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Erwachet! 1984
g84 22. 9. S. 17-19

„Aufwärts!“

DIE Amerikaner nennen ihn elevator und die Spanier ascensor. Für die Briten ist es ein Lift und für die Deutschen ein Fahrstuhl. Ganz gleich, welchen Namen du dieser technischen Vorrichtung gibst, sie ist es, die in einem hohen Gebäude bei dir gewöhnlich ein flaues Gefühl in der Magengegend hervorruft.

Wo wären wir aber ohne Aufzüge? Hast du je darüber nachgedacht, wie anders die Welt ohne sie aussähe? Wolkenkratzer wären ohne Aufzüge unpraktisch. Und wie wäre es in der ganzen Welt um all die Millionen Bewohner von Hochhäusern bestellt? Wie würden sie zurechtkommen?

Das ruft uns ein englisches Sprichwort in den Sinn: „Erst wenn der Brunnen trocken ist, schätzt man das Wasser.“ Das gleiche trifft auf Fahrstühle zu. Tatsächlich werden sie nicht eher vermißt oder geschätzt, bis sich ein Defekt einstellt und sie nicht mehr funktionieren. Die Hausfrau, die im zehnten Stock wohnt und feststellt, daß sie bei ihrem Einkauf etwas Wichtiges vergessen hat, spürt den Nachteil sehr bald. Während sie die Treppen hinaufsteigt, entdeckt sie plötzlich lange vergessene Muskeln in den Beinen.

Hast du dich je gefragt, wo und wann der Fahrstuhl erfunden worden ist? Wo, meinst du, war es?

„Vollkommen sicher, meine Herren, vollkommen sicher!“

Besonders im 19. Jahrhundert entstand ein großer Bedarf an Hilfsmitteln zum Heben und Senken von Lasten. Je höher die Gebäude wurden, desto weniger gefiel den Leuten das Treppensteigen. Mit einer wachsenden Anzahl von Kaufhäusern wurden technische Einrichtungen erforderlich, die es den Kunden ermöglichten, auf einfache Weise von einem Stockwerk ins andere zu gelangen. Wer würde als erster ein zufriedenstellendes Personenaufzugssystem vorstellen? Als Erfinder entpuppte sich ein Amerikaner aus Vermont namens Elisha Graves Otis.

Seltsamerweise wurde man auf sein Konstrukteurtalent aufmerksam, als er als Mechanikermeister in einer Bettgestellfabrik in Albany (New York, USA) beschäftigt war. Da er verschiedene arbeitssparende Vorrichtungen erfunden hatte, wurde er nach Yonkers (New York) gesandt, wo seine Fähigkeiten besser eingesetzt werden konnten. Dort konstruierte und baute er den ersten Fahrstuhl mit einer automatischen Sicherheitsfangvorrichtung, die einrastet, sobald das Seil reißt. Im Jahre 1853 gründete er eine eigene Firma, die Fahrstühle herstellte. Im Jahr darauf stellte Otis diese Erfindung in New York aus.

In der Broschüre Tell Me About Elevators wird das Ereignis wie folgt beschrieben: „Otis hatte den vollständigen Sicherheitsaufzug mitten in der Ausstellungshalle aufgebaut, belud die Aufzugsplattform mit Kisten, Fässern und anderen Lasten, ... stellte sich selbst darauf, und ließ die Plattform so hoch fahren, daß alle sie sehen konnten. Dann gab er die Anweisung, das [Förder-]Seil zu kappen. Sowie die Seilspannung, die auf den Sicherheitsfedermechanismus einwirkte, unterbrochen wurde, rasteten die Zahnstangen ein und hielten die hochgehievte Plattform sicher und bewegungslos fest. Die Zuschauer, denen zuerst der Atem stockte, zollten laut Beifall, und oben auf der Plattform stand Otis mit seinem Zylinder in der Hand, verbeugte sich stolz und sagte: ‚Vollkommen sicher, meine Herren, vollkommen sicher!‘“ Und damit war der moderne Fahrstuhl geboren.

Aufzüge erobern die Welt

Für den neumodischen Apparat fand sich sehr schnell eine Einsatzmöglichkeit. So wurde zum Beispiel im Jahre 1857 der erste Personenaufzug in einem Warenhaus an der Ecke Broadway/Broome Street in der City von New York eingebaut. Von einer Dampfmaschine angetrieben, erkletterte er in weniger als einer Minute fünf Stockwerke. Für damalige Verhältnisse war das schnell. Im höchsten Gebäude der Welt, dem Sears Tower in Chicago, schießen die Aufzüge im Gegensatz dazu in weniger als einer Minute 412 Meter hoch!

