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Brief des ZweigbürosKönigreichsdienst 1977 | April
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Brief des Zweigbüros
Liebe Königreichsverkündiger!
In der heutigen Zeit, der „Zeit des Endes“, ist damit zu rechnen, daß der Königreichsbotschaft und ihren Verkündigern in zunehmendem Maße Widerstand entgegengebracht wird. Das stimmt mit Jesu Prophezeiung überein: „Man [wird] Hand an euch legen und euch verfolgen“, und „ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Menschen sein“. Dies werde, wie Jesus sagte, „euch zu einem Zeugnis ausschlagen“ (Luk. 21:12-19).
In Anbetracht dieser Worte Jesu ist es nicht verwunderlich, daß das christliche Werk der Zeugen Jehovas heute in mehr als 40 Ländern Einschränkungen unterworfen ist. Und diese Zahl steigt immer noch. Im April 1976 kam Benin hinzu, im August Argentinien und die Zentralafrikanische Republik. Am 23. Dezember verhängte der südostasiatische Staat Indonesien ein Verbot über Jehovas Zeugen. Die protestantische Abteilung des Religionsministeriums, unterstützt von einheimischen Geistlichen, hatte schon lange darauf hingewirkt. Im Januar 1977 wurde im Kongo ein Verbot ausgesprochen.
Trotz dieser Maßnahmen sind unsere Brüder in all diesen Ländern wie auch anderswo sehr mutig und tun alles ihnen mögliche, um von Gottes Königreich Zeugnis abzulegen. Es ist gut, für sie zu beten. Während wir die feindlichen Mächte auf der ganzen Erde heranrücken sehen, können wir alle aus den Worten Jesu Mut schöpfen: „Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht“ (Luk. 21:28).
Wie in Matthäus, Kapitel 10 berichtet wird, gab Jesus allen, die sich Gegnerschaft gegenübersehen, ermutigenden Rat. Ob ein solcher Widerstand nun von Angehörigen oder Freunden kommt, von Menschen im Gebiet oder von Behörden, wollen wir loyal zu Jehova und zu seinem Königreich stehen und unser Vorrecht, Jehova zu vertreten, weiterhin treu wahrnehmen.
Eure Brüder
ZWEIGBÜRO WIESBADEN
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GesprächsthemaKönigreichsdienst 1977 | April
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Gesprächsthema
Wird es einmal keine Gewalttätigkeit mehr geben? (Psalm 37:8-11).
1. Bald werden die Bösen beseitigt werden.
2. Es wird wahrer Frieden herrschen.
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Streut Samen der Wahrheit ausKönigreichsdienst 1977 | April
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Streut Samen der Wahrheit aus
1 Jesus hatte sich an einer Quelle in Samaria niedergesetzt und wartete auf die Rückkehr seiner Jünger, die etwas zu essen kaufen wollten. Er war müde und durstig, aber er war bereit, ein passendes Zeugnis zu geben, das den Umständen entsprach. Lies selbst einmal in Johannes 4:7-15 nach, welches Gespräch sich entspann.
2 Nimmst auch du günstige Gelegenheiten wahr, ein Zeugnis zu geben, wobei du das Gespräch ebenso natürlich und auf interessante Weise auf bevorstehende Dinge lenkst? Wenn du darauf bedacht bist, werden sich dir täglich viele Gelegenheiten dazu bieten.
3 Welche Situationen nutzten Jesus und seine Jünger, um ein Zeugnis zu geben, und zwar nicht nur, wenn sie die Menschen zu Hause besuchten, sondern auch bei anderen Gelegenheiten? Einmal sprach Jesus im Weitergehen Matthäus an, „der im Steuerbüro saß“. Ein andermal waren sie durch ein Getreidefeld gegangen, als er die Gelegenheit wahrnahm, mit den Pharisäern zu reden. Später sprach er zu einer Volksmenge, die sich am See versammelt hatte. Jesus gab bei vielen Gelegenheiten und an verschiedenen Orten aus dem Stegreif Zeugnis. Er sprach mit Fremden und mit Personen, die er kannte (Matth. 9:9; 12:1-4; 13:1-4).
