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  • Unter großen Qualen machte mir Maggy ein Geschenk
  • Erwachet! 1996
  • Zwischentitel
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Erwachet! 1996
g96 22. 12. S. 26-27

Unter großen Qualen machte mir Maggy ein Geschenk

Am Dienstag, den 2. Mai 1995 kam meine Tochter auf die Welt; am gleichen Tag verstarb meine Frau. Leider hat Maggy ihr Baby nie gesehen. Nun hoffe ich auf die Zeit der Auferstehung, in der ich Tamara ihrer Mutter vorstellen kann.

MEINE Frau Maggy und ich waren 16 Jahre verheiratet, als ihr der Arzt mitteilte, daß sie Brustkrebs habe und ihr nur noch wenige Monate bleiben würden. Das war vor fünf Jahren. Glücklicherweise konnte Maggy in den letzten Jahren ihres Lebens ein recht normales Leben führen. Erst gegen Ende wurden die Schmerzen für sie schier unerträglich.

Da der Krebs bereits gestreut hatte, meinten die Ärzte, es bestünde nur ein geringes Schwangerschaftsrisiko. Man kann sich vorstellen, wie schockiert wir waren, als man während einer Routineuntersuchung mit Ultraschall, bei der man überprüfen wollte, ob sich die Krebsgeschwüre weiter ausgebreitet hatten, plötzlich ein Baby entdeckte. Es war ein Mädchen. Maggy war im vierten Monat schwanger. Sie freute sich unbändig darüber, das erste Mal Mutter zu werden.

Maggy tat alles menschenmögliche, damit das Baby gesund zur Welt kommen würde. Sie achtete auf ihre Ernährung und nahm sogar in den beiden letzten Wochen ihres Lebens, als ihre Schmerzen unerträglich wurden, nur dann Schmerzmittel, wenn sie es wirklich nicht mehr aushalten konnte.

Mit einem gesunden Baby gesegnet

Am Samstag, den 29. April palpitierte Maggys Herz, und sie sagte: „Ich glaube, ich muß sterben.“ Ich blieb das ganze Wochenende bei ihr. Am Montag rief ich den Arzt an; danach brachte ich sie umgehend ins Krankenhaus nach Montreal (Kanada), nicht weit von unserem Zuhause in St. Jérôme entfernt.

Gegen 5.30 Uhr am darauffolgenden Morgen merkte eine Krankenschwester beim Vorbeigehen an Maggys Zimmer, daß Maggy Beschwerden hatte. Es sah ganz nach einem Herzinfarkt aus. Sofort eilte ein Arzt aus dem Nachbarzimmer herbei. Maggy starb, doch die Ärzte konnten unser Baby retten. Tamara kam zweieinhalb Monate zu früh auf die Welt und wog nur 1 100 Gramm.

Da Tamaras Blutwerte sehr niedrig waren, wollten ihr die Ärzte eine Bluttransfusion geben. Man schlug ihnen jedoch vor, statt dessen das synthetische Hormon Erythropoetin zu verwenden. Das taten sie auch, und als sich die Blutwerte dank dieses Präparats schließlich verbesserten, sagte eine Krankenschwester: „Warum verwendet man dieses Mittel nicht bei allen Babys?“

Tamara hatte noch mit anderen Problemen zu kämpfen, die für eine Frühgeburt typisch sind, aber alle konnten gelöst werden. Als Dr. Watters, ein Neurologe, sie später untersuchte, sagte er sogar zu der Krankenschwester: „Ich glaube, Sie haben mir das falsche Baby zur Untersuchung gebracht; sie sieht doch wie ein völlig normales Baby aus.“

Wie ich Maggys Tod erlebte und den Verlust verkrafte

Mit ansehen zu müssen, wie Maggy starb, war unsagbar schwer für mich. Ich fühlte mich so hilflos. Es fiel mir äußerst schwer, über Maggys Tod zu reden. Dennoch teilte ich meinen Glaubensbrüdern und -schwestern, die mich im Krankenhaus besuchten, meine Gefühle mit. Je mehr ich darüber redete, desto erträglicher wurde der Schmerz. Wenn ich einen Artikel im Wachtturm oder im Erwachet! lese, der besonders auf meine Situation zutrifft, lege ich ihn mir in meine kleine private Ablage und hole ihn bei Bedarf wieder hervor.

In eine leere Wohnung zu gehen war eine weitere Klippe für mich. Einsamkeit ist schwer zu ertragen. Dieses Gefühl kommt nach wie vor in mir auf, obwohl ich in der Christenversammlung gute Freunde habe. Maggy und ich haben immer alles zusammen gemacht, und wir haben auch darüber gesprochen, daß ich mit Einsamkeit zu kämpfen haben würde. Sie wollte, daß ich wieder heirate. Aber so einfach ist das nicht.

Unterstützung von Mitchristen

Ich weiß nicht, was ich ohne die Unterstützung des Krankenhaus-Verbindungskomitees (KVK) der Zeugen Jehovas getan hätte. An dem Morgen, als Maggy starb, war ein sachkundiges Mitglied des KVK im Krankenhaus bei mir und gab mir die nötige Hilfestellung.

Das Krankenhauspersonal war von der Unterstützung, die ich von unserer Versammlung in St. Jérôme und von anderen Versammlungen in der Umgebung erhielt, sehr beeindruckt. An dem Abend, an dem Maggys Tod in der Zusammenkunft bekanntgegeben wurde, boten mir gleich über 20 liebe Brüder ihre Hilfe an. Die Unterstützung war wirklich überwältigend.

Freunde kochten mir das Essen; das Tiefkühlfach im Kühlschrank war über Monate hinweg gefüllt. Meine Verwandten und meine Glaubensbrüder und -schwestern kümmerten sich sogar um Kleidung für meine Tochter. Sie brachten mir so viele Sachen, daß ich gar nicht genug Platz für alles hatte.

Heutige Freuden und Aussichten für die Zukunft

Tamara hilft mir, mich von dem Verlust etwas abzulenken. Sie hat mein Herz im Sturm erobert. Jeden Tag, wenn ich sie mit einem fröhlichen „Guten Morgen!“ begrüße, schenkt sie mir ein strahlendes Lächeln, fängt an zu „reden“ und strampelt aufgeregt mit ihren Armen und Beinen.

Als Hobbyastronom freue ich mich schon darauf, Tamara auf meinen Schoß zu setzen und sie durch mein Teleskop schauen und die Wunder des Sternenhimmels bestaunen zu lassen, die unser großer Schöpfer Jehova geschaffen hat. Der Gedanke an ein endloses Leben auf einer paradiesischen Erde ist ein echter Trost. Und das Wissen darum, daß Tamara diese Zukunft in Aussicht steht, ist ein weiterer Grund zur Freude für mich (Psalm 37:9-11, 29).

Wenn ich die Ereignisse der letzten fünf Jahre Revue passieren lasse, kann ich sagen, daß es sowohl traumatische als auch freudige Momente gab. Ich habe viel über mich selbst und über das Leben gelernt. Ich sehne die Zeit herbei, in der gemäß der Bibel ‘weder Tod noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein wird’ (Offenbarung 21:3, 4).

Wenn Maggy dann aufersteht, wird sie ohne Schmerzen tief durchatmen können. Vor allem hoffe ich fest darauf und wünsche mir sehnlichst, dort zu sein und Maggy dann mit Tamara zusammenführen zu können, damit sie das kleine Mädchen, für das sie so viel getan hat, sehen kann. (Von Lorne Wilkins erzählt.)

[Bild auf Seite 26]

Meine Frau und ich

[Bild auf Seite 26]

Unsere Tochter Tamara

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