens für sie unannehmbar sind.a Wenn somit dieses hohe Gericht kein Recht hat, einer Person aufgrund unannehmbarer Bedingungen Leben aufzuzwingen, hat auch die Ärzteschaft kein Recht, und zwar kein gesetzliches und kein ethisches Recht, einem Patienten, der lieber sterben möchte, als durch eine Verletzung des heiligen Gesetzes Gottes sein Gewissen zu vergewaltigen, ihre unbiblischen Methoden, Leben zu retten, aufzuzwingen.

      4. Was sagen die Ärzte, um ihre Behauptung, eine Bluttransfusion sei keine Verletzung des Gesetzes Gottes gegen den Blutgenuß, zu stützen? Wie verhält es sich aber in Wirklichkeit?

      4 Was behaupten jedoch die Ärzte noch, um ihre Handlungsweise zu rechtfertigen? Sie sagen, daß ein Patient, dem Blut transfundiert werde, nicht mit Blut ernährt werde, daher sei eine Blutübertragung keine Verletzung des Gesetzes Gottes. Aber das ist eine unwissen­schaftliche Schlußfolgerung. Gerade weil das Blut, das transfundiert wird, nicht durch den Mund aufgenommen und in der üblichen Weise vom Körper verdaut wird, ist die Bluttransfusion der schnellste und direkteste Weg, um den Körper mit dem zu ernähren, was nach Gottes Gesetz, das dem Noah verkündet und vom christlichen Konzil zu Jerusalem bestätigt wurde, verboten ist.

      5. Wie begründen Ärzte ihre Behauptung, das transfundierte Blut diene nicht als Nahrung, sondern lediglich als Vehikel? Wie verhält es sich aber in Wirklichkeit?

      5 Zur Verteidigung der Bluttransfusion wird ferner angeführt, daß das, was transfundiert werde, lediglich ein Vehikel sei, um dem menschlichen Körper direkt Nahrung zuzuführen, und daß sich der Körper nicht von dem Vehikel selbst ernähre. Wir fragen daher: Wird das Blut, das als Vehikel dient, nachdem es transfundiert worden ist und es seinen Sauerstoff und die Nährstoffe an das Körpergewebe des Patienten abgegeben hat, dem Patienten wieder entzogen und dem Blutspender wieder transfundiert? Das wäre ziemlich kompliziert oder unmöglich, besonders in Fällen, in denen der Blutspender oder die Blutspender unbekannt sind oder wenn es sich um Blut von Leichen handelt. Der transfundierte, als Vehikel dienende Stoff bleibt daher im Körper des Patienten. Was geschieht dann? Im Laufe der Jahre, in denen sich der menschliche Körper völlig erneuert, macht sich der Körper des Patienten dieses als Vehikel dienende Blut zunutze oder er verbraucht es, ein Vorgang, der ja auch bei jeder Transplantation zu beobachten ist. Inwiefern wäre das im wesentlichen etwas anderes als sich von dem transfundierten Blut ernähren? Die Ergebnisse sind die gleichen: Der Körper des Patienten ernährt sich von dem transfundierten Stoff.

      6. Wie würde sich Lukas Bluttransfusionen gegenüber verhalten, wenn er heute auf die Erde zurückkehrte, und warum würde er sich so verhalten?

      6 Was würde der christliche Jünger Lukas wohl tun, wenn er durch eine Auferstehung von den Toten auf die Erde zurückkehrte? Lukas begleitete Paulus, der ihn als ‘Lukas, den geliebten Arzt’, bezeichnete. Würde er sich den heutigen Ärzten anschließen und auch Blut transfundieren? Gestützt auf die Bibel muß man mit Nein antworten! Dieser Lukas ist der Bibelschreiber, der uns den Inhalt der auf dem christlichen Konzil zu Jerusalem erlassenen Verordnung, aus der er dreimal zitierte, übermittelt hat.

      7. Sah die auf dem Konzil zu Jerusalem herausgegebene Verordnung, sich des Blutes zu enthalten, irgendwelche Ausnahmen vor?