4 Paulus hatte es sich in seinem Dienst in Athen zur Gewohnheit gemacht, auf dem Marktplatz mit denen zu sprechen, „die gerade da waren“ (Apg. 17:17). Er nahm jede Gelegenheit wahr, über Jehova zu sprechen, zum Beispiel spätnachts, nachdem er aus dem Gefängnis befreit worden war. Als er unter Hausarrest stand, sprach er mit allen, die ihn besuchten (Apg. 16:25-34; 28:30, 31).
5 Nehmen auch wir jede Gelegenheit wahr, ein Zeugnis zu geben, oder warten wir, bis wir „im Dienst“ sind, oder sprechen wir nur dann über die Wahrheit, wenn wir „in unserem Gebiet“ von Haus zu Haus gehen? Es lohnt sich, nach Gelegenheiten Ausschau zu halten, Zeugnis zu geben, denn bekanntlich ist das Feld die Welt, und vielleicht bietet sich uns keine bessere Gelegenheit, mit bestimmten Personen zu sprechen. Bestimmt finden wir in der Bibel viele Beispiele für ein solch informelles Zeugnisgeben.
6 Dieser Dienst mag zwar insofern kein „formelles Zeugnisgeben“ sein, als wir nicht besonders geplant haben, mit bestimmten Personen zu sprechen, doch es kann sehr gut sein, daß wir uns in etwa darauf vorbereitet haben, indem wir über passende Gesprächsthemen nachgedacht oder Literatur mitgenommen haben, in der Hoffnung, jemand zu treffen, der Wertschätzung dafür zeigt. Wenn es dir schon passiert ist, daß du keine Literatur dabeihattest, als du mit einer interessierten Person sprachst, verstehst du sicherlich, daß man solche Möglichkeiten, die sich bei der täglichen Arbeit oder auf Reisen ergeben mögen, einplanen sollte.
7 Es ist nicht nötig, mit jedem eine lange Unterhaltung zu führen. Vielmehr sollte man sich kurz fassen und, indem man vielleicht nur einen Satz sagt, versuchen, herauszufinden, wie die Person reagiert bzw. ob sie Interesse zeigt. Auf diese Weise ging Jesus vor (Joh. 4:7-26). Wenn kein Interesse gezeigt wird, setzt man das Gespräch vielleicht lieber nicht fort. Ob man sich in der Schule oder auf der Arbeit, zu Hause oder beim Einkaufen, bei Freunden oder bei Angehörigen oder bei Fremden befindet, so werden sich viele Möglichkeiten bieten, auf interessante Weise über das zu sprechen, was man gelernt hat. Vergiß nicht, die damit verbrachte Zeit in deinem Predigtdienstbericht zu berücksichtigen.
8 Wenn wir informell Zeugnis geben, vergrößert sich der Personenkreis, dem wir Zeugnis geben können, und das mag bedeuten, daß wir mit vielen sprechen können, die nicht regelmäßig mit der Königreichsbotschaft erreicht werden. Wie ein Landwirt auf dem Feld Samen ausstreut, so möchten wir den Samen der Wahrheit ausstreuen (Pred. 11:6).
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Den Glauben anderer stärkenKönigreichsdienst 1977 | April
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Den Glauben anderer stärken
1 Der Glaube an Jehova Gott und an seine Königreichsherrschaft unter Christus Jesus ist sehr begehrenswert. Dieser Glaube ermöglicht es einem Menschen, Jehovas Wohlwollen und die wunderbare Aussicht auf ewiges Leben zu erlangen. Ein fester Glaube wird aber selten mühelos erworben. Viele Menschen möchten gern Glauben haben, doch Hindernisse stellen sich ihnen in den Weg, die es ihnen erschweren, auf das zu vertrauen, was sie über die Wahrheit kennengelernt haben, und daran zu glauben. Können wir ihnen irgendwie helfen? (2. Thess. 3:2).