Ging es in der Zwischenzeit in Europa mit den Aufzügen „aufwärts“? Da die Europäer weniger Wert auf hohe Gebäude legten, waren sie noch nicht so weit. Anscheinend wurde der erste Fahrstuhl moderner Bauart in Europa nicht vor 1867 gebaut. Aber danach holte man die verlorene Zeit auf. Wie? Indem man den ersten Fahrstuhl für ein wolkenkratzerähnliches Bauwerk konstruierte. Es war der Eiffelturm, dessen Bau 1889 vollendet wurde — das berühmte Wahrzeichen von Paris.

Wie war jenes Fahrstuhlsystem aufgebaut? Sigfried Giedion berichtet in seinem Buch Space, Time and Architecture: „Vier große Aufzüge mit zweistöckigen Kabinen fuhren vom Boden zur ersten Ebene, in eine Höhe wie die der Notre-Dame-Kathedrale [68 Meter]; zwei weitere fuhren von dieser Terrasse auf die zweite Ebene und überwanden einen weiteren Höhenunterschied, der der äußeren Kuppelhöhe der Peterskirche in Rom entsprach [133 Meter]; der letzte Teil der Auffahrt erfolgte in zwei Stufen mit zwei hydraulischen Aufzügen, die in einer Art Pendelverkehr arbeiteten. Insgesamt dauerte die Auffahrt bis zu einer Höhe von dreihundert Metern nur sieben Minuten.“ Mit Fahrstühlen sollte es in der Welt von nun an schneller aufwärts gehen.

Sturz in die Tiefe

Im Laufe der Zeit wurden die Fahrstuhlkonstruktionen immer anspruchsvoller, und im Jahre 1913 kam die Luftfederung in Gebrauch. Bei dieser Sicherheitsvorrichtung kommt der Aufzug im Ernstfall in einer Kammer komprimierter Luft zum Stehen, die den Absturz dämpft.

Der Erfinder des Luftfederungssystems, F. T. Ellithorpe, war von seinem System so überzeugt, daß er eine Aufzugkabine mit 3 175 kg Ballast belud und ein Glas Wasser hineinstellte. Dann ließ er das Ganze vom 44. Stockwerk aus 183 Meter Höhe unkontrolliert nach unten fallen. Als der Aufzug zum Stehen kam, war kein Tropfen Wasser verschüttet.

Aufzüge bestreiten Unkosten

Im Jahre 1931 wurde das Empire State Building fertiggestellt, damals der höchste Wolkenkratzer der Welt. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise war es aber auch vorübergehend das größte Verlustobjekt der Welt, denn nur 30 Prozent der Geschäftsräume waren belegt! Was half, das Gebäude zu unterhalten? Die Fahrstühle, die Ströme von Touristen auf die Aussichtsterrasse brachten. Der Panoramablick war am ersten Tag 5 000 Touristen einen Dollar wert. Ein Dollar war damals kein geringer Betrag. Im ersten Monat machten über 100 000 einen Ausflug auf die Aussichtsterrasse im 85. Stockwerk.

In den letzten Jahrzehnten wurden die Aufzüge immer luxuriöser und schneller. Im RCA Building in New York City, einem siebzigstöckigen Wolkenkratzer, schießen sie zum Beispiel mit einer Geschwindigkeit von 430 Metern pro Minute in die Höhe. Sie werden von denen im John Hancock Center in Chicago sogar noch übertroffen — 550 Meter pro Minute oder 32 km pro Stunde.

Die Wichtigkeit der Fahrstühle wird einem sofort klar, wenn man sich vor Augen führt, daß täglich über eine viertel Million Menschen den Wolkenkratzerkomplex des Rockefeller Center in New York City aufsuchen, um dort zu arbeiten, ihre Einkäufe zu erledigen oder nur, um es zu besichtigen. Wen wundert es daher, daß die 110stöckigen Zwillingstürme des World Trade Center in New York City mit insgesamt 250 Aufzügen ausgestattet sind? Stell dir vor, du müßtest die oberen Stockwerke dieser Gebäude zu Fuß erreichen!

Wenn es das nächste Mal „Aufwärts!“ heißt, dann erinnere dich an die berühmten Worte von Elisha Otis: „Vollkommen sicher, meine Herren, vollkommen sicher!“ Und sei dankbar, daß du einen Aufzug benutzen kannst.

[Bild auf Seite 17]

Elisha Otis führt den ersten Sicherheitsaufzug der Welt vor

[Bild auf Seite 18]

Gäbe es Wolkenkratzer, wenn es keine Fahrstühle gäbe?

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