      7 Wie Lukas berichtet, wurde in dieser Verordnung nichtjüdischen Christen geboten, ‘sich des Blutes zu enthalten’. Diese Verordnung sah keine Ausnahme für den Arzt Lukas oder für andere Ärzte vor. Es hieß darin nicht: Enthaltet euch des Blutes, ausgenommen, wenn Blut von einem tüchtigen Arzt transfundiert wird, oder ausgenommen, wenn eine gesetzgebende Körperschaft oder ein Richter die Anweisung gibt, Blut zu übertragen, nämlich ein Richter, der die Bestimmung über ein „ordentliches Gerichtsverfahren“ beiseite schiebt und sich selbst zum Gesetz wird und der willkürlich erklärt, es handle sich um einen Notfall, und der den Arzt, der sich an ihn wendet, anweist, Blut zu transfundieren, obschon der Patient eine Bluttransfusion aus religiösen Gründen ablehnt. Das christliche Apostelkonzil verbot die Verwendung von „Blut“, ohne zwischen Menschenblut und Tierblut zu unterscheiden, ohne jegliche Einschränkung!

      8, 9. (a) Warum tranken die alten Griechen Blut, was Lukas ohne Zweifel wußte, und wie wirkte sich dies aus? (b) Wie zeigte die Zeitschrift The Watch Tower schon im Jahre 1909, warum Gott den Juden den Blutgenuß verboten hatte?

      8 Lukas, der Arzt, der den Apostel Paulus auf dessen Reisen durch das alte Griechenland begleitete, wußte ohne Zweifel, daß die Griechen Blut tranken, um eine Art Blutsbrüderschaft mit den Dämonen zu schließen, damit sie etwas von ihnen über die Zukunft erfahren könnten. Der Arzt Lukas mußte beobachtet haben, daß die Leute Tierblut tranken, weil sie glaubten, die Eigenschaften des Tieres, von dem das Blut stammte, würden auf den Trinkenden übergehen. Aber Jehova Gott wußte besser als der Arzt Lukas, wie es sich auswirkt, wenn man das Blut eines anderen Geschöpfes in seinen Organismus aufnimmt, sei es, indem man das Blut ißt oder trinkt, sei es, indem es einem transfundiert wird. Gott verbot den Blutgenuß zweifellos nicht nur aus dem Grund, weil das Leben im Blut ist und weil die Entnahme von Blut bis zu einem gewissen Grad bedeutet, Leben zu nehmen. Diese Vermutung wurde schon vor langer Zeit in der Zeitschrift The Watch Tower zum Ausdruck gebracht. In dem Artikel „Strittige Lehrpunkte klären“, der in der Ausgabe vom 15. April 1909 auf Seite 117 erschien, wird von der Verordnung über den Blutgenuß, herausgegeben vom Konzil zu Jerusalem, gesagt:

      9 „Den Juden war es verboten, und unter seinem Bund wurde es zu einem Sinnbild des Lebens gemacht — davon zu essen würde andeuten, daß der Essende für das Leben, das genommen worden war, verantwortlich ist. Ferner wurde das Blut bei den vom Gesetz vorgeschriebenen vorbildlichen Zeremonien als ein Symbol des Sündopfers benutzt; denn durch das Blut konnten die Sünden gesühnt werden. Um diesen vorbildlichen Zeremonien, aus denen die Juden lernen sollten, noch größeren Nachdruck zu verleihen, wurde den Juden die Verwendung des Blutes verboten. Ferner mögen andere, vielleicht gesundheitliche Gründe, die man noch nicht kennt, damit verbunden gewesen sein.“b

      10. Unter anderem welche schädlichen Folgen hatten Bluttransfusionen in einem einzigen Land? Was schlagen gewisse Leute dennoch vor?

      10 Heute, neunundfünfzig Jahre später, lernt man durch die ärztlichen Erfahrungen mit den so häufig angewandten Bluttransfusionen immer mehr dieser Gründe kennen. Was würdest du von einer neuzeitlichen ärztlichen Praxis halten, durch die in einem Jahr und in einem Land 16 000 Personen direkt getötet und weitere Tausende mit tödlichen Krankheiten infiziert werden, während weitere Tausende das Verfahren überleben? Solche Folgen haben Bluttransfusionen.c Bezeichnet die Regierung eines Landes dieses Verfahren deswegen als giftig, als gefährlich, und verbietet sie es? Wird es von der Regierung wie ein Medikament, eine Tablette oder eine Arznei, die in vielen Fällen den Tod herbeiführt, behandelt; verbietet sie den Handel damit, weil es zu gefährlich sei? Nein, im Gegenteil, es gibt Personen, die vorschlagen, daß man ein Gesetz erlasse, durch das eine Person gezwungen werden kann, sich einer Blutübertragung zu unterziehen, obwohl ihr christliches Gewissen ihr das verbietet. Warum ist die Regierung so inkonsequent?