2 Jedes Jahr sehen wir beim Gedächtnismahl im Königreichssaal viele interessierte Personen. Ihr Glaube ist zweifellos unterschiedlich groß, doch sie waren zumindest bereit, Anstrengungen zu machen, um bei dieser wichtigen Feier zugegen zu sein. Kann ihnen zu weiteren Fortschritten im Glauben verholfen werden? Vielleicht bist gerade du die Person, die das könnte. Sogar Jesu Jünger sagten einmal zu ihm: „Gib uns mehr Glauben“ (Luk. 17:5). Wir können solchen Personen heute helfen, einen festen Glauben zu erwerben. Dieser Glaube ergibt sich dadurch, daß man zuhört, während jemand, der Glauben hat, über Gottes Wort spricht. In Römer 10:17 heißt es: „Der Glaube [folgt] auf das Gehörte.“
3 Kennst du jemand, dem geholfen werden könnte, im Glauben an Jehovas Vorsätze, an Jesu Loskaufsopfer und an das wunderbare bevorstehende neue System der Gerechtigkeit zu wachsen? Wenn ja, dann laß ihn das Wort der Wahrheit hören. Ermuntere ihn, Schriften zu lesen, durch die sein Glaube gestärkt wird. In diesem Monat könntest du ihm vor allem den „Wachtturm“ anbieten. Versuche aber, Lesestoff für ihn zu finden, der ihn interessieren und seinen Glauben stärken wird. Was könnte zum Beispiel den Betreffenden hindern, im Glauben Fortschritte zu machen? Ist es ein mangelndes Vertrauen zur Bibel? Neigt er dazu, an die Evolution zu glauben? Oder handelt es sich um eine Lehre der babylonischen Religion, die es ihm erschwert, Jehovas Vorsätze zu verstehen? Wenn du weißt, woran es liegt, kannst du seine Aufmerksamkeit leichter auf Schriften lenken, die solche Themen behandeln, und mit ihm besprechen, was die Bibel dazu sagt.
4 Da der Glaube eine Frucht des Geistes ist, wird er auf dem richtigen Boden wachsen, wenn Gottes inspiriertes Wort auf die betreffende Person Einfluß ausüben kann. Wenn du alles tust, was dir möglich ist, um regelmäßige Unterhaltungen zu führen oder ein Bibelstudium an Hand einer der Broschüren zu beginnen, die gut dazu geeignet sind, die üblichen Einwände zu überwinden, dann wird dir Jehova helfen, indem er den Samen der Wahrheit wachsen läßt. Doch welche Broschüre sollte man verwenden? Das hängt von dem Einzelfall ab.
5 Die Broschüre „Das Leben hat weit mehr zu bieten!“ behandelt zum Beispiel die Frage der Evolution, wie das Leben begann, die Gründe für die Weltprobleme sowie die Möglichkeit, zu überleben und ewiges Leben zu erlangen. Die Broschüre „Eine sichere Zukunft — Wie zu erlangen?“ spricht das allgemeine Verlangen nach Sicherheit an und vermittelt eine gute biblische Grundlage, indem sie zeigt, daß nur Gott die Bedürfnisse des Menschen wirklich befriedigen kann, wer Jehova ist, welche Gründe die Bibel für die heutige Unsicherheit anführt und wie eine sichere Zukunft möglich ist. In der Broschüre „Gibt es einen Gott, der sich um uns kümmert?“ werden Fragen beantwortet, die bei Menschen oft Zweifel hervorrufen, wie zum Beispiel: Ist Gott für die Probleme verantwortlich, denen wir uns heute gegenübersehen? Wie entstand das Böse? Weshalb wurde es so lange zugelassen? Und was hat Gott in bezug auf eine gerechte neue Ordnung vor?
6 Wähle den Stoff aus, von dem du glaubst, daß er der Person, der du helfen möchtest, am meisten bietet. Vielleicht kannst du dir eine Liste von Personen anfertigen, die du während des Monats besuchen möchtest. Nimm eine Ausgabe des „Wachtturms“ mit, die du für interessant hältst, und ermuntere die Personen zu abonnieren, damit sie ihren Glauben stärken können. Versuche, ein Bibelstudium zu beginnen, ganz gleich, ob sie abonnieren oder nicht. Bekunde persönliches Interesse an ihnen, indem du die Wahrheit mit ihnen redest und sie ermunterst, die Bibel mit dir zu betrachten. Unser Ziel ist es, den Glauben zu stärken, der zum Leben führt, während wir Menschen, die nach der Wahrheit suchen, die Erkenntnis vermitteln, die wir bereits erlangt haben (Röm. 1:17).
