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Erwachet! 1985
g85 22. 7. S. 9-11

Zinsen — eine ungebremste Berg-und-Tal-Fahrt

DIE Fahrt geht bergauf — immer höher und höher. Dann geht es bergab, nur um erneut wieder emporzuklettern. Geht die Fahrt nun unkontrolliert weiter? Ja, wiederum bergab und steil bergauf. Man hat das Gefühl, jeder neue Aufstieg sei schlimmer als der vorherige. Bist du auf dieser Fahrt dabei? Wenn du mit Zinsen zu tun hast, dann nimmst du an der Berg-und-Tal-Fahrt teil.

Die Fahrt begann vor Tausenden von Jahren. In 5. Mose 23:19, 20 — also bereits vor 34 Jahrhunderten — wird auf Zinsen Bezug genommen. Neun Jahrhunderte später lag der Zinssatz bei den Griechen zwischen 10 und 12 Prozent. Bei den Römern des 1. Jahrhunderts verlief die Berg-und-Tal-Fahrt der Zinsen je nach Gesellschaftsschicht im Bereich von 4 Prozent bis 50 Prozent. Ja, die Fahrt dauert bis heute an.

Zinsen und Schulden — Privatpersonen

Überall in der Welt haben es die Menschen mit dem Auf und Ab der Zinsen zu tun. Der durchschnittliche Zinssatz eines Autokredits betrug 1973 bei den Banken der USA 10,21 Prozent. Im Jahre 1982 betrug er 16,83 Prozent, um dann 1985 lediglich auf einen Stand von 12,96 Prozent zu fallen.

Beim Kauf eines Eigenheimes war die Lage in den Vereinigten Staaten ebenso unsicher. Der durchschnittliche Zinssatz für eine herkömmliche Hypothek auf ein neues Eigenheim stieg von 7,66 Prozent im Jahre 1971 auf 16,71 Prozent im Jahre 1981. Bis Dezember 1984 waren dann die Zinssätze für einen Hypothekenkredit auf 13,20 Prozent gefallen. Wie hat sich diese schnelle Berg-und-Tal-Fahrt auf den Darlehnsnehmer ausgewirkt? Die Tilgung einer Hypothek in Höhe von 50 000 Dollar würde bei einer Laufzeit von 30 Jahren und einem Zinssatz von 8 Prozent 132 080 Dollar kosten. Bei einem Zinssatz von 15 Prozent würden die 50 000 Dollar bei gleicher Laufzeit die schwindelerregende Summe von 227 602 Dollar kosten. Ist unsere Fahrt nicht sehr kostspielig?

Ist das Aufnehmen von Krediten durch die Unsicherheit unserer Fahrt gebremst worden? Anscheinend nicht. Im Federal Reserve Bulletin wird berichtet, daß sich in den USA die Verschuldung von Privatpersonen im Jahre 1970 auf 105,5 Milliarden Dollar belief. Bis 1980 hatte sie sich auf 313,5 Milliarden Dollar verdreifacht. Und gemäß dem Wall Street Journal hätten sich die Ratenkreditschulden im Mai 1984 auf etwa 418 Milliarden erhöht. Haben sich angesichts so schnell ansteigender Schulden die Zinsschwankungen stabilisiert?

Die Entwicklung ist alarmierend. Im Jahre 1973 belief sich in den Vereinigten Staaten die Gesamtzahl der angemeldeten Konkurse auf über 173 000. Im Jahre 1982 war die Zahl der Konkurse auf 527 811 geklettert. Bemerkenswert ist, daß in der Zeit, in der die Konkurse zunahmen, auch ein deutlicher Anstieg der Zinssätze zu beobachten war.

Zinsen und Schulden — Staaten

Den Israeliten wurde geboten, von einem Angehörigen ihres Volkes keine Zinsen zu verlangen, wenn dieser in Not geraten war (2. Mose 22:25). Die Entwicklungsländer oder Länder der dritten Welt benötigten gewiß Hilfe, um ihre Wirtschaft zu stärken. Die wohlhabenderen Länder haben ihnen Hilfe geleistet, indem sie ihnen Darlehen gewährten.

Sind aber alle diese Gelder dazu benutzt worden, die Not zu lindern? Die Zeitschrift Time vom 2. Juli 1984 zitierte den argentinischen Präsidenten Raúl Alfonsín, der von den Milliarden Dollar sprach, die seinem Land geliehen worden sind. Er sagte: „Was die Argentinier an den Auslandsschulden am meisten ärgert, ist die Tatsache, daß die Gelder nicht zur Erweiterung der Wirtschaft und zur Schaffung von Kapital eingesetzt worden sind. Genau das Gegenteil war der Fall.“

Ferner wurde über das gemeinsame Projekt der beiden Länder Brasilien und Paraguay berichtet, den größten Staudamm der Welt, den Itaipú-Staudamma. Geplant war, daß dieser Staudamm beiden Entwicklungsländern Elektrizität liefern sollte. Seit neun Jahren wird nun daran gebaut, und nachdem 18 Milliarden Dollar dafür ausgegeben worden sind, fließt elektrischer Strom bisher nur nach Paraguay und nicht nach Brasilien.