      11. Welcher Widerspruch ergibt sich aus dem Vorwurf, der den nationalsozialistischen Kriegsverbrechern vor Gericht gemacht wurde, und der Behandlung von Christen, die eine Bluttransfusion ablehnen?

      11 Warum erinnerte das Gericht die nationalsozialistischen Kriegsverbrecher, die zu ihrer Verteidigung vorbrachten, die Massenvernichtungen auf Befehl ihrer Vorgesetzten verübt zu haben, daran, daß sie, als man ihnen zu töten befohlen habe, ihrem Gewissen hätten gehorchen sollen?d Handeln jedoch heute intelligente, Gott hingegebene, getaufte Christen nach ihrem durch die Bibel geschulten Gewissen, so setzen sich Gesetzgeber, Richter und Ärzte rücksichtslos darüber hinweg und zwingen sie, sich Blut übertragen zu lassen, das das Leben einer oder mehrerer Personen darstellt.

      STRÖME DAVON VERSCHWENDET

      12. Sollte Blut verschwendet werden, wenn man bedenkt, daß es in Gottes Augen doch so wertvoll ist? Welche Verwendung von Blut verursacht in den Vereinigten Staaten jedoch eine große Verschwendung?

      12 Blut sollte als etwas Heiliges behandelt werden, denn es bedeutet Leben. Es ist in Gottes Augen wertvoll, und zwar ist Menschenblut noch wertvoller als Tierblut. Welch eine Verschwendung dieses kostbaren Lebensstromes bedeutet die „Bluttransfusions-Epidemie“, die seit dem Zweiten Weltkrieg wütet! Das New York Times Magazine vom 29. März 1964 schreibt auf Seite 38 unter der Überschrift „2 800 000 Liter Blut nicht genug“: „Jedes Jahr wird den Kranken in den Vereinigten Staaten ein kleiner Blutstrom — 2 300 000 bis 2 800 000 Liter — transfundiert; allein in der Stadt New York werden täglich fast 500 Liter gebraucht. Durch Bluttransfusionen werden Zehntausende von Leben gerettet.“ In dem Artikel wird jedoch nicht gesagt, wie viele Tausende von Menschenleben getötet werden. Warum dieses Schweigen? Warum eine solch einseitige Berichterstattung?

      13. Wie viele Leben stellt dieser „kleine Strom“ von 2 800 000 Litern dar, und werden durch Transfusionen so viele Leben „gerettet“?

      13 Wie viele Leben stellt dieser „kleine Strom“ von 2 800 000 Litern dar? Rechne das aus, wobei zu berücksichtigen ist, daß der Durchschnittserwachsene etwa 5 bis 6 Liter Blut hat, das durch rund 96 000 Kilometer Arterien, Venen und Kapillaren strömt, um Stoffe zu den Körpergeweben zu transportieren. Wenn man je Person 6 Liter rechnet, würde dieser „kleine Strom“ von 2 800 000 Litern etwa 460 000 Erwachsene darstellen. So viele Leben werden jedoch nicht „gerettet“ oder, besser gesagt, so viele Patienten überleben die Bluttransfusion nicht, ohne irgendwelche Schäden davonzutragen.

      14. Welche Verschwendung der kostbaren Flüssigkeit ist mit Transfusionen verbunden, bei denen der Empfänger des Blutes stirbt?

      14 Welch große Verschwendung des kostbaren Lebensstromes ist mit der Verwendung dieser großen Menge Blut allein in den Vereinigten Staaten verbunden! Lediglich ein halbes Liter Blut zu transfundieren ist unnütz, es müssen mindestens 1,5 bis 2 Liter, in einigen Fällen sogar 9 bis 14 oder sogar 19 Liter transfundiert werden. Und doch kann es vorkommen, daß ein Patient, nachdem man ihm so viel Blut transfundiert hat, stirbt, wie der verwundete amerikanische Soldat in dem fahrbaren Krankenhaus in Südvietnam, dessen Leben die Ärzte zu „retten“ suchten. Die New York Times vom 25. Februar 1967 meldete: „Der Stapel leerer Blutbeutel wuchs. Während der Operation hatte der Soldat 13 Liter Blut erhalten.“ Dennoch starb er! Welch eine Verschwendung dieser kostbaren Flüssigkeit! Wohl hatte man ihm mit guter Absicht Blut transfundiert, doch das Blut, das der Gesamtblutmenge von mehr als zwei Erwachsenen entsprach, war vergeudet. Es hatte nicht vermocht, den Verwundeten am Leben zu erhalten!