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Berichterstattung zweimal im MonatKönigreichsdienst 1977 | April
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Berichterstattung zweimal im Monat
Versammlungsverkündiger vergessen manchmal, am Ende des Monats einen Predigtdienstbericht abzugeben. Es wäre praktisch, wenn sie einen Bericht um den 15. des Monats und einen weiteren am Ende des Monats abgeben würden. Zu diesem Zweck kann der übliche Berichtszettel verwendet werden. Versammlungsälteste sollten sich vornehmen, alle Versammlungsverkündiger daran zu erinnern, daß es nötig ist, die Predigtdienstberichte in der Zusammenkunft abzugeben, die dem 15. des Monats bzw. dem Ende des Monats am nächsten ist. Einige, die vergessen haben, ihren Bericht abzugeben, werden jetzt als unregelmäßige Verkündiger gezählt, obwohl sie in Wirklichkeit jeden Monat die gute Botschaft verkündigt haben. Falls einige Versammlungen die Buchstudienleiter bitten möchten, die Berichte zweimal monatlich einzusammeln und sie dann dem Predigtdienstaufseher zu übergeben, so ist dagegen nichts einzuwenden. Tut, was für die Verkündiger und für die Versammlung am nützlichsten ist.
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Nacharbeit bei abgelaufenen GeschenkabonnementsKönigreichsdienst 1977 | April
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Nacharbeit bei abgelaufenen Geschenkabonnements
Wenn wir einen Abonnementsablaufzettel erhalten, sollten wir den Wunsch haben, den früheren Abonnenten zu besuchen, um sein Interesse an der guten Botschaft zu fördern und ihn zu ermuntern, neu zu abonnieren. Nun mag es sein, daß der Betreffende Empfänger eines Geschenkabonnements war und nicht selbst abonniert hatte. Um uns zu helfen, unsere Rückbesuche bei solchen Personen richtig einzuleiten, werden in Zukunft auf den Ablaufzetteln von Geschenkabonnements neben der Adresse die Buchstaben „GAB“ erscheinen.
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Eure DienstzusammenkünfteKönigreichsdienst 1977 | April
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Eure Dienstzusammenkünfte
WOCHE VOM 11. APRIL
20 Min. Lied 78. Örtliche Bekanntmachungen. Besprich auch „Berichterstattung zweimal im Monat“ und „Den Glauben anderer stärken“ (Fragen und Antworten). Behandle abschließend Römer 10:11-14, falls es die Zeit erlaubt.
18 Min. Glaube beruht auf biblischer Erkenntnis (Röm. 10:17). Ermuntere zum Gebrauch der Bibel im Predigtdienst. Unser Gesprächsthema wird uns dabei helfen.
Demonstration (5 Min.): Der Verkündiger verwendet als Thema die Frage „Wird es einmal keine Gewalttätigkeit mehr geben?“ Er weist auf Psalm 37:8-11 hin. Viele glauben, sie müßten etwas unternehmen, um gegen Übeltäter einzuschreiten. Gott verheißt, selbst der Gewalttätigkeit ein Ende zu machen. Der Verkündiger erklärt, daß „Der Wachtturm“ vom 15. April guten Aufschluß über das Thema „Eine Zeit weltweiter Bedrängnis — Warum und wann?“ enthält. Er ermuntert den Wohnungsinhaber zu abonnieren, um seinen Glauben zu stärken.
Vorsitzender: „Der Wachtturm“ wird uns helfen, Interesse zu wecken und den Glauben an die Bibel zu stärken. Besprich mit den Anwesenden Sprechpunkte aus der laufenden Ausgabe. Hebe hervor, wie wir einem Wohnungsinhaber zeigen können, daß die Zeitschrift wertvoll für ihn ist. Besprich, wie die laufende Ausgabe mit dem Gesprächsthema in Verbindung gebracht werden kann. Empfiehl, daß die Brüder, die die nächste Zusammenkunft für den Predigtdienst leiten, das eben verwendete Gesprächsthema wiederholen.
22 Min. Das Aussäen des Samens der Wahrheit ist nur der erste Schritt. Wir möchten Bibelstudien durchführen, um das Interesse zu pflegen. Mit dem Abonnement bieten wir drei Broschüren an, die uns eine Hilfe sind, Studien zu beginnen. Zeitschriften zurückzulassen oder ein Abonnement aufzunehmen reicht normalerweise nicht aus, um jemandem zu helfen, die Wahrheit kennenzulernen. Geduld und Anstrengung sind erforderlich. Versuche schon beim ersten Besuch, zu zeigen, wie ein Studium durchgeführt wird, wenn es passend ist. Wähle die Broschüre aus, die du dazu verwenden möchtest und mache dich damit vertraut. Übe zu Hause oder mit einem anderen Verkündiger, wie man ein Studium einrichtet, und versuche es dann im Dienst. Um dabei erfolgreich sein zu können, müssen wir den Stoff, der besprochen werden soll, kennen.