Brasiliens Minister für Industrie und Handel, João Camilo Penna, stellte kürzlich fest: „Bei uns laufen Projekte im Wert von 50 Milliarden Dollar, die bis jetzt gar nichts eingebracht haben.“

Mitte 1984 waren Brasilien (93,1 Milliarden Dollar) und Mexiko (89,8 Milliarden Dollar) die größten Kreditnehmer Lateinamerikas. Auch Argentinien mit einer ausufernden Inflationsrate von 568 Prozent kämpfte darum, seine Kredite bezahlen zu können. Argentiniens 29-Millionen-Volk sah sich vor Auslandsschulden des Staates in Höhe von 45 Milliarden Dollar gestellt. Die Berg-und-Tal-Fahrt der Zinsen sollte Argentinien im Jahre 1984 fast 5,5 Milliarden Dollar kosten.

Die Zeitschrift Time bemerkte in ihrer Ausgabe vom 2. Juli 1984: „Die Präsidenten der lateinamerikanischen Staaten weisen darauf hin, daß ihre Geldmittel durch Zinszahlungen von jährlich ungefähr 30 Milliarden Dollar weitgehend in Länder wie die USA abgeleitet werden. Das hat zu einer Umkehr der Entwicklungshilfe geführt, wobei die Armen den Reichen etwas abgeben.“

Die Berg-und-Tal-Fahrt wirkt sich auch auf die wohlhabenderen Länder der Welt aus. Wie aus dem Statistical Abstract of the United States, 1984, hervorgeht, nimmt die Verschuldung der Vereinigten Staaten weiterhin zu. Die Summe des geliehenen Geldes oder die Staatsverschuldung ist von 43 Milliarden Dollar im Jahre 1940 auf die schwindelerregende Höhe von 1,1 Billionen Dollar im Jahre 1982 angestiegen. Allein die Zinsen für diese Schulden haben sich von einer Milliarde Dollar im Jahre 1940 auf 117 Milliarden im Jahre 1982 erhöht.

Zinsen und Schulden — der biblische Standpunkt

Die Finanzlage des Volkes Israel der alten Zeit blieb stabil, solange es sich an die Gesetze Gottes hielt. Übertraten die Israeliten jedoch diese Gesetze, ging es ihnen schlecht. Im 5. Kapitel des Buches Nehemia wird auf Zinsforderungen Bezug genommen. Diese waren allerdings in der betreffenden Situation völlig unangebracht. Für geliehenes Geld, das benötigt wurde, um bei Nahrungsmittelverknappung den Lebensunterhalt zu sichern, forderte man als Zinsen Häuser, Weingärten und sogar Kinder.

Bedeutet das, daß man kein Darlehen gewähren oder aufnehmen darf? Nein! In Psalm 37:21 heißt es: „Der Böse borgt und zahlt nicht zurück.“ Dadurch wird nicht das Verleihen von Geld verurteilt, sondern vom Darlehnsnehmer wird gefordert, seine Schulden zurückzuzahlen. Ein Israelit konnte sich sogar selbst als Lohnarbeiter verkaufen, um eine Schuld zu begleichen (3. Mose 25:39, 40). Durch eines seiner Gleichnisse ließ Jesus erkennen, daß nichts dagegen einzuwenden ist, von Banken für hinterlegtes Geld Zinsen zu verlangen (Matthäus 25:26, 27).

In dem Gesetz, das Gott dem Volk Israel gab, werden Zinsforderungen nicht durchweg verurteilt. In Israel hielten sich oft ausländische Kaufleute auf. Diese Händler wollten verdienen. Gewiß konnte man von ihnen Zinsen verlangen (5. Mose 23:20). Die Israeliten sollten aber einem Bruder, der sich in einer Notlage befand, keine Zinsen auferlegen. Wirtschaftliche Rückschläge konnten zur Folge haben, daß jemand vorübergehend der Nahrung oder der Kleidung ermangelte. In 3. Mose 25:37 heißt es: „Du sollst ihm dein Geld nicht auf Zins geben, und du sollst deine Nahrung nicht um Wucher geben.“

Das heutige Auf und Ab der Zinsen verursacht viele Belastungen. Richten sich die Geldverleiher aber nach biblischen Grundsätzen, wenn diese Belastungen immer größer werden? Beeinflussen Zinszahlungen auch dein Leben? Steht zufolge einer außer Kontrolle geratenen Berg-und-Tal-Fahrt der Zinsen ein Zusammenbruch der Geldmärkte der Welt bevor? Die Bibel erinnert uns an folgendes: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Galater 6:7).

[Fußnote]

a Siehe Erwachet! vom 8. Juni 1984, Seite 20—23.

[Übersicht/Bild auf Seite 9]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Zinsentwicklung bei Hypotheken auf Eigenheimen

1958—1983

Prozent

18

17

16

15

14

13

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

60er Jahre

70er Jahre

80er Jahre

[Übersicht/Bild auf Seite 10]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Kosten für eine Hypothek auf ein Eigenheim 50 000 Dollar — Laufzeit 30 Jahre

Dollar (in Tausenden)

250

200

150

100

50

0

Zinsen

Zinsen

Darlehen

Darlehen

8 Prozent

15 Prozent

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