      15. Welche weitere Verschwendung von Blut ist mit Transfusionen verbunden, die nachteilige Folgen haben?

      15 Man denke auch an die Verschwendung der Tausende und aber Tausende von Litern dieses wichtigen Lebenssaftes, die in den Fällen verwendet wurden, in denen Bluttransfusionen unmittelbar zum Tode führten. Welch furchtbare Verschwendung, wenn man bedenkt, daß durch diese Transfusionen doch gerade das Gegenteil von dem bewirkt wurde, was man eigentlich bewirken wollte! Man denke ferner an die Hunderttausende von Litern Blut, die in den Fällen verschwendet wurden, in denen die Nachwirkungen früher oder später zum Tode führten! Und ist das Blut, das für eine Transfusion verwendet wird, durch die der Patient für immer einen körperlichen Schaden davonträgt, nicht auch verschwendet?

      16. Wie wird Blut in den Blutbanken verschwendet?

      16 Auch sollte man nicht vergessen, wieviel Blut in den Blutbanken verschwendet wird, die das Blut billig oder unentgeltlich erhalten und dann eine Einheit für zehn bis sechzig Dollar verkaufen. Das Blut, das in diesen Banken aufbewahrt wird, ist nicht unbeschränkt haltbar. Es verdirbt mit der Zeit. Es überaltert. In einigen Banken können zehn Prozent des gesamten darin aufbewahrten Blutes wegen Überalterung nicht mehr verwendet werden. Diese große Menge Blut erfüllte nicht den Zweck, den sie hätte erfüllen sollen! Welch eine Verschwendung des kostbaren Lebenssaftes das bedeutet!e

      17. Ist diese Verschwendung Gott wohlgefällig, oder wird er die Menschen dafür verantwortlich machen? Begründe deine Antwort.

      17 Ist diese furchtbare Verschwendung des kostbaren menschlichen Lebenssaftes dem erhabenen Schöpfer wohlgefällig, der das Blut geschaffen hat, damit es den menschlichen Körper am Leben erhalte? Rechtfertigt die Absicht, mit der die Ärzte Blut transfundieren, eine solche Verschwendung in Gottes Augen? Nach dem, was wir in seinem Wort, der Bibel, lesen, bestimmt nicht. Wird Gott die Menschen dafür verantwortlich machen, daß sie in Friedens- oder in Kriegszeiten auf diese Weise Blut vergießen, das heißt, daß sie es, statt es an den Fuß des Altars Gottes zu gießen, wie das Blut der Opfertiere, in Verbindung mit einem medizinischen Experiment und in Verletzung des höchsten Gesetzes, nämlich des Gesetzes Gottes, vergießen? Diese Frage muß offenbar bejaht werden. Zu diesem Schluß kommt man besonders, wenn man als Beispiel die Tatsache nimmt, daß im alten Israel die Person, die absichtlich das göttliche Verbot über den Blutgenuß verletzte, aus dem Volke Gottes ausgerottet werden mußte. Es gibt tatsächlich keine stichhaltige Entschuldigung für diese heutigen schweren Verletzungen des göttlichen Gebotes, wenn man bedenkt, daß es jetzt eine ganze Anzahl wirksamer Blutersatzstoffe gibt. Sogar schwierige Operationen, wie zum Beispiel Operationen am offenen Herzen, können erfolgreich ohne Bluttransfusionen ausgeführt werden, wenn sich die Ärzte Mühe geben, sich Zeit nehmen und ihr ganzes Können aufbieten.

      18. Da Gottes Gesetz, das Mord verbietet, immer noch in Kraft ist, müßte welches Gesetz, das Gott Noah ebenfalls gegeben hat, auch noch in Kraft sein, und wen mußte die Familie Noahs über dieses Gesetz unterrichten?

      18 Als Gott Noah nach der Flut das Gesetz gab, das die Verwendung von Blut zu Nahrungszwecken verbot, gab er ihm auch das Gesetz gegen das Morden: „Wer Menschenblut vergießt, durch den Menschen soll sein Blut vergossen werden, denn im Bilde Gottes hat er den Menschen gemacht.“ (1. Mose 9:4-6) So gewiß wie Gottes Gesetz, das das Morden verbietet, heute noch in Kraft ist, ist auch sein Gesetz, das uns verbietet, das Blut eines anderen Geschöpfes in unseren Körper aufzunehmen, heute, im zwanzigsten Jahrhundert, noch in Kraft, und wir tun gut, es zu beachten. Die Familie Noahs war verpflichtet, ihre Nachkommen über dieses Verbot zu unterrichten.