(10 Min.) Solange es die Zeit gestattet, studiert der Vorsitzende mit den Anwesenden Stoff aus der Broschüre „Gibt es einen Gott, der sich um uns kümmert?“, von vorn beginnend. Lest zuerst die Absätze.
Auch im Zeitschriftendienst kann man den Vorschlag machen, dem Wohnungsinhaber zu zeigen, wie die Bibel studiert wird. Wir sollten erkennen, daß wir zum Wachstum des ausgestreuten Samens nur dann beitragen können, wenn wir uns ständig durch Rückbesuche und Bibelstudien darum kümmern. Weise auf den Artikel „Nacharbeit bei abgelaufenen Geschenkabonnements“ hin. Schließe mit Römer 10:20 ab, indem du die Bedeutung des Predigtdienstes hervorhebst. Lied 17 und Gebet.
WOCHE VOM 18. APRIL
Bei jeder Gelegenheit über die Wahrheit sprechen
20 Min. Lied 117. Bekanntmachungen einschließlich des Predigtdienstberichts der Versammlung für den vergangenen Monat. Besprich den Artikel „Streut Samen der Wahrheit aus“ mit den Anwesenden (Fragen und Antworten).
25 Min. Unsere Mitmenschen durch informelles Zeugnisgeben erreichen. Vorsitzender: Wir haben guten Grund, Jehova täglich zu segnen (Ps. 145:2, 10). Bitte die Anwesenden, Situationen zu nennen (nicht Erfahrungen zu erzählen), in denen außer im eigentlichen Predigtdienst Zeugnis gegeben werden könnte. Es könnten viel mehr Menschen erreicht werden, wenn jeder von uns die sich ihm bietenden Gelegenheiten täglich nutzen würde. Ermuntere die Brüder, darüber nachzudenken, in welchen der folgenden Situationen sie sich gemäß ihren persönlichen Verhältnissen vorstellen könnten, daß sie informell Zeugnis geben.
1. Szene. Ein Bruder gibt auf seiner Arbeitsstelle einem Kollegen Zeugnis, der ihn über einen Artikel aus der Zeitschrift „Erwachet!“, den der Bruder in der Frühstückspause liest, eine Frage stellt. Der Vorsitzende weist darauf hin, daß es viele Brüder gewohnt sind, Veröffentlichungen der Gesellschaft mit zur Arbeit zu nehmen, um darin zu lesen. Das schafft Gelegenheiten zum informellen Zeugnisgeben. Regt dich das dazu an, diesem Beispiel zu folgen?
2. Szene. Drei Schwestern unterhalten sich über die Vorteile des informellen Zeugnisgebens. Eine sagt, daß sie an einem Abend, wenn sie nicht fortgehen kann, gern Briefe an Freunde und Verwandte schreibt und beiläufig stets etwas von der Wahrheit erwähnt. Wenn die Reaktion darauf günstig ist, sendet sie Literatur oder gibt ein Geschenkabonnement auf. Die zweite Schwester sagt, daß sie gern den Leuten Zeugnis gibt, mit denen sie beim Einkaufen zusammentrifft. Die dritte Schwester erwähnt, daß sie manchmal Leuten Zeugnis gibt, die sie zu Hause besuchen. Die erste Schwester bittet die anderen, zu zeigen wie sie vorgehen.
3. Szene. Die zweite Schwester unterhält sich, während sie in einem Geschäft an der Kasse ansteht, mit einer Frau, die über die hohen Lebensmittelpreise klagt. Sie stimmt zu, daß das ein Problem ist, sagt aber, daß eine sichere Zukunft möglich ist. Sie bietet die Broschüre mit diesem Thema an. Vorsitzender: Wenn man Zeitschriften oder andere Veröffentlichungen bei sich hat, ist man immer darauf vorbereitet, ein informelles Zeugnis noch zu vervollständigen.
4. Szene. Ein Vertreter spricht in der Wohnung der dritten Schwester vor, die ihn fragt, wie das Geschäft geht. Sie lenkt das Gespräch auf die Bibel und ermuntert den Mann, die Broschüre „Gibt es einen Gott, der sich um uns kümmert?“ zu lesen.
5. Szene. Ein jugendlicher Zeuge spricht in der Schule mit einem Freund und sagt, daß ihn der Lehrer nicht von der Evolutionstheorie überzeugen könne, weil sie gemäß dem, was er darüber lese, zu unvernünftig sei. Der Freund fragt, was er meine, und der Bruder zeigt ihm das Bild auf Seite 74 und 75 im „Evolutions“-Buch. Der Mitschüler erwähnt, daß seine Eltern manchmal Literatur von uns erhalten, daß er aber ihren Inhalt nicht kenne. Der Verkündiger macht den Vorschlag, den Freund zu Hause zu besuchen, um ihm mehr zu erklären.
Der Vorsitzende weist darauf hin, daß wir uns alle am informellen Zeugnisgeben beteiligen können. Viele tun es bereits. Es ist gut, uns darauf einzustellen. Wir können dann viel mehr Menschen erreichen. Ermuntere alle, festzustellen, was sie in den nächsten Tagen tun können, um informell Zeugnis zu geben.
15 Min. Hat informelles Zeugnisgeben zum Erfolg geführt? Bitte die Versammlung, Erfahrungen zu erzählen. Wie viele haben sich aufgrund von informellem Zeugnisgeben für die Wahrheit interessiert? Haben einige am Ort dabei gute Ergebnisse erzielt? (Der Vorsitzende kann sich auf Erfahrungen vorbereiten, die in unseren Publikationen erscheinen, wie zum Beispiel in wX71 1. 7., S. 413, 414; wX73 15. 6., S. 382, 383.) Verstehen die Brüder, daß es richtig ist, die Zeit zu berichten, die man damit verbringt, selbst wenn es sich immer nur um einige Minuten handelt? Betone, daß wir anderen gegenüber freundlich sein sollten, da sich dadurch oftmals Gelegenheit zu einem guten Zeugnis ergibt. Lied 51 und Gebet.
WOCHE VOM 25. APRIL
18 Min. Lied 43. Örtliche Bekanntmachungen. Neuen helfen, im Glauben Fortschritte zu machen. In diesem Monat haben wir bei unseren Besuchen zwei Möglichkeiten, ihnen zu helfen. Wir sind daran interessiert, Bibelstudien zu beginnen und Abonnements aufzunehmen. Erwähne, wie viele Abonnements bis jetzt aufgenommen worden sind. Frage auch, wie vielen es in diesem Monat möglich war, einem Wohnungsinhaber zu zeigen, wie man die Bibel studiert. Jesus ermunterte zum Bibelstudium (Luk. 24:45; Joh. 21:15). Machen die Personen, mit denen wir die Bibel studieren, Fortschritte? Begreifen sie den Sinn der „Schriften“? Besprich den Artikel „Die gute Botschaft darbieten — Durch Bibelstudien, die den Menschen wirklich helfen“ (Fragen und Antworten).
15 Min. Interessante Studien beginnen und weiterführen. Der Vorsitzende spricht kurz über die Notwendigkeit, das Interesse des Wohnungsinhabers zu entfachen, damit er den Wunsch hat, mehr zu erfahren. Wie kann man das erreichen? Beachtet, wie der Verkündiger einfach die Umschlagseite der Broschüre „Gibt es einen Gott, der sich um uns kümmert?“ dazu verwendet.
Demonstration (5 Min.): Zum Schluß der Unterhaltung über Psalm 37:8-11 fragt der Verkündiger den Wohnungsinhaber, ob er glaube, daß es einmal kein Verbrechen und keine Gewalttätigkeit mehr geben werde. Er sagt, daß sich viele Menschen angesichts dieses weitverbreiteten Problems fragen, ob Gott sich wirklich um uns kümmert. Er weist auf die Frage auf der Umschlagseite der Broschüre hin und fragt den Wohnungsinhaber: „Haben Sie sich auch schon Gedanken darüber gemacht? Wüßten Sie wo die Antwort darauf zu finden ist?“ Der Verkündiger erklärt, daß uns diese Broschüre helfen soll, die Antworten aus der Bibel zu erhalten. Er fragt, ob er dem Wohnungsinhaber kurz zeigen darf, wie man dabei vorgehen kann. Er beginnt die Betrachtung mit Absatz 7.