      19. Wozu waren die Israeliten unter dem mosaischen Gesetz ihren Nachkommen gegenüber verpflichtet, was das Gesetz gegen den Blutgenuß betraf?

      19 In dem Gesetz Gottes, das die Nation Israel durch Moses erhielt, gebot Gott in bezug auf die Tieropfer: „Alles Fett gehört Jehova. Eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern in allen euren Wohnsitzen: alles Fett und alles Blut sollt ihr nicht essen.“ (3. Mose 3:16, 17) Das verpflichtete ein Geschlecht der Israeliten, das nächste Geschlecht zu lehren, kein Blut zu essen. Der Vater war verpflichtet, die Kinder zu lehren, daß man Gottes Gesetz verletzt, wenn man Blut ißt, und demzufolge achtete er auch darauf, daß seine minderjährigen Kinder kein Blut aßen, ja daß in seiner Familie oder in seinem Haus kein Blut gegessen wurde, denn er war ja der Herr, er führte die Aufsicht und überwachte alles. — 5. Mose 6:6, 7; Ps. 78:5, 6.

      20. Welche ähnliche Verpflichtung hat das christliche Israel, und was tun Jehovas Zeugen heute in dieser Beziehung?

      20 Heute hat Jehova Gott ein geistiges Israel, ein christliches Israel. (Gal. 6:16) Nicht nur die natürlichen, fleischlichen Israeliten waren Zeugen Jehovas, sondern auch diese christlichen geistigen Israeliten sind Zeugen Jehovas. Wohl wurde das mosaische Gesetz mit seinen Bestimmungen über das Fett aufgehoben, als Christus eines Opfertodes starb. Doch das apostolische christliche Konzil zu Jerusalem bestätigte das Gesetz, das Gott dem Noah gegeben hatte, und wandte es auf die wahre Christenversammlung an. Christliche Väter sind verpflichtet, dieses Gesetz ihren minderjährigen Kindern zu lehren und dafür zu sorgen, daß sie es halten, denn nach dem Gesetz Gottes müssen die Väter für das geistige, religiöse und leibliche Wohl ihrer minderjährigen Kinder sorgen. Heute anerkennen die christlichen Zeugen Jehovas diese Tatsache und halten sich an die göttliche Handlungsregel. Sie sind bemüht, ihre Kinder davor zu bewahren, das Gesetz, das Gott dem Noah gab, und auch die Verordnung des Konzils zu Jerusalem zu verletzen. (Eph. 6:4) Mit Recht sind sie bemüht, ihre Kinder davor zu schützen, daß sie fremdes Blut in sich aufnehmen.

      21. Wer bestreitet heute, daß christliche Eltern dieses Recht haben, und was behaupten sie, um über Kinder solcher Eltern verfügen zu können?

      21 Haben Eltern, die Zeugen Jehovas sind, das Recht, das zu tun? Gewisse Ärzte, Richter und Gesetzgeber verschließen die Augen gegenüber dem Gesetz Gottes, der Religionsfreiheit und dem christlichen Gewissen und sagen: „Nein!“ Diese Personen, die sich über Gottes Gesetz, das auf Christen Anwendung hat, hinwegsetzen, behaupten, die Zeugen Jehovas, die nicht wünschen, daß man ihren Kindern Blut überträgt, wenn ein Arzt — der nur ein Mensch ist — eine Bluttransfusion anordnet, seien eine Gefahr für ihre Kinder; man entzieht ihnen daher die elterliche Gewalt über ihre eigenen Kinder, ihr eigenes Fleisch und Blut. Diese Kinder werden dann Schützlinge des Staates, sogar in Ländern, in denen Kirche und Staat getrennt sind.

      22. Auf welche schamwürdige Weise ist man daher mit der Zustimmung von Richtern vorgegangen?

      22 Es ist vorgekommen, daß Richter christlichen Eltern die Kinder weggenommen und Vormunden übergeben haben, die überzeugt waren, daß Bluttransfusionen etwas Gutes sind. Die Vormunde haben dann veranlaßt, daß die ihren Eltern weggenommenen Kinder durch eine Transfusion tätlich beleidigt wurden, durch eine Transfusion, durch die das Gesetz Gottes und die aus Gewissensgründen erhobenen Einwände der christlichen Eltern in schamwürdiger Weise mißachtet wurden. Überlebt ein Kind eine solche aufgezwungene Bluttransfusion, dann beruhigen diese Personen, die dem Kind auf eine solche Weise Gewalt angetan haben, ihr Gewissen, indem sie sich einreden, sie hätten „ein Leben gerettet“.