Als nächstes bespricht der Vorsitzende mit der Versammlung, wie man das Studium lehrreich gestaltet. Laß Absatz 18 lesen, und besprich ihn mit der Versammlung. Frage: Inwiefern ist es besonders beim Einrichten eines Studiums eine Hilfe, zuerst den Absatz zu lesen? Warum ist es am besten, den Interessierten zu ermuntern, in eigenen Worten zu antworten? Warum sollte man ihm erklären, wie man die Schriftstellen findet, statt nur die Seitenzahl zu nennen? Inwiefern sind Fragen nach seinem Standpunkt eine Hilfe? Erkennt der Interessierte zum Beispiel aus Veranschaulichungen einen Gedanken, den er im Leben anwenden könnte? Ermuntere alle, die ein Studium durchführen, freundlich mit den Studierenden über die Notwendigkeit zu sprechen, Fortschritte zu machen, um von Jehova gesegnet zu werden (Luk. 8:9-15).
12 Min. Ansprache über die Frage: Was ist erforderlich, um im Glauben Fortschritte zu machen? (mit kurzen Demonstrationen). Besprich mit der Versammlung Jehovas Anweisungen aus Hebräer 10:24, und zeige, wie wir Personen, mit denen wir studieren, ermuntern könnten, die Zusammenkünfte zu besuchen. Interviewe einige, die jemand mit zu den Zusammenkünften bringen, wie sie dabei vorgehen. Frage sie, warum ihrer Meinung nach der Besuch der Zusammenkünfte so wichtig und nützlich ist.
Wie können wir Menschen, die zu den Zusammenkünften kommen, noch helfen, Fortschritte zu machen, außer daß wir ihnen das Gefühl geben, willkommen zu sein? Laß das in zwei kurzen Szenen, die nach einem Heimbibelstudium spielen, demonstrieren. In der ersten Szene hilft der Verkündiger dem Studierenden, einen Kommentar für das Buchstudium vorzubereiten, und zwar aus dem Stoff, der das nächste Mal in dem Buch „Wahrer Friede und Sicherheit ...“ studiert wird. Die zweite Szene handelt davon, daß dem Interessierten eine Ansprache in der Theokratischen Schule zugeteilt worden ist. Der Verkündiger ermuntert ihn, den Stoff immer wieder zu lesen und sich Notizen über die wichtigsten Schriftstellen zu machen. Er bietet ihm seine Hilfe beim Zusammenstellen der Ansprache an. Wir möchten jedem, der mit der Versammlung verbunden ist, beistehen, Fortschritte im Glauben zu machen und ausgerüstet zu werden, die gute Botschaft zu verkündigen (2. Tim. 2:2).
15 Min. (Falls die Ältestenschaft der Versammlung Stoff hat, den sie für wichtig hält, kann sie diesen statt des hier angegebenen verwenden, auf den kurz hingewiesen werden sollte.) Besprich mit der Versammlung die Frage, wer sich am Predigen der guten Botschaft beteiligen kann. Betrachte die Gedanken aus dem „Organisations“-Buch, Seite 128 bis 130 (Fragen und Antworten).
Demonstration: Ein Bruder bespricht im Bibelstudium das Gesprächsthema mit dem Studierenden und lädt ihn zum Predigtdienst ein.
Vorsitzender: Bestehen in gewisser Beziehung Fragen in bezug auf die Person, mit der studiert wird, wäre es gut, diese Fragen mit einem Ältesten zu besprechen, bevor man den Betreffenden zum Predigtdienst einlädt. Ermuntere dazu, andere in den Predigtdienst und zu Bibelstudien mitzunehmen. Habt ihr in diesem Monat versucht, auf informelle Weise Zeugnis zu geben? Erfahrungen, falls es die Zeit gestattet. Lied 42 und Gebet.
WOCHE VOM 2. MAI
Als Familie glücklich bleiben
25 Min. Lied 10. Der Vorsitzende gibt kurz Bekanntmachungen und erwähnt dann, daß die Zusammenkunft unter dem obigen Motto steht. Er leitet eine Szene ein, in der ein Bruder einen Ältesten fragt, wie er mit den in seiner Familie bestehenden Problemen fertig werden kann. Er erkennt, daß in seiner Familie das wirkliche Glaubensleben fehlt. Der Älteste unterhält sich mit dem Bruder über die Bedeutung seiner eigenen geistigen Einstellung. Wenn seine Stellung als Haupt geachtet werden soll, ist er verpflichtet, der Leitung Jesu Christi, seines Hauptes, zu folgen (1. Joh. 2:6), seiner Frau als einem schwächeren Gefäß Ehre zuzuerkennen (1. Petr. 3:7), seine Kinder zu erziehen (Eph. 6:4) usw. (Siehe „Aid“-Buch unter dem Stichwort „Headship“, S. 726; wX77 15. 1., S. 37—40.) Die Einheit der Familie wird durch Studium, Predigtdienst und Entspannung sowie guten Gedankenaustausch gefördert. Der Älteste hilft dem Bruder liebevoll, selbst zu einem Entschluß hinsichtlich dessen zu kommen, was er tun kann und muß, um die Verhältnisse in seiner Familie zu ändern. Der Älteste wendet sich dann an die „Menge der Ratgeber“ in der Zuhörerschaft und bittet um Anregungen, was die Glieder einer Familie tun können, um als Familie glücklich zu sein und zu bleiben.
15 Min. Den Eltern gehorchen führt zu Glück und Leben (Eph. 6:1-3). Kinder in der Versammlung können darüber interviewt werden, was sie aus dem „Kinder“-Buch über Gehorsam gelernt haben und größere Kinder, vorzugsweise Teenager, können sagen, inwiefern ihnen Gehorsam geholfen hat, Versuchungen in der Schule zu widerstehen. Schriftstellen aus „‚Vergewissert euch ...‘“, Seite 216—219 können verwendet werden, wenn es die Zeit erlaubt.
20 Min. Als Familie im Predigtdienst zusammenarbeiten. Sprich zunächst darüber, wie Kinder, die von ihren Eltern geschult wurden, Jehova treu gedient haben, wie zum Beispiel Samuel (1. Sam. 1:21-28; 2:11) und Timotheus (2. Tim. 1:5; 3:15). Schulst auch du deine Kinder? (Ps. 148:12, 13). Sie im Predigtdienst zu schulen bedeutet auch, daß die Eltern ein gutes Beispiel geben und ihren Kindern den Wunsch einflößen, mit anderen über die Wahrheit zu sprechen. Gestalte das Lernen zu etwas Erfreulichem. Wenn zwei oder mehr Kinder da sind, können sie die Darbietungen miteinander üben. Laß demonstrieren, wie ein Vater oder eine Mutter den Kindern hilft, sich durch das Ausarbeiten einer kurzen Darbietung auf den Dienst vorzubereiten. Zum Beispiel könnte ein Kind, nachdem es von dem älteren Verkündiger vorgestellt worden ist, mit dem es in den Dienst geht, sagen: „Ich möchte gerne in einer Welt aufwachsen, in der es keine Verbrechen gibt. Wußten Sie, daß die Bibel verheißt, daß Verbrechen in naher Zukunft aufhören werden? Darf ich ihnen zeigen, wo Sie das in der Bibel lesen können?“ (Schlägt Psalm 37:9, 10 auf.) „Die Bibel enthält noch weitere gute Botschaften. Sie können sie kennenlernen, wenn Sie dieses Bibelstudienhilfsmittel lesen.“ (Schlägt das „Botschafts“-Buch, Seite 8 auf.) „Sie können es für 1 DM haben.“
Laß auch kurz demonstrieren, wie ein Vater oder eine Mutter dem Kind erklärt, wie es einem Mitschüler in der Schule Zeugnis geben kann, und laß dann das Kind den Eltern erzählen, mit welchem Erfolg es Zeugnis gegeben hat. Laß demonstrieren, wie Vater oder Mutter mit dem Kind dort einen Rückbesuch macht, wo das Kind Literatur abgegeben hat, falls es die Zeit gestattet.
Der Nutzen, der sich daraus ergibt, daß Eltern ein liebevolles Beispiel geben und die Kinder schulen, besteht in einem engeren Zusammenhalt in der Familie und darin, daß Kinder besser auf den Predigtdienst vorbereitet sind. Lied 60 und Gebet.
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