      HAST DU DAS RECHT, ÜBER DEINEN KÖRPER ZU VERFÜGEN?

      23. Welche Frage wurde in diesem Zusammenhang von einem Rubrikjournalisten gestellt, und mit welchen Worten schloß er seinen Kommentar?

      23 In dieser Verbindung wurde eine wichtige Frage aufgeworfen: „Wem gehört der Körper?“ Mit dieser Frage leitete ein Rubrikjournalist, den es ärgerte, daß einer Schwangeren, einer Zeugin Jehovas, aufgrund einer gerichtlichen Verfügung eine Transfusion aufgezwungen worden war, seinen Artikel ein. Der Artikel schließt mit den Worten: „Vielleicht werden wir ... eines Tages ... daraus den Schluß ziehen ..., daß das Gesetz sehr oft ‚idiotisch, lächerlich‘ ist — und etwas dagegen unternehmen.“f

      24. Was gab vor kurzem in Israel Anlaß zu einer ähnlichen Frage, und welchen Appell veröffentlichten amerikanische Juden?

      24 Wem gehört der Körper? Diese Frage wurde in Verbindung mit einem ähnlichen Fall gestellt, und zwar von natürlichen, beschnittenen Israeliten, weil die Zahl der in Israel an verstorbenen Juden vorgenommenen Autopsien trotz wiederholter Proteste immer größer wird. Die Ärzte in Israel „haben das Gesetz in einer Weise ausgelegt, die der Absicht der [israelischen] Gesetzgeber nicht entspricht“.g Am 7. April 1967 veröffentlichte schließlich das Amerikanische Komitee zum Schutz der Menschenwürde in Israel „Einen Appell an die Regierung von Israel: Schändet die Toten nicht!“ In diesem Appell, in dem „Menschenwürde und jüdische Tradition“ behandelt werden, hieß es (unter anderem): „Aus Achtung vor dieser geheiligten allgemein anerkannten Denkweise und mit Rücksicht auf die geheiligten Rechte des Menschen, selbst zu bestimmen, was mit seinem Leib geschehen soll, verlangt das Gesetz in vielen Ländern der Welt (auch in den Vereinigten Staaten) eine schriftliche Einwilligung des Verstorbenen und/oder seiner nächsten Angehörigen, bevor eine Autopsie vorgenommen werden darf. Leider ist die Situation in Israel ganz anders.“

      25. Aus welchen Gewissensgründen haben sich Juden in Israel geweigert, sich in einem Krankenhaus behandeln zu lassen, und wer hat gemäß dem Appell das Recht, über die Leiche zu verfügen?

      25 In diesem Appell wird über die tragische Situation noch folgendes ausgeführt: „Als Folge davon müßten sich eigentlich viele Juden im Heiligen Land weigern, sich in einem Krankenhaus einer notwendigen Behandlung zu unterziehen, aus Furcht, daß ihr Körper dann verstümmelt wird ... Für die Juden ist das eine Sache der religiösen Überzeugung — und sie sind es gewöhnt, ihr Leben für ihren Glauben zu opfern. Doch muß das sein? Sollte sich ein Mensch in einem Krankenhaus nicht behandeln lassen können, weil man von ihm fordert, daß er einen Preis dafür bezahle, den zu zahlen ihm sein Gewissen verbietet? Das israelische Gesetz über Autopsien ist nicht nur eine Gefahr für die Toten, sondern auch für die Lebenden ... Es scheint, daß in Israel gewisse Elemente eine solche Abneigung haben gegen alles, was einen Anstrich von Religion hat, daß sie sogar die Rechte der Toten mit Füßen treten ... Es geht nicht nur um eine religiöse Frage, sondern um das, was alle zivilisierten Länder als ein Grundrecht anerkennen: daß die Wünsche des Verstorbenen und/oder seiner Angehörigen — nicht die des Staates — ausschlaggebend für das sind, was mit der Leiche des Betreffenden geschieht.“h

      26. Wie rechtfertigt Gottes Gesetz den jüdischen Appell, und was sollten sich Christen mit Bezug auf ihren Körper fragen?

      26 In diesem Protest gegen die anmaßenden Praktiken gewisser Ärzte wird auch die Furcht zum Ausdruck gebracht, daß man im Interesse des Fortschritts der Medizin nicht nur kühn die Körper verstorbener, sondern auch lebender Menschen verstümmelt. Gottes Gesetz verbietet die unnötige Verstümmelung des Leibes, den die Menschen von Gott empfangen haben. (3. Mose 19:28; 21:5; 5. Mose 14:1; 1. Sam. 31:4) Da wir unseren Leib von Gott erhalten haben, sollte dieser Grundsatz respektiert werden, ganz besonders dann, wenn wir unser Leben Gott durch Jesus Christus hingegeben und unsere Hingabe durch die Wassertaufe symbolisiert haben. Gehört unser Körper uns selbst oder Gott oder der modernen Wissenschaft? — Röm. 12:1.

      27. Um was für Körper geht es in Fällen, in denen bei minderjährigen Kindern Bluttransfusionen erzwungen werden und wer ist nach dem Worte Gottes verpflichtet, für minderjährige Kinder zu sorgen?

      27 Empörte Juden appellieren besonders wegen toter Körper an die israelische Regierung; in der Frage der Bluttransfusion jedoch geht es um den Körper lebender Menschen. Und wenn man den Körper eines Minderjährigen durch eine Bluttransfusion, die mit Hilfe eines vom Gericht ernannten Vormundes erzwungen wird, vergewaltigt, obschon die Eltern des Kindes aus religiösen Gründen und weil ihr durch die Verfassung geschütztes Recht dadurch verletzt wird, dagegen protestieren, wird die Frage: Wem gehört der Körper des Kindes — dem Staat oder den natürlichen Eltern?, sehr ernst. Nach dem Gesetz Gottes sind die christlichen Eltern verpflichtet, ihre Kinder zu versorgen und in religiöser Hinsicht zu erziehen. Sie sind verpflichtet, die Kinder in ihrem Glauben zu erziehen und sie zu lehren, diesen Glauben auch zu betätigen, sie zu lehren, in dieser Hinsicht Gott, dem Herrscher, mehr zu gehorchen als den Menschen oder dem Staat. — Eph. 6:4; Tit. 1:5, 6; vergleiche Matthäus 2:13-21.

      GOTTES VERWENDUNG VON BLUT, UM DEM MENSCHEN ENDLOSES LEBEN ZU GEBEN

      28. (a) Auf welche Weise wird nach der Auffassung der Zeugen Jehovas die Welt durch Blut gerettet? (b) Was taten die Apostel, als sie beim Abendmahl aus dem Becher tranken, und was veranschaulichten sie dadurch?

      28 Wir Zeugen Jehovas verfechten den Standpunkt, daß die Menschenwelt durch Blut gerettet wird, aber nicht durch die von Ärzten verordneten Bluttransfusionen, sondern durch die Vorkehrung, die Gott getroffen hat, um dem Menschen endloses Leben zu geben. Als Gottes Sohn Jesus Christus vor 1900 Jahren, kurz bevor er sein Blut am Todespfahl vergoß, das Abendmahl einsetzte, segnete er einen Weinbecher und gab ihn seinen treuen Aposteln mit den Worten: „Trinkt daraus, ihr alle; denn dies ist mein ‚Blut des Bundes‘, das zugunsten vieler zur Vergebung der Sünden vergossen werden wird.“ (Matth. 26:27, 28, Fußnote [engl. Ausgabe 1950]) Jesus verwandelte bei dieser Gelegenheit den Wein nicht in Blut; und als die Apostel aus jenem Becher tranken, tranken sie kein Menschenblut, so, als wären sie Kannibalen. Mit seinen Worten meinte Jesus lediglich, der Wein bedeute sein Blut. Dadurch, daß die Apostel von dem Wein tranken, der diese symbolische Bedeutung hatte, veranschaulichten sie, wie sie durch Glauben an Christus all das Gute, das durch das Vergießen seines Blutes bewirkt wurde, in Anspruch oder in Besitz nehmen oder sich aneignen würden. Das Vergießen des Blutes Jesu bedeutete, daß Jesus sein Leben zugunsten der Menschenwelt dahingab.

      29, 30. (a) Wie und warum ließ Gott seinen Sohn an Fleisch und Blut Anteil haben? (b) Wieso besaß Jesus bei seiner Auferstehung den Wert seines Menschenlebens immer noch?

      29 Da das Leben im Blut ist, hatte Jesu Blut einen Wert. Es war vollkommenes, gesundes Blut, denn Jesus war als vollkommener Mensch von einer jungfräulichen Mutter geboren worden. Daß Jesus sein Blut vergoß, bedeutete in Wirklichkeit, daß er sein vollkommenes menschliches Leben zugunsten der ganzen sündigen Menschheit Gott opferte. (1. Joh. 2:1, 2) Jehova Gott hatte zuvor das vollkommene Leben seines himmlischen Sohnes vom Himmel auf die Erde übertragen, damit dieser an Fleisch und Blut Anteil habe und ein vollkommenes menschliches Opfer werde. (Gal. 4:4; Hebr. 2:14, 15) Da Jesus als unschuldiger Mensch, der Gott treu blieb, starb, weckte ihn Jehova Gott am dritten Tag von den Toten auf. Da Jesus als ein Geistsohn Gottes auferweckt wurde, besaß er immer noch den Wert seines geopferten Menschenlebens. Wir lesen daher in Hebräer 13:20:

      30 „Der Gott des Friedens ... [hat] den großen Hirten der Schafe mit dem Blut eines ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus, von den Toten heraufgebracht.“

      31, 32. (a) Womit erschien Jesus Christus daher im Himmel in Gottes Gegenwart? (b) Warum konnte Jesus als Gottes Hoherpriester mehr erreichen als der Hohepriester Israels?

      31 Jesus Christus fuhr mit dem Wert, der seinem vollkommenen Menschenblut entsprach, das heißt mit dem Wert seines menschlichen Lebens, in den Himmel auf und erschien in der Gegenwart Jehovas Gottes. — Hebr. 9:24.

      32 Im Himmel überreichte Jesus Gott den Wert seines geopferten menschlichen Lebens. Er handelte demgemäß als Gottes Hoherpriester, wie geschrieben steht: „[Er] begab ... sich, nicht mit dem Blut von Ziegenböcken und von jungen Stieren, nein, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heilige und erlangte eine ewige Befreiung für uns. Denn wenn das Blut von Ziegenböcken und von Stieren ... in dem Maße heiligt, daß das Fleisch rein wird, wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch ewigen Geist sich selbst ohne Makel Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott heiligen Dienst darbringen können?“ — Hebr. 9:11-14.

      33. (a) Wie heiligte Gott das Blut von Tieren in Israel besonders? (b) Wie hat Gott die Heiligkeit des Menschenblutes noch erhöht, und was bedeutet daher dessen Verwendung für Bluttransfusionen?

      33 Gott heiligte das Blut von Tieren besonders, indem er es den Israeliten der alten Zeit auf den Altar gab zur Vergebung ihrer Sünden. Außerdem wird dadurch, daß Gott das Blut seines Sohnes, der sich als vollkommener Mensch geopfert hatte, annahm, die Heiligkeit des Menschenblutes, das ohnehin heilig ist, weil das Leben der Menschheit in ihrem Blute ist, noch erhöht. (3. Mose 17:11, 12, 14) Deshalb ist die Verwendung dieses Lebenssaftes für Bluttransfusionen unter dem Vorwand, Leben zu retten, eine Entheiligung des Blutes. Dadurch wird die Aufmerksamkeit der Menschen von der Tatsache abgelenkt, daß Gott, der Schöpfer, die Menschenwelt durch das Opferblut seines vollkommenen und treuen Hohenpriesters, Jesus Christus, retten wird, ja diese Tatsache wird dadurch sogar geringgeachtet.

      34. Wozu sind wir verpflichtet, da wir diese Wahrheiten kennen, und was erwarten Christen, die in einem irdischen Paradies menschliche Vollkommenheit zu erlangen hoffen?

      34 Da wir diese wichtigen biblischen Wahrheiten kennen, sind wir verpflichtet, sowohl das Menschenblut als auch das Tierblut als etwas Heiliges zu behandeln. Transfundiertes Menschenblut vermag niemals, uns auf einer paradiesischen Erde ewiges Leben zu verleihen. Ärztliche Berichte über solche Transfusionen zeigen sogar, daß sie zu unserem Tod und zum Tod unserer Kinder führen können. Gehorsame Christen, die auf ein irdisches Paradies unter Gottes Königreich hoffen, erwarten, durch das vergossene Blut Jesu Christi, in der geheiligten göttlichen Weise angewandt, ewige Rettung und menschliche Vollkommenheit zu erlangen.

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